Ständig schlecht gemacht :(.

Liebe Forenmitglieder,

kurz zu unserer Situation: wir wohnen in einer sehr günstigen Wohnung in einem Stadtbezirk mit sozial schlechtem Status. Meiner Meinung nach, total veraltet, denn mittlerweile müssen gerade Familie an den Stadtrand ziehen aufgrund der hohen innerstädtischen Mieten. Es gibt Gegenden in unserem Stadtbezirk da würden wir natürlich auch niemals hinziehen (alles dreckig, heruntergekommen, nur schreiende Erwachsene etc pp). Die sind aber schon einige Fahrtminuten weg.
Da die Wohnung sehr günstig ist nutzen wir sie um gut Eigenkapital ansparen zu können, denn wir möchten ein Haus. Außerdem kommen wir Beide von hier gut zur Arbeit.

Nun erwarten wir ein Kind und die Kommentare von „Freunden“ werden schlimmer.
Wie wir nur hier wohnen bleiben können. Unser Kind gerät in der Kita in völlig schlimmen Kreisen. Wir hätten schließlich genug Geld um in einen anderen Bezirk zu ziehen oder uns ein Haus in XY (am ADW) zu kaufen.
Wir versuchen denen immer klar zu machen das wir hier überhaupt keine Probleme haben. Das wir uns kein Haus am ADW kaufen weil es für uns elendig lange Wege zur Arbeit bedeuten würde (da kommt immer wir können ja die Jobs wechseln, wollen wir aber nicht). Und sogar alle Neubauten in unserem Stadtbezirk mittlerweile Mietpreise wie in andere Stadtbezirken verlangen (also werden nicht nur sozial schwache kommen).

Mich ärgern und verletzen die Kommentare total. Ich nehme es mir sehr zu Herzen ob ich eine schlechte Mama bin, wenn mein Kind in diesem Bezirk aufwächst. Mein persönlicher Anspruch ist es zwar auch vor Schulbeginn ein Haus zu kaufen, aber ich finde man muss jetzt nicht die völlig überteuerten Immobilienpreise zahlen oder aufs Kuhdorf ziehen.

Manchmal würde ich gerne einfach nur zurück kontern das wir halt nicht das Glück haben Häuser zu erben oder Einzelkind zu sein und alles im Hintern gebuttert bekommen oder über Vitamin B an günstige Grundstücke kommen. Brennt mir aber manchmal schon sehr auf der Zunge, schluck ich meist dem Frieden willen.

Nur sollen wir immer zu unseren Freunden mit den Häuser fahren wenn wir uns mal treffen. Denn es ist ja alles viel größer und toller. Im Sommer mach ich das sogar ganz gerne da es im Garten schöner ist, aber im Winter hab ich darauf einfach keine Lust. Da ist es mir egal wo ich drinnen sitze.
Zumal es für mich auch anstrengend ist ständig dahin zu müssen und nachts wieder zurück. Wenn wir sie zu uns einladen, kommen immer nur Kommentare, es ist doch alles so eng bei euch und wir haben es doch viel gemütlicher. Und irgendwann geben wir nach.

Ich bin einfach so gefrustet, dass ich schon ständig nach Häusern gucke und mein Mann schon sauer wird wenn ich ihm ein völlig überteuertes Haus zeige. Oder eine andere Wohnung im anderen Stadtbezirk mit einer völlig utopischen Miete wo wir weniger sparen könnten.
Wie schaff ich es aber mich nicht als schlechte Mama zu fühlen? Bekommt noch jemand doofe Kommentare gedrückt weil er kein Haus hat?

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Warum erwiderst du nicht einfach: "Du, wir fühlen uns hier sehr wohl!", dazu nett lächeln und fertig! Ich würde mich da gar nicht auf Diskussionen einlassen und wenn eure Bekannten keinen Bock haben, euch zu besuchen, dann haben sie Pech gehabt.
VG

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Ich schätze ich hab immer das Bedürfnis uns und unsere Handlungen zu verteidigen. Und die Leute zu animieren auch mal hinter der Kulisse zu sehen und nicht nur 100%ig das zu glauben was die Medien einen erzählen.

