Deko-Wahn im Gemeinschaftsgarten

Hallo!

Ich wohne in einem Haus mit 8 Mietparteien und einem Garten, den "eigentlich" alle gemeinsam benutzen dürften, defakto aber nur eine Familie nutzt, weil sie ihn sich praktisch unter den nagel gerissen haben. Überall ist ihr Krempel - hinterm Haus ein Haufen Sperrmüll, in der Ecke ein Gartenhaus mit Gemüsebeet, andere Ecke ihre tierquälerischen Kaninchenställe, bei deren Anblick mir das Herz blutet, ihr Gemüsebeet, ihre Wäschespinne, ihr Tisch, ihre Schaukel, ihre Bobbycars - und tonnenweise Deko.

Um genau zu sein sieht es aus wie bei "Rudis Reste-Rampe" im Schlussverkauf. Massig Gartenzwerge, eine mittelgroße Herde Keramik-rehe, ein 50cm hohes Plastik-Wildschwein flankiert von einem Plastik-Ferkel, ein 1 m hoher Keramik-Hund ausgesuchter Hässlichkeit, ein bepflanzter Altreifen, diverser Kleinkram aller Art zusammen getragen und in Grüppchen aufgestellt.

Wohlfühlen kann man sich in diesem Garten nicht, wenn man irgendwas ähnliches wie Geschmack hat, es ist einfach viel zu viel - und an den weniger dekorierten Ecken liegt der Schrott, oder die armen Kaninchen die einen auch nur traurig anschauen.

Hat man da irgendeine Chance, macht es auch nur Sinn sich beim Vermieter zu beschweren? reden ist leider sinnlos, das wird alles schnell abgebügelt.

Ich würde ja normalerweise nichts sagen, aber es wird wirklich permanent mehr und mehr. Die Gartendeko hat sich in den letzten 3 Jahren vervierfacht.

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Fotografieren und mit Beschreibung des Problems an den Vermieter.

Gruß

Manavgat

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Wenn das ein Gemeinschaftsgarten ist, bestimmt die Hausgemeinschaft darüber, wie der Garten gestaltet wird. Der Vermieter wird sich da schön raushalten, wenn er clever ist.

Vielleicht beruft Ihr mal eine Hausversammlung dazu ein und befragt die anderen Mieter, wie der Garten gestaltet werden soll. Für die Sperrmüllentsorgung kann eine Frist gesetzt werden und was das Thema Tierhaltung betrifft, kann dazu der Tierschutzverein Auskunft und Hilfe anbieten.

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Hallo!

der Tierschutzverein war schon einige Male da, aber leider hat niemand eine Handhabe, solange keine Toten Tiere drin liegen - unser ansässiges Veterinäramt ist so überfordert, dass sie nur die ganz krassen Fälle verfolgen, und so maximal ermahnungen aussprechen.

eine Hausversammlung wäre echt mal gut, nur wo finde ich Dolmetscher für Griechisch und Kroatisch? ich fürchte auch, dass der Vermieter sich am liebsten raus hält...

Danke!

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Weiß der Vermieter Bescheid? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der es schön findet, wenn sein Haus und Grundstück regelrecht zugemüllt werden. Jedenfalls ich würde das nicht hinnehmen.

Das mit der Versammlung finde ich gut, denn wie du sagst, ist es ein Gemeinschaftsgarten - wie und was "bügeln" die denn ab? Ihre Argumente würden mich mal interessieren ...

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Hallo!

Dem Vermieter ist eigentlich alles Wurst, solange er die Miete pünktlich bekommt.

wenn man mit den Nachbarn redet kommt "uns gefällt es so" und "sieht doch schön aus" und "ÜberGeschmack lässt sich nicht streiten". Ich wollte jetzt auch nicht intensiver in die Diskussion einsteigen, weil ich nicht wusste, wie es rechtlich aussieht.

Die idee einer Versammlung finde ich auch gut, mal schauen, ob ich was machen kann und jemand auftreiben kann,der Griechisch spricht und dolmetschen kann.

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Ich denke es ist schon schwierig, wenn das ganze Jahrelang von euch schon gedulded wird, dann auf einmal anzukommen und sich zu beschweren..... wie es genau rechtlich ist, weiß ich aber nicht.

Man hätte sicher schon einschreiten müssen als sie das Gartenhaus gebaut haben und Gemüsebeete angelegt usw. usw.

Geht es dir nur darum, dass es dir nicht gefällt oder willst du den Garten wirklich mitnutzen? Was ist mit den anderen 6 mietern? Nutzen oder wollen die den Garten auch nutzen?

