Erste Geburt SS Diabetes - Achtung lang

Ich habe lange überlegt, ob ich einen Geburtsbericht schreibe aber da ich hier so viele negative Berichte lese die vor der Geburt nicht sehr beruhigend sind, habe ich mich nun doch dafür entschieden.

Ich finde, ich hatte trotz Dauer-Übelkeit mit häufigem Erbrechen, anschließend Sodbrennen bis zum Erbrechen, Schmerzen in allen Gelenken die bis heute anhalten und SS Diabetes wo ich kaum etwas essen konnte, eine schöne Schwangerschaft. Aber ich war froh, dass der Termin näher rückte denn mit der Geburt sollten alle meine Beschwerden verschwinden.

Meine Ärztin sagte Wochen vor dem Termin, er würde sicher vorher kommen. Tja, die Tage vergingen und es tat sich nichts.

Leider waren sich mein Diabetologe und der Arzt aus der Geburtsklinik nicht einig über die einzuhaltenden Werte wodurch es 4 Wochen vor ET noch mal ein bisschen Stress gab. 2 Wochen vor ET waren die Zuckerwerte in Ordnung so dass ich in meiner Wunsch Klinik ohne Kinderstation entbinden konnte.
Bei dem Gespräch in der Klinik wurde gesagt, falls er bis ET+7 nicht da ist, sollte ich stationär aufgenommen werden und man würde dann sehen, wie es am besten weiter gehen sollte. Zum Glück ist es dazu nicht gekommen.

Mein Baby war immer sehr aktiv und hat mir ordentlich in die Rippen getreten. Eine Woche vor ET habe ich einen halben Tag keine Bewertungen mehr gespürt und plötzlich Angst bekommen. Ich bin dann ins Krankenhaus mit Kinderstation gefahren, das wir als Plan B ausgewählt haben. Dort wurde sofort ein CTG geschrieben und alles untersucht. Der Kleine fit und alles in Ordnung. Zur Sicherheit sollte ich über Nacht bleiben und drei mal am Tag sollte ein CTG gemacht werden. Zum Glück waren alle in Ordnung und ich habe mich damit abgefunden, dass er sich wohl einfach gedreht hat und ich die Tritte deshalb nicht mehr merke. Am nächsten Tag sagten sie, es ist alles in Ordnung aber zur Sicherheit soll ich noch eine Nacht bleiben und evtl würde man auch einleiten da das Baby ja "fertig" sei. Ich wollte weder das eine noch das andere. Es gab ja keine medizinische Notwendigkeit. Also sind wir nach Hause. Noch einen Tag später habe ich die Bewegungen dann auch wieder gemerkt. Zwei Tage ganz ohne Kindsbewegungen waren schon extrem komisch...

Am ET war ich beim FA fürs CTG und es war alles in Ordnung. CTG war gut, keine Wehen, MuMu weich, Kopf unten. Also wieder ab nach Hause und warten.
Es tat sich nichts.
ET+1 verging ohne dass ich je eine Wehe hatte.
Bei ET+2 bin ich morgens um 4 wie jeden Morgen um die Zeit auf die Toilette gegangen und ich merkte, dass etwas anderes war als sonst. Ich bin dann wieder ins Bett aber richtig schlafen konnte ich nicht mehr, das war eher ein dösen.
Zwischen acht und halb neun kam meine Hebamme und hat ein CTG geschrieben. Sie sagte, das sind schon ganz ordentliche Wehen. Der MuMu war auch schon ein bisschen offen. es dauert bestimmt nicht mehr lange und wenn was ist, soll ich anrufen oder ins Krankenhaus fahren.
Ich bin dann irgendwann in die Badewanne aber so richtig gut fand ich es nicht. Also nach ein paar Minuten zurück ins Bett und weiter gedöst.

Gegen Mittag wurden die Wehen dann stärker und ich habe meinem Freund gesagt, er könne schon mal die Sachen packen. Meine Kliniktasche war zwar schon grob gepackt aber durch den KH Aufenthalt die Woche vorher, war mir noch einiges eingefallen das ich gerne mitnehmen wollte. Naja, gegen Viertel nach eins waren wir fertig und sind los gefahren. Wir mussten noch schnell bei meinen Eltern vorbei um ihnen unseren Haustürschlüssel zu bringen denn sie mussten die Katzen füttern wenn wir im Krankenhaus sind.
Gegen 13:45 waren wir im Krankenhaus und die Wehen waren mittlerweile schon sehr gut zu spüren. Wir kamen erst ins Wehenzimmer und es wurde ein CTG geschrieben.

