AO-SF...wer kennt sich aus...??

Hallo Ihr lieben...

habe folgendes Problem....die Schule hat die Möglichkeit angesprochen, dieses AO-SF verfahren bei meinem Sohn einzuleiten. Schwehrpunkt wäre sozial-emotional.
Die Schule hätte dann für Ihm mehr förderstunden bekommen....

Mein kleiner ist 7 Jahre, geht an die Regelschule, hat eine Schulbeleitung. Seine Diagnose ATYPISCHER AUTISMUS.

Nun....

Liegen seine Auffälligkeiten nicht in seiner Behinderung??...musst er einen Förderstatus sozial-emotional bekommen??....
Könnte man nicht daran arbeiten den Lehrenr und der Schulbegleitung die Arbeitsmethoden bei Autismus vertraut zu machen....??..damit Sie sein verhalten im Unterricht steuern können??

Steht so ein Förderbedarf dann auf dem Zeugnis??
wenn ja....wäre es doch Benachteiligung....und keiner soll wegen seiner Behinderung benachteiligt sein....

In wie fern, was ist der inhalt dann dieser sozial-emotionaler Förderung im Unterricht...wie läuft das ab??

Ist man mit so einem Förderbedarf nicht stigmatiesiert und seine Schulbahn..zb.Gymnasium...schon nicht mehr möglich??

Kann er bald auch in der Autismusspezifischen Therapie sowas nicht lernen....??

Bitte...bitte...ich bräuchte Eure Meinung!!!

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Was willst du denn nun genau wissen? Ich habe nun 2 solcher Verfahren hinter mir. Meine Söhne sind auch Autisten - einer mit durchschnittlichen IQ, einer mit geistiger Behinderung.

Naja, immerhin hat die Schule dich vorher NETTERWEISE (!) gefragt. Das muß sie nicht. Sie kann das nämlich auch alleine einleiten. Also überlege dir dein Verhalten gut. Zum Ablauf kann man folgendes sagen: Zunächst beauftragt die Schule einen Förderschullehrer aus diesem Schwerpunkt (bei euch E/So) eine gutachterliche Stellungnahme zu schreiben. Dazu wird der Lehrer im Unterricht hospitieren, die Lehrer befragen und euch auch. Ebenfalls werden alle Dinge, die in der Schulakte bereits stehen, ihren Platz dort finden. Natürlich wird auch erwähnt, dass er bereits eine I-Kraft hat und wie das funktioniert. Dann bekommt ihr eine Kopie des Gutachtens irgendwann zugeschickt und damit eine Einladung zum Förderausschuß. Beim Förderausschuß seid ihr stimmberechtigt mit einer Stimme (neben Klassenlehrer, Förderschullehrer, Schulamt, Schulleiter) und das Ergebnis des Förderausschusses ist das AOSF. Der Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf (bei euch schätzungsweise im Bereich E/So) geht dann an das Schulamt und muß dann von dort genehmigt werden.

Nein, ich kann nicht behaupten, dass die Kinder irgendwelche Nachteile dadurch erhalten. Die Förderung im ATZ ist übrigens eine ganz andere...aber wirklich eine komplett andere. Glaubst du eigentlich, der Autismus wird irgendwann "verschwinden"? Mein ältester Sohn hat derzeit keinen Föderbedarf in E/So festgestellt, sondern in Sprache. Der steht nicht im Zeugnis. Aber es stehen bis ins kleinste Detail seine Probleme im Zeugnis.

Er hat übrigens auch eine I-Kraft (sie hat eine TEACCH-Ausbildung) wegen Autismus. Seine Förderung sind 2 AG's, in die nur Kinder mit sond. Förderbedarf reinkommen. Einmal Kochen...dort machen die Kleinen alles selbst von Einkaufen über Zubereitung bis zum Essen. Dauert 1,5 Stunden einmal in der Woche. Mein Großer liebt es. Und einmal hat er noch Psychomotorik...naja, HF-Autisten und Motorik ist eben so eine Sache ;-). Dann gibt es noch fast durchgehend im Unterricht zusätzlich eine Förderschullehrerin neben der Grundschullehrerin. Das entlastet ungemein. Außerdem ist die Schule "Autistengerecht" eingerichtet.

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Hallo,
ich habe zwei Kinder die dieses Verfahren durchlaufen haben. Unser großer ist noch auf einer Regelschule, er wird,,gesondert" behandelt ( bekommt leichtere Aufgaben, keine Noten) und es ist absolut nicht toll, dort ein Sonderling zu sein.
Mein zweiter Sohn hat ebenfalls Atypischen Autismus, wie deiner, er würde niemals auf einer Regelschule zurechtkommen( zu viele Kinder in der Klasse).
Heute haben wir den Vertrag für beide an einer Förderschule unterschrieben, es ist einfach toll, welche Möglichkeiten dort geboten werden und sind absolut nicht in einer Sonderstellung, sie können dort bis zur 10. Klasse bleiben, arbeiten dort sehr berufsorientiert. Auf jedenfall, haben sie dort bessere Chancen, als wenn sie in einer Regelschule wären, ohne bestmögliche Förderung.

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Wir haben diese Prozedur gerade mit unserem 11 jährigen durch gemacht. Er ist mit Schulbegleitung auf einem Gymnasium, kommt nun schon in die 7. Klasse. (Asperger, hochbegabt) Ich wünschte nur wir hätten schon vorher von den ganzen Möglichkeiten gewußt, die wir jetzt zu unserem Vorteil nutzen (AO-SF, Nachteilsausgleich)! Es steht nichts auf seinem Zeugnis, was bei seinen Klassenkameraden nicht auch stehen würde!!