Schöne zweite Geburt

Hallo zusammen,

im Juni habe ich mein zweites Kind bekommen. In der Schwangerschaft war ich voller Zweifel, ob ich einen Kaiserschnitt oder eine spontane Geburt machen sollte.

Die Geburt meines ersten Kindes fand ich zwar nicht sehr schlimm, aber mein Sohn war doch recht groß (4205 Gramm, 57 Zentimeter, Kopfumfang 36 Zentimeter).

Hier der Bericht dazu:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=43&tid=1166537&pid=7498866

Im Nachhinein (5 Wochen nach der Geburt) wurde noch eine Blockade im Brustbereich festgestellt, welche erst nach 10 oder 12 Besuche bei der Krankengymnastin behoben werden konnte.

Bei meinen zweiten Kind wurde mir wieder ein recht kräftiges Kind vorhergesagt. Da ich Angst hatte, so ein Kind nicht alleine durch den Geburtskanal zu kriegen, war der Wunsch nach einem Kaiserschnitt da. Es ging dabei aber nicht um eine, für mich, angenehmere Geburt, sondern um eventuelle Schmerzen/Folgeschäden für das Kind zu vermeiden. Mein Sohn konnte nur ganz gerade mit dem Kopf liegen und wollte sich nicht nach links oder rechts drehen.

Hier mein Bericht:

Am Mittwoch, den 24.06.2009 hat mir mein Frauenarzt geraten am Wochenende zur Einleitung ins Krankenhaus zu fahren. Der Entbindungstermin wäre am Tag vorher gewesen. Der Kopf des Kindes lag schon sehr tief im Becken und ich hatte oft Schmerzen beim Gehen und Sitzen.

Am Freitagmorgen bin ich nochmal alleine zum Frauenarzt, um zu kontrollieren, ob sich vielleicht von selber etwas getan. War aber unverändert. Mein Mann und mein Sohn waren bei den Schwiegereltern und haben gemütlich gefrühstückt. Ich habe dann ebenfalls dort gefrühstückt und mein Mann ist dann mit mir und der bereits gepackten Kliniktasche ins Krankenhaus gefahren.

Bei der Ultraschalluntersuchung hat ein Arzt das Kind ausgemessen und dann kam der erwartete Schrecken: Kind laut Arzt 4500 Gramm und laut Ultraschallgerät 4800 Gramm. Mir wurde ganz mulmig.Muttermund war weich und das CTG-Ergebnis in Ordnung.

Am Nachmittag wurde ein Wehenbelastungstest gemacht und im Laufe des Tages noch zweimal CTG geschrieben. Am nächsten Tag sollte eingeleitet werden. Die Hebamme und auch der Arzt haben mir aber versichert, dass ich bei Geburt jederzeit einen Kaiserschnitt haben könnte, wenn ich meine, es nicht selber zu schaffen. Das hat mich irgendwie beruhigt.

Abends im Krankenhausbett hatte ich wieder so viele Zweifel und Bedenken. Am nächsten morgen wurde um 6:00 Uhr CTG geschrieben, ich durfte frühstücken und um 8:00 Uhr bekam ich die Einleitungstablette. Die Hebamme stellte fest, dass der Muttermund jetzt 2 cm offen war.

Um genau 10:00 Uhr hatte ich die erste Wehe. Mein Mann kam fast zeitgleich zu mir und wir haben uns unterhalten und abgewartet. Eine Stunde später wurden die Wehen heftiger und wir sind durch das Krankenhaus gegangen. Gegen 11:20 Uhr wollte ich in den Kreissaal und der Muttermund war nun 4 cm auf.
Ich bin im Kreissaal hin und her gegangen und die Hebamme sagte, dass ich doch in die Badewanne könnte. Das würde mich entspannen und den Muttermund schneller öffnen. Ich hatte erst bedenken, da ich Angst hatte, keine PDA mehr zu bekommen, wenn die Schmerzen noch schlimmer werden sollten und der Muttermund dann zu weit auf wäre. Um 12:00 Uhr bin ich in die Badewanne und mein Mann sollte kurz in mein Krankenzimmer und ein paar Anziehsachen holen. Er kam erst um 12:30 Uhr wieder, da er mein Mittagessen gegessen hat. Er hatte hunger und dachte, dass sich die Geburt sicher noch länger hinzieht.