Entweder ihr setzt euch alle zusammen und findet eine Lösung , das wird aber nur klappen wenn du die anderen auf deiner Seite hast und wenn ihr dann auch den Garten nutzt. Also die Familie jetzt nach Jahren "einzuschränken" und dann geht trotzdem kein anderer in den Garten.... auch wenn es dir nicht gefällt, das finde ich unfair.

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Hallo!

danke!

Also ich würde den garten schon ganz gerne nutzen, aber halt nicht wenn ich kaum Platz habe, nen Tisch und ein paar Stühle rein zu stellen, weil da schon diverser Dekokram im Weg steht.

Gartenhaus und gemüsebeete, kaninchenställe, Schaukel - meinetwegen. Aber man kann doch wenigstens eine Ecke frei lassen.

die anderen - die meisten würden den garten wohl nicht nutzen, aber wir schon ganz gerne.

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steht die Nutzung des Gartens im Mietvertrag mit drin?
Viele Vermieter kommen erst aus dem Genick, wenn die Miete nicht mehr od. nicht mehr kpl. gezahlt wird.

Wenn die Gartennutzung im Mietvertrag drin steht, ihr den Garten aber nicht nutzen könnt, weil andere Mietparteien sich aus breiten, dann ist das ein Mangel. Ich würd da einen Teil der Miete ab ziehen.

Nur mal so um zu sehen, ob sich was tut.
Viel Glück!

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Also ich habe 3 Varianten kennengelernt:
1. Der "Gemeinschaftsgarten" wurde nur von einer Partei genutzt. Das hieß dann aber auch, das es den anderen Mietern völlig egal war (bzw. zu sein hatte), was dort ablief.

2. Die Pflege des Gartens wurde vom Vermieter übernommen (die Kosten wurden umgelegt). Für den Grillplatz hing im Treppenhaus ein Kalender, jeder konnte sich dort eintragen, was dann bedeutete, das kein anderer Mieter dort auftauchte (außer er war eingeladen;-)). Die Pflege des gesamten Grillplatzes (Grill selber, Sitzgelegenheiten, Boden) lag bei den Mietern, also wer ihn benutzt hatte, der musste ihn auch wieder sauber und ordentlich verlassen.
3. Ein richtiger Gemeinschaftsgarten, mit Nutzflächen, Grünflächen, Grillplatz, Sitzecke und Bewuchs. Jedes Jahr im Winter gab es eine Mieterversammlung, dort wurde alles besprochen, die Aufgaben wurden verteilt. Wer Lust auf Nutzgarten hatte, hat sich mit anderen Interessenten zusammengetan. Wer nicht, der hat halt andere Aufgaben bekommen. Ein Mieter zB hatte überhaupt kein Interesse, hat aber dafür die Hofpflege übernommen. Und wenn Oma Erna vor versammelter Mannschaft zugegeben hat, das sie die Rasenpflege oder den Nutzgarten wohl nicht mehr packen wird, dafür aber gerne den Vorgarten übernimmt (schon ein hartes Eingeständnis für eine ältere Dame), dann war es uns herzliche egal was dort im Vorgarten abging, wir hatten sie aber alle im Blick, das sie sich nicht übernimmt. Und die Nutzgartenneulinge haben trotzdem sehr von ihrem Wissen profitiert. Wenn schon Termine anstanden konnte man die angeben (Gartenfest, längerer Urlaub usw), für die kurzfristigen Sachen hat man die Nachbarn später kurz angesprochen. Der Vermieter war bei der Versammlung dabei und hat "Protokoll" geführt, er hat sich eigentlich nur um die grundlegenden Dinge gekümmert (zB ein kaputter Baum wird zur Verkehrsgefährdung, die Hecke hat "geschwächelt", defekte Spielgeräte). Schutt und Müllecken gab es nicht.
Es gab Regeln(eine davon war keine Tierhaltung dort) und Pflichten für alle. Nur so konnte dieser Garten von allen vernünftig genutzt werden. Es hat super funktioniert.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nur den Sprechenden kann geholfen werden.

Also, was habt ihr dort für eine Gartenvariante? Das kann ich aus deinem Text nicht wirklich erkennen.

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Hallo!

Danke!

