Suche Kontakt zu Eltern mit Asperger/ ADHS Kids

Hallo ihr Lieben,

ich würde mich freuen wenn sich ein paar von euch melden und mit mir Erfahrungen austauschen.

Vielleicht habt Ihr auch ein 5 Jähriges Kind und befindet euch in der Asperger/ ADHS Diagnostik?
Oder ihr habt das ganze schon durchlaufen und könnt berichten?
Eventuell besucht euer Kind sogar eine Förderschule oder hat auf eine gewechselt? Vielleicht auch genau anders rum?

Ich hätte einfach mal gerne Kontakt zu anderen in dieser Situation und wüsste gerne wie es euch so ergangen ist?

LG Nadine

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Meine Tochter 6 Jahre ist Aspergerin, bzw. jetzt nach der neuen ICD 11 also im Autismus Spektrum. Die Diagnose haben wir seit November 2020. Sie geht zur Zeit in die 1. Klasse eine Regelschule, Schulbegleitung ist beantragt und genehmigt, aber keine in Sicht. Es funktioniert aber auch ohne ;-) bei ihr. Die Diagnose war eine Überraschung, wir haben nicht wirklich mit so etwas gerechnet. Letztendlich hilft es uns aber, auch retroperspektiv manches an ihr zu verstehen und ihr und uns den Alltag zu erleichtern. Nach außen (sprich Schule/Hort, vorher Kita) ist sie komplett unauffällig, sozial sehr angepasst, wird als unglaublich kreativ und ruhiges Mädchen bezeichnet, dass unheimlich viele Talente hat. Die "Probleme" kommen dann zu Hause, wenn ihr Anpassungsvermögen erschöpft ist und es viele Veränderungen im Alltag gab ( da langt es, wenn die Klassenlehrerin krank ist und statt Mathe Deutsch vom Vertretungslehrer gemacht wird, dass wir dann die Auswirkungen daheim haben).

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Bei uns war es keine Überraschung, kurz bevor die Kita uns ansprach hatten wir schon den Verdacht das etwas anders ist.
Beim Kinderarzt wurde dann ohne das ich etwas dazu gesagt hatte auch Auffälligkeiten registriert.
Seid 2 Jahren sind wir nun in der Diagnostik und rennen ständig vor Wände.
Angefangen bei der noch etwas unerfahrenen Kinderpsychologin die sich mit der Diagnose schwer tut bis hin zur Anmeldung an einer Regelschule bei der durch die beratende Sonderpädagogin wirklich alles schief lief. Nun bin ich gerade im Kontakt mit dem Schulamt da die Schule mit uns den Antrag nicht richtig ausgefüllt hatte.

Ich habe große Sorge das unser Sohn an einer Regelschule nicht zurecht kommt.
Er ist zuhause sehr in sich gekehrt aber Veränderungen fallen ihm Unglaublich schwer.
Er ist sehr ausgeglichen und ruhig zu Hause aber sobald er nervös wird läuft alles aus dem Ruder, er wird dann unruhig und beginnt zu Reden, Fragen zu stellen und wird leicht panisch.
Er hat definitiv auch einen Anteil ADHS weshalb man ihn ständig wieder zurück ins Geschehen holen muss.

Ich würde unheimlich gerne auch so einen Integrationshelfer beantragen , aber ich weiß das diese kaum zu finden sind. Die bekommen ja nicht mal Mindestlohn....
Naja, kannst du mir ein paar Tipps zu dem Antrag dazu geben? Wir hängen leider Diagnostisch im NIemansland...frustrierend irgendwie.

Vielen lieben Dank für Deine Antwort!!!