Anschließend duften wir in den Kreissaal
Die Hebamme kam so ca alle 1-1,5 Stunden um nach mir zu sehen und hatte mir schon am Anfang gesagt, welche Schmerzmittel sie mir geben können und dass ich in die Wanne kann wenn ich möchte. Das hatte ich ja schon vormittags versucht und für nicht gut befunden also war das keine Option.

Leider plagte mich immer noch die Übelkeit und ich musste auch im Kreissaal ein letztes mal brechen. Das hat mich also wirklich von Anfang bis Ende begleitet.
Die Wehen wurden immer stärker und ich habe immer neue Positionen gesucht, in denen ich sie gut aushalten konnte. Gegen 17 Uhr habe ich dann Mal nach einem Schmerzmittel gefragt weil ich dachte, es kann ja nicht schaden... Ich habe dann zwei Schmerztabletten bekommen, ich glaube Paracetamol oder sowas, keine Ahnung.
Kurz darauf hatte ich einen Blasensprung, das war so zwischen 17:30 und 18:00 Uhr. Fast unmittelbar nach dem Blasensprung kamen die Presswehen. Leider habe ich sie nicht als solche erkannt und habe der Hebamme gesagt, ich muss dringend auf die Toilette. Also ab auf Toilette, ich konnte noch gut alleine laufen, die Wehen waren gut auszuhalten. Auf der Toilette angekommen, kam natürlich nix außer dem Drang zu pressen. Das hab ich nicht und hab die Wehen schön weg geatmet. Ein riesen Fehler!
In einer Pause zurück in den Kreissaal und es dauerte nicht lange und ich sagte der Hebamme, ja jetzt muss ich aber wirklich und bin wieder auf die Toilette marschiert. Natürlich allein weil das ja alles nicht so schlimm war. Dort angekommen musste ich wieder nicht und mir dämmerte langsam was dort eigentlich passierte und ich dachte nur, hoffentlich kriege ich mein Kind nicht allein auf dem Klo! Also wieder schön die Wehen veratmet und zurück in den Kreissaal. Ich habe die Hebamme dann gebeten noch mal nach dem MuMu zu gucken und sie sprang dann direkt auf und ich hörte nur wie sie am Telefon sagte, die Ärztin sollte schnell zur Geburt kommen. Das CTG wurde wieder angelegt und die Hebamme hat mir gesagt wie ich mich am besten hin hocke und wo mein Freund sitzen sollte. Leider kamen nicht mehr viele "gute" Presswehen und die Herztöne wurden schlechter. Ich habe dann ein Nasenspray bekommen und es musste leider ein Dammschnitt gemacht werden doch dann kamen noch die nötigen Wehen und mein Sohn wurde um 18:39 Uhr geboren. Und tatsächlich waren danach alle Schmerzen und die Übelkeit weg. Hätte ich meine Presswehen nicht umsonst auf dem Klo veratmet, wäre es sicher ohne Dammschnitt gegangen. Ich hatte dann auch noch zwei Risse innen.

Wir haben dann erst mal Zeit bekommen uns kennen zu lernen und der Kleine wurde direkt angelegt. Später ist dann die U1 gemacht worden und mein Freund hat ihn gebadet. In der Zeit wurde ich genäht und alle Wunden versorgt. Kurz danach bin ich dann duschen gegangen und wir sind gegen 11 ins Zimmer gekommen. Leider war kein Familienzimmer frei so dass mein Freund kurz darauf nach Hause fahren musste. In der Nacht wurden dann noch Zucker Tests gemacht um eine Anpassungsstörung schnell zu erkennen falls sie Auftritt doch es war zum Glück alles gut.
Am übernächsten Tag durften wir dann nach Hause und ich freue mich, dass ich eine so schön, schnelle und selbstbestimmte Geburt hatte.

1

Ich wünsche euch eine tolle Kennenlernzeit!
Danke für deinen Bericht

2

Danke, dass du uns an diesem einmaligen Ereigniss teilhaben lässt! :-) Herzlichen Glückwunsch #paket#klee und alles Gute euch!

3

Das hast du sehr schön geschrieben, ich dachte ich wäre dabei, ich mag Berichte die wie Romane aufgebaut sind 🤗