Wer hat auch kein Auto und wie läuft das?

Hallo,
Mein Partner hatte lange einen Dienstwagen in seinem vorherigen Job, hat den Job im letzten Sommer gewechselt und fährt seitdem Bahn
Ich habe einen 20 Jahre alten Corsa, der vor 6 Wochen durch einen Unfall kaputt ist, wirtschaftlicher Totalschaden.
Wir leben in einer großen Stadt, Randlage, also Bus und Bahn sind vorhanden.
Wir haben uns vor 5 Jahren entschieden in die Stadt zu ziehen, Haus auf dem Land verkauft, kleine Wohnung gemietet, auch um es einfacher zu haben, kein Garten, wenig sauber halten, etc und auch im einfach zu Fuß oder mit der Bahn zum Einkaufen, zum Arzt, zum Sport , zur Arbeit zu kommen.
Jetzt also die Frage, wie kommt man ganz ohne Auto aus?
Mein Sohn,der teilweise hier bzw bei seinem Vater lebt, der auch kein Auto hat, fährt seit je her Bus und Fahrrad, zur Schule , zu Hobbies, zu Freunden, auch am Wochenende.
Er ist jetzt 18 und kennt das von Kind an so.
Wir sind mit dem Dienstwagen halt gerne in Urlaub gefahren, aber das geht auch mit einem Leihwagen oder mit der Bahn.
Mit dem Corsa bin ich ab und zu Einkaufen gefahren, aber Getränke lasse ich jetzt liefern.
Meine Eltern leben weiter weg, da komme ich jetzt so ohne Weiteres nicht mehr hin, da muss ich schauen.
Ein neues Auto, also z.b ein gebrauchter Corsa kostet ja auch wieder Geld, Versicherung Inspektion, Benzin....
Das finde ich schon nicht wenig was das an Kosten bedeutet, die ich mir da sparen könnte.
Wie lebt ihr ohne Autos und warum verzichtet ihr darauf?

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Wir wohnen auch urban und haben aus Überzeugung kein Auto. Autos verpesten die Luft, nehmen irre viel Platz im Stadtraum weg und können je nach Umständen und Fahrer*in sogar lebensgefährlich sein. Mittlerweile gibt es so viele Möglichkeiten, mobil zu sein und zu bleiben in der Großstadt… der absolute Großteil der Autobesitzer*innen hier könnte mit Sicherheit gut und gerne aufs eigene Auto verzichten, ist aber einfach zu bequem und zu egoistisch. Sicherlich gibt es ein paar Menschen, die wirklich dringend darauf angewiesen sind, weil sie z.B. häufig und flexibel in den ländlichen Raum müssen, aber das ist ja nicht die Regel.

Wir selbst machen alles zu Fuß oder per Fahrrad. Einkäufe erledige ich mit dem Lastenrad. Da passen sogar Getränkekisten rein ;-). Wenn ich mal ganz schnell von A nach B kommen muss, z.B. zu einem spontanen Termin, leihe ich mir einen E-Roller. Für längere Fahrten mieten wir uns ein Auto oder nutzen Carsharing, je nachdem wie weit wir es haben. Das hat den Vorteil, dass wir z.B. für sehr lange Fahrten einen luxuriösen Wagen mit wenig Verbrauch nutzen können, während es für den Möbeleinkauf auch durchaus mal der Transporter sein darf. Sprich: Wir können immer das Fahrzeug nutzen, das am ehesten zu unserem Vorhaben passt. Bei wenig Zeit nutzen wir auch gerne mal Lieferservices.
Früher bin ich gerne öfter mit Bus und Bahn gefahren, viele Jahre bin ich sogar rund 100 km mit der Bahn gependelt. Meine autofahrenden Kolleg*innen habe ich dabei nie beneidet. Während die auf der Autobahn im Stau standen und mit einem Puls von 180 im Büro ankamen, habe ich im Zug gearbeitet, Musik gehört, gelesen oder gepennt :-). Klar ist schon mal eine Bahn ausgefallen oder war verspätet. Schön fand ich das auch nie. Fand ich aber immer tausendmal angenehmer, als mir den Stress auf der Straße anzutun.

