Aufteilung der Aufgaben im Haushalt

Hallo zusammen,

in puncto der Aufteilung der Haushaltsarbeiten bin ich mit meinem Latein am Ende.

Regelmäßig bekomme ich mich mit meiner Partnerin Streit, weil wir in Sachen der Arbeiten im Haushalt unterschiedlicher Meinung sind.

Vor über 5 Jahren bin ich in eine Wohnung mit 3 Zimmern und 2 Bädern gezogen. Eines der Zimmer hatte ich als Arbeitszimmer genutzt, da ich selbständig bin und meist von zuhause aus arbeite.

Vor etwa eineinhalb Jahren ist meine Freundin zu mir gezogen, mit der ich über viele Jahre zusammen und grundlegend auch sehr glücklich bin. Da der Platz für Klamotten etc. nicht ausreichte, mietete ich im selben Haus eine 1,5 Zimmerwohnung an, die ich als Büro nutze und habe meiner Freundin mein früheres Arbeitszimmer von über 20 qm Größe überlassen, welches sie als Ankleidezimmer nutzt.

Von der besagten 3- Zimmerwohnung zahlt sie lediglich 30 Prozent der Miete. Seither gab es Preiserhöhungen der Nebenkosten, die ich auch alleine übernommen habe. Getränke und etwa 90 bis 95 Prozent der Lebensmittel zahle ich, als auch Restaurantbesuche etc. Hin und wieder bringt sie mal Lebensmittel mit, die sie dann auch bezahlt.

Da ich auch Samstags arbeite, ist der Samstag für mich immer eine enorme Belastung. Arbeiten, Einkaufen, Wohnung reinigen etc. Meine Freundin hat stets Ausreden, weshalb sie mich nicht unterstützen kann. Mal muss sie wichtige Erledigungen machen, mal trifft sie sich mit Freundinnen, mal geht sie bummeln/ shoppen, mal trainieren etc.pp. Wenn sie mich unterstützt, dann beschränkt sich das lediglich auf das Säubern von einem Waschbecken, der Badewanne und Staubsaugen.

Als ich beim Reinigen des Badezimmers sie darum gebeten habe, mich mehr zu unterstützen, wurde sie laut und aggressiv und meinte nur, dass sie nicht so anspruchsvoll sei, wie ich das bin. Daraufhin verliess sie die Wohnung, fuhr in die City und kam erst um 20:15 Uhr wieder nach hause, ohne etwas zu sagen.

Aufgrund einer alten Schnittverletzung leide ich an Morbus Dupuytren, was dazu führt, dass die kleinen Finger sich im Laufe der Jahre zusammenziehen und in einem Winkel von ca. 90 Grad gekrümmt sind. Haushaltshandschuhe kann ich daher keine anziehen und die Reinigung mit Chemikalien und des Parkettfussbodens wirkt sich enorm auf die Haut aus, was ja allseits bekannt ist. Aber das lässt sie auch kalt und argumentiert jede Woche damit, dass man den Boden nicht jede Woche putzen muss.

Ich weiß nun nicht, wie ich dieses Verhalten deuten und damit umgehen soll?

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Einfach frage: Würdest du deine Wohnung auch so oft geputzt haben wollen, wenn deine Freundin nicht bei dir wohnt? Wenn ja, wie würdest du das mit deiner Krankheit bewerkstelligen? Mit einer bezahlten Putzkraft? Die Aufstellung der Finanzen, die du hier überdeutlich erwähnst bedeutet für dich, deine Partnerin ist im Grunde diese bezahlte Putzkraft? Ich glaube, ihr solltet mal eure Verhältnisse klären.

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Vielen Dank für deine Meinung.

Ist es nicht selbstverständlich, die Wohnung wöchentlich zu reinigen? Dazu gehört für mich, auch die Fliesen um das Waschbecken und den Handtuchständer (die durch Wasserspritzer verschmutzt sind) zu reinigen, die Toilette, Bettwäsche wechseln, das Waschen der Wäsche (was auch unter der Woche erfolgt) etc.pp.

Auch wenn ich alleine wäre, würde ich das so machen, da mir eine gewisse Sauberkeit wichtig ist.

Mich interessiert primär, wie ihr das so handhabt?

Es kann doch nicht sein, dass einer allein nahezu alles macht, sei es in finanzieller und in arbeitstechnischer Hinsicht? Das soll nicht heißen, dass sie die Wohnung zu putzen hat, da ich ein Großteil der Finanzen übernehme. Mir kommt es auch nicht darauf an, dass alles ausgewogen sein muss. Oder erwarte ich etwa zu viel?

