Neubau und tapezieren

Hallo,

wir fangen jetzt an zu bauen und werden wahrscheinlich im Dez./Jan. fertig sein. Also richtig schön im Winter.:-(
Nun möchte mein Mann wegen der Baufeuchte nicht sofort tapezieren (Rauhfaser), sondern zunächst nur den Putz streichen. Er hat Angst, dass uns wegen der Feuchte die Tapete irgandwann wieder entgegen kommt.
Ich mag das nicht so gerne leiden, verstehe ihn aber. Muss man da wirklich Angst haben und das tapezieren erstmal sein lassen?

Das gleiche mit dem Fußboden. Wollten im Wohnzimmer Parkett verlegen, jedoch wegen evtl. Feuchtigkeit lieber sein lassen. Kann ja sein, dass sich das Parkett verzieht und Beulen schlägt. Das wäre wirklich ärgerlich. Deshalb erstmal lieber Auslegeware. Aber unser Wohnzimmer liegt mit Esszimmer zusammen. Also Teppich untern Esszimmertisch stelle ich mir irgendwie nicht so schön vor. Wenn man da kleckert, kannst du gleich den Teppisch schrubben.
Hatte jemand von euch das gleiche Problem? Wie habt ihr das gelöst?

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Hallo,

das war früher mal anerkannte gängige Praxis. Da hatten die Menschen noch Zeit. Da wurde der frische Putz in einem neu erbauten Haus erstmal mit Kalkmilch gestrichen. Auf die nähere Erläuterung möchte ich wegen der Umfänglichkeit nicht eingehen. Heute gibt es moderne Farben. Sehr gut eignen würden sich Mineralische Farben ( Fa. Keim ) . Nach etwa 2 Jahren hat der Innenputz ( Kalkmörtel ) abgebunden, die übliche Baufeuchtigkeit ist weg und nun kann tapeziert werden.

Ist der Putz nicht schlierenfrei abgefilzt, so läßt sich darauf ein feinkörniges Farbmaterial (gleichmäßig) auftragen um evtl. Putzschlieren zu kaschieren.

Bei Fußböden ( frischer Estrichboden ) gibt es verzugsfreien Laminatbelag. Im Handel nachfragen. Atmungsaktive Auslegeware wäre idealer.

Hör auf deinen Mann, der hat recht.

Viel Glück !
Nobility

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Für mich unbegreiflich: warum habt ihr nicht im Frühling angefangen zu bauen bzw. erst nächstes Jahr im Frühling?

Bei uns kann es schon Anfang Oktober zu Nachtfrösten und im November zu erstem Schneefall kommen.

Ich bin keine Handwerkerin, habe aber in unserer ehemaligen Wohnung und in unserem Haus gemalert. Und deshalb weiß ich, dass man unter 5°C Außentemperaturen nichts im und am Haus machen sollte.

Vielleicht habt ihr Glück und nichts passiert. Aber ich würde im Spätsommer nicht anfangen zu bauen. Gerade, weil auch der Herbst regnerisch sein kann und dann die Nässe ins Mauerwerk ziehen kann.

Ich würde an eurer Stelle mich von Handwerkern beraten lassen, was es für Alternativen gibt.

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Hallo?

man kann sich nun mal nicht alles im Leben so aussuchen wie man es am liebsten hätte?

Wir haben recht spät diesen Jahres das Grundstück gefunden. Bis alles mit der Bank klar war und wir die richtige Baufirma hatten, hat es nun mal so lange gedauert. Und den supertollen Sommer hatten wir auch nicht!

Außerdem haben wir eine sehr teure Wohnung und sehen es nicht ein noch so lange Miete zu zahlen bis wir nächstes Frühjahr anfangen können um dann im Herbst 2012 einzuziehen. Also in einem Jahr. Denn das Grundstück ist bezahlt und die monatlichen Zusatzbelastungen laufen schon.

Mein Mann ist gelernter Maurer und Bauingenieur. Wäre ihm das zu heikel mit dem Bau im Winter, dann würde er den Schritt bestimmt nicht wagen. Das Haus wird in wenigen Wochen dicht sein. Dann kann es meinetwegen regnen. Sobald die Heizung drin ist, werden wir natürlich heizen. Zusätzlich werden wir einen Ofen einbauen, mit dem wir auch heizen werden. Lüften ist klar. Am besten alle 3 Stunden Stoßlüften.

Vielleicht ist es jetzt begreiflich für dich!

