Emmas Geburt

Hallo zusammen!

Ich möchte gerne meine letzte Geburt mit Euch teilen.

Am 01. Februar 2016 sollte Emma bei 37+0 per Kaiserschnitt geholt werden.

Gegen 8:30 Uhr sollte ich im Kreisssaal sein und vorbereitet werden.

Laut Hebamme war ich die zweite Patientin auf dem Plan. Ich war sehr entspannt, da es meine dritte KS-OP war und ich mich in guten Händen fühlte.

Bereits meine ersten beiden Mädels wurden hier geboren und meine Mama arbeitet seit über 30 Jahren in dem Krankenhaus, in dem ich entbinden wollte.

Da mein Mann bei den Mädels bleiben musste, begleitete mich meine Cousine.
Sie war total aufgeregt und freute sich auf dieses Erlebnis.
Nachdem CTG wurde ich auf die Station geschickt und sollte mich umziehen. Man würde mich dann holen.
Gesagt getan. Ich marschierte auf die Station, bekam zum Glück ein Bett im Zwei-Bett-Zimmer. Musste also die Mama-arbeitet-hier-Karte nicht spielen! #rofl

Als ich umgezogen war, hieß es warten. Wie so üblich. Um halb elf war ich immer noch nicht im OP und so langsam machte sich Hunger breit. #mampf

Gegen elf kam dann endlich die Schwester und fuhr mich in den OP. Meine Cousine wurde durch einen Nebeneingang hereingelassen, um sich umzuziehen.
Und dann hieß es: warten! Und hungern! #rofl#rofl#rofl

Nach geschlagenen 45min. kam die Oberärztin und entschuldigte sich, aber es wären noch zwei Notfall Sectios dran. Vielleicht sogar eine dritte.
Prima! Natürlich immer bei mir. War auch schon bei den anderen beiden so. Immer mal wieder kam der Assistenzarzt und hielt mich auf dem laufenden, bis es um 12:15 Uhr endlich los ging.

Ich war immer noch sehr entspannt, denn ich wusste was auf mich zu kam. Angst vor der Spinalen hatte ich nicht. Ich hoffte, dass der Anästhesist es machen würde, der auch die ersten beiden gemacht hatte, aber leider bekam ich dieses Mal einen neuen Arzt. Aber auch hier noch totale Entspannung meinerseits.

Das änderte sich schlagartig, als der gute Narkosearzt die Nadel nicht durch bekam und zum zweiten Mal ansetzte mit einer längeren Nadel.
Mittlerweile hatte sich die Oberärztin sich vor mich gestellt und hielt mich fest, dass ich nicht verspannte und immer schön die Schultern locker ließ.
Mittlerweile waren wir bei Versuch 3 und 4 angekommen und es tat höllisch weh, denn es funktionierte nicht. Ich begann fürchterlich an zu weinen, weil es so weh tat und bei Versuch 5 & 6 war dann der zweite Narkosearzt - den ich mir so gewünscht hatte - auch noch dabei und versuchte sein Glück. Mittlerweile heulte ich wie ein Schlosshund und bat darum aufzuhören. Meine arme Cousine wartete vor dem OP und musste mein Schreien mit anhören.

In dem Moment wo ich um die Vollnarkose bat, begann mein Po zu kribbeln und sie hatten es geschafft. Spinale saß.
Ich war fix und fertig und wurde abgedeckt. Meine Cousine kam und ich beruhigte mich recht schnell. Ich wollte nur noch, dass sie endlich meine Tochter holten.
Aber leider zog sich der Beginn auch hier, da der Kinderarzt noch nicht da war und man warten musste.
Um 13:22 Uhr war Emma endlich geboren. Mit 48cm, stolzen 3330g und 33,5 Kopfumfang. #baby#verliebt
Sie wurde mir kurz gezeigt und dann war sie auch schon verschwunden. Sie hatte Fruchtwasser geschluckt und atmete nicht ordentlich.

Während der restlich Prozedur war mir ordentlich schlecht. Ich hatte schon den Spucknapf neben mir. #schwitz
Aber dank der tollen Drogen die man da so alle bekommt, blieb mir das Erbrechen erspart und ich war schneller fertig als erwartet.
Ich bekam von der Oberärztin noch den freundlichen Tipp, nicht noch einmal schwanger zu werden, da meine Gebärmutter blattdünn war.

Familienplanung ist eh abgeschlossen. ;-)

Erschöpft, aber glücklich wurde ich in den Kreissaal gefahren. Und da lag ich dann. Alleine. Und keiner kam. Keine Hebamme, kein Arzt. Meine Cousine war auch nicht zu sehen. Und von meiner Tochter weit und breit nichts zu sehen oder zu hören.
Das war der Höhepunkt des Tages. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam meine Mama. Sie hatte Dienst und wollte nach mir sehen, da Emma noch nicht im System vermerkt war.
Als sie da war begann ich wieder zu weinen, weil ich nichts wusste und keiner mit mir sprach. Also musste Mama auf den Putz hauen und endlich kam eine Hebamme und gab mir zumindest schon mal Schmerzmittel.
Und mein Mann kam dann auch endlich. Meine Cousine hatte die Kinder übernommen.

Mein Mann erzählte mir dann, dass er schon bei Emma war und sie auf der Neo-Intensiv beobachtet wurde.
Das war die schonende Variante für mich, da ich ja eh schon total fertig war.
Die Wahrheit war: Sie lag im Inkubator, wurde beatmet und intensiv überwacht.

