Feuchter Keller Baujahr um 1900

Hallo Ihr lieben,

durch fehlende äußere Abdichtungen und fehlende Bodenplatte sind die Wände im Keller bei uns sehr feucht. fast schon Nass, vorallem im Sommer. Der Keller ist noch zum Teil ein Gewölbekeller. An sich alles kein großes Problem, allerdings können wir den Keller kaum als Lagerraum nutzen, da es einfach zu Fecht ist und Stoffe etc dann schon bald anfangen zu schimmeln ( Ansonsten haben wir kein Problem mit Schimmel) Wir haben jetzt ein Angeboit bekommen einmal rundherum abzusichten. der Ganze Spaß wären knapp 70.000€ ....wir übelerleben nun ob es uns das Wert ist oder wir uns einfach arrangieren. Da die Wände seit 1900 da ja so stehen, sagte uns auch ein gutachter, dass dies nicht weiter tragisch ist...die Häsuer in Venedig oder in der Speicherstadt Hanburg stehen dauerhaft im Wasser uns stürzen nicht ein.... Trotzdem mache ich mir irgendwie Gedanken...habt ihr da Erfahrungen? Habt ihr Abdichten lassen? hat es gehalten? Ich habe jetzt eine Bekannte die hat vor 15 Jaren bei der gleichen Problematik von Innen Abdichten lassen....damals für knapp 15.000€ doch jetzt sieht es wieder so aus wie vorher....

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Was genau wollt ihr denn machen lassen?

Bei uns sind die Wände auch etwas feucht, der vorbesitzer hatte schon mal Sanierputz aufbringen lassen. Das ist jetzt so gut 20- 25 Jahre her. Noch hält er, weil es nur so wenig feucht ist.
Mir wurde erklärt je feuchter die Wand, desto weniger lang hält der Putz.
Eine "Versiegelung" von außen wäre tendenziell besser aber eben auch aufwendiger.

Ob euch das wert ist, müsst ihr euch überlegen.
Bei uns ist der Keller nicht nur Lagerraum, sondern auch Hobby Raum und Waschküche, etc. Ohne wären wir ganz schon aufgeschmissen.

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Das wäre einmal komplett drummherum aufbaggern. das Wäre eine riesen Baustelle. Dazu kommt, dass dann auch noch städtisches Grundstück aufgebaggert werden müsste, da wir keinen Vorgarten haben und da dann auch noch endlose genehmigungen brauchen....

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es geht ja nicht nur ums Abdichten, sondern auch um die Materialien.

Wurde der Feuchtkeller naturbelassen? Oder wurde draufgeputzt und gestrichen? am besten noch mit Schimmelnährender Dispersionsfarbe?
Die Keller in Venedig sind Naturstein - keine Aufputzarbeiten - PH-freundliches Klima, da gibt es keinen Schimmel.

Fängt man in einem Haus an, den Estrich zu giessen, zu gipsen, zu streichen holt man bei alten Häusern den Schimmel rein.
Aussen abdichten wird spätestens durch die Kältebrücke nicht die komplette Lösung sein.
Vermutlich würde ich zu erst innen die Wände wieder "auf Natur" bringen - das verhindet den SChimmel an den Wänden.

Aber ja: das ist dann eher ein Weinkeller, statt ein Keller für Klamotten, Stoffe und Schi-Kleidung.
Willst du ein Wohnklima im Keller herstellen, musst du von aussen dämmen, von aussen abdichten UND von innen die Böden + Wände renovieren. Eine Mega Baustelle, ja. -- Und wie bei Deiner Freundin: man kann ne Menge Geld vergraben und es bringt gar nix, wenn man nicht richtig beraten wurde.
Bevor Ihr Geld ausgebt, solltet ihr einen Fachmann holen, der ein Konzept macht.

Unser Haus ist auf STein gebaut 1957. wir haben die empfindlichen Sachen im Speicher und nur Glas/Plastik Fahrräder, Getränke, Werkstatt im Keller. Wir haben Natursteinboden und auch überall da, wo der Vorbesitzer gemein hat, er müsse "renovieren", war Schimmel und wir haben rückgebaut. Dann war es besser. - Aber modern nutzbar ist dieser Keller leider nicht.
Man kann nicht aus jedem Altbau ein Haus als Neubau umbauen und erwarten, dass es sich dann gleich verhält. Leider.

