Wie Interesse an Haus bekunden ohne pietätlos zu wirken?

Hallo zusammen,

ich brauche mal einen Rat.
Mein Mann und ich wollen schon länger ein Haus in der Straße meiner Schwiegereltern kaufen. Aber es ist ja nicht so, dass die Besitzer einfach alle 2 Wochen wechseln...

Jetzt ist jemand vor wenigen Wochen verstorben und das Haus steht leer. Wir würden uns das Haus natürlich gerne ansehen, falls es verkauft werden soll. Aber wir wissen nicht wer nun genau dafür zuständig ist. Lediglich, dass der verstorbene 3 Immobilien hatte und die Todesanzeige haben wir auch gelesen. Wir kennen die Nachbarschaft recht gut, aber er war halt etwas zurück gezogener und daher weiß jetzt aktuell niemand was genaues.

Unser Gedanke: Einen Brief in den Briefkasten schmeißen und hinein schreiben was ja nun mal Tatsache ist. Also das wir Interesse am Haus haben und unser Beileid möchten wir natürlich auch aussprechen. Aber wie verpackt man das denn alles gut, ohne so richtig unverschämt rüber zu kommen? #schwitz

Vielen Dank schonmal.

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Letztendlich "müsst" ihr ja vom Tod des Hausbesitzers gar nichts wissen, daher würde ich nur in den Brief schreiben, dass euch aufgefallen ist, dass es leer steht und falls es verkauft werden sollte, ihr Interesse habt und man sich bei euch melden soll.

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Das stimmt natürlich. Mittlerweile denke ich auch, dass wir es genauso machen sollten. Werde dann wirklich gar nicht erwähnen, dass wir von dem Tod des Mannes wissen.
Vielen Dank

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Das mit dem Brief finde ich gut, ohne dass es Aufdringlich wirkt. Es dürfte jedem in Deutschland bekannt sein, dass es Mangel an Wohnungen und Häusern gibt und ein leerstehedes Haus natürlich Interesse weckt.
Wir hatten so einen Brief im Briefkasten im leerstehenden Haus meiner Schwiegermutter. Sie war im Pflegeheim, das alte Haus stand fast 3 Jahre leer und wir wurden oft darauf angesprochen..."wenn ihr was mit dem Haus macht, wir suchen...." und dann war eben dieser Brief eines jungen Paares drin. Nett geschrieben.. Zum Zeitpunkt des Briefes war noch nicht klar, was mit dem Haus passiert - aber es war schon klar, dass mein Mann und seine Geschwister die Immobilie irgendwie für die Familie erhalten wollen.
Das haben wir dem Paar auch so mitgeteilt.
Inzwischen haben wir es renoviert und leben seit September selber drin.

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Vielen Dank für die Antwort. Das ist ja irgendwie nett zu lesen, dass bei euch auch schon mal jemand einen Brief aufgesetzt hat. Darf ich fragen was dort so drin stand? 😇 Kannst du dich daran erinnern?

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Also grob weiß ich es noch. Das Paar hat sich namentlich vorgestellt und was sie für Berufe haben (gut, dass überprüfe ich nicht - aber lt. Brief kam sie aus einem sozialen Beruf und er war Handwerker - irgendwas mit Holz).
Sie hatten geschrieben, dass sie aus der Gemeinde B kämen (etwas im Landesinneren bei uns) aber sehr oft in L spazierengehen und dort sehr gerne wohnen würden und schon lange auf der Suche nach einem Häuschen mit Garten sind.
Das Haus wäre ihnen schon immer - also auch als es noch bewohnt und der Garten gepflegt war - aufgefallen, weil es einen "gewissen Charme" hätte und das dahinterliegende Grundstück mit Nutzgarten, den alten Bäumen und der Größe für sie ein absoluter Traum wäre und sie dieses Haus gerne kaufen und mit Leben füllen möchten.
Man muss vielleicht auch dazu sagen, dass bei uns (leider) ganz viele solcher Häuser abgerissen werden und auf die relativ großen Grundstücke dann Mehrfamilienhäuser gepresst werden und das ursprüngliche Ortsbild leider seinen Charakter total verliert. Natürlich versucht jeder, der ein Grundstück veräußern kann, das Maximale rauszuholen - aber schön ist das nicht.
Wir werden immer noch angesprochen - grade von langjährigen Einheimischen - dass sie es so toll finden, dass wir das Haus nicht plattgemacht haben.

