5kg natürlich geboren - Geburtsbericht

Hallo ihr Lieben,
ich versuche mich mal kurz zu fassen.
Meine Tochter kam nach Einleitung an ET+7 zur Welt mit ganz normalen Maßen von 51cm und 3570g. Die Geburt empfand ich als extrem schmerzhaft und sie war daher traumatisch für mich. Ich wollte auf keinen Fall jemals wieder eine Einleitung.
Wie ich erwartet hatte, ließ auch mein Sohn sich Zeit. Sein Gewicht wurde während der Schwangerschaft mehrmals geschätzt (Feindiagnostik, 36. Woche, ET+2, ET+10). Es hieß immer, er wäre normalgewichtig, geschätzt wurde jedes Mal, dass er am ET 3500g wiegen würde. An ET+2 wurde er auf 3600g geschätzt. Nur die Ärztin an ET+10 meinte, sie würde ihn schwerer schätzen, sagte aber nicht wieviel.
An ET+12 sollte eingeleitet werden, ich war schon total deprimiert, doch dann ging es an ET+11 um ca 21 Uhr von allein los. Wir wollten eigentlich gerade Abendbrot essen, aber ganz plötzlich hatte ich überhaupt keinen Appetit mehr. Wehen hatte ich schon seit etwa 2 Wochen immer wieder mal leicht. Ich bekam ein mulmiges Gefühl.
Wir gingen später ins Bett, aber ich konnte wegen der Wehen nicht schlafen. Immer wieder musste ich auf die Toilette, bekam leichten Durchfall und es gingen auch immer wieder kleine Stücke vom Schleimpfropf ab. Irgendwann gegen 4 Uhr weckte ich dann meinen Freund, nachdem die Wehen alle drei Minuten kamen. Sie waren allerdings gut aushaltbar. Ich wollte trotzdem los.
Im Kreißsaal kam ich ans CTG, das ich im Stehen machen durfte. Untersuchung ergab: Muttermund 1cm, GMH noch nicht ganz verstrichen. Wir waren dann 1,5h spazieren, dann kam der Hebammenwechsel und die neue Hebamme war wirklich ein Traum. 😍 Super lieb, witzig, zugewandt, wie eine Mutti. Die ganze Geburt über war sie für uns da, da hatte ich bei meiner Tochter auch ganz andere Erfahrungen gemacht.
Wir durften dann im Kreißsaal bleiben, ich lieg dort durch die Gegend, veratmete mit der Hilfe meines Freundes die Wehen und kam wirklich gut zurecht. Der Muttermund öffnete sich langsam, aber es ging voran. Das Verrückte war: Ich konnte die Wehen steuern. Im Stehen/Gehen und auf der Toilette kamen sie ganz normal, im Sitzen auf dem Pezziball oder auf dem Bett waren sie weg. 😀 So konnte ich mir selbst Pausen verschaffen.
Irgendwann wurden die Schmerzen stärker, ich war extrem müde, weil ich so lange nicht geschlafen hatte und fragte nach Lachgas. Ich bekam es, aber leider reagierte das Baby darauf nicht gut. Nach drei Wehen mit Lachgas durfte ich es nicht mehr benutzen.
Also wehte ich so weiter vor mich hin, die Zeit verging. Die Fruchtblase platzte irgendwann während einer Untersuchung. Der Muttermund blieb allerdings dann bei 7cm stehen, die Wehen wurden seltener. Die Hebamme meinte, da müsste jetzt langsam mal was passieren und sie würde mich an den Wehentropf anschließen. Oh Gott, dachte ich panisch. Im gleichen Atemzug riet sie mir zur PDA, weil ich einfach schon so lang mit Wehen beschäftigt war. Es war ca 15 Uhr. Ich stimmte zu.
Der Anästhesist kam schnell, allerdings dauerte es eine Weile, bis die PDA lag. Er hatte sich mehrmals verstochen.
Obwohl die Schmerzen noch nicht extrem waren, war die PDA eine riesige Erleichterung. Nur leider wurde sie so gestochen, dass ich nicht mehr stehen konnte. Also blieb ich auf dem Bett.
Der Wehentropf wirkte, es kamen mehr Wehen und der Muttermund ging ganz auf. Ich durfte die PDA nicht mehr aufspritzen, damit ich beim Pressen mitmachen kann.
Die Pressphase selbst dauerte dann etwa 15min und es war wirklich ein unglaubliches Gefühl, mit eigener Kraft ein Kind auf die Welt zu bringen (Tochter kam mit voller PDA und Saugglocke). Zu spüren, wie sich das Baby nach und nach nach draußen schiebt, war wirklich unbeschreiblich. Es war ein brennendes, reißendes Gefühl, als der Kopf geboren wurde. Ich bekam mit, wie die Hebamme plötzlich etwas panisch die Ärztin anrief, sie solle sofort kommen. Gleichzeitig feuerte sie mich weiter an. Sie ruckelte an den Schultern des Kindes und schließlich war er ganz da. „Der ist ja riesig!“, rief die Hebamme. 😃 Wie was riesig? 3600g ist doch gar nicht so viel. Nein, er wäre wirklich sehr groß, sie tippe auf 4,5kg. Was? Nein! Ich doch nicht! Über 4kg? Das kann gar nicht sein. 😂
Die Nabelschnur war sehr lang und das Fruchtwasser extrem viel. Er lag auf meiner Brust und durfte auspulsieren, die Ärztin kam und begann, mich zu nähen. Die Hebamme entschuldigte sich, dass sie meinen Damm nicht retten konnte. Aber es war nur ein Dammriss 2. Grades.
Dann ging es ans Wiegen und Messen. Ergebnis: 5060g, 59cm und 38cm KU. 😳 Entweder haben sich ein paar Ärzte extrem verschätzt oder der Kleine ist nach ET extrem gewachsen. 😅 Die Hebamme war völlig hin und weg und ich staunte über meinen Körper, der mir so eine relativ angenehme Geburt beschert hat. Obwohl der Kleine so groß und schwer war, war die Geburt viel besser als die meiner Tochter. Es ging bis auf den Dammriss alles gut. Dabei wäre mir zum KS geraten worden, wenn man das Gewicht vorher geahnt hätte.
Puh, jetzt ist es doch lang geworden. 🙈 Aber habt keine Angst, ein großes Baby auf die Welt zu bringen. 🥰

