Geplanter Kaiserschnitt

Mutmach Geburtsbericht geplanter Kaiserschnitt
( sehr lang )

Hallo ihr Lieben,
Ich habe immer unheimlich gerne die Geburtsberichte gelesen, obwohl natürlich jede Geburt komplett unterschiedlich ist, stöbert man doch in den Berichten um zu wissen was einen erwarten könnte ... 😁

Mein kleiner Junior hat die komplette Schwangerschaft schon anders gelegen als er sollte.. Die Ärzte haben mir bis zur 36 Ssw noch Mut gemacht das er sich vielleicht noch drehen würde... Dann beim letzten Termin, immer noch Beckenendlage und ich sollte einen Termin für einen Kaiserschnitt vereinbaren. Oh Gott dachte ich, Kaiserschnitt, Hilfe 😳
Der Termin für die OP wurde dann direkt am selben Tag noch vereinbart.
Die maximal Entspanntheit die ich während der ganzen Ss hatte war plötzlich weg und ein wahnsinns Angstgefühl hat sich ausgebreitet...

Dann bin ich ins Krankenhaus, Vorgespräch für die OP zwecks Narkose.
(Spinalanästhesie)
Die Dinge die man dort gesagt bekommt machen einem natürlich noch viel mehr Angst... Aber sie müssen einen einfach über alles aufklären. Was natürlich auch gut ist.

Es war Dienstag, OP Termin war festgelegt für Freitag (28.6.)
Als alles geklärt war sind wir nach Hause und haben eine Liste erstellt mit Dingen die bis Freitag noch erledigt werden sollen und ich war wieder etwas entspannter 😊

Wir haben es uns abends noch gemütlich gemacht und uns drauf gefreut das wir in 3 Tagen endlich unseren Schatz in den armen halten werden.
Mittwochs morgens klingelt plötzlich das Telefon un der Arzt der Geburtsstation war dran. Er erzählte mir das für Freitag keine Kapazitäten mehr frei wären für den OP und ich solle bitte am nächsten Morgen um 7 Uhr da sein.
Ich war geschockt, das ging mir viel zu schnell, damit hatte ich nicht gerechnet 😳
( ist ja nicht so als hätte man nicht 9 Monate Zeit gehabt sich drauf vorzubereiten 😂)
Aber es war die Hölle, ich fing direkt an zu weinen, hatte plötzlich mega Panik.

Ich hab die ganze Nacht natürlich kein Auge zu gemacht. So viele Gedanken.
Wie es sein wird. In nicht mal 24 Stunden würde ich Mutter sein. Und dann noch diese OP.😳

Am nächsten Morgen fuhren wir ins Krankenhaus. Schon als die erste Schwester kam um mir Blut abzunehmen hatte mich die Panik völlig im Griff. Ich weinte ununterbrochen. Und bei allen anderen Untersuchungen wurde es nur noch schlimmer mit der Panik.
Um halb 9 wurde ich abgeholt für den OP. Ich weinte, zitterte, war völlig hysterisch vor lauter Panik was jetzt da unten passieren wird....

Im OP angekommen waren erstmal furchtbar viele Menschen. Alle redeten total lieb auf mich ein, haben mir alles erklärt und gesagt ich müsse keine Angst haben, was die Sache in dem Moment für mich natürlich nicht besser machte. Ich hatte Angst das ich Schmerzen haben werde, vorallem wenn ich die Narkose bekomme.... es war ein Alptraum für mich...

Und dann kam der Moment, der Narkosearzt kam und setzte die Nadel um die Narkose ins Rückenmark zu spritzen.... ich zitterte wie verrückt, weinte ganz fürchterlich....

Und was soll ich euch sagen... Es tat absolut NICHT weh. Die Einstichstelle wird vorher etwas betäubt und man merkt gar nichts.! 😊😅

Schlagartig wurde es etwas besser mit der Angst, weil ich dachte "oh cool, war ja garnich schlimm" 😅

Und innerhalb von Minuten wirkte die Narkose auch schon. Und ich konnte wieder lachen. Das Gefühl ist nicht mal schlimm, weil man einfach nur denkt das die Beine eingeschlafen sind 😅

Dann wurde ein Schmerztest gemacht, ob ich im Unterleib etwas spüre. Hab ich natürlich nicht. Gott sei Dank 😁

Dann haben sie meinen Freund in den OP geholt und ein Tuch aufgehangen und schon ging es los... "Schnitt 9:14 Uhr" gefolgt von ein paar wenigen ruckeligen Bewegungen und dann "9:19 Uhr Kind geboren" und schon schrie er los.
Das war das allertollste Gefühl der ganzen Welt. Und dann haben sie ihn uns gezeigt. Er war perfekt 💙

Und alles was danach passiert ist so unglaublich unwichtig und egal. Es interessiert Euch einfach nicht mehr.

