Kernsanierung

Wir sind kurz davor, ein Haus zu kaufen :-)
Es hat 170 qm, ist ca. 100 Jahre alt und in den letzten 10 Jahren wurden einige Dinge gemacht, einiges muss noch gemacht werden. Was gemacht werden muss, bzw. soll:

- Gasheizung raus, Fußbodenheizung mit Wärmepumpe rein
- Photovoltaikanlage aufs Dach
- Parkett ins ganze Haus, bzw. neue Fliesen in den Flur und in die Küche
- Vollbad und Duschbad neu (das würde mein Bruder machen, wir müssten nur das Material zahlen und er würde natürlich auch etwas für den Aufwand bekommen)
- Küche in einen anderen Raum verlegen, neue Küche rein (soll von Ikea sein, ich rechne mit 10000€ nur für die Küche)
- zwei Wände durchbrechen
-neue Türrahmen und Innentüren im ganzen Haus (10 Türen)
- neue Haustür

Jetzt überlegen wir nicht nur, was das ganze kosten wird, sondern auch, wie wir die Sanierung angehen sollen? In Eigenleistung können wir eigentlich nur streichen. Der Rest müsste von Fachleuten gemacht werden. Beauftragt man am besten eine Firma mit allem, die das dann koordiniert? Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit Kernsanierungen und kann uns Tipps geben, worauf wir achten sollten :-) Ich weiß, dass es schwierig wird, die Kosten zu schätzen, aber vielleicht kann Jemand wenigstens zu einzelnen Gewerken etwas sagen, was die Kosten angeht. Danke!

Bearbeitet von talulah27

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Das ist etwas, was man selbst ungefähr nur schwer beantworten kann.
Erstmal: Sind die elektrischen und Wasserleitungen in den letzten paar Jahrzehnten ausgetauscht worden? Sonst müsst Ihr da auch noch 'ran. Für die Verlegung der Küche müssen vermutlich sowieso Wasserleitungen gezogen werden.
Wie sieht es mit dem Dach aus? Wenn das nicht mehr ganz astrein ist, wird es schlussendlich günstiger die Erneuerung zusammen mit der Photovoltaik machen zu lassen.
Wie ist die Bauweise der Zwischendecken? In unser früheres Haus (Baujahr 1921) hätten wir niemals eine Fussbodenheizung einbauen können, weil die Zwischendecken das zusätzliche Gewicht laut Statiker nicht dauerhaft ausgehalten hätten.
Wie sieht es mit der energetischen Bilanz aus? Eventuell lohnt es sich, auf die Zuschüsse zur energetischen Sanierung zurückzugreifen und dann auch gleich Dämmung / Fenster anzugehen. Und von der energetischen Bilanz ist ja dann auch die Dimensionierung der Wärmepumpe abhängig. Eine Optimierung nach dem Einbau der Wärmepumpe führt dann unter'm Strich auch wieder zu höheren Kosten.

Ich würde als allererstes vor Kauf in einen Gutachter investieren. So alte Häuser sind wahre Wundertüten, was die potentiellen Probleme angeht.
Das was Ihr vorhabt ist übrigens nicht wirklich eine Kernsanierung, sondern eher eine ganz normale Sanierung.

Grüsse
BiDi

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„In Eigenleistung können wir eigentlich nur streichen. Der Rest müsste von Fachleuten gemacht werden“

Streichen war bei uns zeitaufwändig, da verschätzt man sich leicht, falls man vorher nur mal ein paar Wände gestrichen hat. Es war aber auch das günstigste Gewerk von allen. Die eigene Zeit steckt besser in die Planung. Handwerksbetriebe sind nicht immer die idealen Planer, sie verkaufen was sie können und nicht immer das was sinnvoll wäre.

Hole dir mehrere Angebote und befasse dich mit den Leistungen. Bei der Heiztechnik können mehrere 10t€ drinne sein, wenn du nicht das erstbeste Abwehr-Angebot nimmst (falls du überhaupt eins bekommst) Google nach Htd Forum, lass mindestens vor Unterschrift jemanden drauf schauen.

Und eine Sanierung mit Flächenheizung ist heutzutage natürlich Pflicht. Notfalls in Decke und/oder Wände. Dimensionierung Heizung erst nach Planung der Dämmung und dann berechnen und nicht vom Fachbetrieb schätzen lassen.

