Unser Geburtsbericht

Hallo Zusammen,
auch ich möchte euch von meiner kurzen (ersten) Geburt erzählen.

Um 4 Uhr morgens bin ich mit leichten Unterleibschmerzen aufgestanden. Diese zogen sich über den Tag hin, waren aber sehr erträglich. Sie kamen in Abständen von 5-6 Minuten und gingen jeweils so 30-40 Sekunden. Irgendwann habe ich meine Beleghebamme angeschrieben, weil mich einige Familienmitglieder verrückt gemacht haben, dass es bestimmt Wehen sind und es bald losgeht. (Ich habe nicht daran geglaubt, weil es nicht die Schmerzen waren, die ich eben erwartet habe).

Meine Hebamme kam dann gegen 19.30 Uhr zu mir um zu schauen und den MuMu zu überprüfen. War alles noch zu! Sie sagte mir dass es bestimmt noch 2-3 Tage dauern würde und ich morgen zur Akupunktur kommen soll.

Sie verließ die Wohnung.. 5
Minuten später platzte meine Fruchtblase. Ich vermute dass sie die mit der Untersuchung irgendwie beschädigt hatte? Mein Kind wurde schon groß geschätzt, wahrscheinlich war der Druck dann doch zu groß :-)
Ich rief sie also wieder an und erzählte ihr dass meine Fruchtblase geplatzt ist (wie ein Ballon klingt das 😆) und was ich jetzt machen soll? Warten? Sofort losfahren?
Sie war nicht gerade begeistert dass sie die Nacht davor schon eine Geburt begleitet hat. Sie sagte mir also ich hätte noch 1-2 Stunden Zeit wenn ich mich gut fühle und könnte dann losfahren. Sie müsste aber jetzt mindestens 4 Stunden schlafen ich solle sie also nicht anrufen sie würde eh nicht dran gehen! Okaaaaaayyy?!

Mit dieser Aussage hab ich dann gedacht; dass es dann wohl wirklich noch lange dauert. Ich habe in Ruhe geduscht und die restlichen Sachen gepackt. Die Schmerzen wurden aber mit Platzen der Fruchtblase stärker. Um 21.10 Uhr war es schon sehr unangenehm und das alle 3-4 Minuten. Da wir einen Fahrtweg von 40 Minuten hatten sind wir dann also los.

Die Fahrt war schlimm! Es tat schon richtig gut weh und im Auto ging dann mein restliches Fruchtwasser ab. Um 22.05 Uhr kam ich im Kreißsaal an, zog mich an und wusch mich, weil ich wieder nass war. Auch vor Schweiß 😄 Die Wehen kamen dann schon alle 2-3 Minuten, mein Muttermund war bei 5cm.

Die Hebammen im Krankenhaus haben mich aufgefordert meine Hebamme zu kontaktieren, da sie für die Geburt zuständig wäre (ich vermute die Hebammen da werden bei einer Beleggeburt nicht bezahlt). Ich erklärte dass meine Hebamme
Mich aufgefordert hat nicht anzurufen und dass ich aber JETZT Hilfe brauche. Ich hatte schon leichte Panik dass sich keiner um
Mich kümmern würde und
Fühlte mich allein gelassen. Mein Partner rief die Hebamme
Dann an und diese machte sich
Auf den Weg nachdem man ihr sagte wie weit ich war und was die Hebammen in der Klinik sagten. Sie bräuchte aber auch 40-50 Minuten.

Die Hebammen verließen dann den Raum für die Übergabe. Bei der nächsten Wehe spürte ich aber schon den Druck des Köpfchens. Ich schrie also, dass mein Baby kommt und gefälligst jemand kommen sollte 😄 Ich hatte schmerzen, keinen Bock mehr und Angst dass es ohne Hilfe rausflutscht. Die Hebammen kamen, schauten.. MuMu bei 10cm und Köpfen ready to come. Mein Partner konnte die Haare schon sehen. Ich durfte also loslegen :-)

Um 23.06 Uhr kam mein Sohn auf die Welt, mit Nabelschnur um den Hals (wahrscheinlich durch die Fahrt im
Auto, ich hatte ja keinen Liegendtransport und wusste nicht, ob er schon Tief im
Becken liegt). Aber es ging ihm gut und das war am wichtigsten. Mittlerweile
Sind über 2 Wochen rum und wir genießen jeden Tag zusammen.

Alles in allem bin ich froh über die schnelle Geburt, hätte mir aber mehr Unterstützung gewünscht. Eine Beleghebamme würde ich nicht wieder nehmen, damit bin ich durch!
Und an alle die Angst vor den Schmerzen haben: es ist nicht schön, aber machbar! Ihr schafft das!

P.s. Meine Hebamme kam dann als ich fertig genäht und mein Sohn schon in meinen Armen lag.

1

Herzlichen Glückwunsch zum Baby, das ist ja mal eine Story. Dieser Möchtegernbeleghebamme würde ich aber noch n paar Takte erzählen. Du musstest doch sicherlich eine Rufbereitschaftspauschale bezahlen, dann hat sie auch zu kommen und falls es ihr nicht möglich sein sollte, dann hätte ich einen vernünftigen Plan B von ihr erwartet und nicht nur die unverschämte Ansage am Telefon, dass du sie jetzt nicht anzurufen hast....gehts noch?! Das ist echt krass. Auf so eine Hebamme kann man wirklich verzichten. Das Konzept ist generell wirklich gut, vielleicht gibst du einer Anderen irgendwann noch eine Chance. Diese Beleghebamme war leider ein Griff ins Klo.

LG

2

Vielen Dank für die Glückwünsche!

Ja, es war tatsächlich ein Griff ins Klo. Wir haben natürlich die Pauschale bezahlt, was es umso ärgerlicher machte. Ich war nur verunsichert, weil im
Vertrag selbst auch stand, dass es auch zu einem Ausfall kommen kann. Da fehlte mir einfach auch die Erfahrung was ich für Rechte habe und was mir auch zusteht.

Unter den Wehen selbst hatte ich dann auch keine Kraft meine Rechte einzufordern :-) Ich bin aber froh dass trotzdem alles gut gegangen ist.

Du hast recht, vielleicht gibt man einer kompetenten Person noch eine Chance, wenn ein bisschen Zeit vergangen ist.. bei der zweiten Geburt weiß ich zumindest was mir wichtig ist und wo ich eine Hilfestellung benötige. Bei der ersten Geburt ist man irgendwie noch so grün hinter den Ohren😄

3

Hi, ist blöd gelaufen, aber auch Hebammen haben ein Recht auf Ruhezeiten. Wenn sie grade davor noch eine Geburt betreut hatte... irgendwie muss sie ja auch mal schlafen

weitere Kommentare laden
6

Deinem Namen nach zu urteilen kommst du aus Dortmund oder? Darf ich fragen welche Klinik das war?

7

Ich war in Lüdenscheid in der Klinik :)