Hallo zusammen,
wir haben uns ein altes Haus gekauft und sind gerade dabei zu sanieren. Wir haben eine nicht funktionierende Ölheizung im Haus und müssen diese tauschen. Wir machen zwar alles neu, aber es bleibt natürlich ein Altbau. Welche Heizung würdet ihr empfehlen? Vielleicht ist ja jemand derzeit in der gleichen Lage und macht sich auch Gedanken darüber.
Welche Heizungsanlage?
An eurer Stelle würde ich einen unabhängigen Energieberater zu Rate ziehen. Sollte euer Haus nämlich nicht in die Härtefallregelung fallen, kommt ihr langfristig wahrscheinlich nicht um eine Wärmepumpe herum. Klar besteht auch noch die Möglichkeit andere Heizungen wie Gas, pallets usw einzubauen aber wer weiß wie lange ihr das dann noch nutzen dürft.
Wir werden unsere 60 Jahre altes Haus wohl auch Energieeffizient sanieren müssen inklusive Wärmepumpe, neue Dämmung usw usw... Bereue es heute ohne Ende das Haus überhaupt gekauft zu haben, da wir nach der Sanierung ein Haus haben was uns in etwa so viel gekostet haben wird wie ein Neubau aber nicht so viel wert ist, weil eben 60 Jahre alt.
Dass der Zeitpunkt ungünstig ist, weißt du selbst, oder?
Was heißt denn Altbau? 1960 oder 1890?
Stein oder Fachwerk?
Wie viel wollt ihr sanieren?
Energetisch dämmen oder Wände tapezieren?
Das aktuell modernste ist ja nunmal eine Wärmepumpe. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dafür eine Flächenheizung einzubauen, kann das nicht schaden. Flächenheizung ist natürlich gewöhnungsbedürftig, wenn man das bisher nicht kennt.
Ich bin im Endeffekt froh, dass es bei uns (Baujahr 1960) gar nicht ging: zum Einfräsen war der Estrich stellenweise zu dünn, als Aufbau die Deckenhöhe zu niedrig. Wandheizung wollten wir nicht - zum Glück, wir haben manche Räume doch komplett anders eingerichtet als geplant.
Auf der anderen Seite: noch darf man alles. Wie risikobereit seid ihr? Gasheizung ist schon sehr komfortabel.
Denselben Komfort bei Heizkörpern bietet wohl nur Fernwärme. Liegt die in der Straße?
LG
Hallo,
Wir haben das Angebot zur Energieberatung unserer Stadtverwaltung genutzt. Vor 3 Jahren sind wir von Öl auf Holzpellets umstiegen. Das war die Empfehlung und wurde vom Staat auch kräftig subventioniert. Heute würde man uns vielleicht etwas anderes empfehlen.
Lasst euch beraten. Nehmt Pläne vom Haus mit und fragt die Vorbesitzer auch nach den Verbrauchen der letzten Jahre.
Viele Grüße
lilavogel
Ich würde jetzt in jedem Fall Niedrigtemperaturheizflächen einbauen, so günstig wie jetzt wird es nach Sanierung nie wieder. Am einfachsten Fußbodenheizung. Alternativ Decke und/oder Wände. Hauptsache viel Fläche. Damit ist das Haus fit für jede zukünftige Heizung, auch ohne dass Du bis auf Passivhausniveau dämmst und ohne dass Du jetzt sofort eine Wärmepumpe einbaust.
Langfristig macht nur eine Wärmepumpe sinn (Meinung) und das solltest Du mindestens vorbereiten. Aktuell ist die Lage auf dem Heizungsmarkt schwierig, teuer, Mangel bei Material und Kompetenz und Du wirst evtl. eine möglichst günstige Übergangslösungen brauchen.
Lasst euch gut beraten und schaut auch was für Gegebenheiten ihr habt. Bei uns in der Umgebung haben einige Wärmepumpen einbauen lassen und jetzt ist der Grundwasserspuegel um 4 m gefallen, es kann nicht nachgebohrt werden weil der Boden das nicht zulässt. Tja allehaben viel Geld in Wärmepumpen gesteckt und alle sitzen nun ohne Warmwasser und Heizung da und müssen nochmal viel Geld in die Hand nehmen.
Dann haben die Nachbarn eine Wasser-Wasser-WP. Es gibt aber noch viele andere Arten, die vom Grundwasser unabhängig sind.
Wahrscheinlich sogar eine Grundwasser-WP wenn jetzt gar nichts mehr geht. Besonders üblich ist das nicht mehr und wahrscheinlich schon etwas her und damit verkraftbar.
Ihre Nachbarn haben gegenüber vielen anderen Immobilienbesitzern aber, trotz dieses Fehlgriffes, den Vorteil einigermaßen unproblematisch eine andere Wärmepumpe installieren zu können.