Plazentaablösung 36 SSW

Ich versuche heute mal einen Bericht über meine Geburt anfang April zu schreiben.

Die Geburt war leider etwas anders, als ich es mir gewünscht hatte.
Ich war am Vormittag mit meinem Pferd eine wunderschöne Runde spazieren. Mir ging es sehr gut und ich fühlte mich unheimlich agil. Meine beiden Jungs waren zu dem Zeitpunkt Zuhause, da wir sie gegen Ende der Schwangerschaft aus dem Kindergarten rausgenommen haben, um jegliche Infektion für mich zu vermeiden.
Ich kam um 11 Uhr nach Hause und fing an, das Mittagessen zu kochen. Mein Mann war im Homeoffice und die Jungs waren bei der Oma im Nachbarhaus.
Ich stand am Herd und plötzlich verlor ich einen Schwall Flüssigkeit. " Ach herrje, nun ist es soweit...du wirst Inkontinent auf den letzten Metern" also ab zu Toilette. Hose runter und siehe da: mein ganzer Slip war voller Blut. Ok, atmen .Keine Panik bekommen...PLATSCH! Wieder ein riesen Schwall Blut ins Klo. Die Panik stieg langsam in mur hoch und ich zog mir schnell die Hose hoch, bin zu meinem Mann dessen Büro neben der Küche ist und meinte nur:" wie müssen ins Krankenhaus, ich blute" .Er sah lich erschrocken an und sagte ganz ruhig:" Schatz wir fahren nirgendwo mehr hin.ich rufe den Krankenwagen". Ich konnte nicht mehr antworten, da ich mich auf meine Atmung konzentriert habe, um meinen Adrenalin Spiegel nicht hochschnellen zu lassen(vielleicht war es ein Instinkt?) Meine Schwiegermutter stand plötzlich neben mir und fing an meine Blut durchtränkte Jeans auszuziehen. Ich stand in meinem eigenen Blut. Der liebevolle Mann am Telefon hat meinen Mann gebeten mich hinzulegen.
Wenige Minuten später standen 2 freundliche Rettungssantäter neben mir und kurz darauf der Notarzt. Er war sich überhaupt nicht im klaren darüber, das jede Minute zählt. Er fing an mich zu untersuchen, Infusionen zu legen und Fragen zu stellen. Nach seiner Aussage wäre es ja " ein bisschen Blut ".
Im RTW hat er noch ein Ultraschall gemacht, um michvzu beruhigen. Ich spürte den Kleinen aber die ganze Zeit und wollte einfach nur ins Krankenhaus. Sprechen konnte Ich kaum, da ich immernoch auf meine Atmung konzentriert war. Mein Mann durfte nicht mitfahren und ist somit hinterher gefahren ( ich brauche nicht zu erwähnen, das er sich nicht an die Geschwindigkeit gehalten hat). Im Krankenhaus wurde dann relativ schnell die Ablösung der Plazenta festgestellt. Von da an ging alles ganz schnell. Es gab keine Verabschiedung von meinem Mann und auch ob es das Baby schaffen wird , war für mich in dem Moment ungewiss...an mich habe ich dabei gar nicht gedacht.
Wenige Minuten nach drücken des Alarmknopfes wurde mein Sohn geboren. Ich habe seinen ersten Atemzug verpasst.
Meinem Mann haben sie zu seinem Sohn gratuliert und konnten auf die Frage , wie es mir geht nur sagen" das können wir zu diesem Zeitpunkt leider nicht beantworten ".
Der kleine kam sofort auf die Intensivstation. Er brauchte etwas Unterstützung bei der Atmung.
Das aufwachen aus der Narkose war schwer für mich.
Ich durfte noch am selben Tag auf die Intensivstation

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24 Stunden später hatte ich ihn das erste mal auf dem Arm <3.
Die Hebammen und Ärzte haben nicht damit gerechnet, das wir beide überleben. Aber das haben wir. Und wir sind stark. Aber oft überkommt mich diese Angst ihn zu verlieren. Diese Welle der Ohnmacht und Machtlosigkeit. Ich muss mir Hilfe holen, aber dafür ist es noch zu früh!
Er lebt.Ich lebe. Und wir lieben und leben unser Leben zu 5.
Rosa mit Ihren 3 Rabauken 💙💙💙

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Oh je. Das möchte man nicht miterleben. Schön, das ihr es beide geschafft habt! Herzlichen Glückwunsch zum Baby, auch wenn es mittlerweile etwas her ist. Ich finde es gut, das du dir Hilfe holen möchtest. Da die Wartelisten ewig lang sind, kann ich dir nur Raten dich jetzt schon umzuhören. Viel Erfolg

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Hallo, krasse Geburt 🥺 aber eine Frage habe ich, wird nach sowas erörtert warum es zu einer Ablösung kam? Ich meine, sowas passiert doch meines Wissens nach nicht einfach so. Warst du noch reiten vorher und dort war irgendwas? Ich bin ganz geschockt, das wäre der Horror.

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Es freut mich sehr, dass es dir und deinem baby gut geht!
Ihr habt wahnsinniges Glück gehabt 🍀

Wir hatten leider nicht so viel Glück. Bei mir geschah die plazentaablösung in der 40ssw. Sie löste sich mittig und somit lief das ganze Blut in die Gebärmutter und nicht nach außen.
Ich hatte nur wahnsinnige Schmerzen die icj erst für wehen hielt. Deswegen waren wir zu spät im Krankenhaus. Unsere Tochter hat nicht überlebt. Bei mir war es wegen dem hohen Blutverlust auch knapp.
Ich wäre lieber an ihrer Stelle gegangen.

Dein Baby ist ein Wunder, vergiss das niemals :)
Ich wünsche euch alles Glück der Welt 💕