Hallo ihr Lieben,
ich habe letztens gefragt, was auf jeden Fall für Kinder (fast 2 Jahre alt) in den Garten muss. Dabei hatte ich nicht erwähnt, dass ich das Montessori-Konzept toll finde und eh viel mit ihnen das machen werde, was im Garten ansteht: gießen, Unkraut zupfen, Beet anlegen und ernten... Ich frage mich einfach, was es noch unbedingt braucht, da ich ungern den kleinen Garten zustellen möchte. Angedacht ist, das Pickler-Dreieck draußen aufzubauen und ansonsten draußen zu picknicken beide Steine und andere Dinge sammeln zu lassen. Ich schwanke zwischen Birnbaum plus nix und kein Baum plus 1-2 Dinge für die Kids. Was sind eure Erfahrungen? Das geht speziell an Montessori-Fans: )
Karla
Montessori Garten
Hallo!
Meine Antwort streift deine Frage jetzt nur, aber möglicherweise ist sie das berühmte Tüpfelchen auf dem i.
Du schreibst von dem Wunsch nach einem Birnbaum. Birnbäume brauchen eine zweite Befruchtersorte - sprich einen zweiten Birnbaum möglichst nahe. Es gibt zwar sogenannte Familienbäume, auf denen mehrere Sorten veredelt sind, aber - zumindest in meine Augen - handelt es sich dabei eher um einen absoluten Notnagel. (Und Birnen sind nicht das einzige Obst, dass sich nicht selbst befruchten kann.)
Vielleicht hast du in der Nachbarschaft genug Obstbäume, dass du darüber gar nicht nachdenken musst. Aber falls nicht, ist eventuell jetzt mehr Platz zum Spielen und später ein Zierbaum interessanter?
LG id
Hallo,
danke für deine Rückmeldung. Ein zweiter Spalierbirnbaum war angedacht: )
Aber natürlich ist auch weiterhin der Gedanke da, den Baum wegzulassen. Es ist noch alles möglich: )
Hallo,
ich würde unbedingt jetzt einen Baum pflanzen. Die brauchen sooo lange zum wachsen. Länger als Kinder .
Ich weiß, du willst jetzt die Kleinkindjahre voll auskosten. Aber irgendwann legt sich das Kind nur noch ne Decke in den Garten, Buch drauf, Getränk daneben... Und dann ist ein Baum, der Schatten spendet, Gold wert.
Alle Spielgeräte kann man anpassen - von der Schaukel bis zur Tischtennisplatte wird immer mal wieder auf- und abgebaut.
Der Baum hat jetzt seine Chance!
Wenn du Spaß am gärtnern hast, ist das übrigens eine tolle Sache für Kinder.
Meine beschäftigen sich da auch nicht lange mit. Aber sie helfen gerne beim Einsäen und sie wissen, wie man Möhren aus der Erde zieht.
Jäten, umgraben, gießen etc ist langweilig.
Richte den Garten für dich ein und stell deinem Kind 2 Dinge hin, mit denen es sich beschäftigt.
Aber in zwei Jahren wird es draußen auf einer Decke mit Schleich und Playmobil spielen.
In 5-6 Jahren ein spannendes Buch vielleicht wichtiger finden als den Sandkasten.
Du selbst magst dann aber immer noch dieselben Dinge wie jetzt. Wahrscheinlich.
LG!
PS
Birnen sind empfindlich, die reagieren stark auf irgendwelche Hecken, die hier eigentlich nicht heimisch sind.
Unsere Pastorenbirne trägt trotzdem jedes zweite Jahr ganz gut. Lagerung klappt aber nicht, nach zwei Wochen muss ich alle gleichzeitig verarbeiten (uff).
Äpfel sind einfacher, alte Sorten tragen aber auch fast zweijährig, so dass es oft ein gutes und dann ein schlechtes Apfeljahr gibt. Die Lagerung klappt bei unserer Winterglocke besser, da haben wir schon im Januar die letzten gegessen.
Kirschen machen tollen Schatten, weil die Blätter so groß sind. Da kann ich sogar bei Nieselregen Wäsche unter den Baum hängen. Im Gartencenter habe ich neulich selbstbefruchtende Sorten gesehen - keine Ahnung, wie gut das klappt.
Ich kann dir sagen, was wir im Garten haben. Dies sind Sachen, die wir sinnvoll finden und unseren Kindern Spaß machen bzw. die Natur näher bringen.
Wir haben ein Stelzenhaus im Schwedenlook mit Rutsche. Innen möbliert, außen mit Blumenkästen und kleinem "Balkon", einen Sandkasten und eine Nestschaukel.
Selbst gebaut (mit den Kindern) haben wir ein Insektenhotel, ein Futterhäuschen und Nistkästen. Wir haben mehrere Hochbeete, mit Obst und Gemüse, mehrer Obstbäume (leider noch nicht so groß), Erdbeeren, eine Natursteinmauer (um unseren Teich), eine Bauernwiese mit Blumen die nicht gemäht wird (und auch ein Teil normale Wiese) und Weinranken.
