Adina Sophie - schwere Geburt nach Konisation - lang!!!

Jetzt hab ich gerade mal ein paar Minuten Zeit und schreibe einfach mal meinen Geburtsbericht!

Also es war ja so, dass ich irgendwie auf keinen Fall zu früh in die Klinik wollte, da es ja ein Stückchen zu fahren ist und ich es doof gefunden hätte, den Weg umsonst zu machen. Sprich: ich wollte nicht wieder nach hause geschickt werden.

Tja und da saß ich nun Donnerstags abends hier am PC und dachte drüber nach, ob ich mir den Magen verdorben hätte oder warum ich ständig dieses Ziehen hätte. Bis mir dann auffiel, dass es in ca. 6-minütigem Abstand kam... Das war so gegen 19 Uhr. Mein Mann war eineinhalb Stunden Autofahrt von hier entfernt, da er seine Schwester im Krankenhaus besucht hat und so dachte ich, ich schreibe einfach erstmal auf, wie regelmäßig das Magenziehen so kommt...

Als er dann so gegen 21 Uhr nach Hause kam, war es auch langsam etwas intensiver, aber ich konnte noch prima Witze machen und Popstars wollte ich ja auch noch zu Ende gucken...

Nach Popstars dachte ich mir, dass ich ja mal den berühmt-berüchtigten Wannentest machen könnte. Man sagt ja, dass Vorwehen dann weggehen, richtige Wehen aber intensiver werden.
Als ich dann zur Toilette ging, fiel mir dann auf, dass ich doch verdächtig häufig die Slipeinlagen gewechselt hatte in den letzten paar Stunden, eigentlich schon am Tag zuvor. Das wird ja wohl kein Fruchtwasser sein? Ich dachte eigentlich nämlich, dass sei ein wenig Inkontinenz, da mir die kleine ja auch ständig in die Blase trat... Aber jetzt wurde mir mulmig... Denn da Adina ja schon seit Tagen fest mit dem Kopf im Becken lag, geht das Fruchtwasser ja auch eher tröpfchenweise ab, was gut mal unbemerkt bleiben kann.

Okay, Badewannentest hatte ich dann bestanden - die WEhen waren noch da, kräftiger als vorher und dann beschloss ich, dass es langsam Zeit wäre. "Scheiss drauf, wenn sie uns wieder zurückschicken." dachte ich noch.

Das taten sie aber gar nicht. Lustig war noch, dass die Frau an der Pforte des Krankenhauses gar nicht gesehen hatte, dass ich ein Kind erwarte. Naja, schwarz kaschiert oder was?

Die Ärztin stellte im Ultraschall dann fest, dass wirklich verdächtig wenig Fruchtwasser noch da war und nach einer Untersuchung kam dann auch der Rest des Fruchtwassers.... Okay, ich lag also dann im Kreißsaal - übrigens nicht der, den ich mir vorher so ausgesucht hatte, was mir aber total egal war.
Leider zeigte das CTG gar nicht so starke Wehen an, wie ich sie fühlte und auch der Muttermund war nicht weiter aufgegangen. Das deutete dann darauf hin, dass sich vor dem Morgen nichts weiter tun würde. Joachim fuhr dann auch nach Hause, mit der Anweisung, Handy und Telefon in Reichweite zu haben. Die Wehen wurden auch intensiver, aber ich hatte eine super Hebamme. Und gegen 3 Uhr ließ ich mir eine PDA geben, da diese ja auch oft bewirkt, dass sich der Muttermund unter der entspannenden Wirkung weiter öffnet (und das ohne Schmerzen )
Die Hebamme tastete öfter nach, aber leider öffnete sich gar nix. Dafür merkte sie aber, dass das Köpfchen immer stärker drückte. Ich bekam einen Wehentropf, ein Wehengel… alles brachte scheinbar nichts.

Um 6 Uhr war Schichtwechsel und eine total doofe Hebamme kam. Ausserdem ein anderer Arzt. Das war nicht so toll. Denn die Hebamme war der Meinung, dass ich nur „Pille-Palle-Wehen“ habe, da das CTG sie nicht so hoch anzeige (die Hebamme vorher bestätigte mir, dass sie nicht immer angezeigt würden, aber wenn ich auf dem Rücken lag, schlug das Ding aus – man soll aber nicht auf dem Rücken liegen, da das für meinen und den Kreislauf des Kindes nicht so empfehlenswert ist). Sie ließ also die PDA auslaufen, was dazu führte, dass ich hinterher vor Schmerzen kaum noch atmen konnte, was natürlich ein Veratmen der Wehe nahezu unmöglich machte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon seit über 12 Stunden Wehen… (die ja keine waren….).
Ich wurde dann zum Frühstück geschickt (hallo??? Geht’s noch????), wo ich nicht wusste, wie ich die Wehen aushalten sollte. Sitzend, stehend, liegend, laufend, gebeugt… ging alles nicht mehr. Also bat ich um etwas gegen die Schmerzen und bekam….
…ein Tablettchen.
Ich konnte aber nicht warten, ob sie wirkt, denn ich forderte fünf Minuten später ziemlich vehement die PDA ein. Und bekam sie dann auch.
So überstand ich dann auch die Mittagszeit (wieder ein Wehentropf, hoch dosiert) und als ich dann zum wiederholten Mal von der Hebamme untersucht wurde, ohne dass sich der Muttermund auch nur ein klitzekleines bisschen geöffnet hatte (was für Arzt und Hebamme wohl ein Indiz dafür war, dass ich eine ganz schöne Memme sei, denn ein Kind „bekäme man nicht auf dem Silbertablett“ und ich „ sei nicht unter der Geburt, sondern es seien lediglich Vorwehen“), wurde mir der Vorschlag gemacht, wir würden die Geburt jetzt „abbrechen“ und morgen dann einleiten, da ich ja einen Blasensprung hatte. (Infektionsgefahr)

