Nachbarsjunge trampelt

Guten Abend,

Mich interessiert Eure Meinung zu folgender Situation:

Wir (Mann, zwei Kinder 4 und 2J, ich) und Familie B (Mann, Frau, Kind 2J und Baby) sind fast zeitgleich in ein Haus mit mehreren Parteien eingezogen. Wir leben im EG und haben die ersten vier Monate nach dem Einzug kaum Geraeusche von der Familie B aus dem 1. OG vernommen. Es war wirklich sehr ruhig. Hatte so manches Mal ein schlechtes Gewissen, weil meine zwei sich so viel gestritten hatten und lebendig durch die Wohnung gehuepft sind.. Nun hat sich die Situation aber von einem auf den anderen Tag stark geaendert. Fam B schlaegt um halb 7 Uhr morgends die Jalousien auf und das Kind laeuft und springt los. Sonst gibt es ueber den Tag verteilt ganz normale Geraeusche, die nicht weiter stoeren. Wir sind momentan beide mit unseren Kinder ganztags zuhause, was fuer mich die Situation nicht einfacher macht. Mich stoeren das Trampeln und Huepfen des Jungen extrem und habe mich mittlerweile so darauf fixiert. Ich weiß natuerlich, dass man ein 2 jaehriges Kind nicht anbinden kann, hab ja selber zwei. Mein Mann meint dazu nur, dass er sich nicht gestoert fuehlt und wir bzw. unsere Kinder auch mal zu laut sind. Er ist aber auch den halben Tag außer Haus..
Ansonsten verstehen wir uns recht gut und helfen den jeweils anderen weiter wenn was fehlt.
Bin uebergluecklich gewesen endlich in diese Wohnung ziehen zu koennen und nun wuerde ich am liebsten wieder umziehen, was natuerlich Bloedsinn ist..

Was wuerdet Ihr an meiner Stelle machen? Ansprechen oder nicht? Ist jemand schon mal wegen der Kinder & dem Laerm angesprochen worden?

Mfg Pillus

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Hey!

Das ist eine schwierige Situation. Ihr habt eure monatelang toben lassen und du bist nun sauer, wenn euer Nachbarskind sich auch nicht zurückhält. Als euer Nachbar würde ich mir jedenfalls keine Gedanken machen, weil eure Kinder genau so laut waren.
Wenn ihr damit gar nicht leben könnt, würde ich sie darauf ansprechen, dass mir bis jetzt gar nicht klar war, wie hellhörig die Wände sind- aber dass man ihr Kind ab morgens hört. Sie fragen, ob es möglich wäre, ihn bis 8.30 und an 19 Uhr zu mehr Ruhe anzuhalten? Und eben sagen, dass ihr euch auch an diese Zeiten halten werdet.


Liebe Grüße
Schoko

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Ich bin froh, dass unter uns der Keller ist. Mein 21 Monate alter Sonnenschein springt morgens aus dem Bett wie ein Toastbrot und wird erst ab 11 uhr zum Mittagsschlaf ruhig. Er rennt, hüpft, singt, wirft Sachen auf den Boden, hämmert mit seiner Werkbank, trotzt, schreult... Wir haben im Reihenhaus nebenan drei Mädchen 5, 6, und 10 Jahre alt. Daher kennen das alle Parteien.

Trotzdem würde ich dir raten es anzusprechen um dich zu entlasten. Gar nicht vorwurfsvoll sondern nur informativ und bemüht eine Lösung zu finden. Erzähle deinen Nachbarn freundlich was du hörst - manchmal ist es denen nicht bewusst. Wenn du ruhezeiten nennen kannst die dir wichtig sind, dann sprich das auch an. Soll dein Kind in seinem Zimmer von 12-14 uhr schlafen, kann aber keine Ruhe finden wegen dem getrampel, dann bitte um einen Kompromiss, bspw rausgehen zu der Zeit oder in einem anderen Zimmer spielen.

Bleib fair und freundlich. Anders hast du keine Chance. Es sind normale lebensgeräusche deiner Nachbarn und du musst diese dulden. Du kannst nur darum bitte, dass man etwas Rücksicht nimmt.

Alles Liebe
Muriel

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Leider musst du das dulden. Der Vermieter kann da gar nichts machen. Und ein Kleinkind kann man nun wirklich nicht anbinden und bremsen....
Wenn es Dich so sehr stört, bleibt leider nur Auszug...
Ansprechen bringt nur bösees Blut, eben weil man es nicht unterbinden kann. Ich weiss wovon ich reden. Wir haben 2 Flummis, wortwörtlich....
Man fühlt sich dann unter Druck gesetzt, weil sich die Nachbar beschweren......

