Die schwere Geburt von unserer Maus MELANIE (sehr lang!)

Hallo an alle!!

Endlich habe ich es geschafft, unseren Geburtsbericht zu schreiben.
Er ist sehr lang und detailliert beschrieben - wer eh schon etwas Angst vor der Geburt hat sollte ihn nicht unbedingt lesen!! Denn ich fand die Geburt sehr schlimm und weiß nicht, ob ich noch ein Kind bekommen möchte!!

Eigentlicher ET war der 13.7. Am 20.06. (41+0) wollte ich um 8 Uhr auf die Toilette. Ich setzte mich auf und: es lief Flüssigkeit! Um 9 Uhr wieder: im Sitzen/Schaukeln auf dem Bett lief es. Diesmal mehr und ich dachte: das muss Fruchtwasser sein!!!
Ich ließ mich von unserer Nachbarin ins Krankenhaus fahren (Kopf war ja noch nicht fest im Becken, also vorsichtig!) zum Testen, was es nun war. Wieder mal CTG, Ultraschall und Abtasten (war schon 2x für je 3 Tage im Krankenhaus gewesen wegen Gestose). Zwei Tests bestätigten, dass es KEIN Fruchtwasser war. Naja, wir fuhren dann wieder heim, nachdem zum 1000. Mal der Spruch kam „warten Sie ab, heute Nacht kommen Sie mit Wehen wieder“ – haha, ich glaub schon nicht mehr dran, das wurde bis jetzt jedes Mal gesagt #schmoll

Ich hatte ein leichtes Ziehen den Tag über, das gegen 16 Uhr – pünktlich zum Spiel der Deutschen – stärker und regelmäßiger wurde. Erste ziemlich schmerzhafte Wehen waren dabei, mal mehr, mal weniger alle 4-6 Minuten im Liegen. Ich musste schon etwas veratmen. Ich lief zwischendurch eine halbe Stunde durch die Wohnung. Wir schrieben die Abstände auf, die in der Badewanne immer kürzer wurden (alle 2-4 Minuten). Mein Mann hielt meine Hand und fragte paar Mal, ob ich nicht ins Krankenhaus fahren wollte. Wir gingen ins Bett und gegen 23.30 Uhr beschlossen wir, doch zu fahren.

Um ca. 23.45 Uhr waren wir da. Wir gingen in den Kreissaal, wo die Hebamme CTG machte, mich untersuchte. Wir sollten noch ca. 1,5 Stunden spazieren gehen und dann wieder kommen. Falls die Wehen schlimmer werden sollten, gab sie mir ein Zäpfchen mit. Also gingen wir durchs Krankenhaus und draußen spazieren. Die Nacht war schön warm und sooo ruhig – wir genossen den „letzten Spaziergang zu zweit“. Zwischendurch blieben wir stehen wenn eine Wehe kam. Allerdings war es gut auszuhalten und ich dachte immer wieder „wenn die Wehen von der Stärke her so bleiben, ist es ja gar nicht so schlimm“. Ich ging auf die Toilette, weil ich wieder Flüssigkeit gespürt hatte.
Als wir kurz darauf wieder oben im Kreissaal zum erneuten CTG waren und ich es nebenbei erwähnte, machte die Hebamme einen anderen Test auf Fruchtwasser als die beiden Tests am Vormittag – es WAR FRUCHTWASSER!! #schock Also doch, ich bin doch nicht total blöd!! Angeblich wären die Tests am Vormittag nicht soo aussagekräftig – nur nicht zugeben, dass das Krankenhaus Fehler macht… #kratz Eigentlich wollte sie uns noch mal spazieren schicken, aber von da an durfte ich nicht mehr viel rumlaufen.
Ich bekam eine Braunüle in die linke Hand mit einem Wehenhemmer - Tropf, damit ich keine Schmerzen mehr spürte – denn ich sollte bis zum Morgen versuchen zu schlafen, damit ich am nächsten Tag fit sein würde. Mit etwas Glück würde sich der Muttermund weiter öffnen – sozusagen im Schlaf. Also legten sich mein Mann und ich in den alternativen Geburtsraum mit dem breiten Bett und schliefen/dösten bis ca. 7 Uhr.