1

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu einer Geburt und das alles gut verlaufen ist.

Schöner Bericht und schön das du es geschafft hast trotz dieser Maße das heißt es sollten viel mehr Mamas versuchen trotz irgendwelcher Schätzungen es natürlich zu versuchen man kann ja immer noch während der Geburt sehen und eingreifen.

Wie war denn dein bauchumfang ? Hat man das nicht gesehen das er so schwer und groß ist ? Ich hoffe du hast jetzt nicht viele kleine Größen gekauft gehabt musst ja direkt mit 62 starten :D

Lg UmmixSS

3

Danke! 😊
Also der Bauch war schon recht groß, aber auch nicht extrem. Meine Hebamme für Vorsorge und Nachsorge hat auf 4kg getippt, aber nur, weil sie meinte, ihre Hände reichen nur bis 4kg. 😀
Und nein, ich habe fast nichts in den kleinen Größen gekauft, nur einiges ausgeliehen, was ich dann eben schnell wieder zurückgeben konnte. 😆

2

Wahnsinn 😳😳😳
Der Körper ist schon ein Wunderwerk!
Herzlichen Glückwunsch erstmal.

Ich kann mir das nicht im Entferntesten vorstellen -
habe 2 Frühchen geboren (34+0 und 35+1)
Die Große hatte 1980g und 45 cm, KU 31
und die Kleine 2500g und 46 cm, KU 32.

Wir haben jeweils mit Gr 46 gestartet und die Große hatte mit 1 Jahr grad mal 7,5kg, das hat dein Bär bestimmt mit 2 Monaten 😂👍🏻

Alles Liebe für euch,
Uzi mit Olivia (6j) und Helene (16m) 🌺🌺

4

Danke! 😊 Wow, da sind unsere Kinder ja sehr gegensätzlich. 😂
Ich bin wirklich gespannt, wie sich mein kleiner Großer so weiterentwickelt und ob er dann mit 6 Monaten bei 10kg ist und Größe 86 trägt. 😳

9

Ja, sicher, mein kleiner wurde mit 56 cm und 3560 ein Tag vor ET geboren, jetzt ist er seit ein paar Tagen 6 Monate alt, trägt größe 86 hat 9 kg und 81 cm. LG

weitere Kommentare laden
5

Glückwunsch erstmal.

Schon erstaunlich zu sehen, wozu der Körper in der Lage ist. Habe selbst 2 große Kinder geboren (beide 56cm). Und letztendlich ist ja der KU entscheidend- wenn der raus ist, flutscht der Rest 😜(habe 38 & 37KU geboren).

Und dass ein Baby mit 59cm keine 4000gr.wiegt ist ja klar ;)

Nur schade um Klamotten, die man ggf.in 56 da hat 😉.

7

Danke! 😊 Ich habe ja echt gedacht, ich bekomme nicht so große Kinder. 😆 Ich selbst bin zwar nicht klein und auch ein Teil meiner Familie ist sehr groß, aber mein Freund + Familie sind klein.

Da hast du Recht, der KU ist auf jeden Fall mitentscheidend. Allerdings habe ich mir auch sagen lassen, dass bei so großen Kindern oft auch die Schultern stecken bleiben. Bei mir tat das Entwickeln der Schultern auch ziemlich weh, die Hebamme musste da ganz schön herumwurschteln, damit die rauskommen. 😬

10

Ja die Schultern natürlich auch- da wurde ich bei Nr.1 geschnitten 😖.

Wurde bei dir der Kristeller-Gruff gemacht (habe es nicht mehr im kopf, was bei dir stand). Wenn ja, wie war es bei dir?

weitere Kommentare laden
6

Wow, du hast meinen vollen Respekt. Unglaublich toll 😮😀👌
Alles Gute euch ☺️☺️

8

Haha danke, aber ich habe gar nicht viel gemacht, nur auf die Kommandos der Hebamme gehört. 😀