Geburt nach Bauchgefühl, Triggerwahrnung

Nachdem ich einige Geburtsberichte gelesen habe, hab ich Lust bekommen, auch meinen zu schreiben. Allerdings ist mein kleiner ,schon’ 6 Monate alt :-D

Am 6.9.22 hatte ich den letzten Gynäkologentermin vor ET. An dem Termin sagte mir meine Ärztin, das meine Plazenta eine Verkalkung Grad 3 hätte und mein Fruchtwasser weniger ist. Allerdings sagte Sie, ich solle mir keine Sorgen machen, unser Sohn wäre noch sehr gut versorgt und hätte ein Gewicht von ca. 3500kg.

Nach den Termin habe ich mir allerdings Sorgen gemacht und hatte ein ganz komisches Gefühl, die Nacht hab ich kaum geschlafen, weil ich nur noch Angst hatte.

Am 7.9. bin ich meinen Instinkt gefolgt und in der Früh um 7 Uhr in die Klinik gefahren, in der ich entbinden wollte. Dort hab ich erzählt, was meine Ärztin gesagt hat und das ich mir Sorgen mache. Daraufhin wurde nochmal CTG geschrieben und ein Ultraschall gemacht, die Ärztin sagte genau das selbe wie meine Gynäkologin. Ich meinte dann, das ich gerne etwas haben möchte, das Wehen auslöst und die Geburt vorankurbelt. Die Ärztin meinte, ich solle nach Hause gehen und warten bis es von selbst beginnt. Mein Sturkopf und Bauchgefühl sagte, ich könne jetzt nicht nach Hause fahren.

Nachdem ich mit der Ärztin kurz diskutiert habe, bot Sie mir eine Eipollösung an, diese führte Sie durch und danach fuhr ich heim. Gegen 13 Uhr bekam ich Unterleibschmerzen und ziehen. Ich trackte und war bei einem Abstand von 10-12 Minuten, um 15 Uhr ging ich in die Badewanne, dort waren die Wehen genau so intensiv. Ich wartete bis 17 Uhr, bis mein Mann von der Arbeit kam, zu dem Zeitpunkt waren die Wehen schon im 4-5 Minuten Takt. Wir fuhren um 18 Uhr los ins Krankenhaus, im Auto musste ich die Wehen schon veratmen.

CTG wurde angeschlossen, Wehen alle 2-3 Minuten und sehr schmerzhaft mittlerweile. Ich dachte mir, bei den Schmezen wird mein Muttermund mindestens schon bei 5-6cm offen sein.. Pustekuchen, der lag erst bei 2cm.
Wir sollten 1-2 Stunden spazieren gehen, um 20:30 Uhr waren wir wieder im Krankenhaus, MuMu immer noch bei 2cm. Eigentlich wollten sie uns wieder heim schicken, aber ich hab vor Schmerzen nur noch geschrien. Mir wurde eine warme Wanne eingelassen, die mir leider kaum half. Nach der Wanne wurde der MuMu untersucht, immer noch 2cm.. ich dachte ich spinne #schmoll
Seit Anfang an hab ich Schmerzmittel über die Vene erhalten, das half leider auch nicht, Ich hab das ganze Krankenhaus zusammen geschrien, ich flehte um eine PDA. Die Hebamme drückte eine Auge zu, da die PDA wohl erst ab 4cm gesetzt wird. Ca. Um 23 Uhr kam der Anästhesist, 10 Minuten nachdem mir die PDA gesetzt wurde, ging es mir sooo viel besser, allerdings wurde direkt meine Beine komplett taub, bis zu den Zehen, Ich konnte mich nicht mehr bewegen, war wie gelähmt. Um 00:30 Uhr wurde nach dem MuMu geguckt, der war plötzlich komplett geöffnet. Um 2 Uhr kam erst die Ärztin, da der Kreißsaal komplett voll war und mehrere Geburten stattfanden.