In der Früh um 7 Uhr wurde ich dann im rosa Kreissaal ans CTG angeschlossen – kurz darauf durfte ich in den Saal ganz hinten links (eigentlich eher für operative Geburten – zum Glück wie sich später rausstellte). Ich war froh, weil ich nicht ganz vorne liegen wollte – manchmal war die Tür auf und alle können da reinschauen, außerdem war der andere kühler und ich wollte nicht mit Schmerzen (und Geschrei?) vorne liegen, wo alle vorbei gehen. #hicks
Zum Schichtwechsel kam eine andere Hebamme – die kannte ich ja schon, weil wir ihren Sohn in der Kita haben (bin Erzieherin). Zum Abschied meinte die vorige Hebamme noch „Sie werden heute noch ihr Kind bekommen“ – da freuten wir uns sehr, wir hatten bald nicht mehr damit gerechnet :-)

Um ca. 7.30 Uhr wurde ich über meine bereits gelegte Braunüle an den Wehentropf gehängt. Mit der Zeit (ich hab keine Ahnung mehr wann genau was war, das folgende war alles bis 12.41 Uhr) wurden sie immer kräftiger, aber anfangs konnte ich sie noch gut veratmen und aushalten. Mein Mann hielt mir immer die Hand, was mir eine sehr große Hilfe war. Vor allem, als er am Schluss zu immer mit mir atmete und daran erinnerte, langsam zu atmen und meine Schultern locker zu lassen! Das CTG war kabellos und irgendwann musste ich auf die Toilette. Allerdings brauchte es ca. 3-4 Anläufe, weil entweder eine Wehe da war oder mir beim Aufstehen so schwindlig war. Mein Mann stützte mich auf dem Weg zur Toilette und die Hebamme schob den Tropf mit. Mitten auf dem Weg musste ich mich dann vor Schmerzen etwas übergeben, das Gottseidank in eine Pappschüssel ging #hicks – man, war das peinlich. Auf dem Klo sitzend hatte ich das erste Mal seit ca. einer Stunde keine Schmerzen mehr. Das tat gut!
Irgendwann machte die Hebamme die Fruchtblase auf: ich spürte wie unten herum alles nass wurde und von da an waren die Wehen fast unerträglich. Ich hatte immer stärkere Schmerzen, es war schrecklich! Ich durfte nur auf der linken Seite liegen obwohl es rechts besser zum Aushalten war, aber da waren die Herztöne vom Baby schlecht. #schmoll Ich meinte, dass ich mich noch mal übergeben musste und rief nur „mir ist so schlecht“ und die Schülerin hielt mir in der Eile gleich drei Pappschachteln hin. Zum Glück kam nichts mehr. Die Schülerin war übrigens sehr nett: Anfangs dachte ich „muss das sein, dass die dabei ist und zuschaut“ später war ich froh, denn sie brachte mir immer kühle Waschlappen für die Stirn, streichelte meine Hand und versuchte mich so im Kreuz zu massieren wie die Hebamme (was sehr gut tat).

Obwohl es schon bei der Geburtsvorbereitung immer etwas peinlich war, die Pferdeatmung zu verwenden, war es bald die einzige Methode, die Wehen einigermaßen auszuhalten! Gegen Schluss zu prustete ich so sehr, dass es sogar schäumte. Ich atmete immer schneller wegen den Schmerzen und mein Mann musste mich immer erinnern, langsam zu atmen, was gar nicht so leicht war unter diesen heftigen Wehen. Sie kamen immer öfter und noch schmerzhafter, so dass ich erst zaghaft dann später immer eindringlicher und lauter rief, dass ich einen Kaiserschnitt (sogar mit Vollnarkose!) möchte. Die Ärztin meinte nur „Ach nein… jetzt haben Sie schon so viel geschafft!“ #heul Aber bald war mir das so was von egal, ich wimmerte schließlich nur noch vor Schmerzen, dass ich einen Kaiserschnitt will. Naja, ich bekam keinen, dafür ging dann die Tür auf und der Oberarzt (den ich eigentlich nicht sehen wollte wegen Kita – Erfahrungen - ist ein Papa von einem unserer Kinder!) kam herein. Wegen PDA weiß ich gar nicht mehr… ich glaube erst meinte ich, dass ich es ohne schaffe und als ich sie wollte, war es zu spät (ich würde die Presswehen genauso schmerzhaft spüren).

