schwerhörig - Angst vorm einschlafen, kann Geräusche nicht einordnen

Hallo,

vielleicht hat jemand einen Tip oder eine Idee für uns: Unsere Tochter (6 Jahre) ist mittelgradig Schwerhörig. Am Tag trägt sie Hörgeräte und kommt gut klar - beim Einschlafen allerdings hat sie Angst, weil sie Geräusche nicht einordnen kann. Sie nimmt die Hörgeräte vorm Zubettgehen raus, weil sie es im Liegen unbequem findet und hört dann nach der Vorlesegeschichte CD, weil sie eben Angst vor den Geräuschen hat, wenn sie alleine ist.

Dabei bleiben bis sie schläft wäre eine Option, die wir auch lange gemacht haben - allerdings schläft sie seit der letzten Zeitumstellung nicht mehr vor 21.15 Uhr /21.30 Uhr und so lange kann und möchte ich nicht jeden Abend im Kinderzimmer verbringen. Dadurch, daß sie eben Geräusche nicht einordnen kann, also was es für Geräusche sind und von wo sie kommen, hört sie so lange CD bis sie wirklich die Augen nicht mehr aufhalten kann.

Habt ihr noch eine Idee, was wir tun könnten um ihr die Angst zu nehmen? Also sie ist nicht panisch oder so, aber die CD muss bis zum Schluss an sein und sie schläft wirklich erst wenn sie die Augen nicht mehr aufhalten kann. Nach den Ferien kommt sie in die Schule und da kann sie nicht immer so lange wach sein, daher suchen wir jetzt nach einer anderen Lösung.

Meine Freundin meinte, wir könnten vielleicht Ohrstöpsel versuchen #gruebel. Oder was sonst?

LG Jokie


1

Öhm, hier läuft es genau so.
Also mein Sohn (mittelgrad. Innenohrschwerhörigkeit, 6J, wird im Sept. eingeschult) hört abends Hörspiele bis er schläft.
Irgendwann geh ich hoch und schalte es aus.

Die Frage die sich mir jetzt stellt, wie lange dauerte es denn bis sie einschläft?
Wäre es eine Option sie einfach früher ins Bett zu schicken?
Es ist ja eigentlich klar, wenn man dem Hörspiel zuhört, dann dauert es ne Zeit bis man einschläft.
Bei meinem Sohn i.d.R. so ca. 30 Min, in Ausnahmefällen auch mal 1h.
Er geht um 19 Uhr ins Bett, schläft also spätestens um 20 Uhr.

Öhrstöpsel, hhm, wenn dann würde ich ganz weiche nehmen, die die man zwischen den Fingern zusammenrollt, die dann dünn werden und dann im Gehörgang wieder aufplustern.
Aber selbst die sind mir z.B. unangenehm vom Gefühl her. Ich hab mal versucht damit zu schlafen, ich kanns nicht.

Aber nen Versuch wäre es sicher wert.

LG Anne

2

Hallo Anne,

danke für deine Antwort :-D.

Also eine Stunde dauert es immer, bis sie schläft, meist sogar 1 1/2 oder länger, je nachdem wie müde sie ist.

Irgendwie ist seit der letzten Zeitumstellung auch einfach der Wurm drin, daß sie vor 21.30 Uhr selten schläft, auch wenn sie zwischen 19 und 20 Uhr im Bett ist. Das war vor der Zeitumstellung nicht so #kratz. Zur Zeit ist es ja noch nicht so schlimm, da ja Ferien sind. Ende August geht aber die Schule los und da muß sie früh raus. Sie bleibt ja auch nicht ruhig liegen, sondern steht auf, macht das große Licht an, guckt Bücher etc. etc.

Es ist ja auch nicht so, daß sie jetzt keine CD hören soll, sondern sie hört wirklich bis nichts mehr geht, damit sie ja nicht ohne Nebengeräusche einschlafen oder ruhig daliegen muß.

Ich würde wegen der Ohrstöpsel dann sowieso zu unserer Hörgeräte-Akustikerin gehen und mich mal beraten lassen.

LG Jokie

3

Hhm, hört sich allgemein so an als würde das Abends recht unruhig ablaufen von ihrer Seite her.
Also ich meine wenn sie immer wieder aufsteht.

Ich bringe meine Jungs beide um 19 Uhr ins Bett und es ist dann eigentlich klar das dann nichtmehr aufgestanden wird (außer es muss nochmal jemand aufs Klo oder der Kleine schreit nochmal nach mir,...).

Und der Große hat nen Ipod mit so ner kleinen Lautsprecher-Dockingstation am Bett stehen, sprich wir schalten das ein und die Hörspiele laufen durch bis wir ausschalten.
Also auch nichts mit immer wieder einschalten, ...
Er kommt da recht gut zur Ruhe.

