Ex-Vermieter findet Mängel nach Wohnungsübergabe

Es kam, wie es kommen musste. Eventuell hat hier der ein oder andere den Ärger mit unserem ehemaligen Vermieter verfolgt.
Ich will es heute kurz machen.
Die Übergabe lief gut, der Vermieter hatte wenig Zeit, hat fast alles abgenickt - außer ein paar Kleinigkeiten, die wir einsehen.
Nun kam heute der Hammer. Der Vermieter will eine neue Besichtigung, es wäre zu schnell gegangen. Außerdem wäre der Fußboden in sehr schlechtem Zustand und den wöllte er aufarbeiten lassen. Der Boden (Laminat) ist 8 Jahre alt und wies vor unserem Einzug schon Gebrauchsspuren auf, die jedoch nicht im Übergabeprotokoll vermerkt wurden (klar unser Fehler, dennoch war er nicht neu). Ja, wir haben Spuren hinterlassen mit 2 kleinen Kindern und 5 Jahren Mietdauer aber keinesfalls grobe Schäden. Es sind halt normale Kratzer und wenige kleinere Eindrücke (keine richtigen Löcher) - bei der Übergabe war das scheinbar nicht aufgefallen.
Jetzt droht er uns mit rechtlichen Schritten und will den Anwalt einschalten. Wir haben soetwas noch nicht erlebt, sind wirklich friedliebende Leute und in 5 Jahren gab es nie eine Beschwerde über uns. In vorherigen Wohnungen auch nicht.
Er hat uns wegen Eigenbedarf gekündigt und seitdem kam ein Ärger nach dem anderen...
Kann jemand die Situation einschätzen und / oder hat Tipps für uns?

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Keine Ahnung ,wie es juristisch aussieht, aber rein vom Bauchgefühl her hat der Vermieter Pech gehabt.

Er hat das Protokoll unterschrieben und so akzeptiert.

Sonst kann ja jeder kommen. Nach der Übergabe etwas demolieren, was schon längst neu gemacht werden sollte und dann es auf den ex Mieter wälzen.

Geht zum Mieterschutzbund, tritt dort ein (wenn jetzt noch möglich) und lasst euch beraten.

Und nach meinem Verständnis ist ein einfacher Laminatboden auch irgendwann abgeschrieben.

Lasst euch nicht einschüchtern und überlegt erstmal/ holt euch juristischen Rat und handelt dann.

Drohen kann er ja erstmal......

Majonjon

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Danke für deine Antwort!
Gibt es DEN einen Mieterschutzbund oder muss ich da auf etwas achten?

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Also ich schließe mich dem an. Auch nur rein vom Bauchgefühl. Was du beschreibst, sind normale Abnutzungsspuren, die darf er nicht bemängeln...
Protokoll wurde von beiden unterschrieben, also hat er Pech. Er müsste men beweisen, dass die Mängel von euch sind. Ich weiß nicht, ob er so bock drauf hat, wenn du mal den Nebensatz fallen lässt, dass du das gern von Mieterverein überprüfen lassen würdest.
Ich war auch im Mieterschutzbund und das war die beste Hilfe ever. Zumal man gleich eine Rechtsschutz für Mieter hat. Man muss dem Verein aber beitreten (6,5o€ pro Monat...) du musst mal googeln, wie das bei euch heisst das Deutscher Mieterbunt-Mietverein Leipzig.
Die haben mir echt in ner blöden Situation geholfen.

Viel Glück für euch

LG Audrey

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wenn der Boden beschädigt ist und das ist er ja wenn er EIndrück eund Kratzer hat, und ihr auf eurer Abnahme vor 5 Jahren das nicht vermerkt habt, werdet ihr einen neuen zahlen. Ein Laminat ist nach 8 Jahren eigentlich nicht abgewohnt und um ihn zu beschädigen oder zu verkratzen braucht es schon einiges an Krafteinwirkung

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Ein kleines Steinchen unterm Straßenschuh und noch den Schlüssel in der Küche geholt und schon ist ein Kratzer im Boden. Krafteinwirkung braucht es da nun nicht. Bei einer Delle ist mir eine Vase runtergefallen. Natürlich könnte man sich da einigen das zu beheben.
Der Vermieter spricht aber vom gesamten Laminat auf 100qm. Außerdem ging es darum, dass er bei unserem Auszug im Übergabeprotokoll keine Mängel beschrieben hat. Erst im Nachhinein hat er die Mängel festgestellt und will das nun reparieren lassen. Er war halt allein nochmal in der Wohnung und hat sich dann alles angesehen, für was er vorher keine Zeit hatte.

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Kind lässt Spielzeug fallen => Delle. Da bedarf es keiner besonderen Krafteinwirkung. Dass Laminat nach 8 Jahren nicht mehr aussieht wie am 1. Tag ist normal und unter "übliche Gebrauchsspuren" zu fassen.

@ TE: Der Vermieter hat die Wohnung abgenommen und damit seine Bestätigung für die Mangelfreiheit gegeben.

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Habt ihr bei der Übergabe ein Protokoll gemacht, das von dir und dem Vermieter unterschrieben wurde? Und hast du davon eine Ausfertigung? Wenn ja kann der gute Mann sich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, ihr seid raus.