Ich weiß nicht mehr wann, aber irgendwann musste ich von der Rückenlage wechseln in den Vierfüßlerstand, weil die Kleine nicht tiefer rutschen wollte. Bis ich erst mal in der Position war… die Wehen waren so heftig, dass ich mich nicht bewegen konnte. Dann hatte ich es geschafft und lehnte mit dem Oberkörper aufrecht an der Lehne des Bettes. Ich hab vor Schmerzen fast den Bezug oben rausgerissen #schwitz und mein Mann hielt mir inzwischen eine Sauerstoffmaske bei jeder Wehe vor den Mund, die bald eingeschäumt war von der Pferdeatmung.
Leider ging immer noch nichts vorwärts, also sollte ich mich wieder umdrehen. Der Tropf wurde mal höher, dann niedriger eingestellt, warum und in welcher Situation weiß ich nicht mehr. Ich hatte eh die meiste Zeit vor Schmerzen die Augen zu und war irgendwie wie in Trance, so dass ich gar nicht mehr alles mitbekam. Ich spürte nur diese wahnsinnigen, schrecklichen Schmerzen, es war die Hölle. #schock

Schließlich sah ich in einem kurzen Blinzeln ein blaues Tuch, das der Oberarzt unter mich legte und ich dachte nur „Was macht der jetzt? Werd ich geschnitten?“ Das tat er dann auch aber zuerst nahm die „Neue“, d.h. eine neue Ärztin (war erst 3 Wochen da) mit einem Skalpell Blut vom Babykopf (der noch in mir war!) ab, um zu schauen, ob die Kleine noch gut versorgt ist. Dabei stellte sie sich anscheinend ziemlich an, weil es lange dauerte (die anderen verdrehten schon die Augen #augen ). Toll: irgendeiner hat mich „gespreizt“, sie fummelt mit dem Skalpell rum, eine hielt meine Hand, die Hebamme massierte mich und mein Mann hielt die Sauerstoffmaske hin. Ich fühlte mich richtig bescheiden. Dann setzte der Oberarzt eine Saugglocke an (ich hatte das Baby vor Verkrampfen immer wieder reingezogen und sie kam einfach nicht richtig tiefer). In den Wehen sollte ich versuchen zu pressen.

Was dann kam war so furchtbar: bei jeder Wehe sagte die Ärztin ich soll tief Luft holen und dann pressen. Allerdings hatte ich noch gar nicht richtig Luft geholt als sie schon auf meinem Bauch lag und drückte #schock . Das ganze ging mehrmals so und ich schrie nur immer, dass ich keine Luft bekomme, weil sie sich immer so früh auf mich warf. Gleichzeitig zog der Oberarzt mit der Glocke.
Ich hatte mir immer vorgenommen nicht zu schreien, aber in diesen Momenten war mir alles egal: ich schrie was das Zeug hielt – denn die Schmerzen waren so stark und einfach nur schrecklich!!! Keine Ahnung wie lange das alles dauerte. Ich hörte nur mal irgendwann von irgendjemandem „Scheiße, die Wehe ist vorbei“ (während der Oberarzt zog). Aber so richtig bekam ich das Ganze nicht mit. Mit geschlossenen Augen, schreiend und mit wahnsinnigen Schmerzen dachte ich nur „hoffentlich ist bald alles vorbei, ich kann und will nicht mehr!“ Ich presste und hatte das Gefühl, dass es gar nichts bringt. Die eine liegt mit ganzem Gewicht auf mir und drückt, der andere zieht an mir… Ich war nur noch am Heulen und Schreien. Mein Mann erzählte später, dass sie ihn zur Seite schubsten, alle hektisch wurden und er dann rausging, weil er das alles nicht mehr mit ansehen konnte, was die mit mir machen. Alles war blutig wie auf einem Schlachtfeld.