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Ich finde es krass, dass ihr so lange bei der Diagnose seid. Wir hatten die innerhalb von 6 Monaten. 10 Termine zur Diagnostik. Habt ihr es noch mal woanders probiert? Bei uns lief das alles komplett problemlos. Kinderarzt hat uns zum SPZ überwiesen (das war im 1. Lockdown, da ist unser Tochter daheim massiv verhaltensauffällig geworden), Im Sommer der Erstkontakt, Kurz vor Weihnachten die Diagnose. Antrag beim Jugendamt ausgefüllt. Mitte Februar kontaktierte uns das Jugendamt. Bewilligung aller Maßnahmen ("Therapie" und Schulbegleitung). Wir haben uns dann selbst um den Therapieplatz gekümmert, seit Sommer 2021 geht unsere Tochter 1 x die Woche dorthin. Mit der Schulbegleitung müssten wir wahrscheinlich aktiver hinterher sein, wir stehen zwar bei allen Trägern auf der Liste, aber es tut sich halt nichts. Da wir aber - ich nenn es "unser Sicherheitsnetz" ( beste Freundin als Sitznachbarin, Ergo-und heilpädagogische Therapie, Hortplatz in ihrem alten Kindergarten, gutes Verhältnis zur Klassenlehrerin, haben, läuft es auch gerade ohne. Ihr braucht erstmal eine gute Diagnose. Habt ihr mal nachgefragt, mit welchen Trägern eurer Schule gute Erfahrungen gemacht hat? Überlegt euch, was eurem Sohn noch helfen kann.

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Meine 5 autistischen Kinder sind zwischenzeitlich alle im Erwachsenenleben sehr gut angekommen.
Welchen Tipp ich jedoch jedem mitgeben möchte, der am Anfang des Weges steht:
Bitte, sobald auch nur ein Hauch von Autismusverdacht im Raum steht, bitte geht nicht zu Feld-Wald-Wiesenpsychologen, geht nicht ins normale Spez, sondern NUR zu Fachleuten, welche sich tatsächlich mit Autismus auskennt. Rain Man im Studium gesehen zu haben ist übrigens KEINE Autismuskennerqualifikation (so wollten sich bei mir Psychologen schon als Kenner der Materie verkaufen ;-)).
Ein Autismusspezialist ist in der Lage ein autistisches von einem nichtautistischen Kind zu unterscheiden, bei allen anderen Psychologen/Psychiatern ist das Risdiko gross, dass sie einen Autisten NICHT erkennen, schon gar nicht relativ gut funktionierende.

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Bitte nicht verallgemeinern, es gibt auch SPZ, die sehr gut in der Diagnostik sind. Die Threaderstellerin war bei einer KJP und kommt nicht weiter. Es steht und fällt mit dem Personal. Unser Kind wurde im SPZ diagnostiziert. Und sie ist eine "gut funktionierende" Autistin.

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Finde ich sehr verallgemeinernd. Der Psychologe in „unserem“ SPZ testet andauernd Kinder auf Autismus und macht kaum was anderes, der kennt sich auch ziemlich gut aus. Man muss nicht pauschal jedem SPZ die Kompetenz dazu absprechen.

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Hallo,

Meine 8 jährige Tochter ist Asperger Autistin. Wir haben 4 Jahre gebraucht bis wir im letzten Mai endlich die richtige Diagnose hatten.

Sie ist in der 3. Klasse einer Regelgrundschule, Schulbegleitung habe ich im Februar beantragt, startet nach den Osterferien. Ihre Spezialinteressen liegen im Sprachlich-künstlerisch und technischen Bereich, bzw. Informatik.

Leider ist es bei uns schwierig an Therapieplätze zu kommen, Autismus Therapie habe ich direkt letztes Jahr im Mai beantragt, im Dezember kam die Kostenübernahme, aber dieses Jahr wird es wohl nix da es keine Therapeuten gibt. Dafür startet jetzt die Ergo, da waren es nur 8 Monate Wartezeit und nach den Osterferien eine Lerntherapie, denn Mathe klappt aufgrund absoluter Verweigerung gar nicht mehr.

Meine Tochter hat GdB 50 und PG 3.

Liebe Grüße
Sunny

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Genau bei den Klassifizierungen hapert es bei uns.
Bis da sind wir also noch gar nicht wirklich gekommen.
Ich sehe auch so eine lange Zeit bis zur endgültigen Diagnose auf uns zukommen... Leider

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Brauchst Du überhaupt eine Klassifizierung? Wir haben nur die Diagnose Asperger (klares Cut-Off Ergebnis) und mehr brauchen wir auch nicht. Wir haben auch kein GdB beantragt. Wenn eurer Kind auch "gut funktionierender" Autist ist, dann kann es ja auch gut sein, dass es ohne Schulbegleitung funktioniert. Wir haben frühzeitig mit der Schule Kontakt aufgenommen und kurz nach dem Sommerferien einen Runden Tisch mit der Klassenlehrerin, der Ubus Kraft, unserer Therapeutin und einem Horterzieher abgehalten, v.a. um die Schule darauf zu sensibilisieren, welche Situationen eventuell für unser Kind schwierig werden.

