MRT-Befund - Myelinisierungsverzögerung

Grüss Euch,

ich bräuchte mal wieder Eure Hilfe, damit etwas Licht in mein Dunkel kommt.

Nach fast 3 Monaten haben wir heute den Abschlußbericht vom KH-Aufenthalt und den div. Untersuchungen bekommen.

Bei MRT-Befund steht folgendes:
1. Myelinisierungsverzögerung (ca. 3-4 Monate) das würde zur Entwicklungsverzögerung von Carlos passen, der momentan 11 Monate alt ist.
2. Verkürzter Orbiatrichter bds.
3. NB. Corpus Pinealis-Zyste ohne Krankheitswert.

Was genau bedeutet Punkt 1?

Bei den Stoffwechseluntersuchungen kam "nur" raus, dass er mittags und abends zu wenig Cortisol ausschüttet, morgens wäre es ok. Was kann das bedeuten?

Ganz lieben Dank schon mal für die Hilfe.

rubinstein

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Weißt du denn, was das Myelin ist (google mal danach)? Du kannst bei rehakids.de einige Mamas finden, deren Kinder auch Probleme damit haben.
Letztendlich bedeutet es, dass die Nervenzellen gar nicht oder wesentlich langsamer miteinander kommunizieren können. Daher ist eine Entwicklungsverzögerung durchaus das Ergebnis dieser Störung. In dem Gehirn deines Sohnes herrscht - ohne das Myelin ein einzigstes Gewitter, weil die Nervenbahnen nicht isoliert sind. (Mal bildlich gesprochen.)

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.. Du hast mir glaub ich schon mal geholfen.. wir sind das mit dem Nystagmus *lächelt sie an* der übrigens viel besser geworden ist.

Beim Bericht steht noch folgendes - kein direkter Hinweis auf neurometabolische Erkrankung.

Seit dem letzten Besuch im SPZ sind wir bei einer Ergo-Therapeutin.. endlich fühlen wir uns verstanden und gut aufgehoben. Carlos entwickelt sich gut.. hinkt aber halt immer noch hinterher.

Die U6 steht an, da kann mir der Kinderarzt dann alles genau erklären.. bzw. vielleicht hilft mir am Dienstag schon die Ergo-Dame.

Carlos ist ein sehr ruhiges zufriedenes Kind.. passt das dann mit "Gewitter im Köpfle" zusammen? Kann ich es mir so vorstellen, dass er gewisse Dinge einfach nicht verarbeiten kann?

rubinstein




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Naja, die Nervenzellen an sich funktionieren ja, nur mit der Kommunikation untereinander hapert es. Im Gehirn herrscht ja elektrische Energie. Damit die Kommunikation von diesen unzähligen Zellen aber funktioniert, gibt es sozusagen "Kabel" dazwischen. Myelin ist die Isolierung der Kabel. Ohne Isolierung funktioniert nix. Je besser die Isolierung, desto schneller können die Gedanken flitzen ;-) und desto schneller kommt eine Reaktion. Fehlt die Isolierung werden die Gedanken erst einmal fehlgeleitet und es dauert und dauert und dauert... Daher die Entwicklungsverzögerung. So braucht ein Kind eben einfach mehr Zeit um zu lernen und viele, viele Wiederholungen. Je nachdem wie stark das ausgeprägt ist und ob es schlimmer oder besser wird, desto schlimmer oder besser sind die Chancen und Aussicht auf Heilung oder aber eben nicht.

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Also mal kurzgefasst. Die Myelinschicht ist an der Nervenzelle, sie ist bei uns Erwachsenen voll ausgebildet und ist zuständig für Reizweiterleitung.

Bei Kindern dauert es bis die Reize entsprechend schnell weiter geleitet werden, da diese Schicht noch nicht fertig ist.

Und bei deinem Kind ist es wohl so das es noch länger dauert als im "Normalfall"

LG

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Danke für die Erklärung.. schönes WE

rubinstein