Irgendwann hörte ich dann ein Schreien und sah mit einem Blinzeln mein Baby, wie die Hebamme es gerade auf den Seitentisch legte zum Abputzen und schauen, ob nach der – auch für die Kleine - heftigen Geburt bei ihr alles ok war. Ich sah, dass sie blau war und am Rücken Käseschmiere hatte. Ich bekam sie kurz auf den Bauch, eingewickelt in ein weißes Tuch und konnte gar nicht glauben, dass sie wirklich meine Kleine ist – ich war so erschöpft, dass ich nicht mal vor Freude weinen konnte. Ich fühlte nach diesen heftigsten, schmerzhaftesten Stunden meines Lebens gar nichts mehr. Ich war nur noch froh, dass es vorbei war.

Und von wegen, wenn das Baby da ist, vergisst man sofort die Schmerzen!! Ich war an den Schamlippen gerissen, der Damm geschnitten und auch noch irgendwo geschürft, mir brannte der Unterleib und dann nähte mich die Ärztin (die ist so grob) noch eine gute halbe Stunde zusammen, was noch mal heftig wehtat (der Riss an der linken Schamlippe wächst nicht mehr zusammen sondern sie steht jetzt halt in zwei Hälften auseinander – besser als noch mal nähen!! Niemals!! Ich lass da keinen mehr hin!! Und solange ich keine Schmerzen hab…). Meine Tochter lag neben mir in den Armen ihres Papas.

Beim Schreien von der Kleinen war mein Mann anscheinend wieder rein gekommen und wurde prompt gefragt, ob er die Nabelschnur durchschneiden will (hätte ich auch nicht gemacht!). Ich hab das alles nicht mitbekommen, ich weiß nur noch, dass ziemlich schnell die Nachgeburt kam (wenigstens etwas läuft gut bei dieser Horrorgeburt) und wir diese noch anschauten.
Dann hatte mein Mann unsere kleine Melanie im Arm und ich sagte nur „Schau sie dir gut an, es gibt kein zweites!“

Schließlich wurden wir in den lila Kreissaal geschoben und ich legte sie das erste Mal an, was ziemlich gut klappte. Die Hebamme half dabei und dann tranken wir ein Glas Sekt und sie machte ein Foto von uns drei.

Melanie's Daten waren:
21.06.06
51 cm groß, 3380 g schwer, Kopfumfang 35 cm und APGAR 9/10/10. Uhrzeit: 12.41 Uhr



Die Zeit im Krankenhaus:

Ich dachte, ich habe nun Ruhe und keine Schmerzen mehr. Doch kurz darauf und mehrmals am Abend/in den nächsten Tagen mussten die Hebamme und die Ärztin Blut aus der Gebärmutter rausdrücken, da es nicht richtig abfließen wollte. Das tat noch mal höllisch weh und ich hatte schließlich schon Panik wenn ich diese Ärztin nur sah! Ich versuchte zwar, ihre Hände weg zu drücken aber wieder mal stemmte sie sich mit vollem Gewicht auf mich. Ich weinte und rief immer wieder, sie soll aufhören aber sie „muss es tun“. Ich spürte, wie das Blut mehrmals klumpig aus mir raus schoss – ich glaub das ganze Bett war voll! Sie war so grob und ich wollte nur meine Ruhe.
Zweimal bekam ich für kurze Zeit einen Katheter, der brannte schrecklich beim rein und raus machen. Auf die Toilette konnte ich die ersten 4 Tage nur mit starkem Brennen, so dass anfangs gar nichts lief vor Schmerzen (wurde zum Glück täglich besser).
Da ich viel Blut verloren hatte, bekam ich am ersten Tag zweimal einen Tropf und ich musste Kräuterblutsaft nehmen und eine Woche im Krankenhaus bleiben.