Auf dem CTG sprang auf einem Schlag die Herzfrequenz ab, das CTG hat nur noch gepiept. Eine zweite Hebamme kam hereingelaufen, die Ärztin meinte das Kind muss JETZT kommen. Leider lag mein Sohn mit dem Kopf schief im Becken, das wurde auch nicht überprüft zuvor und hat somit keiner gewusst.. die zweite Hebamme drückt mit ihren Unterarmen auf meinen Oberbauch, die Ärztin schrie, das ich pressen soll, allerdings war ich überall taub, das ich nichts mehr gespürt habe. Ich hatte nur noch Angst um mein Kind. Das ganze ging laut meinem Mann circa 5 Minuten. Ich dachte jeden Augenblick, die Hebamme bricht mir alle Rippen, aber das war mir vollkommen egal, Hauptsache mein Kind kommt lebend raus. Um 2:31 Uhr wurde Matteo geboren, die Ärztin legte ihn mir direkt auf die Brust, schnell war klar, es stimmt etwas nicht. Er schrie einfach nicht, danach ging alles so schnell, er wurde mir gleich abgenommen und sind mit ihm aus dem Zimmer gestürmt. Mein Mann und ich haben nur noch geweint, die zweite Hebamme beruhigte uns und sagte, sie kommen gleich wieder. Nach einigen Minuten kam meine Hebamme zurück und sagte, er hat Atemprobleme und muss unterstützt werden und zeigte mir ein Foto von ihm, was sie mit ihrem Handy für uns gemacht hat. Währenddessen kam meine Plazenta, die war sehr grau und sah wirklich nicht gut aus. Geburtsverletzungen hatte ich keine.

Die Ärztin kam herein mit einem Brutkasten, darin lag Matteo mit einer Atemmaske, sie teilte uns mit, das er auf die Intensivstation müsse, wir aber jederzeit zu ihm dürfen. Er wog 2695g auf 50cm. 20 Stunden vorher hieß es noch, er ist gut versorgt und wiegt um die 3500g. Es stellte sich heraus, das meine Plazenta ihn nicht mehr versorgt hat und wenn er noch weitere 2-3 Tage im Bauch geblieben wäre, hätte er es nicht überlebt.

Ich bin unendlich froh, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben, auch wenn mir zwei Ärzte was anderes gesagt haben. Mädels, hört immer auf euer gefühlt, denn dein Bauchgefühl ist dein Schutzengel!

Und wegen meiner Plazenta, keiner weiß, warum sie so verkalkt war, ich rauche nicht, trinke nicht, hab ein Normalgewicht, ernähre mich gesund und treibe Sport, also ganz komisch..#augen

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Ich wünsche euch alles Gute! Schon beängstigend, dass zwei Ärzte unabhängig voneinander Entwarnung gegeben haben und es am ende dann doch so auf messersschneide stand. Gut, dass du auf dein Bauxhgefühl gehört hast ♡

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Dankeschön! Oh ja, da bin ich sehr froh

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Dieses Bauchgefühl kenne ich sehr gut. Meine Zwillingsmädchen haben sich 8 Wochen zu früh durch Blasensprung auf den Weg gemacht. Nach 5 Stunden brutalen Wehenstürmen schrie ich nach einem Kaiserschnitt, der auch schnell erfolgte. Mein Bauchgefühl sagte mir, das eine normale Geburt furchtbar schief gehen wird. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass ich eine Schwangerschaftsvergiftung hatte. Bei einer normalen Geburt hätten wahrscheinlich weder die Babys noch ich überlebt.
Schon krass wie wichtig dieses Gefühl ist! Gut, dass du auch auf deines gehört hast!#winke

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Da bekomm ich direkt Gänsehaut! Seitdem vertrau ich meinem Bauchgefühl am meisten #herzlich

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Und genau das ist der Grund, wieso ich immer so skeptisch bin was Ärzte angeht. Ok, es sind auch nur Menschen aber mir wird immer vorgeworfen ich hätte Angststörungen, wenn ich mir Sorgen um meinen Sohn mache OBWOHL 2 Ärzte ihn sich angeschaut haben. Der mütterliche Instinkt lügt nicht.