Eigenkapital - wie machen das denn alle?

Hey, ich hab mal ne "dumme Frage".
Wenn es um Baufinanzierungen geht, liest man immer wieder, dass man am Besten mind. 20-30% Eigenkapital haben sollte. Ich frag mich dann immer, wie man das als junge Menschen schafft. Bei uns ist es z.B. so, dass wir beide studiert haben (sind beide Ende 20) und mein Mann nun seit 3 Jahren arbeitet und ich nächsten Sommer anfange, da ich nach dem Studium erstmal unsre Tochter bekommen und betreut habe. Wir haben ca 30tsd € Eigenkapital, was selbst bei einem eher günstigen Neubau hier (+ Kosten für das Grundstück) eher so 10% wären. Aber ich frag mich echt, wie wir neben dem Studium so viel hätten ansparen sollen, zumal wir meine Bafögschulden (ca 7tsd €) kürzlich auch noch bezahlt haben, was ja nötig ist. Also wie kriegen das andere denn hin? Sind wir so "schlecht" beim Sparen?...

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Übrigens kann man auch mit weniger EK bauen, das mit den 20-30 % behaupten immer nur ein paar User hier. Das stimmt gar nicht.

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Ja, das stimmt. Man liest es nur einfach auch auf diversen Finanzseiten als Richtwert. Meine Eltern haben bei ihrem Haus damals gänzlich ohne Eigenkapital finanzier. Also 110%-Finanzierung

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Warum stimmt das nicht ? Es handelt sich halt um den Idealfall, bei uns in der Siedlung nicht unüblich.
1/3 Eigenkapital ist ein super Start und man hat gleich bessere Konditionen. Ebenso mit der jährlichen Sondertilgung usw.
Zu 💯% hätte ich nie gebaut und auch nicht wenn ich grad mal ausreichend Geld hab um alle anfallenden Nebenkosten zu zahlen.

Stimmt nicht stimmt nicht ;)
Muss nicht sein stimmt aber wiederum!

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Gute Frage! Die habe ich mir auch schon mal gestellt. Wir haben ein gutes Einkommen, aber mit Altersvorsorge und so ist nicht mehr viel mit Sparen. Bei Bekannten ist es so, dass zwei Kinder eng beieinander kamen und die Mutter jetzt seit 3,5 Jahren nicht mehr arbeitet. Die sind bestimmt 4x im Jahr im Urlaub (auch mal nur Holland oder so, aber kostet ja auch) und haben jetzt ein Haus gekauft. Der Mann ist jetzt auch nicht unbedingt wall street broker... Ich habe echt keine Ahnung wie die das machen.

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Na das beruhigt mich schonmal, dass ich nicht die einzige bin, die sich das fragt!

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Gutes Elternhaus...oder halt nicht studieren sondern Arbeiten gehen...

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Ein gutes (finanziell gesehen) Elternhaus bringt einem diesbezüglich aber auch nur was, wenn die Eltern einen eben entsprechend unterstützen. Meine können das nicht und die meines Mannes wollen es nicht. Sie mussten nie ein Haus kaufen und nie Miete zahlen, da sie bei den Eltern mütterlicherseits im Haus wohnen und sehen daher die ganzen Summen, um die es zwangsläufig geht und die Aufnahme von Krediten etc. grundsätzlich kritisch.

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Naja, ich glaube die wenigsten kaufen mit Ende 20 schon ein Haus. Zumindest wenn sie alles selbst erarbeiten und vorher studiert haben.

Und das andere ist, dass eine Eigenkaitalquote von 20-30% zwar idealerweise vorliegt, aber wohl eher nicht hinkommt. Wenn ihr plant ein Haus zu kaufen, dann würde ich mich mal von der Bank beraten lassen. Die geben einem einen relativ guten Überblick über alle Möglichkeiten und Rahmenbedingungen. Hat meine Bank jedenfalls getan.

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Ja, wir haben grad mal ne Finanzierungsanfrage bei einer Bank gestellt und gehen jetzt also in Gespräche. Mal sehen was die so sagen.

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Das Eigenkapital für meine Eigentumswohnung habe ich geerbt.

Für das EK für unser Haus hat mein 2. Mann lange gespart, er hatte ja keine Familie bis weit über 40.

Meine Eltern hatten Bausparverträge und immer gespart wie blöd.

Meine Tante hat es von ihrem Vater bekommen.

Also total unterschiedlich.