Kurzum: Ich finde das Leben ohne eigenen PKW fantastisch und hoffe, dass ich nie in eine Lebenssituation kommen werde, in der ich eins brauche. Das Leben ohne ist einfach so viel angenehmer und befreiter. Ich schwöre darauf!

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Soo ein schöner Text. Danke dafür! Und danke auch, dass dir das zukünftige Leben auf diesem Planeten am Herz liegt. Ich wünsch dir einen ganz schönen Abend.

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wir haben einen Transporter und ich fahre einen geländetauglichen
wenn mein mann ein kleineres Auto braucht, greifen wir auf swissmobility zurück, stehen bei uns auf jedem Bahnhof.

https://www.mobility.ch/de/privatkunden/abos-und-preise/testabo?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=10056020534&utm_content=98444146262&utm_term=%2Bmobility&gclid=EAIaIQobChMIx8q9rtLb9gIVzOR3Ch15AAnCEAAYASAAEgIO4fD_BwE

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Einige meiner städtischen Freunde und Bekannte sind auf Carsharing umgestiegen und ziemlich zufrieden damit. Die monatlichen Fix-Kosten bei den Anbietern sind überschaubar (zwischen 10 und 15€) und dann zahlt man pro gefahrenem Kilometer und pro Stunde Mietzeit.
Gerade für die, die schon öfters aber nicht täglich oder nur ganz selten ein Auto brauchen, ist das günstiger und bequemer als eigenes Auto oder Mietwagen.

Grüsse
BiDi

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Ich habe keines, weil ich es im Alltag nicht brauche. Zudem würde mich diese Parkplatzsuche irre machen, denn hätte man eines würde man es viel schneller nutzen. So muss ich bei Regen Regensachen anziehen, wenn ich aufs Rad steige und kann eben nicht mal eben ins Auto.

Einkaufen tu ich einmal die Woche, was ich tragen kann und dann immer mal Kleinigkeiten.
Ich habe einen Sodastream, also außer mal ein bisschen Saft & Milch muss ich gar nichts groß an Getränken kaufen.

Manchmal fehlt es tatsächlich, für spontane Ausflüge die nicht nebenan sind. Aber entweder suchen wir dann was anderes oder nehmen zur Not was vom Carsharing.

In den Urlaub fahre wir mit der Bahn oder wir fliegen, weshalb ich hier keine Umweltmoralkeule schwingen darf ;-)

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Einkaufen: in dem Punkt kaufe ich bewusster ein. Was ich tragen kann, kann ich tragen.
Habe ich die Gelegenheit bei Freunden mit zu fahren (weil es sich gerade anbietet), dann kauf ich durchaus mehr, unbedachter und schwupps bin ich mehr Geld los.

Wenn ich auf die Menge achten muss, dosiere ich schon präzieser zwischen: das brauchen wir und das reicht ein anderes mal auch noch (sofern ich es nicht wieder vergesse).

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Hi!
Ich hatte mal einen Monat lang kein Auto (Unfall mit Totalschaden) und es war ne Katastrophe.
Wir wohnen ländlich, Bus fährt nur alle paar Stunden und am Wochenende gar nicht.
Mein Mann ist Altenpfleger im Schichtdienst und musste Schichten tauschen und war trotzdem über 2 Stunden pro Strecke mit den Öffentlichen unterwegs. Ich war ca. 1,5 Stunden pro Strecke unterwegs, mit dem Auto waren es maximal 20 Minuten.
Einkaufen war auch schwer, weil die Busse immer komplett voll waren. Wir konnten oft nicht einsteigen und haben dann ein Taxi gerufen.
Eigentlich wollten wir zu Anfang in die Stadt ziehen, aber da kostet die 3-Zimmer-Wohnung gleich mal 1400 € warm. Jetzt haben wir ne Wohnung mit Garage, Garten, Dachboden und Keller und zahlen gerade mal die Hälfte an Miete.
Auf mein Auto verzichten möchte ich nicht und trotz der hohen Spritpreise, ist das Tanken immer noch günstiger als zwei Monatskarten für den Bus 🤷‍♀️
LG

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So geht’s uns auch!