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Hallo,
meine Jungs sind zwar Frühkindliche Autisten und haben noch einiges mehr an Diagnosen, aber Förderschulen haben sie nie besucht. Sie sind heute in der 9. bzw. 8. Klasse.

Wieso kommst du bei einem Asperger auf eine Förderschule? Ist das Verhalten so schlimm?

Die Diagnose kam im Alter von 6 bzw. 4 Jahren. Der Große hat Förderbedarf Sprache (da IQ von 101), der Kleine wurde mit dem Förderbedarf Geistige Entwicklung eingeschult (IQ von 64). Ende der 6. Klasse kam der Vorschlag vom Schulamt ein Jahr genau zu schauen, ob der Förderbedarf GE noch gerechtfertigt ist ... seit der 8. Klasse hat er, trotz seines IQ, den Förderbedarf Lernen. Beide Kinder hatten schon immer eine I-Kraft/Schulbegleiter. Allerdings wird uns das natürlich nicht hinterhergeworfen, sondern wir dürfen halbjährlich darum kämpfen...ich hasse HPGs.

Im Kindergarten und in der Grundschulzeit gab es Logo, Ergo, Physio und Frühförderung. Der Kleine hatte zusätzlich auch Autismustherapie. Beim Großen fing die Autismustherapie erst in der 4. Klasse an für 2 Jahre und startete dann wieder in der 8. Klasse.
In der Grundschule gab es zusätzlich noch Alltagspraktische Fähigkeiten und Psychomotorik. Seit Klasse 5 habe ich dann aus Zeitgründen alle Therapien beendet, bis auf die Autismustherapie.

Meine Kinder haben einen Schwerbehindertenausweis und einen Pflegegrad. Der Große hat 70 H und PG2, der Kleine hat 100 B, G, H und PG4.
Ob man das beantragt oder nicht, darüber streiten sich die Geister. Es hat tatsächlich Vor- und Nachteile. Beides sollte man kennen und wissen. Aber: es ist die Behinderung, die das Kind behindert, es ist nicht der SBA und nicht der PG ... beides muß man im Alltag im Allgemeinen nicht angeben oder nutzen.
Sicher, Geld ist nicht alles, aber beantragt man es nicht, verzichtet man eben auf Bargeld in Höhe eines sehr, sehr guten Jahres-Familienurlaubes mit echt allen drum und dran. Den Aufwand hat man, egal ob man es beantragt, oder nicht. Was glaubst du, wie ich mich geärgert habe, als die Frühförderstelle mich ein komplettes Jahr überreden musste die SBA und PG (damals noch PS) zu beantragen. Weißt du, was das für Geld war, was einfach verloren war?

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Man hat mir auch nahe gelegt gleich nach Erhalt der Diagnose eine Pflegestufe zu beantragen.

Sein Verhalten ist überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil der ist super Pflegeleicht zu Hause!
Leider braucht er einen absolut strukturierten Tagesablauf. Er hasst den Kindergarten, sagt immer es sind zu viele Kinder, zu laut zu chaotisch. Abweichungen vom Tagesablauf mag er wirklich nur ungerne. Er wird dann sehr schnell gestresst und macht dicht.

Deshalb erwägen wir auch den Besuch einer Förderschule, diese sind bei uns deutlich strukturierter. Das AO-SF Verfahren läuft gerade und im Zuge dessen werden wir dann nun entscheiden ob es die Förderschule wird oder doch die Regelschule.

Ich persönlich bin hin und her gerissen. Beide Regelschulen im Ort würden unseren Sohn sofort nehmen haben aber ganz klar und deutlich gesagt das die Fördermöglichkeiten eigentlich an Regelschulen ein Witz sind. Zu wenig Sonderpädagogen und Zuschüsse als eigentlich gebraucht würden.

Das gibt einem nicht das Beste Gefühl...

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Auf keinen Fall die Regelschule!

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