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Rate mal, wie es vielen Frauen und Müttern in der Gesellschaft geht. Genau wie dir. Arbeit (teilzeit) 60-80% Haushalt und Kinder obendrauf. Eine Studie hat herausgefunden, dass Kinder und Carearbeit 2,5 Vollzeitjobs entspricht. Dass sind 14 Stunden Arbeit täglich. Also durchschnittlich 98 Stunden pro Woche.

Ihr habt keine Kinder, du ein grosses Sauberkeitsbedürfnis (was auch ok ist- dennoch musste ich innerlich schon sehr lachen, ich habe drei Kinder, deine Putzpensum habe ich nicht).

Wie gesagt, klärt eure Verhältnisse. Wenn du der Meinung bis, sie beteiligt sich finanziell zu wenig, verhandelt neu. Beim putzen hat tatsächlich jeder ein anderes Reinlichkeitsbedürfnis und wenn deins ihres übersteigt, verhandelt dabei auch in Ruhe und legt es einmalig und bindent fest, womit ihr beide einverstanden seid (ich frage mich immer, wieso heutzutage niemand mehr Finanzbücher oder Putzpläne mehr erstellt, schon allein um einen Überblick zu haben und um es gerecht zu halten). Alles was über dein Bedürfnis nach Sauberkeit hinaus geht musst du selbst erledigen.

Was das ganze mit deiner Krankheit zutun hat, erschließt sich mir trotzdem nicht richtig. Was willst du uns oder deiner Freundin sagen? Ich kann nicht putzen, weil, mach du mal?

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Eure Finanzen und eure Haushaltsaufgaben solltest du trennen, das kommt sonst nur so an, dass sie putzen muss weil di die größeren Brötchen backst und ich glaube nicht, dass das der Kern des Problems ist.

Keine Ahnung warum du überproportional die Finanzlast in der Beziehung trägst, vielleicht verdienst du so viel mehr als sie oder was auch immer. Das kann jeder entscheiden wie er will, ich würde es wohl nicht so handhaben.


Die Aufgaben im Haushalt sollten aber, wenn ihr da beide lebt und auch sonst ähnlich viel um die Ohren habt schon 50/50 geteilt sein. Wenn ihr mit eurem Sauberkeitsverständnis echt gar nicht zusammenkommt dann ist das schwierig und jeder von euch muss ein bisschen kompromissbereit sein oder ihr entscheidet euch wirklich für getrennte Wohnungen.

Könnte Sie in die 1.5 Zimmerwohnung ziehen (und bezahlen) und du bleibst in der Wohnung und hast dort wieder dein Büro?

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Ich möchte euch mal darlegen, wer was macht/ beiträgt:

Miete: ich 70%, sie 30% (sie nutzt den Großteil, da sie ein eigenes Ankleidezimmer hat
Nebenkosten Wasser, Strom, Internet, Telefon, Hausratversicherung: zu 100% ich
Getränke und Weine: zu 100% ich
Lebensmittel: ca. 800 bis 900 EUR ich - sie etwa geschätzt 50 bis 100 EUR/ Monat
Restaurantbesuche ca 1x Woche: Ich - sie lädt etwa 1x in zwei Monaten ein. Regelmäßig gehen wir auch in sehr gehobene Restaurants, die ich zu 100% zahle.
Abends kochen: zu 98% ich
Geschirrspülen von Hand (wie bspw. Gläser, Messer und Pfannen: 50/ 50
Wäschewaschen: zu 100% ich
Wäsche bügeln: zu 90% ich

Die kleine Wohnung (Miete ca. 700 EUR) zahle ich, da ich diese als Büro nutze. Sie hätte diese Wohnung gern und würde dann auch die gesamte Miete zahlen wollen, aber der Alltag würde sich in der großen Wohnung abspielen.

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Ich glaube du wirst nicht drumrumkommen mit ihr zu sprechen und eine für euch beide faire Aufteilung der Finanzen und Haushaltsaufgaben zu finden.

Es ist ja auch seltsam, du sagst du bügelt 90%. Bitte das kannst du sofort abstellen indem du nur noch deine Sachen bügelst.

Ansonsten wenn du soviel mehr zahlst, verdient sie so minimal oder studiert noch oder so? Oder hast du einen hohen Lebensstandard, den sie nicht mitfinanzieren kann und will? So oder so, es hilft nur in Ruhe reden.

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Hallo, mein Mann zahlt auch fast alles, weil er das zehnfache von mir verdient. Ich glaube, die Hausarbeit ist einigermaßen ausgeglichen, wobei wir gerade eine Putzfrau haben. Ich koche allerdings meistens. Wenn wir essen gehen, zahlt mein Mann. Ich nutze auch viel mehr Platz in unserem Haus und das Kind, dass er mitfinanziert, ist nur meines. Aber was nutzt dir das, wie wir es machen, ihr müsst euch einigen. LG

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Ihr seid verheiratet und habt ein gemeinsames Kind: Insofern sehe ich dies nochmals etwas anders, als innerhalb einer Beziehung.