Ähm ja. Da lag ich nun und war perplex. Ich war fertig wie ne Nuss und dachte langsam auch, ich spinne. Aber ehrlich: wenn das nur Vorwehen waren, dann wollte ich richtige Wehen nicht kennen lernen. Also fragte ich die Hebamme (juhu, Schichtwechsel, diese war wieder echt super!), wie es mit einem Kaiserschnitt aussehe. Denn ich konnte ganz bestimmt nicht durchstehen bis zum nächsten Tag.

Es wurde dann alles mit dem Arzt besprochen und ich wurde aufgeklärt und bevor wir etwas überstürzten, wollte mich der Arzt noch mal untersuchen. Und da wurde er blass um die Nase. Der Muttermund stand wohl so unter Spannung und Druck, das Köpfchen saß noch tiefer und der Muttermund selber – also die Öffnung - war wohl nicht mehr zu tasten. Der Arzt fasste also den Entschluß für einen Kaiserschnitt und telefonierte schon mal mit dem OP, mein Mann wurde von seinem Käffchen geholt und durfte sich in die OP-Klamotten schmeissen. Von Vorwehen oder gar einer Spontangeburt am nächsten Tag sprach niemand mehr. Denn es bestand die Gefahr, dass der Muttermund unter dem Druck aufreissen würde und heftige Blutungen wären die Folge gewesen. Der Muttermund war regelrecht verklebt. (Ätsch, und es waren doch echte Wehen…)

Warum hatte vorher niemand auf meine Hinweise gehört, dass ich die Konisation hatte, die einen vernarbten Muttermund hinterlassen hatte? Nein, ich war ja die schmerzempfindliche Schwangere, die nicht mal Vorwehen ordentlich wegstecken konnte…

Eine halbe Stunde später lag ich im OP, ich war teilnarkotisiert (PDA) und Joachim war auch dabei. Es war ein seltsames Gefühl, einen Kaiserschnitt zu bekommen, aber bereits fünf Minuten später waren wir Eltern!

Adina Sophie schrie direkt recht ordentlich und wir konnten sie direkt nachdem sie abgesaugt und in ein warmes Tuch gewickelt worden war, anschauen. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was für ein tolles Gefühl das war!

Unter dem Kaiserschnitt wurde dann noch mein Muttermund wieder geöffnet, was wohl nicht so einfach war, aber glücklicherweise ist auch das gut gegangen. Allerdings werde ich wohl nie spontan entbinden können. Aber wenigstens weiß ich das jetzt und erspare mir ein Martyrium wie dieses…
Ich möchte den Ärzten und Hebammen keinen Vorwurf machen, da dieser Befund auch für sie das erste Mal war, aber ich kam mir einfach nicht ernst genommen vor und das war das schlimmste.

Nach dem Kaiserschnitt ist alles super verheilt und ich bin jetzt schon wieder richtig fit. Und wenn ich den Engel so anschaue, dann hat es sich ehrlich gelohnt. Jede einzelne Minute!


P.S. Mensch, hab ich ein Engelchen - die schläft immer noch

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Hallo lona27,

erstmal meinen herzlichen Glückwunsch zur deiner Süßen, sie ist ja wirklich Bildhübsch!

Normalerweise treibe ich mich ja im KiWu Forum herum, aber eure Berichte finde ich immer wieder spannend.
Gerade deinen, wegen der Konisation und da hätte ich mal ne Frage.

Wann war deine Koni und wann bist du ss geworden?
Das interessiert mich brennend, da ich die selbige dieses Jahr im Juli hatte und jetzt wieder üben möchte.

Vielen Dank fürs Lesen.

LG Susann

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Hallo Susann,

sorry, ich habe erst jetzt wieder ins Netz schauen können - daher die späte Antwort. Ich hoffe, du liest sie trotzdem noch :-D

Meine Koni war im Januar 2001, also vor fast 5 Jahren. Wir haben im Dezember die Pille abgesetzt und dann haben wir erstmal den Zyklus normalisieren lassen und im Januar haben wir es dann "drauf angelegt" und ich wurde prompt schwanger. Ich denke, dass die Koni selber keinen Einfluss darauf hat, wie schnell das klappt. :-D Von daher viel Spaß beim üben und viel Erfolg! Ich drücke euch ganz fest die Daumen!

Und eine Koni bedeutet natürlich nicht automatisch solch eine Geburt wie bei mir - also bitte nicht verunsichern lassen. Vorher war das nicht so absehbar und mir wurde gesagt, dass viele Frauen mit einer Koni dann doch eher schnell entbinden, da der Mumu sich schneller öffnet. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, gelle? ;-)

LG
Silke

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Hallo Silke,

vielen lieben Dank für deine Antwort#herzlich. Hattest du gleich als du ss wurdest ein Arbeitsverbot von deiner FÄ bekommen?
Manche sagen, dieses bekäme man, weil der GMH verkürzt wäre und das Risiko einer Fehlgeburt nach einer Koni größer wäre. Könnt mir schon vorstellen, daß das stimmt.

Aber deine Geschichte lässt mich schon wieder aufatmen und wenn man das Ergebnis in deiner VK sieht könnte man gleich wieder loslegen ;-)#freu.

LG Susann

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