Im Studium hatten mein Mann und ich mal für einen Monat kein Auto und es war ätzend, trotz Studiticket und damals nur 4km bis zum Arbeitsplatz von meinem Mann.

Aber ich musste zur nächsten Stadt um mit dem Zug zur Uni zu kommen. Kam ich abends heim, kam ich von der Stadt nicht mehr in unseren Ort usw, also alles ein logistischer Akt. Damals war aber auch Lebensmittel liefern usw gar nicht verbreitet.

Also wir können hier realistisch nicht aufs Auto verzichten.

Die Eltern meiner besten Freundin wohnen mitten in München. Da war ich letztens zu Besuch und ganz ehrlich - da würde ich definitiv aufs Auto verzichten. Alle 10 Minuten ne Bus oder Bahn, man erreicht fast alles fußläufig - da hätte ich auch keinen Bock auf Parkplatzsuche (hier aufm Land findet man z.B. immer einen).

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Wir studieren noch, da ist ein Auto einfach nicht drin.
Wir vermissen es auch nicht. Wir erledigen alles mit dem Rad, zu Fuß, oder (selten, erst jetzt durchs Kind) mit dem Bus. Wenn wir unsere Eltern besuchen, fahren wir mit der Bahn.

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Hi,
Freunde von uns waren in der Stadt bis vor ca. 10 Jahren autolos. Als sie dann den Führerschein gemacht hatte, haben sie lange Carsharingautos benutzt. Ich denke heutzutage gibt es da sicherlich noch mehr Anbieter als vor 10 Jahren. Damit kamen sie eigentlich sehr gut zurecht. Es gibt wohl auch Berechnungen bis zu welcher jährlichen Kilometerzahl sich das finanziell rentiert.

vlg tina

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Während des Studiums hatten mein Freund und ich ebenfalls kein Auto und haben es auch nicht vermisst. In den Unistädten (auch wenn wir in einer kleinen studiert haben) sind die Öffis meist so gut ausgebaut, da fehlt es nicht, auch zum Einkaufen nicht. Wir hatten so einen Einkaufswagen, diese Oma Dinger, der hat sehr geholfen, ansonsten halt kleinere Einkäufe/mit dem Bus fahren. Da das Semesterticket relativ günstig war, ging das super. In den Urlaub fahren wir bis heute auch oft mit der Bahn oder wir fliegen. Als normaler Arbeitnehmer finde ich die Ticketpreise für Dauerkarten teils astronomisch, und je nachdem wo man wohnt gehen Öffis auch einfach nicht. In den Großstädten kenne ich mehrere, die kein Auto haben oder nur sehr selten damit fahren, man ist da oft schneller mit Rad/Öffis.
Probier es doch einfach noch ein bisschen aus, wie du selbst damit klar kommst. Wenn es dir zu sehr fehlt, kannst du ja immer noch eins kaufen. Oder Carsharing probieren 😊

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Wir haben kein Auto.

Als ich ein Kind war, hatten wir ein Familienauto für zwei Erwachsene und fünf Kinder. Ich habe dementsprechend alles mit dem Fahrrad erledigt oder bei schlechtem Wetter mit dem Bus, was wirklich nervend war, weil wir auf dem Dorf mit sehr schlechter Infrastruktur gewohnt haben. War dennoch machbar.

Mit 21 bin ich ausgezogen und lebe seitdem ganz ohne Auto. Aber in der Stadt. Es gibt öffentliche Verkehrsmittel. Wir erledigen viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Ganz unproblematisch. Ich vermisse es nie.

Ich finde, solange man ohne Auto auskommt, ist es richtig, darauf zu verzichten. Der Umwelt zuliebe. Und finanziell macht es sich natürlich auch bemerkbar.

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Spannend, bei mir ist und war es genau wie bei dir (nur dass es nur 4 Kinder waren), aber ich habe das Bus fahren geliebt, dass waren meine 40-60min am Tag, wo ich einfach nichts tun musst, nur chillen ausm Fenster schauen, ratschen oder dösen. Das hat mich morgens und dann nach der schule immer voll entschleunigt.