Hausbau BA-Wü - wo/wie fängt man an

Hallo ihr lieben,

Mein Mann und ich haben uns für einen Hausbau entschieden. Nun wollte ich nach Erfahrungen fragen, von Leuten die auch diesen Weg gegangen sind.

Wie fängt man denn da an? Muss man erst einen Kredit nehmen und dann zu einem Bauunternehmer?

Oder braucht man erst ein Grundstück?

Kann man auch anstatt eines Kredits bei einem Bauunternehmen finanzieren?

Mit welchen Bauunternehmen habt ihr gute Erfahrungen gesammelt?

Über eure Erfahrungen wie man es am besten machen könnte wäre ich sehr dankbar!!!

Liebe Grüße

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Erstmal euer Budget feststellen. Hierzu einen Termin bei eurer Hausbank oder bei einem Finanzvermittler. Noch keine Finanzierung abschließen.

Grundstück suchen
Das kann je nach Region länger dauern.

Sich informieren und Gedanken machen über das Haus.
Raumprogramm erstellen
Z.b Wohnzimmer mit XXL Sofalandschaft
Garderobe mit 4 m Schuhschrank

Musterhäuser um ein Gefühl für Räume zu bekommen. Was gibt es alles? Was gefällt? Input durch die Verkäufer

Internet, Zeitschriften etc. für Informationen z.b reicht euch EneV oder das Budget gibt nicht mehr her oder doch das Passivhaus
Eigenleistung ja nein
Wollt ihr ein Standardhaus oder lieber etwas ungewöhnliches?
Kommt ein Bauträger (verkauft fertiges Haus + Grundstück) oder Generalunternehmer (baut das Haus inkl aller Gewerke) oder Architekt in Frage?


Das ist ein Prozess und dauert

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Bei uns lief es so ab:

Wir haben uns erstmal bei der Bank beraten lassen welche Kredithöhe wir uns leisten können. Das Grundstück hatten wir da schon unverbindlich reserviert.
Dann haben wir Angebote eingeholt (vorher natürlich erstmal entschieden ob Massiv oder Fertigteil). Wir waren auf Baumessen, haben tonnenweise Kataloge gewälzt, waren in Musterhäusern. Dann haben wir von 3 Firmen konkrete Angebote eingeholt. Von einer Firma bekamen wir den Kontakt zu einem unabhängigen Finanzberater, der uns dann die endgültige Finanzierung beschafft hat. Kann ich nur empfehlen!
Dann werden die konkreten Baupläne mit entsprechenden Kosten bei der Bank eingereicht und dann lief das Kaufverfahren des Grundstücks über den Notar (NACH der Kreditzusage).
Kurz zum zeitlichen Ablauf:
Wir haben am 31.1.18 den Vertrag fürs Haus unterschrieben, waren im April zur Bemusterung, am 6.7.und 7.7.wurde das Haus aufgestellt, am 30.09.sind wir eingezogen.
Zu konkreten Firmen kannst du mich gern nochmal persönlich anschreiben, nicht dass das hier als Werbung gilt ;)

LG

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Der erste Schritt bei uns war auch das Gespräch mit der Hausbank. Wieviel Kredit kann man sich leisten? Welchen Luxus möchte man sich neben dem Kredit noch leisten? Die Bank kalkuliert quasi mit dem Existenzminimum. Wer noch Urlaub, Restaurantbesuche, ... möchte, sollte das einkalkulieren.

Man holt sich nur das OK der Bank, dass sie die Finanzierung mitmachen würden. Der Kreditvertrag wird erst unterschrieben, wenn der Kredit benötigt wird. Gerade beim Bau kann es zu großen Verzögerungen kommen - Bereitstellungszinsen in Höhe von mehreren Tausend/Zehntausend Euro pro Jahr waren nie einkalkuliert ;). Alternativ wäre eine Splitting des Kredits in mehrere Teile.

Dann suchst du dir ein schönes Grundstück. Das solltest du nicht zusammen mit dem Haus kaufen, sonst drohen extreme Steuern. Es ist sinnvoll vor Unterschrift mal mit den direkten Nachbarn zu sprechen, wie die Erdarbeiten waren und welche Bodenklasse es war.

Suche dir deinen Unternehmer. Beim Architekten kann ich dir nur den Rat geben, triff dich erst mit ihm, NACHDEM er das Grundstück vor Ort angeschaut hat. Teste ihn dann beim Gespräch unbedingt auch. Unser Architekt hat uns eine 2-jährige Verzögerung eingebrockt, weil er das Grundstück nie gesehen hat. Letztendlich wurde es von einem anderen Architekten geplant und so gebaut... Zum Glück hatten wir einen baubegleitenden Gutachter von Anfang an. Dieser hat natürlich alle Fehler dokumentiert.

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Wir sind gerade in den Neubau eingezogen. Stünde ich nochmal vor der Entscheidung, wäre meine erste Amtshandlung.... eine kräftige Ohrfeige. Nie wieder. Hätte ich das vorher gewusst, was ich heute weiß, hätte ich nie gebaut.

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Wegen den Kosten, oder wegen der Baufirma? Oder war es einfach zu viel Stress und zu viele Probleme?

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Insgesamt. Es fing damit es, dass Baugrund rar ist und der Makler und kein Baugrund verkauft hat sondern Bauerwartungsland und dann noch frech werden wollte. Dann hat die Bodenplattenfirma Mist gebaut (acht Wochen Verzug und frech geworden), der Elektriker hat Mist gebaut, der Maler hat die Fassade versaut... fast alle Subunternehmer der Baufirma haben Mist gemacht und müssen noch immer nachbessern. Der Kampf ist bei uns noch lange nicht zu Ende. Mal sehen, wer den längeren Atem hat.