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Tatsächlich sehr unterschiedlich :-)
Danke für die Antwort

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also auf 20-30% kommen wir definitiv nicht. wir haben jetzt frisch ein grundstück mit neubau gekauft. wir liegen ca. bei 10%. das mindeste was man haben sollte ist schon die nebenkosten. so ist das auch bei uns.
wir finanzieren quasi voll.
auch wenn wir noch bis anfang 2020 zeit haben bis das haus dann fertig ist. aber man muss ja auch bedenken, das man dann noch ein paar dinge mehr brauch. Boden, wände, lampen, der umzug selber. in unserm fall werden dann noch ein paar möbel da zu kommen. von dingen die man jetzt noch nicht auf dem schirm hat mal ganz abgesehn. klar wir haben dann noch zeit bis anfang 2020 wieder an zu sparen. aber das komplette ersparte bis zum letzten cent ins eigenkapital zu stecken, wäre mir zu riskant gewesen.
also ich denke auch 20-30% ist schön. aber die wenigsten werden das als EK zur verfügung haben.

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Darf ich fragen bei welcher Bank ihr den Kredit bekommen habt? Bei uns wäre die Lage mit dem EK ja ähnlich

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das ist die sparkasse.
also die nebenkosten hätten die ehr nicht mit finanziert. aber das wir nur die nebenkosten als eigenkapital haben war kein problem.

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95% aller Bekannten, die sich vor 30 Eigentum angeschafft haben (mich eingeschlossenen), hatten familiäre Unterstützung.

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Hallo yosoy,
das nötige Eigenkapital von 30% des Kaufpreises hatten mein Partner und ich mit Ende 30 zusammengespart. Für die Umbaukosten haben uns unsere Eltern per Schenkung (quasi als vorgezogenes Erbe) unterstützt, so daß wir nur einen relativ kleinen Betrag über die Bank finanzieren mußten.
Ohne die Hilfe unserer Eltern wäre es schwerer geworden, ganz klar. Wir sind sehr sehr dankbar dafür.
Zumal wir den Kredit auch gern in 10 Jahren abgehakt haben möchten, und nicht bis zur Rente abbezahlen.
Ich hatte gerade neulich ein interessantes Gespräch mit einem Berater der „höheren Charge“ bei der Sparkasse, da ich beruflich an einem Kreditvergabegespräch für einen Kunden teilnahm. Er sagte mir, daß er keine Finanzierungen unterstützt, die mit unter 20% EK kalkulieren, da das Thema Zinswende nun wirklich im Raum steht.
So verständlich der Wunsch nach Eigentum ist, sollte man sich gut überlegen, wie sehr man sich den Hals dafür abschnürt.
Alles Gute!

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Das ist ja das blöde bei uns...EK haben wir halt nicht so viel aber wir könnten bis Sommer locker ne Rate von 1000€/Monat stemmen, auch ohne ein 2. Einkommen...bis 1200 wäre sogar knapp auch noch machbar und ab Sommer kommt ja mein Gehalt dazu und mein Mann bekommt dann auch mehr und ggf sogar quasi die Rate mehr...also dann wäre das ganze Locker drinn und auch eine spätere Zinserhöhung machbar...nur muss das irgendeine Bank auch so sehen.
Wir haben grad ne Anfrage laufen und zumindest der Bauunternehmer meinte, aus seinen Erfahrungen würde er da gute Chancen sehen...ich bin gespannt.

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Das klingt ja in der Theorie echt nach guten Aussichten. Ich könnte mir nur vorstellen, daß die Bank eher aktuelle Einkommensnachweise sehen will als „hätte wäre könnte und wahrscheinlich wäre es locker drin“......
Was ist, wenn Du kurz vor Arbeitsantritt schwanger wirst, oder oder oder? Sondertilgungen vereinbaren ist eine tolle Sache. Bei ganz vielen, die ich kenne, ging stattdessen aber das Geld erstmal in die Außenanlagen ;-)
Bedenkt bitte auch die jährlich anfallenden Kosten für Gebäude- und Elementarversicherung, Grundsteuer, ect. pp.
#winke

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Beide mit 17 Lehre begonnen und noch recht lange bei den Eltern gewohnt, also auch keine Miete nur geringes Kostgeld.

Mein Mann sehr jung Meisterprüfung gemacht und anschließend gut verdient als Kommunalangestellter + kleines Nebengewerbe im Meisterberuf, dementsprechend was gespart.

+Baugrund von den Schwiegereltern bekommen (stillgelegter Bauernhof)

+beiderseits etwas Geld von den Eltern bekommen bzw einen Teil des Erbes vorab bekommen.

Mit 29 waren wir somit im eigenen neugebauten Haus. Zwar noch mit Schulden, aber wesentlich weniger als so manch anderer. Mein persönlicher Alptraum wäre ja Vollfinanzierung.

LG