Erfahrungen Übernahme Elternhaus

Hallo,

gibt es hier jemanden, der das Elternhaus aufgrund der Lage übernommen hat und wie fühlt es sich an?

Meine Eltern möchten gerne, dass ich ihr Haus in den nächsten fünf Jahren übernehme. Passt zu meiner Lebenssituation gerade null und hatte ich auch nie vor in der Zukunft, da ich mir gerne etwas eigenes aufbauen möchte. Mein Freund hat allerdings zurecht angemerkt, dass es eine once in a lifetime chance ist - wenn meine Eltern das Haus verkaufen, ist es weg und etwas Vergleichbares werde ich mir vermutlich nie leisten können (Großstadt + gute Lage).

Hat jemand schonmal eine ähnliche Situation durchgemacht und kann erzählen, ob die Entscheidung letztendlich bereut wurde?

Viele Grüße!

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Hi,
Wir haben selber kein Elternhaus übernommen. Haben aber den Fall, das das einer unserer Geschwister getan hat. Ohne das dies vorher in der Familie Thema war. Auf einmal hieß es "das Haus haben wir auf x überschrieben". Tja, was soll ich sagen: hat für böses Blut gesorgt. Wenn du also Geschwister hast, würde ich die auf jeden Fall frühzeitig einbinden.

Auch ansonsten würde es mir sehr gut überlegen, besonders, wenn es gerade gar nicht in in deine Lebensplanung passt. Vielleicht würde es aber in 2-3 Jahren passen und dann täte es dir leid? Würde denn tatsächlich das Haus verkauft werden, wenn ihr es nicht nehmt?
Haus übernehmen heißt ja auch nicht gleich, das du selbst dort wohnen musst. Du könntest vermieten.
LG
N.

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Wir haben es gemacht und haben es nicht bereut. Von den Geschwistern wollte es keiner und wir haben es meinen Eltern zu normalen Konditionen abgekauft. Für uns war es genau richtig so - ich hatte wahnsinnige Angst vor der großen Investition und hätte den Immoblilienkauf wahrscheinlich ewig vor mir hergeschoben wenn man mit Zeit gelassen hätte.
Ich hatte am Anfang Bedenken dass es sich nicht nach dem eigenen Zuhause anfühlen würde, aber dem war gar nicht so.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich arbeite gerade daran, damit klar zu kommen, es nicht gemacht zu haben. Es war aus einer Vielzahl von Gründen--sowohl rationalen als auch emotionalen--die richtige Entscheidung, aber weil soviel Emotionales dranhängt, ist es trotzdem hart.
Das Haus war ein 2-Familienhaus in einer Kleinstadt. Es hätte kernsaniert werden müssen, 2 Geschwister hätten ausbezahlt werden müssen. So wie es war, hätte man es auch nicht vermieten können. Ich selbst wohne 600 km weit weg. Die Geschwister wollten es nicht. Ich hätte es wohl geschafft, sie auszuzahlen und auch einen Kredit inkl. Renovierungskosten zu bekommen, aber energiemäßig hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft, auch wegen dem ganzen Emotionalen was so dran hängt.
Falls Geschwister da sind, kann es kompliziert werden, weil man sich dann erstmal auf einen Preis einigen muss. Hat auch insgesamt hohes Konfliktpotential, weil das oft alte Themen von (gefühlter) Benachteiligung etc. hochkommen.
Das ist aber individuell und muss nicht so sein. Wenn es emotional nicht so schwierig besetzt ist und das Haus in einem Zustand ist, wo man es auch vermieten kann, wenn man erstmal nicht selbst rein möchte, dann würde ich es machen.

Bearbeitet von rma
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Ich habe mein Elternhaus verkauft und ihnen eine ETW gekauft - sie konnten in dem Haus mit den vielen Treppen nicht mehr wohnen. Weder mein Bruder noch ich wollten das Haus.
Wir haben es auch nie bereut, obwohl es in guter Lage und in einem guten Zustand war.

Ich denke, das ist immer eine sehr individuelle Entscheidung.

