Sind das Wehen?

Ich schreibe hier mal für euch meine Geburtserfahrung auf.

Es war für mich alles andere wie erwartet und total aufregend.

Inzwischen war ich ET+7, musste ab ET alle 2 Tage zum Krankenhaus zur Vorsorge, so kannte ich immerhin schon die meisten Hebammen. (Dazu wusste ich auch, welche ich leiden mag und welche nicht.)
Am morgen war ich noch zur Kontrolle im Krankenhaus zum CTG, hatte aber gar keine Wehen, die Herztöne waren nicht mehr perfekt, aber alles ok. Ganz minimal Unterleibsschmerzen hatte ich da seit 1Stunde nur, sonst keinerlei Anzeichen bis dahin gehabt.
Die Ärzte wollten gerne schon Einleiten, spätestens 2 Tage später wäre es sicher soweit gewesen. Das wollte ich aber ungern sofort, und auch die Hebamme meinte, ich könne ruhig wieder gehen. Also bin ich wieder nach Hause.
Da war es es 11 Uhr.

Alle nervten mich, wann das Baby kommt und ich antwortete nur noch: irgendwann halt.

Dann ging es für mich zumindestens ziemlich schnell.

Mittags hatte ich nicht wirklich Appetit und fühlte mich komisch. Mein Mann fuhr um 14 Uhr wieder zur Arbeit und ich konnte ab 14:30 Uhr nicht mehr sitzen, war unbequem, da die Unterleibsschmerzen zugenommen hatten. Und mein Mittagsschläfchen ließ ich auch aus. Hab mir aber bei allem nix dabei gedacht.

Ab 15 Uhr plötzlich alle 3-5 Minuten ein Ziehen im Unterleib. Dieser Rhythmus irritierte mich. Sind das wirklich Wehen???

Was mach ich nun... ?
Ich lief auf und ab in der Wohnung, räumte die Klinktasche zum x-ten mal um und tüddelte so rum.
Es war alles super auszuhalten und ich musste nur leicht veratmen und das auch nicht bei jeder Wehe.

Um 17 Uhr hab ich mal wegen meiner Unsicherheit im Krankenhaus angerufen und die Lage geschildert. Solang es mir noch gut ginge, solle ich ruhig noch zuhause bleiben, etwas essen und mal in die Wanne gehen. Danach könne ich ja inmernoch los.

Ich habe dann meinen Mann von der Arbeit geholt und versucht zu baden. War aber nicht angenehm, wobei man dazu sagen muss, dass ich nicht gern bade. Ja, sowas gibts:-)
Also wieder aus der Wanne raus und versucht wenigstens eine Banane zu essen. Aber sobald ich was im Mund hatte kam eine Wehe... Nichtmal eine halbe Banane habe ich geschafft.
Um kurz vor 19 Uhr waren wir bei 2 Minuten Abständen und ich wollte dann doch endlich mal los. Irgendwie hatte ich Panik das Kind zuhause zu bekommen.
Aber gut, dass ich es bis hierhin zuhause geschafft hab, die doofe Hebamme vom Morgen hatte nur bis 19 Uhr Dienst.

Im Kreißsaal angekommen, kam ich erstmal in Aufnahmezimmer. Dort wurde ich von einer ganz jungen und total lieben und ruhigen Hebamne an das CTG angeschlossen und eine Ärztin klärte mich über eventuelle Komplikationen auf, und ob ich gleich einen Kaiserschnitt möchte oder es so probieren will.

Natürlich wollte ich es so probieren, war ja alles noch aushaltbar.
CTG zeigte dann gute Wehen an und Muttermund war schon bei 8cm!

Die Hebamme musste grinsen, als ich von meiner Unsicherheit vom Nachmittag erzählte, ob das Wehen sind. Aber sie selbst war auch unsicher, als sie tastete, ob ich wirklich schon so weit bin, oder sie falsch getastet hat. Aber die Ärztin hatte das Gleiche Ergebnis.
Ich dagegen war sehr überrascht, ich war wirklich schon so weit und das so schnell.