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Hallo Tabulah,
die Kosten zu Schätzen ist so ziemlich unmöglich, setzt euch hin und macht eine Liste mit den wichtigsten Arbeiten, die gemacht werden müssen und dann schaut was drumherum gemacht werden muss und wieviel Material in etwa benötigt wird. Circaangaben für Preise finden sich häufig im Internet, schlagt da für die Ausführung in mittlerer Qualität noch pauschal etwas drauf. Lasst diese Liste durch einen Fachmann prüfen und ergänzen und dann solltet ihr wissen was euch erwartet.

Vielleicht einfach weil es nur sehr versteckt geschrieben steht: Bei 100 Jahren Alter des Hauses gehe ich von Lehminnenwänden aus. Hier muß für die Elektrik nicht geschlitzt werden, wenn auch Lehmputz innen verwendet wird (der Putz wird nämlich in 2-3 Lagen aufgetragen und wird dick genug um die Kabelrohre zu verdecken). Das ist deutlich günstiger als bei Stein-beton-Wänden.

Gewichtsprobleme wegen Balkenlage und Fußbodenheizung wurde ja schon genannt. Aber Wandheizung und Lehmputz sind auch ein Dreamteam. Meist steht auch mehr Wand als Fußboden zur Verfügung.

Ansonsten, überlegt nochmal welche Arbeiten und vor allem Vorbereitungen zu Arbeiten ihr selbst machen könnt. Bei Angeboten schaut besonders auf die Arbeiten die "nach Stunden" abgerechnet werden. Das sind ganz häufig Arbeiten die nicht schwer sind und die man auch selbst machen kann. So kann man 50 bis 70 Euro pro Person und Stunde sparen und die Kosten verselbstständigen sich nicht.

Viel Erfolg und Spaß mit dem neuen Haus!

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Viel spannender wäre jetzt zu wissen, was überhaupt in den letzte Jahren gemacht wurde und ob es vernünftig gemacht wurde. Ist das Haus überhaupt fit für eine Wärmepumpe, immerhin ist es 100 Jahre alt?

Was du da aufzählst ist für mich eher eine Renovierung und keine Kernsanierung. Man kann auch gar nichts zu den Kosten sagen, denn wie immer liegt es an den Voraussetzungen, die das Haus mitbringt.

Wenn ihr selber also nur streichen könnt und gar keine Ahnung habt (so kommt es ja rüber), dann holt euch jemanden der das plant udn die Substanz des Hauses im Blick hat, der weiß dann auch, wann was dran ist. Und egal, was man euch an Kosten nennt....also von Leuten, die das Objekt kennen....schlage noch eine große Summe als Puffer drauf....so ein altes Haus verbirgt gerne mal böse Überraschungen und das ist die eigentliche Herausfoderung. Ich kenne kein altes Haus, was nicht grinsend den Mittelfinger gehoben hat, um die neuen Besitzer in den Wahnsinn zu treiben.

BTW...ich würde niemals im Eigenheim auf eine Küche von Ikea zählen. Preis/Leistung passt einfach nicht, hat es noch nie. Jeder Küchendealer kann dir da mehr für dein Geld rausholen.

Bearbeitet von Butterstulle
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Wir haben nicht kernsaniert, sondern haben ein Stockwerk mehr bekommen, mit Küche und Bad....

Ich habe im Vorfeld viel zum Thema gelesen, schau bei der Stiftung Warentest, die haben Bücher zum Thema Sanieren/ umbauen/ ausbauen und die Verbraucherzentralen auch.

Mit dem " Wissen" habe ich die unterschiedlichen Gewerke angefragt, mir alles erklären lassen, wie vorgegangen wird und was die meinen, was wichtig ist. So konnte ich da schon Wünsche äußern, die wohl eher selten sind, weil ich im Thema war.

Parkett, hattest du schon mal selber welches ? Wenn ja, okay, wenn nicht, dann auch da informieren. Wichtig sind, bei größeren Räumen, die Dehnungsfugen !

Kosten ? Wow, ja, sehr schwer zu sagen. Aber auch da mal bei einer Verbraucherzentrale Anfragen, manchmal geht da mehr, als man denkt, die beraten einen.