Wie oben schon geschrieben, lasst euch auf nix ein und vor allem lasst euch nicht einschüchtern 😊

Ich würde ihm schriftlich mitteilen, dass keine zweite Übergabe nötig ist, da die erste ordnungsgemäß stattgefunden hat und protokolliert wurde.

Falls ihr euch unsicher seid, wendet euch an den Mieterschutzbund und lasst euch da ein Schreiben aufsetzen. Dann wird der gute Mann sicherlich schnell Ruhe geben.

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Danke für deine Einschätzung.
Wir besitzen "nur" eine Kopie des Protokolls und einen Whattsapp-Verlauf.
Das mit dem Mieterschutzbund machen wir wohl. Allerdings habe ich gerade gesehen, dass es da mehrere gibt?! Einen Mieterverein in unserer Stadt. Dann einen Mieterschutzbund e.V.???
Weißt du, auf was man da achten muss, um da nicht auf die Nase zu fallen?

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Die Kopie ist vollkommen ausreichend. Der Vermieter kann euch nichts mehr. Die Wohnung ist übergeben, er hat unterschrieben. Lasst euch auf nichts ein. Keine neue Besichtigung, keine weitere Unterschrift und sagt/schreibt nicht, dass euch die (in meinen Vermieteraugen übrigens völlig normalen) Abnutzungserscheinungen bekannt sind.

Puh, das ist eine gute Frage, welchen Verein man nehmen sollte. Ich kenne mich da leider nicht aus, da ich bisher immer halbwegs gute Vermieter hatte und es nie Ärger gab. Aber vielleicht kann die hier noch eine andere Userin zum einen oder anderen raten 😊

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Wenn ihr ein von beiden Parteien unterzeichnetes Übergabeprotokoll habt, kann der Vermieter ein ganzes Heer von Anwälten beauftragen - das Übergabeprotokoll gilt. Kleinere Kratzer und Schrammen im Laminat gelten sowieso als Gebrauchsspuren und dafür kann ein Mieter nicht schadensersatzpflichtig gemacht werden. Die gelten durch die Mietzahlung als abgegolten.

Anders wäre das, wenn ihr Schäden arglistig verschwiegen hättet und der Vermieter sie bei der Wohnungsübergabe nicht hätte sehen können. Das Laminat konnte der Vermieter sehen - wenn er sich die Zeit nicht nimmt, ist das sein Pech.

Grüsse
BiDi

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Arglistig verschwiegen haben wir nichts. Wir waren natürlich froh, dass er nichts weiter gesagt hat. Nach dem Drama der letzten Monate haben wir schlimmeres erwartet und hatten nun die Hoffnung, dass das seine Form der "Entschuldigung" ist, dass er uns nichts ankreidet. Wir gehen aber nach wie vor auch davon aus, dass es nornale Abnutzung und nicht Beschädigung ist. Daher haben wir ihn nicht darauf aufmerksam gemacht. (Ich versteh es auch wirklich nicht. Wir sind ordentlich und pfleglich mit allem umgegangen aber ja, nach 5 Jahren gibt es Spuren...)
Jedenfalls war die Wohnung komplett leer, die Übergabe fand nachmittags statt mit Tageslicht und wir hatten Lampen mit.
Er ist nur so eilig durch, dass er sich das halt nicht angeschaut hat...
Wir besitzen natürlich nur die Kopie des Protokolls...
Wir haben mit sowas keine Erfahrung und die Angst ist groß vor einem teuren Rechtsstreit...

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Wenn es bei Tageslicht beim Durchlaufen nicht aufgefallen ist, dass ist es offenbar kein Mangel. Lasst Euch nicht verrückt machen. Er hat sich jetzt auf den Boden gelegt und sieht da bei Streiflicht Kratzer, ja, ist normal - kein Mangel!

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Zum Thema Miterschutzbund:
Da muss man leider einige Zeit eingetreten sein BEVOR die strittige Sache entstanden ist. Die können euch zwar hierzu beraten, aber ihr zahlt ordentlich (jeder Brief, jede Kopie etc).
Eventuell habt ihr auch einen Mietsrechtschutz. Der leistet das Gleiche. Aber auch hier muss man vorher abschließen.

Ist zB wie bei einer Unfallversicherung. Die schließt man ja auch nicht ab nachdem man den Unfall hatte und will aber den Unfallschaden geltend machen.

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Die alten Schäden im Laminat hätte ich damals direkt nach dem Auffallen schriftlich nachgemeldet. Haben wir damals auch gemacht.

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Habt ihr denn ein Übergabeprotokoll angefertigt? Wurden Mängel festgehalten, hat er unterschrieben?
Dann würde ich die erneute Besichtigung mit Hinwris auf das Protokoll ablehnen. Es ist ja nicht euer Problem, wenn er wenig Zeit hatte. Und wenn er bei diesem Termin die Schlüssel bekommen hat, dann soll er erstmal nachweisen, dass er danach nicht noch den Zustand verschlechtert hat.

Gab es kein Übergabeprotokoll: grober Fheler von Euch, hättet ihr ahnen können. ABER dann würde ich jetzt einen ordentlichen letzten Termin mache und zu dem einen Sachverständigen mitnehmen. Ich glaub, dass hatte ich euch schon mal geraten. Man spart da gern an falschen Ende ;-(