Also die Version ist, dass die Deko-Familie gleichzeitig die Hausmeisteraufgaben übernimmt und recht großzügig bezahlt wird fürs Rasen mähen und Hecke schneiden - sollen sie meinetwegen auch haben.

aber es steht halt alles mit ihrem Kram voll, so dass für eine Sitzecke oder einen Grillplatz einfach kein Platz bleibt, weil da ja schon irgendwelche Gartenzwerge stehen.

laut Mietvertrag darf man etwa nur im Garten grillen, nicht auf dem Balkon, aber es gibt ja gar keine Möglichkeit, da einen eigenen Tisch, ein paar Stühle und einen Grill aufzustellen. Sind ja immer nur 2 meter bis zur nächsten Gruppe Dekorationskrempel. Im Ergebnis grillt also nur ein Nachbar.

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Hallo!

Ich antworte euch jetzt einfach mal allen zusammen.

Also die Nachbarfamilie um die es geht wohnt schon länger hier, gartenhaus, Kaninchenställe und Gemüsebeet waren schon vor unserem Einzug vorhanden, aber in Sachen Deko war einfach nicht mal ein Viertel der Menge rumgestanden. Ich störe mich wirklich nicht an einer kleinen Ecke mit ein paar Gartenzwergen, aber solangsam stehen in 2 Metern Abstand schon wieder neue ansammlungen von dekokram, und nachts so viele Solar-Leuchten, dass es wirkt wie die Landebahn am Flughafen - ganzjährig, nicht nur zu weihnachten.

Noch störender ist aber der ständige Müll. Alte Möbel, oder irgendwelche Bretter die der Nachbar wohl noch verbauen will. Am ende steht 4 Wochen nach der letzten Sperrmüllabfuhr schon wieder was rum.

In sachen Nachbarn: drei sprechen so schlecht deutsch, dass eine Nachfrage in Sachen Garten wenig Sinn macht. Zwei sind die meiste Zeit des Jahres im Ausland und damit ist es ihnen egal, weil sie immer nur kurz da sind. Uns und eine weitere Nachbarin stört es sehr. Und wir würden wohl auch den garten nutzen, wenn es auch mal eine vernünftige Ecke für uns geben würde. Die eben nicht schon besetzt ist von Dekokram.

genau der nachbar im Dekowahn ist auch der Hausmeister, der für reichlich Nebenkosten den Rasen mäht und die Hecke stutzt. sein Einkommen dafür ist wirklich großzügig, wenn man das auf die Arbeitszeit umrechnet, aber soll er meinetwegen haben. Nur wenn ich schon zahle für seine Arbeiten da, dann würde ich den garten halt auch gerne nutzen können. aber da sind ja nicht mal irgendwo 10m² frei, wo man einen eigenen Tisch und ein paar Stühle hin stellen könnte. da steht ja dann schon diese unglaublich hässliche Plastikwildsau, umgeben von einem ganzen Rudel an Bambis.

die vermieter interessieren sich eigentlich nur dafür, dass die Miete auf ihrem Konto eingeht. Sonst sind sie von den diversen Beschwerden eher genervt. Etwa dass bei genau diesem Nachbarn in der 66m² Wohnung meistens 6 Personen anwesend sind (drei Erwachsene, ein Teenager, zwei Kleinkinder) und entsprechend viel Lärm in der kleinen Wohnung ist, was ja auch nervt.

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Was mir da noch so einfällt, wenn dir die Gartennutzung im Mietvertrag zugesichert ist, könntest du auch einfach mal mit einer Mietminderung drohen, wenn der Vermieter nichts unternimmt, sodass der Garten für alle nutzbar ist.

Vielleicht kommt er dann in die Gänge.

Ich bin zwar immer eher dafür, Probleme direkt zu klären, aber wenn die Leute auch kein deutsch verstehen und wenn sich das schon über Jahre so eingebürgert hat und deine Andeutungen gegenüber der Mietpartei auch nichts bringen, würde ich mich wohl doch mal an den Vermieter wenden.
Im Endeffekt ist es nunmal keine Bitte an diese Leute und auf Ihren guten Willen hoffen, sondern genaugenommen ist das nicht in Ordnung und man müsste offiziell dagegen vorgehen und das muss eben der Vermieter tun. Wenn es ihn so nicht interessiert, dann muss man ihn eben zwingen.
Oder er darf seinen Garten nicht mehr als Gemeinschaftsgarten vermieter und auch die Pflege nicht mehr umlegen.

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Danke!

Das wäre dann sozusagen Plan B. Ja, die Gartenmitbenutzung steht im Mietvertrag drin, und es nervt schon, wenn man im Endeffekt nicht grillen kann, weil man am Balkon nicht darf und im Garten keinen Platz dafür hat. das schränkt einen in der nutzung eben schon ein.

ich werde mal drüber nachdenken.