Mutmachpost: Erste Geburt der Horror, zweite umso schöner :-)

Ich schreibe das vor allem, um Frauen Mut zu machen, die eine heftige erste Geburt hatten und vor der zweiten Geburt Angst haben. Denn ich lese hier immer wieder von Erstgebärenden Horrorgeschichten. Die nächste Geburt kann aber ganz anders verlaufen!!! Keine Angst!

Meine erste SS war die Hölle. Ständig KH und Gefahr der Todgeburt, hypermesis gravidarum bis in den Kreißsaal. Die Geburt wurde ET+10 um 8 Uhr eingeleitet. Alles erträglich. 24 Stunden später begann die Hölle. Ich hatte einen Wehensturm, der nicht mehr gestoppt werden konnte. Unsere Tochter lag urplötzlich quer und ein KS ging nicht, weil ich Hochrisikopatientin bin. Eine PDA ließ trotz Wehensturm mehrere Stunden auf sich warten, weil die meisten Anästhesisten krank gemeldet waren und ein Hubschrauber dazwischen kam. Hätte ich mich bewegen können, ich schwöre, dass ich mich aus dem Fenster geworfen hätte....Stattdessen brüllt ich durchgängig und dachte, dass ich sterben muss... Es war heftig traumatisch. Gegen 16:30 Uhr am zweiten Einleitungstag war sie endlich da. Mit 4150g und mehreren Drehungen im Geburtskanal. Ich war an zig Kabeln befestigt. Ich weiß gar nicht mehr, was das alles war. Nach der Geburt war ich aber schockiert und fragte mich, ob das wohl normal sei. Der ganze Raum war mit zig Ärzten voll. Ich bekam ein Schreibaby, hatte heftige Geburtsverletzungen und eine miese Bettnachbarin, die durchgängig Besuch empfang. Sie zwang mich mehr oder weniger mein Baby über Nacht abzugeben, weil es schrie. Mein Mäuschen wurde nicht mal zu den anderen Babys gestellt, weil es sie gestört hat. Nach einer kurzen Ruhephase wurde sie schwer krank und wir waren viele Monate im KH mit ihr. Heute ist sie 5,5 Jahre und schwerstbehindert (sowohl körperlich als auch geistig. Aber wohl nicht wegen der Geburt), aber insgesamt eine viel lachende und gut gelaunte Maus. Wir lieben sie so sehr!!! Die schwere Zeit ist sehr verblasst.

2014 kam der Wunsch nach einer zweiten Maus. Ich bin 1000 Tode gestorben vor Angst. Die Ss war bis in die 14. SSW scheiße und ab da ging es mir ganz gut. Ich war wieder Hochrisikopatientin. Dann kam der Tag der Geburt. ET-1 war es. Angestoßen durch Globuli. Um 19 Uhr setzten Zuhause Wehen ein und die waren lächerlich. Wirklich. Ich habe sie als solche nicht erkannt. Als die Wehen um 21 Uhr alle 3 Minuten kamen, sagte mein Mann, dass es wohl so weit ist. Habe ich nicht geglaubt. Wehen waren immer noch lächerlich... Ich bin duschen. Jo, tat weh. Aber war ok und nichts zum Vergleich der ersten Geburt. Ich habe auf die heftigen Wehen aus der ersten SS gewartet und die waren das ganz sicher nicht. Wir aßen, ich putzte noch rum. Und dann begann ich zu zeichnen. Also doch mal meine Beleghebamme angerufen. Sie raste los, weil sie versprochen hatte, uns abzuholen! Ich hatte noch immer die Ruhe weg und sie machte Druck. Tochter eingeladen (sie durfte während der Geburt auf die Kinderstation wo sie ja bekannt war) und auch den Mann und los ging es. Auf dem Weg alle zwei Minuten Wehen. Ich veratmete aber lachte und scherzte dabei. Mir ging es gut. Im KH angekommen machte ich noch weiterhin Witze und lief rum und betüddelte unsere Große. Irgendwann sagte meine Hebamme, dass unsere Große direkt nach unten auf die Kinderstation muss, sonst entbinde ich ohne meinen Mann. Ich dachte, sie verarscht mich. Wehen alle 1,5 bis 2 Minuten. Ich veratmete gut. Aber war auch nicht schlimmer als die wochenlangen Übungswehen zuvor. Sie nahm mich in den Kreißsaal mit. Ich durfte pressen, aber die Maus wollte nicht. Presswehen taten dann ehrlich gesagt schon weh. Also legte ich mich auf die Seite und veratmete einige Wehen. Dazwischen schlief ich immer ein. Sogar dss ging. Irgendwann rief ich, dass ich pressen muss und tatsächlich war zwei Wehen später unsere zweite Tochter gesund und munter geboren. Von Anfang an ein Anfängerbaby. :-) Keine Verletzungen bei mir. Nur mein Mann und meine Hebamme waren bei mir. Keine Kabel und Keine Ärzte usw. Einfach traumhaft!!

Nun bin ich mit dem dritten Kind schwanger. Ich lasse mich überraschen wie das wird. Jede Geburt ist anders. :-) Aber die Wiederholung der zweiten wäre schon echt toll.

Liebe Grüße

Ninly

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Schön, dass du so eine positive Erfahrung nach diesem Trauma erleben durftest und dass du dich getraut hast spontan zu entbinden. Ich drücke dir die Daumen für deine dritte Geburt, wann ist es denn soweit?
LG Malou mit Prinzessin im Bauch 25+2 ssw

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Hey!

Vielen Dank! Da ein KS komplett ausgeschlossen ist wegen der Thrombosegefahr (habe Gerinnungsstörungen und Thrombosen), war meine größte Angst, dass ich nicht spontan entbinden darf. Diesmal gestaltet es sich noch anders. ET ist am 23.10 allerdings muss ich gezielt so früh eingeleitet werden, dass auf keinen Fall eigene Wehen einsetzen. Ich muss vorher vom Blutverdünner abgesetzt werden, der so hoch eingestellt ist wegen einer akuten Thrombose, dass sonst die Gefahr des Verblutens bestünde. Morgen ist mein nächster FA Termin und ich hoffe, dass es da besprochen wird...

Wann ist denn genau dein ET? Scheint auch Oktober zu sein. Vielleicht entbinden wir ja fast gleichzeitig :-)

Liebe Grüße

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Mein ET ist der 04.11. #verliebt
Also zeitnah zu deinem.
Wie geht es dir, wie empfindest du die Ss?
Ich empfinde jede Ss als anstrengender irgendwie #schwitz
LG

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