Da findet sich eigentlich immer etwas, die Kinder lieben es (gut, für die Teenager ist es ok), aber die beiden Kleinen wären am liebsten den ganzen Tag im Garten. Ob Steine sammeln, Blumen gießen, etwas anbauen, graben, Wasserspiele oder ähnliches.
Es kommt halt auch sehr auf die Größe an, unser Garten ist auch nicht riesig aber wesentlich größer als es in den ganzen Neubaugebieten, an denen wir oft vorbeikommen. Es gibt auf Pinterest auch viele schöne Ideen, vielleicht findet du dort etwas.
Meine Antwort bleibt die gleiche- lieber Trampolin oder Schaukel als Baum.
Schön das du den Kindern das Gärtnern schmackhaft machen willst- aber du weißt nicht worauf dein Kind später mal Lust hat. Eigentlich wollen Kinder lieber im Garten spielen als Unkraut zu jäten oder zu Pflanzen- meiner Erfahrung nach. Und du wirst auch später mal Besucher Kinder da haben. Die wollen vielleicht lieber aufs Trampolin als mit dir Tomaten zu pflanzen.
Nie im Leben würde ich in einen kleinen Garten einen Birnbaum pflanzen. Wir haben unseren entfernt, weil im Spätsommer die Wespen nur so ums Fallobst schwirrten. Bei einem größeren Garten kann man dem Problem aus dem Weg gehen- bei einem kleinen Garten nicht.
Mein Rat- warte halt noch ein bisschen mit der Gartenplanung. Ich merke du hast deine Vorstellung von einem romantischen Bauerngarten statt eines hässlichen Trampolins. Aber im ein paar Jahren siehst du das vielleicht anders. Lass noch ein bisschen Platz dafür. Und halt den Baum erstmal weg.
Hallo,
also ich glaube, dass unsere Einstellungen zur Erziehung sich sehr ähneln, wobei ich eher in die Waldorf-Richtung gehe aber auch einige Montessori Elemente toll finde. Außerdem haben wir 3 (fast 4) Kinder zwischen 6 und 1.
Deshalb erzähle ich dir einfach mal, wie unser Garten gestaltet ist.
Wir haben schon seit die Große 3 ist eine selbstgebaute Matschküche aus einer alten Palette und einem alten Waschbecken im Garten stehen. Diese wird ausnahmslos von allen Kindern täglich bespielt. Bestückt ist sie sowohl mit Sandspielzeug als auch mit alten Küchenutensilien.
Als meine große Tochter 4 wurde, haben wir eine schöne Holzschaukel gekauft, ein Schnäppchen im ortsansässigen Baumarkt. Auch diese wird sehr geliebt. Dazu haben wir nun eine Tellerschaukel, ein Trapez, eine Korbschaukel und natürlich eine ganz normale. Es ist auch eine Rutsche mit dran.
Eine kleine Sandgrube haben mein Mann und Ich einfach in die Erde gebuddelt und mit Natursteinen umrandet. Wird ebenfalls nach wie vor täglich bespielt.
Außerdem haben wir vor zwei Jahren ein wunderschönes Weidentipi gebaut gemeinsam mit den Kindern, das dient ihnen als Haus/Höhle und auch dieses ist sehr beliebt.
Bei uns läuft es so: die Kinder spielen im Garten und ich arbeite in der Regel draußen nebenbei, irgendwas findet man fast immer. Manchmal kommen sie dazu und manchmal nicht.
Meistens nicht ;)
Ein Gemüsebeet und Obstbäume haben wir auch.
Auf lange Sicht freuen sich deine Kinder ganz sicher über ein paar Spielgeräte oder -Landschaften im Garten. Mit 2 ist das natürlich nicht nötig, an eurer Stelle würde ich erstmal nur eine Sandgrube buddeln und Matschschüsselchen hinstellen. Ab 3/4 sieht das dann anders aus, da machen dann auch viele Dinge wie große Seifenblasen und ähnliches Spaß....lasst es vielleicht auf euch zukommen?
Ich habe grade deinen alten Post gelesen.
Dort wurde ausnahmslos das Trampolin gelobt - aus dem Grund haben wir übrigens keins. Fast alle anderen Freunde haben ja eines und ich finde sie zum einen äußerst unschön im Garten und außerdem fliegen sie beim Sturm ständig umher (zumindest bei uns).
Aber: jeder wie er möchte!
Wir haben einen großen Garten, aber wir haben auch tatsächlich kein Trampolin. Genau aus den gleichen Gründen wie bei Euch...
Finde es nimmt viel Platz weg und ich denke, unsere würde da zwar ab und an gerne drauf hüpfen, aber richtig beschäftigen würde sie sich lange mit anderen Sachen.
Hallo Karla,
ich mag Elemente von Montessori (die komplette Lehre kenne ich aber nicht) auch gerne. Wir hatten z.B. auch eine Waschschüssel mit Tisch zum selber Waschen, Lernturm mit eigenen Kochintrumenten, Kleider zum selbst Aussuchen arrangiert etc. als unsere ein Kleinkind war... Mir ging es immer darum sie dabei zu unterstützen, viel selbst zu machen. Das fand und findet unsere immer gut...