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Du wirst die Leute nicht dazu bringen, eure Ecke plötzlich als schön und familienfreundlich zu betrachten. Ich vermute, sie wollen auch gar nicht über ihren Tellerrand gucken.

Und indem du dich rechtfertigst, zeigst du, dass du dir selbst nicht ganz sicher bist. Du musst niemandem etwas beweisen. Ihr fühlt euch wohl und fertig :-).
LG

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aber es geht doch nicht ums Haus sondern um die Lage. Und ja, mit Kindern würde ich auch drüber nachdenken, wo ich wohne. Hier im Ort ist der Kindergarten zum Beispiel für mich keine Option, aufgrund der Tatsache, daß hier sehr viele ausländische Kinder in ihrer Muttersprache kommunizieren, anstatt das drauf geachtet wird, das diese die Sprache lernen, die es hier nun mal zu sprechen gilt. Mein Kind geht deshalb in eine private Einrichtung. Spätestens zum Volksschulbeginn steht die Thematik wieder an, und ich weiß von meinem ersten Kind, daß es den Unterricht schon sehr aufhält, wenn immer Kinder in der Klasse sind, die nicht mal sprachlich folgen können. Hab die Woche einen Beitrag glaub über Halle gesehen im TV, da können die Kinder den normalen Schulweg nicht nehmen, weil sie angepöbelt werden und auch angetatscht die Mädls von den Hausbewohnern dort. Sowas geht halt auch gar nicht und macht Bedenken wie von Deinen Bekannten geäussert, vielleicht erklärbarer. Vielleicht haben sie schon Kinder und schlechte Erfahrungen gemacht. Natürlich hilft es nicht einfach nur wegzuziehen und das Thema damit zu meiden, es muß einfach viel mehr passieren, daß ein gutes Miteinander klappt. Aber die Lösung dazu hab ich leider auch nicht. Überlege halt einfach, ob Dein Kind sorglos zu allen Nachbarn heim spielen gehen könnte. Ob Du es gern am Spielplatz unbesorgt spielen lassen kannst, keine Zigarettenkippen, Bierflaschenreste etc. rundum. Ist es abends ruhig damit ihr ordentllich schlafen legen könnt das Kind? Sowas wäre mir wichtig, und das auch am Spielplatz in der gleichen Sprache geredet wird, mein Kind jammert oft, daß er niemand versteht am Spielplatz, und das macht mir schon Sorge.

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Also bei uns geht es vordergründig darum das hier angeblich viele Familien in Hartz IV leben sollen. Finde ich aber gar nicht! Zumindest nicht in unserer Gegend, wir wohnen sehr nahe an EFH-Gegenden und die werden wohl kaum von Hatz IV leben. Ich streite wie gesagt nicht ab das es im Stadtbezirk Kreise gibt, aber die gibt es meiner Meinung nach überall (außer in den EFH-Gegenden).
Ich selbst bin hier aufgewachsen, habe Abitur und studiert. Mir hat es also nicht geschadet.
Die Kitaplätze sind hier rar, da immer mehr Familien hier hin ziehen müssen, da sie sich nur hier große Wohnungen leisten können bzw es sie nur hier gibt. Sprachunterschiede gibt es kaum. Klar hat man ein paar Mitbürger mit Migrationshintergrund, aber die bilden einen sehr kleinen Teil.
Nachts können wir wunderbar schlafen und ich wurde noch nie bedroht oder sonstiges. Es ist viel grün drumrum und ich kann mich überhaupt nicht beklagen. Generell wird hier viel für Kinder getan, im Vergleich zu anderen Stadtbezirken große Einrichtungen mit viel Garten dran, viele Turnhallen sodass Sportvereine gut dar stehen, Spielplätze, Tischtennisplattene etc pp.

Wir verstehen die Aussagen halt nicht (sind ja auch nicht alle Freunde so). Für uns ist es halt so zu verstehen das scheinbar nur das Haus das non-plus-ultra ist. Ist ja auch toll, trotzdem kann nicht jeder ein Haus haben.

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Nicht dreinreden lassen!

