Mein nicht so schöner Kaiserschnitt (hat sich gelohnt, aber nicht lesen wer noch schwanger ist)

Ich habe aufgrund von BEL unerwartet doch noch einen geplanten Kaiserschnitt einen Tag nach ET machen müssen, da die Ärztin mit den Maßen von Bauch / Kopf nicht mehr zufrieden war.

Vor dem Kaiserschnitt hatte ich wahnsinnige Angst, da ich in der Vergangenheit schon schlechte Erfahrungen mit nicht wirkenden Betäubungen gemacht hatte. Dies hatte ich auch beim Vorgespräch mit der Anästhesie angesprochen, wo mir gesagt wurde, das gebe es nicht und vielleicht verwechsle ich „spüren, dass etwas gemacht wird“ mit „Schmerz spüren“. Nun ja.

Als es dann soweit war wurde mir nochmal gesagt, dass ich außer einem Ruckeln nichts spüren würde.
Als erstes wurde ich mir Beinen und Armen festgeschnallt und ein Tuch wurde gespannt. Dann wurde die Spinale gelegt und nach einer Weile an drei verschiedenen Stellen getestet, ob ich noch Schmerzen spüre. Beim ersten Mal hat es noch sehr stark gepiekt, also wurde ein wenig gewartet und nochmal probiert. Ich meinte es sei weniger geworden aber piekst noch. Also wieder gewartet und ein dritter Versuch, habe gesagt ich spüre viel viel weniger aber ein bisschen tut es noch weh. Da meinte der Anästhesist „in Ordnung, wie legen trotzdem schonmal los“.
Den Schnitt habe ich dann tatsächlich nicht gespürt, aber in Höhe des Bauchnabels hatte ich unheimliche Schmerzen - es war kaum auszuhalten, habe ich ihnen auch gesagt. Leider konnten sie wohl in dem Moment auch nichts mehr machen, er meinte nur das sollte nicht sein und vielleicht strahlen die Schmerzen nach oben aus. Na bravo. Ich wollte einfach nur dass es aufhört, habe mich gefühlt wie auf einem Foltertisch, wer oder was da aus mir herausgeholt wurde war mir auch völlig egal. Es war UNGLAUBLICH schmerzhaft.

DANN war meine Perle endlich draußen - und als ich sie gesehen habe, war ich VERLIEBT! Alle Schmerzen waren in der Sekunde komplett vergessen, das hätte ich nie erwartet und sowas habe ich nie erlebt.

Sie wurde mir erst nur kurz gezeigt und dann zum sauber machen und untersuchen rausgenommen, bevor sie mir wieder gebracht wurde. In der Zwischenzeit habe ich ein Opioid gegen die Schmerzen gespritzt bekommen, mit dem ich völlig benebelt war. Habe dann noch gehört dass sie gesagt haben der Darm kommt ihnen entgegen und ich verliere zu viel Blut, so dass ich zum Nähen mit dem Kopf nach unten gelagert wurde.
Dann wurde mir mein Baby auf den Brustkorb gelegt und ich habe sie angeschaut und gehalten und hab sie leider wegen des Opioids nicht richtig sehen können, so in etwa als würde man nach 8 Jackie Cola versuchen sein Baby zu fokussieren. Dann ist mir kotzübel geworden und sie mussten sie mir wieder wegnehmen und was gegen die Übelkeit spritzen.
Der Anästhesist hat dann an meiner Hand geschaut ob ich meinen Daumen noch richtig spüre, der war taub. Dann hat er meinen kleinen Finger ausprobiert, war auch taub. Meine Schulter auch. Da meinte er, sie müssen mich wieder mit Kopf hoch lagern, weil diese Spinale Anästhesie zu weit hoch gelaufen ist.
Hätten sie mich direkt kopfüber operiert, hätte der Kaiserschnitt vielleicht nicht so wehgetan 😂

Danach durfte ich in den Kreißsaal und Baby halten.

Die ersten 3 Tage nach der Geburt waren auch der absolute Horror, ich hatte unendliche Schmerzen und konnte mein Baby überhaupt nicht richtig heben oder auch nur zum Stillen halten. Die Nachwehen beim Stillen waren unglaublich schlimm, ich glaube wegen der Narbe?! Da ist mir jedes Mal die Luft weggeblieben.
Außerdem war mein ganzer Bauch voller Luft, dagegen habe ich erst in der zweiten Nacht ein Medikament bekommen (Sab Simplex), was zum Glück gut gewirkt hat. Am 4. Tag wurde ich dann quasi höflich aus der Klinik gebeten obwohl ich immernoch starke Schmerzen hatte und mein Kreislauf durch den Blutverlust nicht sonderlich gut mitmacht. Ich müsse ja sowieso dann alles alleine machen, da muss ich halt Schmerzmittel nehmen, hieß es.
Nicht einmal das Hörscreening wurde bei der Entlassung gemacht, dafür muss ich jetzt einen HNO Arzt suchen der a) über die Feiertage nicht im Urlaub ist und b) kurzfristig Termine hat.

Nun ja, jetzt bin ich also mit Baby zu Hause, ganz alleine übrigens weil der Papa nicht in Deutschland ist, und es funktioniert alles irgendwie… wenn es funktionieren muss, dann funktioniert es ja doch immer.

Die ganze Erfahrung in der (Uni!) Klinik war für mich ziemlich schockierend und Stand heute möchte ich lieber kein Kind mehr bekommen und wenn, dann DEFINITIV nicht mehr dort.
Alles in allem muss ich aber sagen, es hat sich gelohnt, und trotz der abartigen Schmerzen beim Kaiserschnitt war ich einfach nur direkt verliebt! (Obwohl ich während der Schwangerschaft nur geweint habe und mich kaum auf mein Baby freuen konnte, hatte wirklich fast nie irgendeine Vorfreude oder Bindung).
Das Gefühl als ich sie gesehen habe war unbeschreiblich! Wenn es irgendeine andere OP gewesen wäre, dann hätte ich die Klinik bestimmt verklagt, aber mir ist wirklich alles egal geworden in dem Moment in dem ich sie gesehen habe :))))

Und bin immernoch verliebt und die schlechte Laune und Traurigkeit, die mich die ganze Schwangerschaft über geplagt hat, ist wie weggeblasen. Es hat sich auf jeden Fall alles absolut gelohnt und mir ist es alles egal, auch wenn ich jeder Frau natürlich eine schönere Geburt wünsche!

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Anders herum, erst kam natürlich die Spinale und dann wurde ich auf den Foltertisch geschnallt.

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Ersteinmal: herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner kleinen Maus 😍🥰
Aber, oh je, das klingt furchtbar und tut mir total leid, dass du das durchmachen musstest 😪
Ich hoffe, dass ihr es euch trotzdem noch gemütlich machen konntet und immer noch könnt. Alles Liebe für Euch ❤