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Ich würde von Beileidsbekundungen absehen, da Ihr weder den Verstorbenen noch die Angehörigen kanntet bzw. kennt. Das mit dem Interesse bekunden per Brief finde ich sinnvoll und überhaupt nicht pietätlos. Oft stellt sich den Erben ohnehin das Problem, was sie mit einer Immobilie machen sollen und vielen ist es sympathischer an jemanden zu verkaufen, das das Haus an sich wertschätzt, als an irgendwen.

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Da hast du natürlich total recht. Wir kannten ihn wirklich absolut gar nicht. Vielleicht ist es dann ja tatsächlich besser die Beileidsbekundung weg zu lassen. Vielen Dank für den Hinweis.

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naja --- schreibt doch einfach so, wie jetzt im Forum auch? ....

herzliches Beileid und euer tiefer Wunsch, in der Gegend zu bleiben und dass ihr das leere Haus wahrgenommen habt und die chance gesehen habt..... ... -- natürlich fragt man sich, was damit passiert, -- ich wollte die Gelegenheit nicht verpassen, weil euch so viel an der Gegend liegt und auch das Haus so toll findet usw... usf..... ---einfach sehr persönlich schreiben ....

dann nimmt auch bestimmt keiner das als pietätlos wahr....

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Hi,

Beileidsbekundung würde ich nur machen, wenn irgendwie Kontakt bestand. Ansonsten einfach nur kurz vorstellen und kurz schreiben, um was es euch geht und auch warum ihr das Haus gerne haben möchtet.

Viele sind ganz glücklich darüber, wenn sie keinen Makler brauchen.

Macht euch nur auf eine etwas längere Wartezeit gefasst, falls es ein Testament gibt, das kann Wochen dauern, bis die Erben das Haus überhaupt verkaufen können.

Bei uns waren das 3 Monate !!

Wir haben das Haus neben den Schwiegereltern gekauft. Die Dame die dort wohnte war uns gut bekannt, sie kam fast täglich zur Großtante, die auch mit im Haus der Schwiegereltern gewohnt hat.
Daher wussten wir auch, wer das Haus später mal erbt, es gab keine eigenen Kinder und das beide schon eigenen Immobilien haben.
Wir haben also schon Jahre vorher mal angefragt bei den Erben, was sie denn mit dem Haus später mal machen wollen und falls sie verkaufen wollen, wir das gerne machen würden.

So kam es dann auch:-D Es kann sich also lohnen aktiv zu werden und seine Bedenken über Bord zu schmeißen.

Ihr könnt auch so mal in der Nachbarschaft verlauten lassen, dass ihr kaufen möchtet, manchmal muss ja auch jemand ins Heim und das Haus kann so verkauft werden. Oft gehen solche Häuser, wie ja auch in unserem Fall, unter der Hand weg. Die stehen offiziell nie zum Verkauf.

Und an unserem Häuschen hatte die halbe Nachbarschaft Interesse, aber wir waren schneller :-p.

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Das mit dem Brief ist eine super Idee. Ich hätte mich gefreut wenn es bei uns damals so gelaufen wäre.

Als ich geerbt habe, war mein Vater noch nicht mal beerdigt bzw erst seit 24 Stunden tod,da hat uns schon der erste Nachbar über den Gartenzaun zugerufen...ihr habt ja erst vor 2 Jahren gebaut und wollt das haus bestimmt nicht.für Summe x kaufe ich den alten Kasten...
Das war dreist.....meiner Meinung nach geht so ein Brief mehr als klar. :-)

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Hallo,

ich würde keine Beileidsbekundungen ein schreiben. Da ihr weder den Mann noch seine Familie kennt, könnte es auch falsch rüber kommen, nämlich dass ihr die Todesanzeigen studiert oder rum fragt um zu sehen wo einer gestorben ist um sich dann ans Haus "ranzumachen".
Ich würde nur schreiben dass euch aufgefallen ist dass das Haus leer steht und dass ihr Interesse habt falls es verkauft werden soll.