Schwester fühlt sich vernachlässigt

Hallo zusammen,

mein Sohn (6 Jahre) ist entwicklungsverzögert. Er geht als i-Kind in einen I-Kiga, bekommt Logo, Ergo und Frühförderung. Er wurde vom Schulbesuch (wäre ab September) zurückgestellt. Jetzt wird er ziemlich viel gefördert (und es bringt auch was!), aber ich bin doch immer wieder mit Ihm unterwegs, bzw. übe mit ihm auch viel zuhause. Meine Große (9) fühlt sich dadurch immer mehr vernachlässigt. Ich empfinde es nicht so, ich bemüh mich immer auch Zeit mit ihr zu verbringen, aber sie sieht nur, daß ich mit ihm spiel (es sind Lernspiele, die für ihn anstrengend sind). Mein Mann ist beruflich momentan so eingespannt, daß selbst am Wochenende kaum Zeit bleibt, um wirklich mit ihr allein etwas zu machen. Wir haben noch eine Kleine (15 Monate), die mich auch noch braucht. Aber andererseits, wenn ich wirklich mal Zeit habe (Kleine schläft, Mittlerer ist bei einem Freund oder so), dann will sie oft nicht mit mir etwas machen, sondern lieber mit Freunden (ist ja auch klar). Aber mir tut es dann oft weh, wenn sie sagt: " Ihr habt M viel lieber als mich!" Dann denk ich, was hab ich heut mit ihr gemacht, wo war sie heut der Mittelpunkt?

Wenn ich mich mit M intensiv beschäftige, dann ist das meistens eben mit Lernen verbunden (Buch anschauen, Malen üben, Schwungübungen, Schneiden, Falten). Das sind alles Sachen, die meiner Großen unheimlich viel Spaß machen. Laß ich sie aber mitarbeiten, dann macht M nicht mehr mit, weil er zu sehr abgelenkt ist. Mit der Großen übe ich auch. Rechtschreibung, HSU, Geige. Da nehm ich mir auch die Zeit, aber das sieht sie halt nicht als Zeit mit mir, sondern als "Qual". Für M sind aber Malen, Schwungübungen etc eine "Qual". Aber sie hat nur ihren Blickwinkel.

Wie geht es Euch mit Geschwistern? Machen sie Euch auch ein schlechtes Gewissen??

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Hallo

sei froh dass sie es dir zeigt !!!

Habt ihr evlt die Möglichkeiten an eine Geschwisterkinder Gruppe (Geki) ?? Kennt sie noch andere Gekis ??

Ihre Sichtweise ist für ein Kind ganz normal. Das habe ich hier auch !!!

lg

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Wir wohnen hier ziemlich am Land. So Hilfegruppen gibt es nicht.

Verletzt dich die Sichtweise des Kindes? Bist du dann traurig?

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Hallo

ja es macht mich traurig dass sie sich zurückgesetzt fühlt.

aber nicht ihre Sichtweise !!!

Hat sie die Möglichkeit sich ausserhalb zu orientieren.

lg

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Hab dir eine PN geschickt.

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Hast du mal versucht sie mehr ein zu beziehen?
Wie verständig ist sie für sein Problem? Könnte sie nicht einen Teil ab und an übernehmen wenn sie so gerne diese Dinge macht? Klar soll sie ihn nicht therapieren.

Hilft ihr vielleicht sich ernst genommen zu fühlen und nicht zurück gestellt weil sie immer hört "später, ich muss noch mit deinem Bruder" "Jetzt nicht" usw.

Eher vielleicht "Wenn du das mit ihm spielst kann ich schon die Wäsche aufhängen und danach können wir zusammen...."

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Es ist recht schwierig, sie zusammen etwas machen zu lassen. Sie spielt sich dann als Lehrer auf und zeigt ihm, wie weit hinten er noch ist.
Wobei er in manchen Bereichen deutlich besser ist, als die Große es jetzt ist, bzw. in dem Alter war. Er ist viel ordentlicher als sie, ißt schöner, ohne kleckern, ist grobmotorisch fitter.
Wir versuchen ihm dann immer Selbstwertgefühl zu vermitteln, in dem wir herausheben, was er schon gut kann. Die Große kommt aber sofort mit "dafür konnte ich in dem Alter schon....."
Wir haben uns jetzt bei einer Familientherapeutin angemeldet. mal schaun, ob die unsere Familienbande in Ordnung bringt.

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Könnte natürlich so ein bißchen Huhn-Ei-Problematik sein.
Dadurch, dass ihr euren Sohn sehr lobt, wird sie auch stärker versuchen zu zeigen, was SIE besser kann. Dadurch "müsst" ihr euren Sohn wieder mehr loben, dadurch fühlt sie sich wieder kleiner und und und ...

Dass ihr zu einer Familientherapeutin geht, finde ich gut und hilft ganz bestimmt :-) Viel Glück und "Erfolg" mit deinen Kindern!