förderschule Schwerpunkt Sprache- sonderpädagogisches Gutachten

Hallo,

Gibt es hier jemanden, der mir erzählen mag, wie so ein Gutachtentermin abläuft?
Im Januar waren wir in einer Förderschule mit Schwerpunkt Sprache, bei diesem Termin meinte die Direktorin der Schule, dass die Probleme meines Sohnes nicht ausreichen um die Entfernung (50 km einfach) in Kauf zu nehmen. Grundsätzlich hätte sie empfohlen, eventuell das erste Schuljahr dort zu verbringen aber eben nur, wenn wir um die Ecke wohnen würden.
Nun rief mich eine Dane dieser Schule am Freitag früh an, wegen eines Termins für das Gutachten. Leider hatte ich da grad keine Zeit um groß nachzufragen und da ich auch mit sowas nicht gerechnet habe, sind mir natürlich auch keine Fragen eingefallen. Nun konnte ich mir, dank Google, einige Fragen selbst beantworten, aber über den Ablauf bzw auch die Art der Tests konnte ich nichts finden. Ich weiß also nur, dass es etwa 3 Stunden dauert, dass er Frühstück braucht und ein IQ-Test gemacht wird.
Mich würde aber der Ablauf interessieren. Und auch, ob da ein Gespräch stattfindet usw.
Falls also jemand Erfahrungen hat, gern her damit.

Gruß Nicole

1

Hi Nicole,
Beide Söhne waren, sind auf der Sprachheilschule.

Der Test ist viel ausführlicher, wie der normale Einschulungstest. Es darf ja nur mit der Sprache hapern.

Logik- und Verständnisfragen, ob man Mengen zuordnen kann.

Nach der Auswertung fährst du alleine nochmal hin, und dann wird das Ergebnis mit dir besprochen.

Bei uns ist es so, das die zuständige Grundschule, das Kind in ein Portal stellen muss. Egal ob die Testung schon war, oder nicht.

Hast du schon mit eurer Grundschule und auch bei der Schuluntersuchung, davon berichtet, was ihr vorhabt?

In TJ Klasse sind auch Kinder, die am Rand des Einzugsgebiet wohnen. Die brauchen für die 40 km, genauso lang wie TJ für die 19 km, 1 Stunde morgens und abends.

Gruß Claudia

2

Hallo,
bei der Einschulungsuntersuchung war das gar kein Thema. Bei dem Gespräch wurden nur kleinere Problemchen angesprochen, den dazugehörigen Zettel habe Ich jeweils mit Logo- und Ergotherapeutin besprochen. Die künftige Schule ist eine Schwerpunktschule. Es ist aber auch die einzige Schule. Diese haben mir den Tipp gegeben, mal in dieser Förderschule vorstellig zu werden. Haben wir gemacht, die Direktorin hat Ihre Meinung gesagt und damit war die Sache für mich eigentlich erledigt. Bis Freitag.
Also ich weiß wirklich gar nichts darüber.
Gruß Nicole

3

Hallo,
also bei dem Termin des Kindes mit der Förderschullehrerin war ich nie dabei. Da sind Eltern unerwünscht.
Bei uns sind immer die Förderschullehrer in den Kindergarten/Schule gekommen und haben sich erstmal das Kind in seiner vertrauten Umgebung angeschaut. Danach oder davor hat sie mit den Eltern gesprochen. Die entsprechend benötigten Tests hatte ich alle schon vorher bei unseren Ärzten machen lassen und habe die Ergebnisse dann vorgelegt.
Ich persönlich finde einen 3-stündigen Testmarathon in diesem Alter ziemlich heftig. Außerdem wird das Kind ja nun danach in Schubladen einsortiert.
Wie würde dein Kind in diese Schule kommen? Hast du die Schulleitung mal gefragt wie deren Erfahrung ist? Gibt es Sammeltransporte oder würdet ihr einen Einzeltransport ausnahmsweise genehmigt bekommen? Letzteres ist wirklich schwierig. Mein Ältester musste in die SHS 27km fahren im Kleinbus - nur seine Vorklasse wurde darin abgeholt. Aber er saß trotzdem jeden Tag 3 Stunden im Bus. Nach 1 Jahr Schule wollte er nicht mehr und hatte keinen Bock mehr auf Schule.

4

Hallo,
Ich hab da, ehrlich gesagt, gar nicht mehr nachgefragt, da die Direktorin uns ja klar gesagt hat, dass sie eine Aufnahme nicht befürworten würde, da die Problematik meines Sohnes in keiner Relation zu der Anfahrt von 50 km steht.
Ich weiss auch nicht, warum dieses Gutachten jetzt dort gemacht werden soll, da ja eigentlich klar ist, dass er (nach Aussage der Direktorin) nicht dort hin gehen wird, sondern auf die wohnortnahe Grundschule.
Ich denke, dass es darum geht, welche Förderung er auf der wohnortnahen GS bekommen soll/muss/kann.
Gruß Nicole

5

Also so blauäugig würde ich da jetzt nicht rangehen.
Wenn ein Gutachten angefertigt wird um einen sonderpädagogischen Förderbedarf festzustellen, ist dein Kind ab dann kein Regelkind mehr. Üblicherweise ist es eigentlich so, dass eine "wohnortnahe Grundschule" gerade Kinder mit Förderbedarf Sprache nicht weiter fördern kann. Kindern mit diesem Förderbedarf stehen normalerweise in der inklusiven Beschulung keine Förderlehrerstunden zu. Wenn die angestrebte Grundschule nun einen Vertrag mit einem Logopäden hat, der dort wöchentlich kommt und mit einzelnen Kindern (auf Rezept vom Kinderarzt) Logopädie macht, wäre das eine Entlastung für euch - das geht wirklich nur bei festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf.
Ansonsten ist es wichtig zu wissen, was genau dein Kind hat. Je nach Schwere kann das Kind natürlich auch nur mit Nachteilsausgleichen auskommen - oder es braucht gar nichts.
Mein Ältester wurde nach der Vorklasse in der SHS inklusiv weiter mit Förderbedarf Sprache beschult. Aufgrund seines Autismus hat er bis heute (er ist fast 12) mit der Sprache schwere Probleme. Er wird nach Regellehrplan beschult, aber er hat viele Nachteilsausgleiche-allerdings kommen die nicht vom Förderbedarf Sprache. Die muss man extra beantragen. Wir haben diesen Förderbedarf gewählt für ihn, weil er als Autist einen Förderbedarf brauchte. Den Förderbedarf Autismus gibt es hier nicht. Jeder andere Förderbedarf hat überhaupt nicht gepasst. Jetzt stellt sich die Frage, warum ihr einen Förderbedarf feststellen lassen wollt, wenn ihr euer Kind nicht in die Förderschule schicken wollt?
Das mit der inklusiven Beschulung ist eine ganz fiese Sache. Plötzlich darf eine Regelschule nämlich sagen, dass sie das Kind nicht aufnehmen kann und will. Ihr dürft euch nur "wünschen", dass es an irgendeine Regelschule kommt. Hier entscheidet das Schulamt und nicht ihr.

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