Dunkelt ihr denn das Zimmer ab?
Würde mir jetzt noch einfallen, es ist ja Sommer, wird später dunkel, evlt dauert es deshalb mit dem einschlafen so lange?

Bei uns ists in den Kinderzimmern bis auf ein kleines Nachtlicht und etwas Licht das noch vom Flur reinfällt ziemlich dunkel.

Wie gesagt, ich würde schauen das vielleicht da allgemein noch etwas mehr Ruhe reinkommt. Klar sagen das sich das ab jetzt ändert. Sie ist ja eigentlich auch schon groß genug das zu verstehen.
Und Bücher kucken z.B. kann man ja davor noch (vielleicht als neues Ritual? 1 Buch anschauen, Licht aus, Hörspiel hören und dabei liegen bleiben), aber wenns in Bett geht und sie schlafen sollfind ich muss das nimmer sein.

Ja, wegen den Ohrstöpseln würd ich wohl dann auch die Akustikerin fragen, wir gehen morgen wieder ;-) (Test HGs abholen).

LG Anne

weitere Kommentare laden
5

Hallo Jokie, ich habe leider noch keine Kinder, aber ich kann dir einen Tip zum Thema Ohrenstöpsel geben. Die einzig wirklich guten sind die in der gold-gelben Schachtel von Ohropax. Die muss man sich nämlich gar nicht unbedingt ins Ohr stopfen, sondern kann sie einfach von außen "rankleben", dass der Ohreingang also einfach geschlossen ist, ohne direkt einen Fremdkörper im Ohr zu haben. Ich nehme auch immer max. einen halben pro Ohr. Das Material ist so kneteähnlich, und ich komme super mit ihnen zurecht (hatte die zu meinen WG-Zeiten fast jede Nacht drin, weil meine Mitbewohner immer so laut waren ;)) Außerdem sind sie pink und in rosa Watte eingepackt, vielleicht kannst du deine Kleine ja auch deshalb davon überzeugen.

Wünsch dir viel Erfolg!
Claudia

6

Hallo Jokie,

ich kenn das zu gut, unsere Tochter 4,5 ist zwar nicht wirklich schwerhörig aber hat seit Monaten Paukenergüsse und hört dadurch mehr als grottenschlecht.

Abends fragt sie laufend WAS WAR DAS?
Sie ist immer auf "Empfang" und ängstlich.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ihr relativ gut geholfen hat, dass ich mich konsequent mit ihr hingelegt habe und erklärt habe....
Wir lagen desöfteren 2h Abends da und ich habe ihr geholfen, Geräusche zuzuordnen.
Das wichtigste war aber, dass sie vertshet, dass sie keine Angst haben braucht vor diesen Geräuschen und, dass sie in Sicherheit ist und wir auf sie aufpassen.

Ohrstöpsel würde sie niemals akzeptieren, sie verweigert auch sämtliche kopfhörer auch die beim Hörtest etc. Sie kann es nicht aushalten, wenn eine mütze über ihren Ohren ist und ihr Gehör noch weiter verschlechtert, sie bekommt regelrecht Panik weil das für sie noch mehr Kontrollverlust bedeutet.

Versuch doch mal ein SPiel draus zu machen, erkläre die Geräusche und versuche dann ob sie sich drauf einlässt sich die "Geräusche eines Abends im Bett" zu merken und eine Geschichte draus zu machen und die kann sie Dir am nächsten Tag erzählen...
In etwa wie : Frau Maier aus der Wohnung über uns stolpert wie jeden Abend über ihr Stromkabel das mitten im Zimmer liegt etc.etc.

Vl. schläft sie drüber ein?

Bei uns hat das ganz gut geklappt.

LG
Barzo

8

Hallo,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Die Idee gefällt mir gut und war sehr hilfreich. Ich werde das mal ausprobieren.

Dieses ängstlich irritierte WAS WAR DAS kenne ich sehr gut. Ich habe ihr natürlich auch schon erklärt, was das für ein Geräusch war oder wenn die Nachbarn draußen noch Rasen mähten, feierten, arbeiteten (als sie noch früher in Bett ging), habe ich ihr das erzählt und dann ging es auch. In letzter Zeit ist es aber echt schlimm. Ich denke das Alter spielt auch eine Rolle mit, sie ist jetzt 6 Jahre alt geworden und sowieso recht anhänglich momentan. Kindergartenende - bald Schulbeginn.

Meine Tochter war von der Idee mit den Ohrstöpseln übrigens sehr begeistert - sonst hätte ich die Idee auch nicht weiterverfolgt ;-).

Also sie noch kleiner war und noch keine Hörgeräte hatte (wir haben erst spät die Schwerhörigkeit entdeckt), wollte sie auch keine Mützen etc. tragen.

LG Jokie