Zweite Geburt: Traumgeburt

Hallo,

ich möchte euch gerne von meiner zweiten Geburt erzählen.

Zusammenfassung erste Geburt.

Einleitung an 40+3 mit Gel. Nach zweiter Gabe sofort Wehen im 2 Minuten Takt. Stundenlange Wehenstürme. Nach Blasensprung ans Bett „gefesselt“, da der Kopf nicht im Becken war. Weitere 4 Stunden warten auf PDA, weil niemand zur Verfügung stand.
3 Stunden erfolglose Presswehen. Am Ende Saugglocke, Kristellerhandgriff, Dammschnitt und Dammriss 3. Grades.

Meine zweite Schwangerschaft verlief so komplikationslos wie die Erste. Wahrscheinlich gehöre ich zu eine der wenigen Frauen, die gerne schwanger sind. Die letzten Monate hat sie mich aber körperlich stark mitgenommen und ich sehnte mich dem Ende entgegen. Der ET wäre der 23.08. gewesen. An diesem Tag hätte ich zur Kontrolle ins KH müssen und wahrscheinlich wäre direkt eingeleitet worden aufgrund der Komplikationen bei der ersten Geburt.

Laut meinem Arzt war eine spontane Geburt ziemlich ausgeschlossen.
Genau eine Woche vorher an 39+0 musste ich zur Vorsorge zur Vertretung. Ich erzählte ihr kurz von meiner ersten Geburt und dass ab ET wahrscheinlich eingeleitet wird. Mein Befund nach der Untersuchung war, Muttermund weich und 2-3 cm geöffnet. Sie nahm eine Eipollösung vor und sagte, vielleicht bewirkt das ja was. Ich solle jetzt viel laufen. Abends machte ich noch einen kleinen Spaziergang. Ich hab aber nicht dran geglaubt, dass das was bringt und war sicher, ich werde in einer Woche im KH vorstellig.

Abends bin ich ganz normal ins Bett gegangen. Schlafen konnte ich natürlich wie immer nicht 😅. Um 3 Uhr ging plötzlich die Tür auf. Ich war total überrascht. Töchterchen kam rein und legte sich zu mir. Das hat sie noch nie gemacht, seit sie im Kinderzimmer schläft. Hab mich an sie gekuschelt und endlich versucht zu schlafen. War totmüde.

Ab 4 Uhr bekam ich auf einmal eine ganz seltsames Stechen im Unterleib, das ich nicht einordnen konnte. Da das aber nicht arg weh getan hat, dachte ich mir erstmal nichts dabei. Nach einer Weile hörte das auch wieder auf, nur um 10 bis 15 Minuten später wieder anzufangen. Diesmal schon schmerzhafter. Irgendwann wurde ich dann stutzig, weil es immer etwas mehr weh tat und dachte dann neeee, das kann gar nicht sein. Gegen 4:45 Uhr kam zu den Schmerzen das Gefühl dazu, Groß machen zu müssen.

Im Bad musste ich husten und merkte plötzlich, wie meine Unterhose nass wurde. Dachte nur, super, jetzt konntest du es wieder nicht halten und setzte mich auf die Toilette. Es ging aber nichts. Als ich aufstand, war da etwas Blut und ich wusste Bescheid, dass das vorhin wirklich richtige Wehen waren. Plötzlich lief mir das Fruchtwasser die Beine hinab und von jetzt auf gleich ging es richtig ab mit den Schmerzen.

Zurück ins Schlafzimmer, meinen Mann geweckt und gesagt, dass mir die Fruchtblase geplatzt ist. Er hat sofort seine Eltern angerufen, die zum Glück um die Ecke wohnen, damit sie auf unsere Tochter aufpassen. Währenddessen hab ich alles Nötige zusammen gesucht.

Als sie kurz drauf da waren, kamen die Wehen schon in sehr kurzen Abständen und waren kaum zu ertragen. Wollte ja eigentlich nicht, dass mich Schwiegereltern so sehen müssen 🙈. Schwiegermama hat versucht mich aufzubauen. Haben uns im Kreissaal angekündigt und sind los. Während der 15 minütigen Fahrt hat mein Mann festgestellt, dass die Wehen schon im 2 Minuten Takt kamen. Die Schmerzen waren mittlerweile so stark, dass ich Angst hatte, wir schaffen es nicht rechtzeitig.

Um 5:20 Uhr kamen wir in derFrauenklinik an und sollten erstmal Formulare ausfüllen. Ich bat meinen Mann darum, weil ich mich mittlerweile gar nicht mehr konzentrieren konnte und lief ständig auf und ab. Ans Hinsetzen oder liegen wollte ich gar nicht erst denken.