In der ersten Nacht brachten sie mir meine Kleine. Im Halbschlaf dachte ich nur „warum schieben die jetzt den Babywagen rein, die Nachbarin hat ihres doch schon da drüben stehen“. #kratz Dann fiel mir erst ein, dass ICH ja jetzt ein Baby hatte und dass es MEINES war! #hicks Das war ein sehr komisches Gefühl… Die ersten zwei Nächte war Melanie vorne bei den Krankenschwestern, weil ich einfach Ruhe und Zeit für mich brauchte. Auch tagsüber war ich mit mir (meinen Schmerzen) beschäftigt, ich konnte nicht aufstehen und sie nicht einmal auf ihrem Bett holen/wickeln. Zum Stillen mussten sie mir die Kleine immer ins Bett neben mich legen.

Beim Anlegen halfen mir anfangs noch die Krankenschwestern. Manche waren einfühlsam und liebevoll „Komm, Melanie, probier’s noch mal“ und manche richtige grobe Drachen #drache „Jetzt mach schon!“ und drückten ihren Kopf fest in meine Brust, dass sie fast keine Luft bekam und nichts mehr sah. Dann schaute sie mich immer so hilflos an als wollte sie sagen „Mama, was machen die mit mir??“ Sie tat mir dann immer so leid…
In der Woche Krankenhaus war es im Zimmer so heiß (immer so ca. 26 – 28° C), dass man kaum schlafen konnte. Außerdem konnte man in zwei Nächten auch nicht das Fenster offen lassen, weil die Autohupen wegen Siegen der deutschen Fußballmannschaft 3 Stunden und länger nicht zum Aushalten waren!

Der Krankenpfleger war sehr nett (der einzige Mann auf der Station), er gab uns viele Tipps und als ich einmal völlig fertig war wegen Schlafmangel, Schmerzen - und ich war mit der Kleinen auch etwas überfordert an dem Tag – da machte er mit mir und der Kleinen im Arm eine Phantasiereise. Er sprach ruhig und endlich schlief meine kleine Maus nach einigen Stunden Unruhe und Geschrei neben mir ein. Auch ich wurde ganz ruhig und schlief ein paar Stunden. Das tat sooo gut!!
Leider kam gegen Mitternacht meine Zimmerkollegin frisch entbunden wieder ins Zimmer – von leise sprechen mitten in der Nacht hatten sie, die Hebamme, Krankenschwestern usw. wohl noch nichts gehört. Ich stand gerade am Bett meiner Tochter, in das ich sie nach Stillen und wickeln gelegt hatte – wir waren beide total entspannt, ruhig und friedlich gewesen wie noch nie. Da kam ihre Hebamme und meinte „ach gut, dass Sie grad wach sind, ihre Nachbarin kommt jetzt“. Sie unterhielten sich ganz normal, machten Licht und kamen alle 20 min ins Zimmer, um irgendwas zu fragen oder zu bringen. Ich war fast am verrückt werden – natürlich wurde Melanie prompt wieder etwas unruhig, aber nicht so schlimm wie am Vorabend. Ich hatte gehofft, dass ich wenigstens diese Nacht alleine im Zimmer bleiben könnte zum Schlafen (die andere hätten sie doch auch im Kreissal lassen können bis zum Morgen, da war eh nichts los in dieser Nacht…).

