Sprachentwickelung

Hallo

Unser Sohn ist 17 Monate alt und spricht nicht wirklich.

Er kann zwar Ma-ma-maa-ma rufen, aber er meint damit nicht mich. Papa sagt er gar nicht. Manchmal sagt er "ja" oder "da" aber ich hab den Eindruck dass es Zufall ist und nicht geziehlt. Er brabbelt sehr viel. Aber ich habe nicht den Eindruck dass da ein wirkliches Wort dabei ist. Das wirklich einzige was er geziehlt sagt ist "khh" für Katze. Das sagt er ganz oft wenn er sie sieht oder rufen will.

Jetzt frage ich mich, ist das zu wenig..? Muss er mehr können?

Die Sorge kommt daher, weil mein Mann stark sprachverzögert war. Er wurde nicht regulär eingeschult und war 5 Jahre auf einer Sprachbehinderten Schule. Er spricht mittlerweile gut. Man hört halt einen kleinen Sprachfehler raus.

Falls unser Sohn nun sprachverzögert ist, was sollten wir dann nun tun?
Unsere Kinderärztin ist eher etwas gelassener und lässt Kindern gern Zeit. Kann man direkt zu jemand anderen? Oder ist mein Sohn noch zeitgerecht unterwegs? Hören tut er definitiv. Sein leises schlaflied hört er definitiv abends. Und dass er mit "khh" die Katze meint, da sind wir uns auch sicher.

Ich freue mich über Ideen und Vorschläge.

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Bei uns hat der Kinderarzt damals bis zum 3. Geburtstag gewartet bis die Testungen anfingen. Meinem Sohn wurde dann eine auditive Wahrnehmungsstörung und eine multible Dyslalie bestätigt. Mit ca 4 Jahren fing er dann an zu sprechen. Er hatte vom 3.-7. Lebensjahr Logopädie. Als er mit knapp 7 in die Schule kam hat man sprachlich nicht gemerkt daß er einen schweren Start hatte. ABER es lief schlecht in der Schule er hat eine Legasthenie, er kann sich schriftlich nicht wirklich ausdrücken. Und wurde mehrfach gesagt das seine Kinder das voraussichtlich auch alle bekommen werden, bei euch könnte das also wirklich zusammen hängen.
Ich würde mich im Moment noch nicht all zu verrückt machen. Ich denke 3 ist ein gutes Alter um eventuell mit Logo anzufangen, ich denke bei jüngeren Kinder klappt das kaum.

LG
Visilo

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Wenn du dir Sorgen machst dann sprich mit der Kinderärztin.
Natürlich kann man warten, kann man den Kindern Zeit geben usw. Aber man kann auch mal ein Kind etwas früher zum Pädaudiologen usw schicken. Es schadet ja nicht. Wenn alles unauffällig ist und er trotzdem nicht redet kann man als Mama ja auch gelassener abwarten.
Und wenn was im Argen ist dann kann man früh anfangen gegen zu steuern.
Mein 2. Sohn lief erst mit 18,5 Monaten. Aber er krabbelte sau schnell, er fuhr Bobbycar wie eine gesenkte Sau (sorry, aber anders ist das nicht zu nennen. Heute noch, mit 11. Je schneller desto besser. Ich darf da oft gar nicht hin gucken). Da er sonst motorisch komplett fit war hat die Kinderärztin gesagt "Ich bin mir sicher, der könnte. Der will nur nicht. Der kommt ja hin wo er will."
So war es dann auch. Auf den Tag mit 18,5 Monaten stand er auf und lief hinter seinem Großonkel her um einen Ball zu holen. Mir ist fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen. Der lief einfach los und lief so sicher als könnte er es schon ewig. Der Faulpelz konnte Treppen gehen und alles. Der ist so gut wie nie umgekippt oder irgendwo angeeckt (im gegensatz zum Bruder der mit 13 Monaten lief aber durchaus bei unebenem Boden mal auf dem Po landete).
Und genau so gibt es das beim sprechen auch, Kinder die erstmal im Kopf sammeln und dann erst reden wenn sie das was sie mitteilen wollen auch können.

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Hallo,

ich bin ja eigenlich immer für frühe Förderung aber das ist nun doch ein wenig zu früh um sich überhaupt Gedanken zu machen! Ihr habt ja noch mehr als ein halbes Jahr bis zur 2-Jahres-U, und da müsen "ca 50 erkennbare Worte, zu denen auch Phantasieworte gehören wenn sie einer Sache fest zugeordnet sind" vorhanden sein. 7 Monate!

In dem Alter wird noch kein Kinderarzt was machen. Wir waren dann mit 2 Jahren und mit 2 1/2, als es eben bei der U irgendwas auffiel dass er noch nicht die 50 Wörter kann, bei einer Logopädin für eine einzelne Stunde, privat bezahlt. Der Kinderarzt war auch noch für Abwarten (was völlig ok war, aber wir haben einFrühchen und da sind Sprachprobleme sehr verbreitet, deswegen so bald). Die zeigte uns Übungen wie wir die Mundmotorik üben konnten.
Mit 3 Jahren bei der U waren wir immer noch nicht im Soll, dann wurde ein ausführlicher Sprachtest gemacht bei dem Sprachverständnis und Sprachproduktion getrennt genau getestet wurden. Das Gehör von Kindern die auffällig sind sollte regelmäßig getestet werden, denn zum einen kann sein dass nur gewisse Frequenzen nicht gehört werden, es kann sich aber durch festgesetzte Erkältungen wie Paukenergüssen immer wieder schlagartig drastisch verschlechtern. Also das immer im Auge behalten! Wir hatten dann shon rechtzeitig einen Pädaudiologentermin um seinen 3. Geburtstag abgemacht so dass wir schnell starten konnten.

Mit 3 1/4 starteten wir dann wirklich mit der Logopädie, das war ein Zeitpunkt wo er auch wirklich bei einer Therapie gut mitmachte.

Also, ich würde noch mehr als ein Jahr warten, vor dem 3. Geburtstag macht Logo meistens wenig Sinn. viel Länger (manche meinen erst mit 4 starten) würde ich aber auch nicht weil dann der Leidensdruck im sozialen Bereich zu groß wird und die fehlende Kommunikation auch bei der anderen Entwicklung hemmt (Keine Fragen stellen können etc). Da hilft aber auch ggfls eine Art "Zeichensprache" die es extra für Kinder gibt die stark verzögert sprechen. Aber erst mal ist das alles noch im Rahmen, erst mal gelassen bleiben auch wenn es schwer fällt.