Deshalb sollten wir nach dem CTG schonmal mit unseren Sachen in einen Kreißsaal gehen. Es war alles frei, so konnten wir uns einen aussuchen. Die kurze Strecke dauerte schon etwas, alle drei Schritte musste ich ordentlich veratmen.
Da meine Rückenschmerzen schlimmer wurden, fragte ich wie es mit Schmerzmitteln aussieht, falls ich es bald nicht mehr aushalte. Die würden alles nur verzögern bekam ich als Antwort. Ich solle doch mal die Wanne zur Entspannung testen. Also nochmal baden. Nur war es dort angenehmer wie zuhause, da das Wasser viel heißer war und die Wanne viel mehr Platz bot.

Aber die Hitze gefiel mir aber schnell nicht mehr, ich war so am schwitzen, also schnell wieder raus. Die Wehen musste ich dann schon laut veratmen.
Schon in der Wanne merkte ich eineb Druck nach unten, da war es glaub ich 21 Uhr.
Laut Hebamme hätte ich schon mitdrücken dürfen, ich war aber noch nicht so weit. Obwohl ich vorher zustimmte wollte ich dann komischerweise doch keine Geburt im Wasser.
Die anfängliche Wahl, einen bestimmten Kreißsaal zu nutzen, erledigte sich dadurch, dass ich kaum noch laufen konnte. Ich nahm den allernächsten und wuchtete mich aufs Bett. Bewegen war so schwer, ich merkte dass da was im Becken hängt und mich sozusagen blockiert.
Die Presswehen kamen dann langsam, und sehr schwach und es ging so nicht voran. Ich hab die Presswehen mehr am CTG erkannt, als dass ich sie stark gemerkt hab.
Auch einmal den Vierfüßlerstand auf raten der Hebamme auszuprobieren war schrecklich.

Der Hocker war dann super, nur leider kamen die Wehen trotz Wehentropf zu selten und wenn sie da waren, hab ich die Pressrichtung nicht immer getroffen.

Wie spät es dann war, weiß ich nicht mehr, das war mir dann auch egal.

Während alles bis dahin ok war, zwar sehr schmerzhaft, aber immernoch aushaltbar, hatte ja keine Schmerzmittel und wusste, dass es bald vobei ist, kam dann was ziemlich doofes.
Zurück auf dem Bett wurde bei jeder Wehe Druck auf meinem Bauch ausgeübt und von da mit aller Gewalt mitgeschoben.

Das war übel. Ich dachte mich zerreißt es.

Aber nach einer handvoll Wehen war unser Baby draußen.

Leider gings dann ganz so schnell. Nabelschnur durch und ab zum Tisch an der Seite. Sie war etwas blass, und hat erst leicht verzögert geatmet.

Sie hatte ganz viel Fruchtwasser geschluckt und wie wir später erfuhren die Nabelschnur zweimal um den Hals.

Schon da waren aber die Schmerzen für mich aber vergessen und wir einfach nur glücklich.
Ich musste dann noch eine Stunde oder so operiert werden, weil ich doch sehr in der Scheide gerissen bin und auch wohl sehr viel Blut verloren hab.

Die arme, die dann den Kreißsaal putzen musste... (Das Fruchtwasser kam erst direkt mit der Geburt als riesiger Schwall raus).

Ich war zum Glück die ganze Zeit mit Baby auf dem Bauch abgelenkt.
Nach ersten Anpassungsschwierigkeiten und Stillproblemen sind wir 5 Tage später dann nach Hause

Und Zuhause ists nun eh am Schönsten :-)

1

Toll :)
So wünsche ich mir das (außer die Verletzung) auch :)
Und die Daten zum Baby?

2

Hehe, beim schreiben ganz vergessen ????
Also unsere kleine Mila Isabell war bei Geburt 55cm groß, 3370g leicht und hatte einen Kopfumfang von 35 cm.

3

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures Sonnenscheins.

Bei der Überschrift musste ich an meine Mutter denken. Wenn mein Vater sie nicht überredet hätte, ins KH zu fahren, wäre ich wohl zu Hause auf die Welt gekommen. ;-)

Sie hatte nur Rückenschmerzen und dachte eben, das das keine Wehen sind. Waren aber doch welche, aber es hat dann ja alles gut geklappt. Außer dass ich wohl auch viel zu viel Fruchtwasser geschluckt hatte. Musste deswegen und anschließender Gelbsucht und Lungenentzündung fast 6 Wochen im KH bleiben. :-(

Viel Spaß euch zu Hause beim Kennenlernen und Kuscheln.