Ein weiteres negatives Erlebnis hatte ich mit einer der Krankenschwestern: ich hatte an diesem Tag so ein Stechen in den linken Rippen auf Herzhöhe (war sogar beim EKG schreiben unten im Krankenhaus gewesen zum abchecken lassen!). Darum ließ ich meine Kleine im Kinderzimmer vorne betreuen, weil ich fast Atemnot und Panik hatte wegen den Schmerzen im Rippen-/Herzbereich. Eine Internistin und Ärztin untersuchten mich zusätzlich und stellten zum Glück fest, dass es nichts schlimmes sei, dass ich nur wegen verkrampfter Haltung beim Stillen (war ja neu für mich, musste noch üben!) diese Schmerzen hatte.
Also lag ich gerade im Bett, atmete ruhig und hoffte, dass die Schmerzen endlich weggingen, da ging die Tür auf und die Krankenschwester kam rein mit „die Kleine hat Hunger“. Ich sagte nur „ich kann gerade nicht, ich hab Schmerzen (konnte mich wirklich kaum bewegen, es tat so weh!)“. So schnell konnte ich nicht schauen, da hatte sie mir mein Baby in den Arm gedrückt und sagte genervt „ja, aber sie hat JETZT Hunger!“ Dann ging sie wieder und ließ mich alleine #schock . Das Stillen ging einigermaßen, obwohl Melanie gar nicht soo großen Hunger hatte (ich bin mir fast sicher, dass es von der eine Ausrede war, um mir die Kleine wieder zu bringen, damit sie ihre Ruhe hat!!). Aber mein Problem: ich konnte sie nicht mehr weglegen, da es ja immer noch so stach in den Rippen. Den Tränen nahe und von den Schmerzen völlig verdreht im Bett liegend klingelte ich und fragte nach einer anderen Krankenschwester (sie hieß Karin). Diese kam auch und half mir. Ich war wirklich völlig fertig und war kurz vor einem Tränenausbruch (und das, wo ich so gut wie nie vor anderen heulen muss).

Nach einer Woche durfte ich endlich nach Hause und von da an ging es bergauf. Denn sobald ich ein paar Nächte und Tage meinen Schlaf (so gut es mit Baby ging) nachgeholte hatte, klappte alles viel besser. Außerdem hatte mein Mann frei und war den ganzen Tag da, um mir zu helfen.
Seit 06.07. konnte ich das erste Mal wieder einigermaßen sitzen (wegen Dammschnitt und Riss) und damit auch im Sitzen stillen, was tagsüber viel angenehmer ist!





So, danke an alle, die bis jetzt durchgehalten haben mit Lesen! Das tat gut, mal alles von der Seele zu schreiben...

Ich wünsche allen, die ES noch vor sich haben eine schönere, leichtere Geburt
und allen, die ihre Süßen schon haben viel Freude mit den Kleinen!!

Viele Grüße
Simone mit Melanie (schon fast 6 Wochen)

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Ich kann gut mir Dir mit fühlen. Bei unserer Großen lief es genau so ab, wie bei Dir. 24 Stunden heftigste Wehen, am Schluss auch Saugglocke und ein Arzt der mir auf den Bauch drückte. Das dauerte auch recht lange, denn die Maus war ein Sternengucker. Sie hatte sich die Nabelschnur 2 Mal um den Hals gewickelt und als die Herztöne dementsprechen in den Keller gingen, musste es ja schnell gehen. Tja und soll ich Dir was sagen? Ich hab inzwischen meine 2. Geburt hinter mir, die genau so abgelaufen ist, allerdings dauerte sie nur 2,5 Stunden. Das Einzige was noch anders war, war, dass ich dieses Mal nur einen kleinen Schnitt hatte und bei der Großen bin ich zusätzlich noch extrem gerissen. (Dammschnitt/riss 3. Grades der ohne Betäubung genäht wurde)

Und bei unserer Großem konnte ich danach nicht mehr urinieren. Musste auch katedert werden, wie oft kann ich gar nicht mehr zählen. Letztendlich hatte sich alles entzündet und ich wäre beinahe hopps gegangen. Konnte dann aber gerade so noch mit Antibiotika behandelt werden dauerte aber über 6 Monate bis wieder alles so war, wie es sein sollte. Allerdings hatte ich trotz des schlimmen Schnittes keine großen Probleme damit. Hab Kamillesitzbäder gemacht und bekam im KKH eine Tinktur mit Arnikacreme, die sehr gut half.