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Die TE sagt hier ganz klar es ist ni HTML das gemeinsame Kind, dass der Partner finanziert!

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Mein Mann und ich teilen uns sowohl Kosten als auch Haushalt (so gut es geht) 50:50.
Wir arbeiten beide Vollzeit, deswegen zahlen wir beide 50%. Als ich in Elternzeit war, habe ich weniger bezahlt als er (30:70).
Hausarbeit teilen wir so auf, dass derjenige mehr macht, der sich weniger um unser Kind kümmert.
Mein Mann macht also mehr im Haushalt, ich betreue dafür mehr unsere Tochter.
Kurzzeitig wollte er mal, dass ich in der Elternzeit auch den Haushalt komplett alleine mache. Er hat aber recht schnell gemerkt, dass das gar nicht so einfach ist, wenn man eine wuselig kleine Maus zuhause hat. Ich habe dann zwar mehr im Haushalt gemacht als er, er hat mich aber dennoch immer unterstützt.

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Dass du mehr zahlst, ist dein Argument,dass sie mehr machen soll?

Denkbar schlechtes 🤷‍♀️. Ich verstehe den ganzen Beitrag nicht.. ich zahle auch schon immer weniger als mein Freund, weil er mehr verdient. Jetzt bezahlt er sogar noch mehr, weil wir ein gemeinsames Kind habe,um das ich mich den Tag über kümmere.

Das ist keine Begründung für mich,dass ich mehr im Haushalt machen muss. Ich mache mehr im Haushalt, weil ich mehr zu Hause bin und er schon immer später von der Arbeit heim kommt als ich 🤷‍♀️. Außerdem habe ich an vieles einen höheren Anspruch als er.
Da du aber nach Erfahrungen fragst. Vor dem Kind hat er 60% gezahlt und ich 40% (jetzt im elterngeld bezug sind es 30/70) der monatlichen Gesamtkosten auf ein gemeinschaftskonto. Wenn höhere Ausgaben anstanden, zahlen wir die 50/50.
Essen gehen wir auch vom gemeinschaftskonto gezahlt, außer manchmal zahlt er.
Ich mache die Wäsche und putze die bäder, koche. Er geht einkaufen, bringt Pfand weg, kümmert sich um die Autos und räumt Wohnzimmer und Schlafzimmer auf 🤷‍♀️.

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Also fairerweise muss man sagen nach seinen Aussagen macht sie weniger als 20% im Haushalt. Er möchte anscheinend nicht, dass sie für beide den Haushalt schmeißt weil er das finanzielle regelt, sondern nur das sie 50% des Haushaltes übernimmt.

Wie sie das sieht kann man hier natürlich nicht einschätzen.

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Nein. Das ich finanziell einen Großteil beitrage, soll nicht bedeuten, dass sie per se mehr machen soll.

Wenn man jedoch finanziell nicht denselben Beitrag leisten kann, sollte man sich anderweitig unterstützend und dankend einbringen. Oder hat man dann das Recht, sich weder finanziell, noch in einer anderen Hinsicht an Aufgaben nicht zu beteiligen?

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Klingt für mich, als ob ihr so und so keine Beziehung auf Augenhöhe führt.
Solltest du vielleicht grundlegend überdenken und dementsprechend handeln.

Alles Gute!

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Off topic

Morbus Dupuytren kann doch eigentlich operiert werden?

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Ja. Dennoch tritt es im Schnitt alle 7 bis 10 Jahre auf, so dass eine weitere OP erforderlich ist. Meine letzte Op ist zwar schon über 14 Jahre her, so dass die kleinen Finger eine Krümmung von etwa 90 Grad nach innen aufweisen und ich deshalb keine Haushaltshandschuhe mehr anziehen kann.

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Ja wär mir halt ehrlich zu blöd 😅 die Op verläuft eigentlich immer gut - nur die Nachbehandlung der Narben ist manchmal etwas mühsam..
Bevor man die Finger nicht mehr strecken kann.. ist ja auch beim Arbeiten störend 🙈 außer du findest einen Vorteil darin dass die Finger unbeweglich sind

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Also für mich hat das weniger damit zu tun, dass sie mehr putzen soll, weil du mehr bezahlst...so wie es viele hier schreiben...es hat was mit Respekt zu tun... 1x wöchentlich putzen ist für mich völlig selbstverständlich und da sie bei dir wohnt, könnte sie auch ruhig etwas mehr helfen. Aber bei mir und meinem Mann ist es identisch... Ich mache am Wochenende nahezu den kompletten Haushalt alleine, mein Mann liegt dann entweder auf dem Sofa oder sitzt vor dem PC #schmoll er wäscht maximal Wäsche. Das motiviert mich nicht unbedingt jeden Samstag die Wohnung zu putzen #augen