1. Geburt Horror - 2. Geburt einfach nur wunderschön! Nur MUT!

Die Geburt meines Sohnes vor 3 Jahren war einfach schrecklich. Langwierig, schmerzhaft, Wehen die nichts gebracht haben, PDA, Saugglocke, miese Hebamme. Es gibt sicher schlimmere Geburten aber sie ist mir mindestens 1 Jahr sehr schlimm nachgehangen.

Am 30.5. (ET + 5) machte sich meine Tochter dann auf den WEg. Nach meiner super Erfahrung beim ersten Mal machte ich mir eigentlich keine großen Hoffnungen dass diese Geburt auch nur annähernd erträglich werden könnte.
Ich wachte um 8.28 Uhr durch eine heftige Wehe auf. Mein Freund war schon in der Arbeit. In der Nacht davor habe ich vielleicht ein minimales Ziehen gemerkt - aber das hatte ich eigentlich die ganzen 2 Wochen davor auch schon. Dann kamen Wehen recht unregelmäßig, so zwischen 5 und 30 Minuten Abstand. Gegen 10 waren sie schon so stark dass ich sie veratmen musste. Also hab ich meine Beleghebamme angerufen, dass das Kind kommt. Aber noch nicht sofort. Dann meinen Freund angerufen. Um elf war er da, die Wehen immer noch sehr knackig. Noch eine Partie Kicker mit Sohnemann gespielt und ab ins Krankenhaus. Um 12 Uhr waren wir dann da.
Ich war mir sicher um 22 Uhr sollte der Spass ungefähr geschafft sein. Bei meinem Sohn hatte ich auch Wehen im fünf Minuten Takt 15 Stunden bevor er geboren wurde.

Ich dachte mir die Wehen sind kräftig aber sicherlich nicht effektiv. Kenn ich doch. Meine Hebamme war ein Traum, ich kannte sie ja vorher schon (Beleghebamme) - ich kann dass jedem nur ans Herz legen!!!!!
Sie fragte mich ob ich in die Wanne möchte, ich lehnte dies dankend ab - lieber später. Mehr als 2,3 Stunden halte ich es in der Wanne nicht aus. Wassergeburt wäre ja doch ganz nett. Da war es ungefähr 13 Uhr. Und ich dachte es sollte noch 10 Stunden dauern.
Kein Einlauf, kein Sprengen der Fruchtblase (ist beim Pressen geplatzt). Die Wehen kamen praktisch ohne Pause, mir ist bei jeder Wehe schlecht geworden. Ich hatte keine Zeit um nach einem Schmerzmittel zu verlangen. Um kurz vor zwei hat meine Hebamme das erste Mal (!) nach dem Muttermund geschaut( ich hatte Angst vor dem vernichtenden 3 cm Urteil - das ertrug ich beim ersten mal 8 Stunden lang)). Sie hat erst geschaut als ich es wollte - klasse. Hupps, 8 cm! Wow dachte ich mir, dass ging aber flott. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Jetzt muss sie sich nur noch drehen. Ziemlich darauf merkte ich dass ich aufs Klo muss - aha! dass müssen wohl die Presswehen sein (beim ersten mal war die pda so hoch gedreht dass ich gar nichts mehr spürte). Die Hebamme meinte dann nur noch, jetzt kommt der kopf. wie bitte? sie versuchte noch vergeblich einen frauenarzt aufzutreiben. und schwupps war der kopf schon da. als der kopf da war, wusste ich dass ich das schwierigste geschafft hatte. was für ein berauschendes gefühl. und dann war sie da. sie lag vor mir und wir konnten sie erstmal nur angucken. dann hab ich sie mir erst auf den bauch legen lassen. ich konnte sie nicht hochnehmen - sie war zu zerbrechlich.
das war unglaublich und ich war so stolz auf mich. endlich wusste ich was andere frauen nach einer schönen geburt empfanden. ich habe es nie glauben können. ich war so stolz auf mich, auf meinen freund auf die hebamme. es war toll, wir haben das zu dritt(zu viert) gemeistert. ohne schmerzmittel ohne arzt. ich war nur 2,5 Stunden im Krankenhaus und schon war der Wurm geboren. Dass das ausgerechnet mir so gehen könnte, hatte ich nicht zu träumen gewagt. Diese Geburt war ein wahres Geschenk und hat meine verwundete Geburtsseele geheilt. Ich wünsche jedem - besonders Mamis mit schlechter Geburtserfahrung - eine solche Geburt. Besser kann eine Geburt eigentlich nicht sein.

Wir haben das Krankenhaus 6 Stunden nach der Ankunft wieder verlassen. Die Zeit daheim war klasse. Ich kann eine ambulante Geburt beim 2. Kind nur empfehlen, sofern die Geburt nicht zu erschöpfend war.