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Lass dich nicht nerven. Es ist wohl besser im Sommer (wegen dem Rohbau) zu beginnen um im Winter fertig zu sein als im Winter zu beginnen und dann immer Sommer drinnen zu sein. Ich hätte auch lieber gegen März begonnen, da war das Wetter so super als jetzt. Aber man muss natürlich immer warten bis die Baufirma Zeit hat und bis man alle Genehmigungen hat. Wir haben auch vor knapp drei Wochen angefangen und werden im Winter (voraussichtlich Dezember) einziehen. Ich würde jedoch im auf Tabette verzichten da man damit Schimmelprobleme bekommen kann da der Schimmel sich davon ernähren kann. Putz ist mineralisch und dadurch kann sich kein Schimmel ansetzen. Habt ihr keine Fussbodenheizung? Bei uns wird alles gefliest und der Laminat wird verlegt. Hoffen wir, dass das Wetter hebt und wir im Winter einziehen können#winke

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Hallo,

unser Bau (Reihenhaus) begann am 8.8.88 und eingezogen sind wir am 29.1.89. Unsere neuen Nachbarn (haben ein Jahr vor uns dort auch gebaut) haben uns geraten (aus eigener Erfahrung) unsere Möbel und Schränke nicht direkt an die Wände (Luftzirkulation) zu stellen und auch noch keine Tapeten an die Wände zu bringen, da bei denen alles verschimmelte durch die Baufeuchtigkeit. Dadurch hatten wir keinen Schimmelbefall in unserem Haus. Wir hatten uns daran gehalten, aber einige Nachbarn haben bis Heute mit Schimmel zu kämpfen. Und was ganz wichtig ist: lüften, lüften, lüften und heizen sobald die Heizung laufen darf.

LG

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Hey,

darf ich mich hier kurz einklinken und dich fragen wie ihr das mit den Küchenschränken gemacht habt? Weil die mussten ja sicher direkt an die Wand.

LG, Chrissy

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Hallo,

ja, du darfst!!!!
Wir haben uns die billigste Küche gekauft die es gab.... ich glaube, wir haben damals keine 2.000 DM dafür bezahlt. Ich wollte die Küche dann nach etwa 3 Jahren gegen eine Neue eintauschen.... aber dadurch, dass an dieser Wand (war über 1 jahr Außenwand) noch 3 Reihenhäuser angebaut wurden, konnte die Feuchtigkeit nach außen entweichen. Und somit habe ich erst im letzten Jahr eine neue Küche bekommen, nach über 20 Jahren!!!!! Das war unser Glück. Bilder sind in der VK. Ansonsten hätten wir oben und unten eine Leiste gesetzt, ca. 3 cm stark und da die Küchenschränke dran montiert. Hauptsache, die Luft kann dann dahinter zirkulieren und die paar cm wären nicht aufgefallen.

LG

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Hallo megapupsi,

wenn Ihr anfangt zu bauen, habt Ihr doch sicher einen von Euch bezahlten Fachmann (Architekten bei Selbstbau oder einen Sachverständigen Eurer Wahl bei Bau mit Bauträger). Wenn dem nicht so sein sollte, holt das nach.

Was meine Erfahrungen angeht, ist es vollkommen egal, was auf den Putz kommt, der Bau muss so oder so trocknen. Eigentlich ist der Winter dafür die beste Jahreszeit, da die Trocknung über einen Wechsel von Heizen und Lüften erfolgt. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass man die ersten beiden Winter die freie Natur heizt, bis die Bude richtig trocken ist.

Was das Parkett angeht, ist die Feuchte des Estrichs entscheidend. Das kann man messen, ein fachkundiger Bodenleger wird das auch tun. Wenn der Estrich OK und das Parkett fachmännisch verlegt ist, schlägt kein Parkett Beulen.

Viele Grüße

Ralf

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Hallo,

die Feuchtigkeit kann man eigentlich ja sehr gut messen lassen und bei Bedarf Bautrockner aufstellen.
Dazu würde ich auch sobald, ihr Strom habt die Heizung anstellen und täglich zum lüften hin fahren.

Eigentlich ist es für einen Bau sogar besser im Winter bezogen zu werden, als im Sommer. Die Feuchtigkeit kann nur entweichen, wenn es beim Lüften draussen kälter ist als innen.

Ansonsten darf es auch fürs Tapzezieren und Laminat (mit Parkett haben wir leider keine Erfahrung) noch eine minimale Restfeuchte sein. So lange ihr keine Venyltapeten nehmt.
Auf die Fußbodenleisten sollte man allerdings anfangs noch verzichten, da die Restfeuchte über die Seiten entweichen muss, macht man diese durch Fußleisten zu, fangen sie an zu schimmeln.
Die Schränke anfangs an den Außenwänden auch mit einigem Abstand aufstellen.

LG, Anja