Liebe Grüße

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Hab versucht Dir eine Mail zu schreiben, aber die Mails kommen immer wieder zurück. Wenn Du Lust hast, kannst Du ja vielleicht mir eine Mail schicken.

Liebe Grüße,
Annika

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Hallo Simone
Herzlichen Glückwunsch zu eurer kleinen. #stern
Bei uns war es ähnlich nur das es am Ende ein Nokaiserschnitt war unsere Maus konnte nicht mehr. Bei mir hats komplett 39 Stunden gedauert #schwitz und am Ende ist man enfach nur froh das ES vorbei ist.
Auch ichmusste ne Woche im KH bleiben#schmoll wo es wie bei dir auch nette libe aber grobe Schwestern gab.
Ich habe mir auch oft gedacht wie hält man die Schmerzen da unten nur aus? Da s am Bauch schon schlimm genug war.
Wir möchten sehr gerne ein Geschwisterchen für unsere Maus aber ich habe jetzt schon richtig Panik .....:-(

Alles gute euch ..
Gruß Esra&Ilayda *5.3.2006

4

hallo,
mensch du arme, da haste ja ne tortour hinter dir. mein sohn wurd auch mit einer saugglocke geholt(inklusive dammschnitt und konnte die ersten 2 wochen kaum laufen, mein sohn musste auch noch in die kinderklinik und ich also viermal am tag rüberkrauchen, am vierten tag is der dammschnitt dann gerissen...)
in welcher klinik warst du? ich in der uniklinik essen.
es grüßt sylvie mit #sternchen nico tief im #herzlich, #ei im bauchi(17.ssw) und schatze-mann kalle fest an der hand

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Hab gerade Deine VK gesehen und möchte Dir hiermit noch mein Beileid ausprechen. Ich wünsch Euch alles alles Liebe für die nächste Geburt und dass dann alles super läuft. #liebdrueck


Liebe Grüße

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Hallo Simone,

herzlichen Glückwunsch zu deiner Melanie!

Mir kamen die Tränen bei deinem Bericht, ich konnte so viel nachempfinden!
Meine Geburt war insgesamt nicht so schlimm wie deine - sie hat 18 Stunden gedauert und es war lange Zeit gut auszuhalten, aber ich hatte drei Stunden Presswehen weil meine Kleine einfach nicht rauskam und das war für mich auch die Hölle! Ich hatte genau wie du einen Tunnelblick, habe fürchterlich geschrien und gedacht, ich würde sterben vor Schmerzen.:-[

Unglaublich, wie man plötzlich so über seine eigenen Grenzen hinausgeschubst wird. Mir ging es auch direkt danach wie dir - ich hatte mein baby auf dem Arm und es war mir vor lauter Erschöpfung erstmal fast egal. Ich wollte nur, dass es vorbei ist.

Hatte auch Schnitt und Riss, aber das war Gott sei Dank für mich nicht so schlimm, auch das Nähen habe ich dank der Betäubung kaum gemerkt. Also nach der Geburt lief alles recht gut.
Ach ja und ich hatte auch so eine süße Hebammen-Schülerin #freu
Das konkrete Schmerzgefühl vergisst man tatsächlich nach und nach. Aber immer wenn ich an die Geburt denke, läuft mir trotzdem ein Schauer über den Rücken.#schock

Mein Mann hat sich zunächst hinterher gar nichts anmerken lassen und ich dachte: Fand er es denn gar nicht schlimm, mich so zu erleben?????
Ein paar Tage später jedoch, als er mit seinen Freunden angestoßen hat und einer ihn nach Details fragte, ist er in Tränen ausgebrochen - hatte wohl auch ganz schön Angst zum Schluss.

Ich habe echt Respekt vor dem, was du geschafft hast und wünsche dir alles Gute!#blume

LG jana+Lena *18.05.06