Selber machen. Wir haben hier jede " Drecksarbeit" selbst gemacht, abgerissen, weggehauen, alles in diese Richtung. Und vielleicht ist da ja noch mehr drin ? Dein Bruder scheint ja was zu können, sprich mit ihm, was er meint, was ihr machen könnt. Fliesen auf dem Boden verlegen ist nicht so schwer, z. B....

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"Fliesen auf dem Boden verlegen ist nicht so schwer, z. B...."

Bei 30x30cm Fliesen nicht so sehr, bei großformatigen Fliesen auf einem Altbauboden im Buttering-Floating-Verfahren sieht es schon anders aus

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Wir haben unser Haus damals von einem Sachverständigen prüfen lassen und er hat uns im Gespräch eine grobe Liste mit Dingen erstellt die gemacht werden müssten und wahrscheinlichen Kosten erstellt. Die Kosten stimmten am Ende ziemlich genau, aber für komplett unterschiedliche Werke. Werden zum Beispiel alle Wände für neue Elektroleitungen aufgeschlitzt muss man natürlich auch alles wieder verputzen lassen. Das ist bei einem ganzen Haus schon ein ordentlicher Posten. Oh, eine Innentürist niedriger als die Anderen? Da tauscht man dann nicht nur eine Tür (und lässt die Alten drin, das sieht schräg aus), sondern alle Türen. Und so zieht es sich dann durchs ganze Haus. Wichtigster Satz: Denken Sie groß! An ein oder zwei Stellen haben wir das nicht beachtet und macht Pläne die wir jetzt haben unnötig teuer oder kompliziert (kein Fallrohr im Dachgeschoss eingesetzt welches Rohbau war, jetzt müssen alle Wände wieder auf). Stellt euch darauf ein die Handwerker zu nerven und auch vor den Terminen immer nochmal anzurufen ob sie tatsächlich kommen oder nicht. Da gibt es sonst zu viele Überraschungen. Am besten vorher noch einen zweiten ausfindig machen, der zur Not übernimmt. Wenn ihr gut logisch denken und in Abläufe reindenken könnt ist es auch von Vorteil. So kann man manchen Habdwerkerquatsch verhindern (wenn jemand da ist der nur macht, aber nicht denkt). Und starke Nerven euch! Das wird schön!

Bearbeitet von larus1234
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Ganz, ganz wichtig, was die Kosten angeht:
Die sind in den letzten 2 Jahren explodiert. Das heißt, eine Preisschätzung im Internet kann unglaublich weit daneben liegen, selbst wenn "2022" an dem Artikel steht.
(Unsere Sanierung war z.b. viiiel teurer, als eine Architektin! gerechnet hatte. Da lagen halt 6 Monate und die massive Preissteigerung beim Material dazwischen)

Wir hatten hier Glück, dass mein Mann viel gutes Werkzeug besitzt und so haben wir z.b. das Klickparkett doch selbst verlegt. Obwohl ich geschworen hatte, ich lasse meinen Mann nicht mehr an Fußleisten... Nun sind sie auch krumm und schief und ein paar sind lose - aber es war erschwinglich.

Mir fehlt in deiner Auflistung auch Elektrik, Wasserleitungen und das Dach. Außerdem die Dämmerung - aber vor 100 Jahren waren Häuser immerhin noch besser gedämmt als in den 60ern.


Wir haben in Nachhinein gedacht, wir hätten doch über einen Bauträger sanieren sollen. Zumal der ja auch im Vorfeld Kosten schätzt und Angebote einholt.
Wenn man selbst mit Einzelgewerken arbeitet, übersieht man schnell so "Kleinigkeiten":
wie z.b. die Tatsache, dass der Fensterbauer auch die Fensterbank rausreißt und die Wand um den Einbau-Rollkasten aufstemmt... aber beides nicht wieder einbaut.
Aber keine Sorge, eine Fensterbank in ein Mörtelbett zu legen ist kein Hexenwerk ;-) Einen Einbau-Rollkasten mit Dämmplatten zu umbauen und anschließend zu verputzen war schon eher eine Kunst. Das hat mein Mann fantastisch hingekriegt!