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Ich würde es nur ansprechen, wenn du einen ganz konkreten Wunsch hast, was geändert werden kann.
Z.B. bis 9 Uhr nicht über dem Schlafzimmer oder ab 19 Uhr nicht mehr über dem Kinderzimmer, usw.
Ansonsten bringt es gar nichts, abgesehen von einem angespannten Verhältnis. Du sagst ja selbst, dass deine Kinder laut sind und hüpfen. Die Nachbarn werden das genauso hören und haben sich trotzdem noch nie beschwert.

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Hallo,
6.30 Uhr ist doch eine humane Zeit für Kleinkinder... und da du selber weißt, dass man ein 2jähriges Kind nicht mal eben am Stuhl anbindet...
Ganz ehrlich: auch wenn es manchmal nervig ist, hast du es zu dulden und ich würde da auch nicht mit denen drüber sprechen.
Meine Kleine wird auch bald 2 und sie läuft hin wo sie möchte. Klar, ich könnte bestimmte Räume abschließen. Ich sähe es aber auch nicht ein, „nur“ für Euch Räume abzusperren, in denen mein Kind sich nicht bewegen darf. Würde ich nicht machen.
Eure Kinder sind doch genau so.
Steiger dich nicht unnötig rein und häng halt nicht so viel zu Hause rum 🤷🏼‍♀️😉 ihr geht doch sicherlich zwischendurch raus, dann musst du es auch nicht ganztägig „ertragen“. Es sind nun mal Kinder und sie sind so jung, dass sie noch gar keine Rücksicht nehmen können, auch hüpfen die halt gern herum.
LG

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Du kannst Dich entweder weiterhin über die Wohnung freuen, Dich ärgern oder ausziehen. Deine Entscheidung.

Ich bin eher lärmunempfindlch, aber kann der sagen, dass wir in den meisten Wohnungen deutliche größere Probleme mit Lärm hatten als das was Du beschreibst.

Nur morgens ein lautes Kind, das wäre für mich ein Einzugsgrund.

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Hallo,

Was du beschreibst, ist meines Erachtens nach völlig im Rahmen. Man hört naturgemäß im EG die Schritte von den Stockwerken über sich und Kinder haben einen sehr schweren Schritt. Sie hüpfen und rennen auch - all das gehört dazu und ist kaum verhinderbar. Ich würde mich damit arrangieren und mich damit trösten, dass ich beim nächsten Trotzanfall der eigenen Kinder nicht vor schlechtem Gewissen den nächsten Stein suchen muss, um mich darunter zu verstecken.

LG :)

PS: Das soll nicht heißen, dass ich dich nicht verstehe - ich bin letztes Jahr fast verrückt geworden als ich schwanger und mit Kind von zuhause aus studieren und K1 parallel bespaßen musste während die (ansonsten sehr nette) Familie über uns den ganzen Tag unglaublich laut war. Es war ein nahezu ungedämmter Altbau. Morgens die hüpfenden Kinder, dann der Papa, der die Kurzarbeit genutzt hat, um mit Hobel und Kreißsäge im Garten vor unserem Fenster Messerblöcke, Weinregale etc zu bauen usw.

Konzentriert zu arbeiten war unmöglich aber es wurde ja nicht weniger.... Als K2 dann da war, wurde sie den ganzen Tag immer wieder vom Hobeln, Sägen, Trampeln, quer durch das Treppenhaus rufen etc geweckt.... Wir haben deshalb bei der nächsten Wohnung darauf geachtet, dass es ein Neubau ist. Jetzt haben wir mehr Parteien im Haus aber man hört so gut wie nichts.

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Die Situation, in der du warst, stell ich mir auch nervenaufreibend vor.. Wie lange habt ihr in dem Altbau gewohnt? Ich fixiere mich leider so sehr auf die Geraeusche und finde auch mein Verhalten ein wenig uebertrieben.. Ich sehe ja, dass der Rest meiner Familie die Geraeusche fast gar nicht wahrnimmt aber bei mir loesen sie fast schon eine Wut im Bauch aus.

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Wenn du es ansprichst, dann werden sie wahrscheinlich auch sensibler auf die Geräusche deiner Kinder reagieren.
Damit provozierst du einen Streit, denn deine Kinder sind auch nicht immer mucksmäuschen still.
Ich kann nicht hergehen und sagen mich stört das Gehüpfe, aber du hör weiter meine Kinder. Passt nicht, oder?

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Ich persönlich würde es nicht ansprechen, vor allem nicht wenn deine Kinder ja selber laut sind, du könntest maximal fragen ob sie vielleicht den Teppich aus dem Kinderzimmer raus genommen haben weil du plötzlich das Kind so laut höhrst, Forderungen würde ich keine stellen, sonst würden sie bei deinen Kindern auch mehr auf Krach achten und das willst du nicht. Wir haben laute Nachbarn, ich hatte deshalb auch kein schlechtes Gewissen als mein Sohn vor ein paar Jahren dann ein Schlagzeug wollte 😇. Weder wir noch die Nachbarn haben sich jemals über den Lärm der anderen beschwert 😎.