Vielleicht kannst du auch in diese Richtung argumentieren :

Wir denken langfristig. Jetzt ist das Kind noch in einem geschützten Bereich, weil wir Krippe und Kindergarten gut aussuchen werden. Bringen muss man das Kind in dem Alter sowieso.

Dafür ziehen wir später in eine Gegend wo Kind auch selbst mobil sein kann. Und wo wir es nicht mit 15 noch vom Fußball holen müssen weil um 17 Uhr der letzte Bus fährt. Und wir auch mehr Zeit für die Familie haben werden weil wir nicht zwei Stunden minimum pro Tag zur Arbeit pendeln müssen.

Irgendwie in diese Richtung vielleicht.

Und glaub mir, ich bin verdammt froh, dass ich nicht Taxi spielen muss und dass ich einen kurzen Arbeitsweg habe...

LG

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Hey, vielen Dank für deinen Beitrag.

Da sind wirklich tolle Argumente bei :).

Danke!

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Du solltest gar nicht argumentieren und dich schon dreimal nicht rechtfertigen.

Deine "Freunde" sind unverschämt. Sie haben euch gesagt, was sie von euren Wohnverhältnissen halten, einmal reicht. Da immer wieder drauf rumzureiten, euch nicht besuchen wollen, weil es bei ihnen ja "viiieeel schöner" ist, finde ich unglaublich.

Auf solche "Freunde" könnte ich sehr gut verzichten.

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Wir haben auch lange zur Miete gewohnt. In unserer ersten gemeinsamen Wohnung war es eine Multikulti Gegend. Unser Haus war total ruhig und gerade dass nicht alle gleich sind hat den Flair doch ausgemacht. Dazu gab es einen tollen Park in der Nähe und man konnte alles zu Fuß erledigen.
Jetzt bin ich zwar Hausbesitzerin, aber wir hatten viel Glück ein tolles großes Grundstück mit viel Platz zu bekommen.
Dafür hatten wir uns immer ein Limit gesetzt.
Klar waren wir die letzten und immer kamen die Fragen. Unsere Argumente:
-Ich will mir auch noch was leisten können (Urlaub, Essen gehen etc)
-Niedrige Zinsen schön und gut, dafür zahlst du auf den Kaufpreis ordentlich drauf. Das gleicht sich irgendwo aus.
-Was will ich mit einem Hasenkasten mit 3 Meter Garten hintendran und wo der Nachbar mir das Essen vom Grill klaut?

Ihr könnt vielleicht noch sagen, dass ihr es toll findet, wenn euer Kind auch mit Kindern aufwächst, denen es vielleicht nicht so gut geht. Das prägt einen und zeigt euch als weltoffene Menschen. Außerdem ist glaube ich die Pubertät in den "falschen" Kreisen schlimmer, als ein Kleinkind. Kinder entscheiden nur nachdem ob sie einen mögen und nicht ob dessen Familie viel Geld hat.

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Wohnst du zufällig in Rödelheim?

Falls die Gegend wirklich schlimm sein sollte, würde ich versuchen, möglichst im Kindergartenalter umzuziehen. Falls ihr euch wohl fühlt, dann musst du einfach bisschen schlagfertiger werden, oder dir ein dickeres Fell zulegen. Diese Sprüche und Miesmacherei finde ich gemein von eurem Freunden. Und unnötig! Aber wenn du mal richtig Kontra gibst, halten die sich eher zurück!!
Ein Haus bindet euch für Jahrzehnte! So was legt man sich nicht zu, weil andere das richtig finden, sondern muss sich eindeutig dafür entscheiden! Ich denke, das weißt du doch schon, oder?
Ich kenne auch Leute, die in allem ein Wettbewerb sehen: wer hat das bessere Auto, das schönere Haus, das talentierte Kind... diese Leute habe ich aber aus meinem Leben gestrichen, war mir zu anstrengend!

Alles gute für deine Schwangerschaft!

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Nein, wir wohnen nicht in Rödelheim.