Mein Muttermund war jetzt 7 cm auf. Die Hebamme war sehr nett zu mir, meinte, ich würde das jetzt auch ohne PDA schaffen und bekam nur eine Schmerzspritze in den Po. Die hat aber überhaupt nichts bewirkt. Ich bin dann weiter hin und her gegangen und habe bei jeder Wehe 4x ein- und ausgeatmet. In der Wehenpause habe ich versucht mich zu entspannen und meinen Beckenboden sozusagen fallengelassen.

Zwischendurch mußte ich mich auf die Toilette setzen, da der Druck sehr stark war. Kurz vor 13:00 Uhr wurde die Fruchtblase aufgestochen. Muttermund war jetzt komplett offen. Die Presswehen hatten begonnen und ich bekam eine Betäubung durch den sogenannten Pudendusblock. Das hatte ich vorher mit der Hebamme abgesprochen, da ich Angst vor schwereren Geburtsverletzungen hatte und dem Nähen danach. Immerhin war ich schon, ohne PDA, so weit gekommen und es ging mir nur noch um die möglichen Schmerzen, Verletzungen bei dem Austritt des Kindes. Der Arzt macht noch einen Dammschnitt und dann habe ich noch zweimal gepresst und meine Tochter war geboren. Den Druck habe ich gespürt und auch das einmalige Gefühl, wie die Kleine aus mir heraus kam. Mein Mann meinte, sie wäre rausgeschossen. So schnell kam sie heraus.Das war um 13:17 Uhr.

Ein kerngesundes Mädchen. YLVIE.

3960 Gramm schwer, 53 cm groß und der Kopfumfang betrug 37 cm.

Nach der Geburt mußte nur der Dammschnitt genäht werden. Als ich nach kaum zwei Stunden wieder auf meinem Zimmer war, ging es mir super. Ich dachte, ich habe doch heute noch kein Kind bekommen. Es war, als würde ich Werbung für das Kinderkriegen machen.

Mein Fazit: Diese Geburt war sehr schön. Auch der Dammschnitt macht mir kaum Beschwerden. Ich bin sehr froh, mich gegen einen Kaiserschnitt entschieden zu haben, obwohl ich wirklich sehr viel Angst vor dieser Geburt hatte.

Viele Grüße

Iris mit Till (fast zwei Jahre) und Ylvie (3 Monate)








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Herzlichen Glückwunsch, schöner Bericht!
Und einen ganz tollen Namen habt ihr euch da ausgesucht ;-)

LG Antonia mit Ylvi #herzlich

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Danke!

Deine Tochter hat auch einen sehr schönen Namen. Hoffentlich gibt es jetzt keinen Ylvi(e)-Boom durch den Kinofilm "Wickie". ;-)

2

Dein Geburtsbericht hat mir sehr viel Mut gemacht. Ich habe auch ein sehr großes Kind zur Welt gebracht, jeder prophezeit mir, dass das nächste Kind wohl größer werden würde. Du zeigst wunderbar, dass das nicht so sein muss.

Nein, ich bin nicht schwanger, aber in den nächsten Jahren ist nochmal ein Kind geplant:-D

Danke für den schönen Bericht.

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Hallo,

danke für deine Antwort. Genau das wollte ich mit dem Geburtsbericht auch weitergeben.

Mein Frauenarzt hat mir gesagt, da die erste Geburt nicht solange her war, sind die Geburtswege noch gut gedehnt und daher ist die zweite Geburt einfacher. Ebenso gut war, dass der Kopf des Kindes sehr tief gerutscht war. Das waren für mich auch wichtige Argumente für die spontane Geburt.

Und das mir immer wieder bestätigt wurde, dass ich einen Kaiserschnitt haben kann. Ich fühlte mich zu nichts gezwungen.

Lieben Gruß

Iris