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Wir haben ein Haus Baujahr 1902.
Mit einen riesigen granitkeller. Der war auch voll von schimmel weil alles verputzt wurde. Wir haben einen Fachmann kommen lassen. Es wurde rund uns haus eine Drainage gemacht. Das hat uns 25000 Euro gekostet. Den putz innen haben wir selbst runtergehauen und nicht wieder verputzt. Alte Gemäuer müssen atmen können. Seitdem ist es um Welten besser. Ganz trocken, wie der Keller eines neubaus wird es nie werden, das hat uns auch der Fachmann gesagt, granit zieht einfach Wasser. Aber mit dem richtigen lüften kann man ihn für bestimmte Dinge gut nutzen. Es überwintern da unten Pflanzen und gartenmöbel. Ein Raum dient als holzlager, ein anderer für Werkzeug und die Heizung ist auch unten 👍

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Hallo, sind bei euch vielleicht die Lüftungsöffnungen zugemauert. Ein solcher Keller war ja für andere Dinge gemacht als Feuchtigkeitsentfindliche dinge zu lagern. Wichtig immer erst im Winder Lüften dafür gibt es extra taupunktgesteuerte Lüftungsanlagen.

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nein, wir haben so schlitze die man nicht schließen kann, damit wird er eigentlich ganzjährig gelüftet.... das ist also quasi falsch?

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Ja. Wenn es draussen warm ist holst Du dir so je nach Witterung mehr Feuchtigkeit in den Keller als wenn Du gar nicht lüften würdest. Im Sommer ist das fast immer der Fall.

Man kann Keller auch von innen abdichten. Wie sinnvoll das ist weiß ich nicht, ein Bekannter macht es aber auf mehrfachen Rat von Fachleuten oder Handwerkern.

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Hallo,

Kontrolliert, ob die Regenwasserabläufe noch dicht sind. Regenrohre laufen ja in so kleine Betonbecken und daraus dann weiter zur Verrieselung. Bei alten Häusern kann das schon ein Grund sein, dass zu viel Feuchtigkeit von Außen kommt. Hatten wir an zwei Stellen, weil Wurzeln von zu nah stehenden Bäumen sie kaputt gemacht haben.

Ansonsten würde ich gut lüften, ggf. mit einem Lüfter. Dadurch hast du immer Bewegung und die Luftfeuchtigkeit zieht ab. Zumindest klappt das in unserem Keller und unser Haus ist noch älter.

Wir haben übrigens tatsächlich unsere zwei feuchtesten Hausseiten aufgegraben und schwarze Noppenfolie als Grundmauerschutz verlegt. Per Hand. Und ganz ehrlich: Wir haben schon viel schlimmere Arbeiten am Haus selbst erledigt.

Viele Grüße
lilavogel

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Die Abdichtung der Wände wird nicht viel bringen, weil die, ohne Horizontalsperre weiter Wasser von unten ziehen werden.

Wir haben vor fast 10 Jahren unseren Keller halbwegs trocken bekommen. Vorher sind z.b. Kartons innerhalb von zwei Wochen zerfallen. Jetzt passiert nix mehr.

Keller von 1895, preußische Kappendecke. Wände sranden ohne Horizontalsperre im Sand, der Boden würde nachträglich reingegossen (ursprünglich gestampfter Lehm, sagt mein Vater).


Wir wären eh nur an drei Seiten von außen dran gekommen, also haben wir von innen eine Horizontalsperre einspritzen und einen Spezialputz aufbringen lassen.

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Nein, aus dem einfachen Grund, weil ihr keine Bodenplatte habt.

Im Gegenteil ich würde dieses Gewölbe wieder in seinen Urzustand versetzen, haben andere ja auch schon mit Einzelheiten erwähnt. Auch gehört für mich dazu, akribisch zu schauen, ob die Fallrohre einwandfrei sind und eine kleine architektonische Zeitreise zu machen....diese Gewölbekeller haben damals gut funktioniert...aber halt nicht einfach so. Das Wissen darum wird euch mehr Trockenheit bringen, als moderne Maßnahmen.

So ein Keller hatte damals nun mal eine andere Funktion, er wird nie ein "moderner" Lagerraum werden. Sofern euch wirklich Stauraum fehlt, dann würde ich mir da echt was anderes überlegen.....ist garantiert günstiger.

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Wir haben das vor drei Jahren an zwei Wänden gemacht, weil wir den Keller ausgebaut haben.
Sonst hätten wir es auch dabei belassen, um die Statik musst Du Dir keine Gedanken machen.

70.000 ist aber auch eine enorme Hausnummer, ich glaube,
wir haben "nur" 25.000 bezahlt, beim Marktführer.
Wie kommt denn der Preis zustande?!

LG, katzz

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Zur Hamburger speicherstadt:
Die Häuser dort sind auf Eichenpfeiler gebaut, die dafür geeignet sind. Die Häuser selber stehen nicht Im Wasser
Die sind quasi das Fundament, auf dem alles steht.

Übrigens werden Teile der speicherstadt gerade sehr aufwändig saniert. Hauptsächlich die Kaimauern, dauert noch so bis 2032 und kostet ca 250 Mio,dafur werden die fleete komplett trocken gelegt.
Der erste Bauabschnitt ist lediglich 12 Jahre älter als euer Haus.
Wenn euer gutachter das so erzählt hat, hat er schlicht keine Ahnung. Zu Venedig hat ja jemand anderes schon was gesagt. Vielleicht holt ihr euch nochmal eine zweite Meinung ein.