Außerdem gibt es Handwerker, die einem Laien großen Blödsinn erzählen. Mir als Frau vor allem - wir haben bei manchen Gewerken nur noch meinen Mann hingeschickt, das war echt nervig und anstrengend, denn eigentlich hätte ich mehr Zeit gehabt.
Beispiel: Der Fensterbauer wollte mir weismachen, dass ich den Maurer erst fragen müsste, welche Mauerhöhen in Frage kommen, Steine seien ja unterschiedlich groß...Ytong-Steine werden aber zugesägt, da konnte ich sehr wohl die Wunschhöhe an die Wand malen.
Derselbe Fensterbauer hat die Sanierung maximal verzögert, indem er bei der Auftragsannahme erklärte, die Fenster würde man "auf jeden Fall nach außen setzen" - nur um dann, als er zum genauen Maßnahmen kam, zu erklären, das ginge nicht. Dann brauchten wir erst die Statikunterlagen und einen Maurer und es ging doch. Aber der Fensterbauer konnte erst anschließend messen.
Hätte er das gleich gesagt... oder hätte ein Bauunternehmer gesehen, dass die Fenster einen sog. Innenanschlag haben, wären wir buchstäblich 4 Monate eher fertig gewesen.
Oder der Maler, der die Fassade gedämmt hat, aber sich für den Anachluss ans Erdreich nicht zuständig fühlte..."dafür haben sie doch dann einen Gala-bauer"...

Fazit: JEDES Gewerk nach Folgekosten fragen, bevor man den Auftrag vergibt.

Man muss ein bisschen tolerant bleiben. Nichts (oder wenig) wird perfekt, obwohl wirklich auch tolle Handwerker hier waren. Manches wird einfach ein paar Jahre später fertig.
Aber es wird auf jeden Fall schön und neu.

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Huhu,

Von mir noch ein paar Anmerkungen insb. Zur Photovoltaik, wir sind da aktuell auch dran. Unser Haus ist zwar ein Neubau aber die grds. Sachen sind ja immer gleich…

- Elektrik muss auf dem aktuellen Stand sein (Leitungen + zählerschrank, FI usw. Schon allein aus Brandschutzgründen)

- Dachlast - wieviel Gewicht verträgt euer Dach? Ist vllt bei so einem alten Haus ein Thema..

- was sind da für Ziegel drauf. Viele wissen nicht das da Ziegel angebohrt / angeschnitten werden und Haarrisse entstehen können -> Dach ist dann undicht. Unbedingt abklären! Wir bekommen Metalldachplatten an den entsprechenden Stellen.

Ansonsten würde ich das Thema Dämmung nicht unterschätzen. Nach der neuen EnEV müsst ihr als Neubesitzer zwingend dämmen, ich glaube mit U-Wert 0,24.. das sind je nach Haus ziemlich dicke Dämmplatten und Maßnahmen. -> ist die Belüftung dann noch sichergestellt? Sonst schimmelts irgendwann..

Viel Erfolg bei eurem Projekt!

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Hey!

Gibt es ein Gutachten vom Haus?
Beschäftigt euch unbedingt mit den Themen Dämmung und Fenster.

Als ich las "10000 Euro Küche von Ikea". Für das Geld würde ich mir eine ordentliche aus dem Möbelhaus holen. Ordentlich durchgeplant, mit Spritzschutz, Beleuchtung und passenden Schränken. Wir haben für unsere 11000 Euro bezahlt und mein Mann ist mittlerweile froh, dass ich mich durchgesetzt habe. Die Küche ist riesig. Der Spritzschutz ist farblich passend und wir haben Schränke verbaut, die es neu bei Ikea nicht gäbe (schräg, damit du in der offenen Küche nicht gegen den Korpus guckst. Die Ecken sind mit speziellen Kanten gesetzt, alles gerade und professionell.

Das macht einen großen Unterschied.

Liebe Grüße
Schoko (die bisher auch immer Küchen von Ikea hatte)

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„Als ich las "10000 Euro Küche von Ikea". Für das Geld würde ich mir eine ordentliche aus dem Möbelhaus holen“

Das mit Ikea zeigt schon, dass die TE das Projekt noch nicht ganz erfasst. Ob die Küche von Ikea ist oder nicht ist völlig unwichtig. Bei jedem anderen Gewerk gibt es wahrscheinlich mehr Sparpotential wenn man dort eigene Zeit investiert oder sich um kluge Detailplanung bemüht.

Den Spruch „Denken Sie groß“ finde ich gut. Auch würde ich alles sofort machen, auch wenn es teuer ist, später wird es noch teurer.