Kurz darauf wollte mich eine sehr liebe ältere Hebamme zum CTG mitnehmen.
Ich fragte sie, ob ich stehen kann, weil die Schmerzen im Liegen nicht auszuhalten sind und sagte ihr, dass ich einen ganz extremen Druck auf dem Darm habe.
Sie fragte nur verwundert jetzt schon? Und meinte, dass wir dann erstmal nachgucken gehen und nahm mich mit in einen Kreissaal. Da muss es 5:35 Uhr oder 40 gewesen sein.
Mein Muttermund war schon 7 cm offen. Sie meinte, dass es jetzt nicht mehr lange dauert. Ich dachte nur, ja Ja red du nur. Wahrscheinlich geht das noch Stunden so weiter. Ich hab mittlerweile bei jeder Wehe geschrien 🙈. Einmal entschuldigte ich mich bei dem jungen Stationsarzt, der mittlerweile da war, dass ich so laut bin und der meinte nur: Alles gut, lassen Sie es einfach raus 😂.

Ein paar Minuten später war der Druck auf den Darm plötzlich kaum noch auszuhalten. Nach der nächsten Untersuchung hieß es, ich dürfe bei der nächsten Wehe pressen. Als ich das hörte, war ich sowas von erleichtert. Hatte aber Angst, dass es wieder mehrere Stunden dauert wie bei meiner Tochter. Ich wollte erst in den Vierfüßler, aber das war gar nicht so gut. Auf dem Rücken, hatte ich viel mehr Kraft. Die Hebamme motiviere mich und meinte, dass es gleich geschafft ist. Ich fragte, ob der Kopf schon gut da ist und mein Mann meinte, man sieht schon ziemlich viel 😂. Nach ein zwei weiteren Presswehen stemmte sich die Hebamme mein eines Bein gegen die Schulter und ich weiß nicht mehr, der Arzt oder mein Mann das andere Bein und ich gab meine ganze Kraft. Nach zwei weiteren Presswehen lag unser wunderschöner Sohn endlich zwischen meinen Beinen 😍. Von Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich es wirklich geschafft hatte. Ohne Saugglocke. Keine halbe Stunde später, nachdem wir in den Kreissaal sind.
Es ging diesmal auch komplett ohne Schmerzmittel, ich hatte nur einen Dammschnitt, wie ich hinterher erfahren hab aber ohne Riss und das Beste überhaupt, ich hab ihn ohne Hilfe ganz alleine heraus gepresst bekommen.
Die Geburt hat mich für alles entschädigt, was bei der ersten passiert ist.

Er hatte 3560 g (100 g schwerer als seine Schwester) 54 cm und 36 cm Kopfumfang. Das war bei beiden gleich.

Danach durften oder viel mehr mussten wir noch stundenlang in einem anderen Zimmer kuscheln, bis ich auf Station kam und mein Mann uns verlassen musste.

Seit Donnerstag genießen wir die Zeit daheim zu viert und ich bin erstaunt darüber, wie pflegeleicht und entspannt so ein Baby sein kann. War ich von meiner Tochter gar nicht gewohnt. Nur nachts lässt er mich nicht schlafen 😂.

1

Hey
Herzlichen Glückwunsch 😍

Ich weiß wie du dich fühlst, die erste Geburt war ähnlich wie bei dir und die zweite dann auch sehr schnell und ohne Schmerzmittel.

Wenn ich daran denke bekomme ich Gänsehaut.

Euch eine schöne Kennenlernzeit und viele Kuschelstunden 💕

2

Hi,

vielen Dank.

Das ist wirklich fast so, als hätte etwas gut gemacht werden sollen, auch wenn das natürlich nicht so ist. Aber ich bin froh, eine schöne Erfahrung gemacht zu haben. Die Schmerzen waren genauso schlimm, die Presswehen sogar noch schmerzhafter als bei der ersten Geburt, aber das gehört nunmal einfach dazu.

Wir genießen die Zeit zu viert sehr 😍

3

Herzlichen Glückwunsch zum Söhnchen und eine schöne Kennenlern-Zeit 🥰.

Jaaaaaaaaa, auch unser 2. Kind hat mich für eine so lala 1. Geburt um ein Vielfaches entschädigt.
Ich hatte bewusst auf eine PDA verzichtet und genoß diese 2. Geburt tatsächlich 🥰. Ich schwärme heute noch davon und werde mich morgen zum 6. Geburtstag von Kind 2 mit strahlenden Augen an dieses tolle Erlebnis erinnern 🥰🥰.

Und weil diese 2. Geburt so vollkommen war, gibt es noch Kind 3 und Kind 4 🤪😂😂

4

Vielen Dank 😍. Wir genießen die Zeit mit ihm sehr. Er ist ganz brav und total niedlich 🥰.

Ich hätte in dem Moment schon eine PDA genommen, aber es war dann einfach schon zu spät dafür 😂. Bin hinterher jetzt aber echt froh, dass es ohne ging. War ja dann schön schnell. Ich könnte auch ständig von der Geburt schwärmen.

Wir belassen es jetzt trotzdem bei 2 Kindern 😂. Ist aber irgendwie auch ein komisches Gefühl, weil die Schwangerschaft so abrupt beendet wurde. Hatte ja gar nicht damit gerechnet, dass es vor Termin einfach los geht. War die Tage danach daheim etwas im Babyblues und bin öfter in Tränen ausgebrochen, weil ich meinen Bauch so schrecklich vermisst hab 😂.