Hallo zusammen,
meine Tochter ist inzwischen 7 Wochen und unser ganzen Glück. Irgendwie habe ich das Bedürfnis über mein Geburtserlebnis hier zu berichten, vorweg: Für mich war es sehr belastend. Ich wollte eigentlich immer einen Wunschkaiserschnitt, habe mich aber überreden lassen eine natürliche Geburt zu versuchen.
Ich war schon eine Woche über dem ET und nervlich richtig fertig. Ich konnte einfach nicht mehr und konnte das Krankenhaus dazu bringen die Einleitung zu starten. Ich bekam einen Cocktail und die Wehen starteten kurz darauf. Endlich, ich war voller Vorfreude. Die Fruchtblase platze und es kam grünes Fruchtwasser. Nicht so gut. Die Wehen wurden schnell sehr viel und sehr schmerzhaft. Die Hebamme schlug eine PDA vor, was ich wollte. Ab da ging es bergab. Es dauerte eine Stunde sie zu legen mit mehrfachem stechen unter starken Wehen. Diese Stunde war unglaublich anstrengend. Und dann saß sie, aber ohne irgendeine Wirkung. Das Zeug floss in mich, der Wehentropf war voll angeschaltet. Ich bettelte nach anderen Schmerzmitteln, es hieß immer nur ich habe eine PDA mehr geht nicht. Noch glaube mir keiner, dass die PDA gar keine Wirkung zeigte, ich soll einfach meine Atmung kontrollieren. Leichter gesagt als getan, ich bekam zwischendurch keine Luft mehr und schrie in den Wehen (hätte mir nie vorstellen können zu schreien - tja falsch gedacht). Es ging nicht vorran, die Herztöne wurden schlecht. Es stand ein Kaiserschnitt im Raum. Unter starken Schmerzen wurde ich aufgeklärt und unterschrieb und dachte, jetzt kommt es doch der Kaiserschnitt und endlich haben die schmerzen ein Ende. Aber nein, ich solle es noch etwas Versuchen. Ich war so verzweifelt und konnte nicht mehr warten. Es waren schreckliche ich glaube 3-4 Stunden. Dann entleerte die Hebamme mittels Katheter meine Blase und ich schrie auch da vor schmerzen. Sie meinte unter PDA dürfte ich das nicht merken und endlich schlossen sie ein anderes Schmerzmittel an. Die Geburt ging vorran, ich konnte meine Atmung wieder kontrollieren, obwohl es natürlich immer noch unvorstellbare schmerzen waren.
Am Ende musste meiner Tochter Blut abgenommen werden während der Geburt, es brauchte eine Saugglocke und nach ein paar wenigen Presswehen war sie endlich da. Ich hatte einen Dammriss 2. Grades und einen Scheidenriss. Ich hatte keine unendliche liebe direkt am Anfang als sie auf mir lag das kam später. Ich war nur froh diese Hölle überlebt zu haben.
Ich hatte das in den ersten Wochen verdrängt aber jetzt kommt es doch immer mal wieder durch, wie schlimm das alles war. Ich kann mir gerade keine zweite Schwangerschaft oder Geburt vorstellen. Hätte ich mich doch nur beim Wunschkaiserschnitt nicht beirren lassen. Jetzt mit der Erfahrung finde ich noch mehr, das natürliche Geburten zu sehr romantisiert werden. Ich freue mich aber natürlich für alle Frauen, die dies positiv erleben.
Danke euch fürs lesen
Belastende natürliche Geburt
Hey. Meine erste Geburt verlief so ähnlich dass ich nur sterbe wollte. Hatte auch einen wehentropf und eine pda die nicht wirklich gewirkt hat.
Nach 15 quallvollen Stunden war unser Sohn da. Ebenfalls scheidenriss etc. Es tut mir sehr leid dass du das auch erleben musstest. So ne Geburt ist echt nicht ohne.
Tut mir leid, dass du das auch erleben musstest. Echt schlimm wenn die rettende PDA einfach gar nicht wirkt🙈
Hey
Tut mir leid dass du so eine schlimme Geburt hattest. Auch ich musste ne ähnliche Erfahrung machen: Einleitung,da ich ne Woche übern ET war. Aufdehnung des MuMu ohne vorherige Absprache, immer stärker werdende Wehen. Herztöne des kleinen seit Wehenbeginn immer abgesackt; mehrmals nachgefragt ob es nach KS aussieht,wäre für uns auch ok...stattdessen Eröffnung der Fruchtblase durch die Hebamme. Daraufhin sehr starke Wehen. Unter der Geburt wurde drei Mal vom Kopf des Kleinen Blut genommen,das war so schmerzhaft für mich..Alles ging dann so schnell dass keine Zeit mehr für ne PDA oder andere Schmerzmittel war. Auf einmal bekam ich Presswehen und kurz darauf einen Geburtsstillstand. Ich musste weiter ins "Leere" pressen, es wurde kristellert und ein Dammschnitt gemacht...dann wurde ich über ne Stunde genäht,bekam jeden Stich mit,was für schmerzen...aber immerhin ging es meinem Kleinen gut,das hat mich echt getröstet. Er ist heute 17 Wochen alt und ich habe noch immer mit den Geburtsverletzungen zu tun (Naht vom Dammschnitt hatte sich nach drei Tagen komplett aufgelöst,muss offen zu heilen).. danach ging auch noch einiges schief...
Es ist kein Trost dass uns das widerfahren ist aber manchmal denke ich mir: geteiltes Leid ist halbes Leid,ich bin nicht alleine...
Mir wurde von mehreren Seiten geraten die Geburt psychologisch aufzuarbeiten und ih glaube auch dass ich das irgendwann machen werde.. vielleicht ist das auch eine Überlegung für dich! Ich wünsche dir alles alles Gute!
Du Arme, dass klingt wirklich schlimm. Nicht nur die Geburt sondern auch noch Beschwerden danach. Ich hoffe dir geht es bald besser🍀
Es tut mir schrecklich leid, dass deine Wünsche und Sorgen nicht gehört wurden, deine Geburt so gar nicht selbstbestimmt und so traumatisch war! Das dürfte nicht passieren.
Wenn eine Frau vor Schmerzen schreit, hat niemand das Recht, ihr zu sagen, das könne gar nicht sein! Die einzige, die wissen kann, was sie fühlt, ist die Frau selbst.
Nur eine Anmerkung: Du hattest KEINE natürliche Geburt. Künstliche, per Wehentropf erzeugte Schmerzen sind meistens viel stärker und vor allem viel unkontrollierbarer als natürliche Wehen. Künstliche Wehen ohne funktionierende PDA sind meist kaum zu ertragen.
Da ist von Seiten des medizinischen Personals ganz viel schief gelaufen!