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So haben wir es auch gemacht, Das Haus der Eltern Verkauft und davon eine Eigentumswohnung gekauft. Das was an Geld fehlte haben wir als Kredit aufgenommen. Da es Neubau war und alles Ebenerdig mit Garten.Vater war in der Zeit leider verstorben und konnte nicht mit einziehen. Aber so hab ich meine Mama in der Nähe 4 km und vorher 30 km. Wir sind froh das das Haus weg ist. Alleine weil es innen abgelebt war und gerade auch mit dem Thema Gas

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Wenn du nicht selbst einziehen willst, kannst du es auch vermieten.
So machen wir es.
Mein Mann hat sein Elternhaus übernommen, allerdings war für uns klar, dass wir aufgrund der Lage ("Dorf", Entfernung zum Arbeitsplatz,...) zumindest in den nächsten Jahren nicht selbst einziehen werden.
Er vermietet es seit ein paar Jahren. Für uns ist es so die richtige Entscheidung. Auch für seine Mutter ist es kein Problem.

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Hallo!
Wir haben das Haus der Schwiegereltern übernommen. Am Anfang müssten wir den Schwiegervater etwas bremsen denn er ist einfach rein gerannt, wie es ihm gepasst hat. Nach einer klaren Aussprache war dies jedoch wieder erledigt.
Was etwas schwierig für mich war bzw. ist, ist dass dieses Haus trotzdem noch so ein Zentrum für Feiern geblieben ist. Weihnachten, Geburtstag und co werden tendenziell bei uns gefeiert. Vor allem aufgrund der Lage, die für viele gut erreichbar ist und teilweise auch aufgrund von Gewohnheit. Ich tu mir damit etwas schwer, da ich leider keine geborene Gastgeberin bin. 🙈 Dieser Punkt war aber im Vorhinein schon abzusehen und damit kann ich leben.
Womit ich nicht gerechnet habe, ist dass wir irgendwie in die Rolle der Großmutter -Versorger gerutscht sind. Durch den Verkauf des Hauses an uns, sieht sich irgendwie niemand mehr in der Pflicht die ältere Frau zu unterstützen. Auch Gespräche ändern daran nichts.
Es hängt an einem Haus also meiner Erfahrung nach mehr, als man im ersten Moment erahnt.
Wir würden jedoch wieder so handeln und das Haus der Schwiegereltern kaufen. So konnten wir uns doch einiges ersparen und im Grunde fühlen wir uns mit der Situation sehr gut und sie ist für uns machbar. Wir hätten uns so ein Haus in dieser Lage ansonsten nicht leisten können.
Ich wünsche euch viel Erfolg mit eurer Entscheidung!

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Hallo,

ich kann dir eher vom Gegenteil berichten. Wir haben das Elternhaus nicht übernommen, als es uns zur Verfügung stand.

Ich bereue es zutiefst!!!! Es wurde verkauft und fehlt mir soviel mehr, als ich je erwartet hatte.

Damals habe ich nur die Nachteile gesehen. Heute sehe ich, welche Vorteile es gehabt hätte und wie winzig/lächerlich die Nachteile dagegen sind 😭

Ja, wir hätten es tun sollen. Definitiv. Denn etwas Vergleichbares werden wir hier halt auch nicht finden, erst recht nicht zu einem Preis, den wir uns leisten können 🙈

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Ich bin mir nicht sicher ob es dasselbe ist aber auch hier wurde das Elternhaus mit Restschuld beim Notar abgekauft und zusätzlich saniert bzw
Ausgebaut. Das Verhältnis zu den Eltern ist sehr gut, da wurde sich überhaupt nicht eingemischt sondern sogar hilfreich Ratschläge gegeben da die Eltern wissen wo welche Leitungen verlaufen, welche Baumaterialien benutzt wurden usw.
Es sind 7 Jahre nach Umbau und Übernahme, es herrschen keine Besitzergreifenden Kommentare.

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Ich habe es gemacht. Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob wir es bewohnen und haben es vermietet. Es war lange Zeit mein "doppelter Boden".

Vor einigen Jahren haben wir es dann doch (mit Gewinn) verkauft und in unserer Stadt/Lebensmittelpunkt gebaut. Viel des Ertrags floss da ein und ohne hätte unser jetziges Haus sicher "schmaler" ausfallen müssen. Es hatte also nur Positives für mich.