Am Nachmittag kam dann noch mal der Assistenzarzt und erkundigte sich nach mir. Im klagte ich mein Leid, dass ich immer noch nichts von meiner Tochter wusste und er versprach den Kinderarzt zu schicken.
Dieser kam dann auch eine Stunde später, erklärte kurz dass sie sich stabilisiert hatte und nicht mehr beatmet wurde, aber trotzdem noch zur Beobachtung da bleiben würde.
Dann bekam ich noch das kleine Heftchen mit Foto und Daten und war wieder alleine.
Meinen Mann hatte ich nach Hause geschickt, er konnte mir eh nicht helfen und meine Mädels sollten mich so nicht sehen.

Am nächsten Tag durfte ich dann zu Ihr. Sie war immer noch auf der Intensivstation aber man war sehr zufrieden mit Ihr. Sie erholte sich schnell und wurde am folge Tag schon verlegt. Und ich durfte sie schon Stundenweise zu mir holen. #huepf

Am vierten Tag nach dem KS hätte Emma schon nach Hause gedurft, wenn ich gedurft hätte, so toll hatte sie sich erholt. In dieser Nacht, hatte ich sie komplett bei mir. #verliebt
Und am nächsten Tag sind wir dann alle gesund und glücklich nach Hause gegangen.

Emma entwickelt sich prächtig und ist zuckersüß. Sie ist lieb und überhaupt nicht kompliziert.
Sie hat keine Probleme mit der Nahrung und mampft ordentlich viel. #schwitz Sie schafft mit 14 Tagen schon 120ml alle vier Stunden.
Aber meine Hebamme ist ganz ruhig und sagt, dass das vollkommen ok ist.
In diesem Sinne: Wir sind ganz verliebt und kuscheln viel und wünschen allen Bald-Mamis eine schöne Kugelzeit und eine entspannte Geburt.

Viele Grüße Jenny mit Lilly (4), Marie (3) und Emma 14 Tage #winke#winke

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Schön dass ihr alle heute wohlauf seid und ihr glücklich zusammen kuschelt, Glückwunsch zur Geburt!

Der Tag der Geburt scheint wirklich schreckliche Momente gehabt zu haben, so wünscht man sich das ja gar nicht :/ erinnert mich sehr an die Erfahrungen meiner Schwester im op. ..gefühlte tausend mal versucht die Betäubung zusetzen und dann die vollnarkose. .Den kleinen hatte sie erst am nächsten nachmittag zum kuscheln bekommen weil sie nur schlafen konnte :/
Man das wünscht sich echt keiner :/
Gut, dass dein Lieblingsarzt dann noch dazu kam.!
Wenn ich fragen darf : hattest du nach dem ersten ks den Wunsch wieder per ks zu gebären?

Bin auch eine ks mami und wünsche mir für eine nächste Schwangerschaft eine natürliche also spontane geburt :)
Sehr süße Mädels Namen habt ihr :)

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Klar darfst du fragen! ;)

Bei der ersten Geburt gabs nur einen KS, weil mein Kind auch am dritten Tag der Einleitung nicht raus wollte und ich nicht mehr konnte.

KS Nr. 2 war laut meinem Doc medizinisch notwendig, da der Abstand zu Nr. 1 zu kurz war.

Und dieses Mal hieß es direkt: einmal KS immer KS.

Ich bin ehrlich, ich habe nie daran gedacht, noch mal spontan zu entbinden. Keine Ahnung warum. Hab mich nie wirklich damit auseinander gesetzt. Mein Mann hält es mir vor, dass ich es nicht versucht habe, aber für mich waren alle Geburten so wie sie waren, richtig. Ich empfinde es auch nicht als Schlimm oder als Versagen, dass ich nicht normal entbunden habe.

Ich schätze und respektiere aber jede Frau, die diese Leistung bringt.

Und wenn es dein Wunsch ist, solltest du es versuchen. Hier haben ja viele Mamis schon berichtet, dass es möglich ist, nach KS spontan zu entbinden.

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Hallo,

Danke für deine ausführliche Antwort! Finde das super lieb :)
Genau, ich finde den einen Satz den du schreibst ganz wichtig : dass es für dich richtig war, so wie die kleinen geboren wurden. Ich finde ja, wenn eine Mutter diese Zufriedenheit und dieses Gefühl der Richtigkeit verspürt, dann kann man froh sein.
Vielleicht ist es auch noch mehr als ein Gefühl, vielleicht ja ein Instinkt. Dass du wusstest und dein Körper dass deine Babys per ks geboren werden. Weil es verhältnismäßig also Größe z.b. nicht passte o.ä.

Ich hatte trotz des ks eine schöne Geburt, alles ist behutsam verlaufen. Ich war dankbar, dass mein Sohn schlussendlich per ks endlich geboren werden konnte. Wir beide konnten einfach nicht mehr, kaum Sauerstoff, schlechte Herztöne usw. Aber wem sag ich das. 3 Tage Einleitung das klingt echt hart!

Ja, ich meine manchmal eine Pauschalisierung zu erkennen wenn es um ks -Geburten geht. ..Dir gehört natürlich genauso Achtung und ebenso Anerkennung für deine Leistung. Wie gesagt 3 Tage unter Geburt stehen -kein zucker schlecken :/
Was sagst du dann zu deinem mann wenn ich fragen darf?

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