Ich habe an unserer Wohngegend nichts auszusetzen. Natürlich leben hier auch ein paar Klischeebürger, aber die hat man doch überall.
Vor 10 Jahren war es hier schon recht schlimm. Alle die Geld hatten sind rausgezogen. Mittlerweile kommen aber immer mehr zurück. Gründe: die Mieten sind bezahlbar, es gibt große Wohnungen, die Gegend ist sehr kinderfreundlichen aufgrund der geringen Miete und großen Wohnungen. Und die Kitas haben schöne große Gärten dran.
Leider sehen Viele noch das Bild von vor 10 Jahren und nicht das was jetzt läuft.
In unserem Bezirk werden super viele Wohnungen gebaut. Die Mieten sind schon recht hoch (für Neubauten aber noch niedrig). Trotzdem können sich diese keine „armen“ Leute leisten. Also den Status „Stadtbezirk der Hartzis“ wurde schon lange abgegeben.

Aber ja, ich brauche ein dickeres Fell! Ich gebe zu viel auf Meinung von Anderen.

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Also was die ganze Sache angeht würde ich mir versuchen ein dickeres Fell zuzulegen. Denn ganz ehrlich mir scheint die Leute kommen nicht gerne zu euch weil ihnen der Status wichtig ist. Da frag ich mich schon ob ihr als Mensch zählt oder das war ihr darstellt! Würde ich mir mal in Ruhe Gedanken drüber machen.

Und wer euch mag sollte an sich gerne zu euch kommen solange bei euch keine ernsthaften Gefahren lauern. Und das scheint mir gar nicht so zu sein.

Wenn dir die Leute wieder blöd kommen dann nimm doch auch mal weniger Rücksicht. Die scheinen es ja auch nicht zu tun wenn sie euch ständig blöd anmachen oder unterschwellig zu verstehen geben das ihr assig wohnt.

Sag denen das es euch gefällt und sie euch das nicht immer sgaen müssen! Punkt, Aus, Basta!!!

Ela

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Ich bin getrennt erziehend und werde mir nie in meinem Leben ein Haus leisten können. Habe da aber noch nie einen Spruch bekommen.
Ich kenne auch eine Familie die relativ lange in einem „sozialen Brennpunkt“ wohnen blieb um genug zu sparen, um sich dann ein Haus leisten zu können. Ich finde zwar, sie sind trotzdem an den AdW gezogen, aber das ist ja Ansichtssache ;-)

Ich verstehe nicht, was ihr „Freunde“
nennt. Haben die keine anderen Themen? Müssen alle materielles in den Vordergrund stellen?

Ich zahle selbst eine hohe Miete, um in einem entspannten sozialen Umfeld mit meinem Kind zu wohnen. Aber in die Kita geht er in einem „Plattenbauviertel“ und weißt du warum? Weil ich keinen anderen Kitaplatz bekommen habe. 90% der Kitakinder wohnen gar nicht da.
Und selbst wenn es nicht so wäre: du schreibst doch selbst, dass in eurem Viertel alles vertreten ist, das wird dann auch in der Kita sein. A...Kinder gibt es in allen gesellschaftlichen Schichten und euch das jetzt schon mies zu reden, zeugt nicht gerade von Weitblick.

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Hallo, was habt ihr denn für Freunde? Wir haben ein Haus am Rand eines "Sozialen Brennpunkts". Der Ruf war vor 15 Jahen gerechtfertig, allerdings hat sich seitdem viel getan. Die Häuser worden saniert, es gibt neue Kindergäten mit einem hohen Personalschlüssel, die Schulen worden saniert oder neu gebaut. Die Klassen sind kleiner , es gibt tolle Projekte , wovon meine Kinder sicher profitiert haben. Solange die Kinder in Kindergarten Deutsch sprechen (Lernen) und in der Schule die Sprache sicher beherschen wird ist es kein Problem. Ich habe auch das Gefühl das Häuser eigendlich auslaufmodelle sind. Die Eltern arbeiten meißt Vollzeit und die Kinder sind den ganzen Tag außer Haus. Desghalb gibt es in Frankfurt und Hamburg viele Parks. Dumme komentare wirst du die nästen Jahre für alles Hören. Hauptsache ihr fühlt euch wohl.