Damit will ich euch sagen das ihr keine Angst davor haben müsst. Es dauert wenn alles nach Plan läuft nur 5 Minuten bis das Baby da ist und dann ist alle Angst vergessen und ihr seit die glücklichsten Menschen der Welt 😊

Das zunähen dauert etwas länger und irgendwann wurde ich richtig ungeduldig, weil ich so schnell wie möglich zu meinen Männern wollte, die in der Zwischenzeit schonmal auf Station durften.

Um kurz nach 10 war ich dann endlich zugenäht und wurde in den Aufwachraum gebracht.
Ich war so gut gelaunt und so aufgeregt endlich hoch auf Station zu kommen 😅
Um 11:15 war ich dann endlich oben und konnte meinen kleinen Schatz bewundern, keine Schmerzen, einfach nur pures Glück.

Um 12 gab es schon Essen und ich hab eine riesen Portion Currywurst mit Kartoffelecken verdrückt.
Hätte ja niemals geglaubt das man so kurz nach einer OP in der Lage ist zu essen. 😅

Dann wurde den ganzen Mittag gekuschelt.. 🥰 zwischendurch kamen dann immer mal Nachwehen, die sind wirklich nicht sehr angenehm gewesen, im Gegenteil, wenn ich ehrlich bin aber noch zum aushalten.

Und Abends kam die Schwester und wollte das ich aufstehe. Ich dachte "wie bitte?!" Wie soll ich denn aufstehen? 🙈
Es war schwer, weil man natürlich aus Reflex immer denkt wenn man sich stellt geht die Narbe auf oder so aber das tut sie nich 😁
Und je früher man aufsteht, desto schneller ist man wieder auf den Beinen. So war es zumindestens bei mir.
Auch wenn es unangenehm ist aber am nächsten Tag ist man froh das man es gemacht hat. ☝🏼

Lange Rede, kurzer Sinn. Man macht sich viel zu sehr verrückt und am Ende war alles nicht mal annähernd so schlimm wie man eigentlich dachte 😊

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Danke für deinen so positiven Bericht. Hast du denn im Nachhinein noch Probleme mit der Narbe?
Bei mir steht wohl auch der KS an, mein Kleiner liegt völlig quer und nichts hat ihn dazu gebracht, sich zu drehen.

Aber ich habe einfach eine panische Angst vor der OP. Aber dein Bericht macht Mut. Ich hoffe, mein Panik wird weniger - am Ende ist ja nur das Ergebnis wichtig.

.... Oh Gott, ich glaube ich werde auch die ganze Zeit weinen müssen. 😭

2

Das freut mich wenn er dir ein bisschen Mut macht. ☺️

Bisher hab ich absolut keine Probleme mit der Narbe und auch keine Schmerzen.
Die ersten Tage hat es natürlich etwas gezwickt aber dagegen kann man sich was geben lassen und nach ein paar Minuten geht's wieder. 🙂

Versuch dich einfach nicht so verrückt zu machen, leichter gesagt als getan, ich kenn das aber es ist wirklich nicht schlimm. Das ist ein Eingriff den die täglich mehrmals machen. Alles wird gut 🍀
Und wenn du weinen musst, dann wein. Halt dich nicht zurück wenns dir damit besser geht ,das ist völlig okay ! 🙂

3

Herzlichen Glückwunsch erstmal zur Geburt❤️
Du machst mir so unendlich viel Mut damit. Ich bin in der 33.ssw mit meinem zweiten Kind schwanger. Am 23.07. soll der zweite Kaiserschnitt geplant werden, weil der Abstand nur 2 Jahre beträgt und die Ärzte aufgrund dem Pfusch im anderen Krankenhaus auf Nummer sicher gehen wollen. Nun hab ich durch das erste Krankenhaus so panisch Angst vor der Spinalanästhesie... die haben da keinerlei Betäubung benutzt 😞 (das wünsche ich keinem) auch die OP selbst dort war der Horror...
ich hoffe so dass es diesesmal in dem neuen Krankenhaus wie bei dir wird🤗 schön und schmerzfrei ☺️