Im Garten haben wir tatsächlich klassische Spielgeräte ("mitwachsendes" Klettergerüst, kann ich nur empfehlen), Schaukel, Sandkasten und Selbstgebaute Matschküche mit alten Küchenutensilien, Besteck etc. statt klassischem Sandspielzeug, Steckenpferde und ganz viel "Natur"spielzeug. Also Stöcke, Äste, Bretter, Steine, Schnüre, alte Laken, Klammern, Tannenzapfen, alte Holzkisten, natürlich Matsche und co.. Das wird alles seit Jahren von meiner Maus und ihren Freunden sehr gerne und kreativ bespielt in tausend Rollenspielen und immer wieder anderer Zusammensetzung etc... Das ist aber sicher kein Montessori, sondern einfach nur Spielsachen, die sich bei uns echt bewähren und verschiedene Altersklassen mögen.
Eher Montessori: Und hier wird tatsächlich sehr gerne im Garten mitgeholfen . Sie hatte am Anfang eigenes kleines Gerät zum Buddeln, Laub Rechen etc.. Unkraut jäten ist natürlich nicht so ihr Ding
, aber Erdbeeren planzen, alles möglich ernten (Beerensträucher wachsen schneller als eine Birne), Karotten und ein Highlight sind Kartoffeln. Diese werden zusammen gesetzt und im Rahmen eines Kartoffelfestes von den Kindern wieder geerntet. (Größte Kartoffel gewinnt einen Preis, danach Kartoffelfeuer in der Feuerschale, Kartoffelsackhüpfen, Kartoffellauf wie Eierlauf etc.)
Je nachdem wie groß der Garten ist, Hühner sind auch super zum Versorgen und Eier holen...
Vielleicht sind ein paar Ideen für Dich dabei?
LG Krabbe
Huhu, ich habe zwei Kinder aktuell 3,5 und 6 Jahre alt. Wir haben ein Trampolin, eine Schaukel und einen Sandkasten mit Matschtisch. Am beliebtesten mit viel Abstand ist das Trampolin, am ehesten verzichten könnten wir auf die Schaukel. Ich habe den Eindruck, dass das Trampolin bei viele Kindern gut ankommt. Darauf würde ich nicht verzichten wollen. Wir legen uns auch oft drauf und lesen dort was.
Zum gärtnern: Meine Kinder gießen und pflanzen schon mal mit, aber unser Garten ist nicht so groß und die reine Gartenarbeit würde nicht so viel Beschäftigung bieten. Man kann ja auch nicht dauernd was pflanzen und so viel Unkraut muss man auch nicht dauernd zupfen.
Vielen Dank für all die tollen und interessanten Beiträge. Ich bin wirklich überwältigt, dass man sich in der Cummunity so viel Zeit für die Probleme von anderen (unbekannten) Menschen nimmt. Der Birnbaum wird wohl nicht gepflanzt. Das Argument, dass die vielen Matschbirnen Ungeziefer anziehen, ist unschlagbar. Wir haben einen seeeehr kleinen Garten und werden auf jeden Fall Hochbeete für die Kinder anlegen, die gleichzeitig ein Sichtschutz zum Nachbarn sind. Wenn die Strauchhecken und der Schuppen stehen, werden wir noch einmal ganz genau schauen, was sich platztechnisch anbietet. Das mitwachsende Klettergerüst finde ich gut. Es wird entweder das oder der Sandkasten, der später zu einem Trampolinplatz umgebaut werden kann. Ich wollte einen Hängesessel auf der Terrasse hinstellen. Ob das auch die Kinder fasziniert? Mal schauen.
Liebe Grüße
Karla
Hallo,
unsere Tochter ist jetzt 7. Ich finde den Garten mit pädagogischem Überbau ja immer ein bißchen anstrengend, ehrlich gesagt.
Oft ist weniger Theorie mehr, meiner Meinung nach.
Für uns war immer nur klar, daß so ein potthäßliches Trampolin nicht in den Garten kommt . Am meisten Freude hat ihr gemacht / macht ihr immer noch :
- der große Sandhaufen mit Wasserstelle in der Nähe und eine Kiste unterschiedlicher Gefäße. Steine. Rohes Holz.
- das dichte Gebüsch zum Verstecken
- die lumpige Hängematte
- die simple Holzplattform, die der Zimmermann-Nachbar in den Apfelbaum gebaut hat. Ohne Geländer und "Schweden-Look" oder ähnlich vorgefertigte Optik. Sie hat dann Wimpel reingehängt.
- Eltern, die sich nicht kümmern / einmischen, wenn Kind im Garten ist. Maximale Freiheit.
So wurden die ersten Kartoffeln von ihr ganz allein gepflanzt, in meinem Erdbeerbeet, aber egal
Ein Traum. Ich bin auch eher nur Fan von der Idee, dem Kind helfen, es selbst zu tun. Das ist so unfassbar schön, wenn in der Küche gemeinsam ein Essen zubereitet wird - und das bald mit Gemüse und Obst aus dem Garten 😍 Es wird bei uns der Sandkasten mit Matschküche. Kein Baum, dafür ein längeres Hochbeet und zwei Himbeersträucher.