Hallo,
wir wohnen im Randgebiet einer bayerischen Großstadt. Uns gehört das Grundstück schräg gegenüber von unserem Haus. Wir wohnen im Erdgeschoss, oben ist vermietet.
Nun planen wir im Frühjahr auf dem Grundstück einen "Spielplatz" bauen - genauer gesagt: Bodentrampolin, Korbschaukel, Balancierscheibe sowie eine Kletterwand.
Natürlich gibt es öffentliche Spielplätze bei uns in der Gegend - allerdings haben wir ein 12-jähriges Pflegekind mit Autismus. Er braucht viel Bewegung und ist gerne draußen. An sich wäre er fit genug, dass er ohne Aufsicht raus kann, aber ich mache mir Sorgen, was wäre, wenn es zu Konflikten kommt, da er nicht sprechend ist. Und er wird natürlich größer und die meisten Spielplätze sind nicht für Jugendliche ausgelegt.
Wir wollen also unser Grundstück bebauen, aber wir hadern noch wegen dem Thema privater /öffentlicher Spielplatz und der Haftung.
Weil das Grundstück nicht direkt am Haus ist, zählt es nicht als Garten. Wir müssten das Grundstück einzäunen und abschließen damit es als privat gilt - was dannn wiederrum zur Folge hätte, dass unser Sohn den Platz nicht ohne Begleitung nutzen könnte und die Kosten für den Zaun wären ungefähr genauso hoch, wie für die ganzen "Spielplatz".
Wir hätten eigentlich nichts dagegen, wenn auch fremde Kinder die Geräte nutzen, aber das ist mit der Haftung so ein Thema... Alle Geräte, die wir im Blick haben, würden der akutellen Sicherheitsnorm entsprechen. Den "Spielplatz" nach den Anforderungen gänzlich sichern, wäre wahrscheinlich sogar günstiger, als ein ordentlicher Zaun.
Dann wiederrum soll das ganze ja in erster Linie für unseren Sohn da sein. Das sich Eltern beschweren, weil ein Jugendlicher da tobt, Hunde auf dem "Spielplatz", etc. wollen wir nicht. Aus inklusiver Sicht wäre der Kontakt zu anderen Kindern für ihn etwas tolles... Ach, wir wissen nicht so ganz.
Hat jemand von euch schon mal ein ähnliches Bauprojekt gestartet oder anderweitig Erfahrungen? Ich freue mich auch über eure Sichtweisen, in unserem Bekanntenkreis gehen die Meinungen stark auseinander.
Spielplatz auf privaten Grundstück - wie handhaben?
Und wenn ihr einfach ein Schild aufstellt - Privatgrund - Eltern haften für ihre Kinder - oder so....?
Also so, dass ihr rechtlich aus dem Schneider seid, sollten fremde Kinder den Spielplatz benutzen und sich dabei verletzen.
Dann könntet ihr euch den Zaun sparen.
Darüber haben wir uns schon eingelesen. Leider reicht so ein Schild nicht für die Haftung auf einem Spielplatz, der muss trotzdem die Anforderungen für einen öffentlichen Spielplatz erfüllen. Privat ist der, so weit ich verstanden habe, wirklich nur, wenn er nicht für fremde Kinder begehbar ist.
Anderenfalls wäre das natürlich die beste Lösung.
Ok, da kenne ich mich nicht aus.
Evtl. mal rechtlich beraten lassen?
Wie wäre es denn mit einem Staketenzaun? Da kostet der laufende Meter rund 10-12 € und die Pfosten könntet ihr aus Holz mit Einschlaghülsen setzen. Das ist schnell gemacht, für einen Zaun preisgünstig und optisch ganz klar eine Abgrenzung zum öffentlichen Raum. Ein Schild mit "Privatgrundstück" kannst du auch leicht anbringen.
Schauen wir uns mal an, danke!
Genau einen solchen Zaun hätte ich jetzt auch vorgeschlagen.
Warum könnte euer Sohn das Grundstück nicht ohne Begleitung nutzen? Ist er so eingeschränkt, dass er ein Gartentor nicht auf- und zusperren kann?
Bezüglich Haftung würde ich niemals die öffentliche Variante wählen, wäre mir viel zu gefährlich, dass etwas passiert und ich dann haftbar gemacht werden könnte. Gerade bei Verletzungen die zB eine spätere Berufstätigkeit behindern können, kann Schadenersatz schnell in die Millionen gehen und es ist schnell etwas passiert. Eine private Haftpflicht wird einen von euch betriebenen öffentlichen Spielplatz vermutlich nicht abdecken. Ich würde das ganze also sicher einzäunen und deutlich und ausreichend als Privatgrundstück kennzeichnen und mich hier auch nochmal rechtlich beraten lassen. Durch die Einzäunung ist auch die Gefahr von Vandalismus geringer.
Das ist ein gutes Argument mit der Haftung für Langzeitschäden. Die hatte ich ehrlich gesagt noch gar nicht im Blick und mehr an Verletzungen und Behandlungskosten gedacht.
Das mit dem auf- und zusperren wäre kognitiv kein Problem für ihn, aber feinmotorisch. Bei Haus- und Zimmertüren klappt das meistens nicht.
Ich schlage eine personalisierte Automatiktür für deinen Sohn vor. Freunde können die Tür mit Schlüssel oder Code öffnen.
Ich glaub ich würde das ganze Projekt lassen ehrlich gesagt. Euer Pflegesohn ist schon 12, wer sagt, dass er in 2-3 Jahren noch Interesse an dem Spielplatz hat. Die Kosten dafür sind schon sehr hoch.
Ich sehe das Problem der Kommunikation aber wäre ein Besuch im Jumphouse, Schwimmbad, Kletterpark eine Alternative?
Ansonsten würde ich mir eine rechtliche Beratung vom Anwalt holen, ich glaub selbst die Gemeinde hat da im Zweifel nicht den 100%tigen Durchblick.
Ansonsten: Mega toll, was ihr eurem Pflegesohn ermöglichen wollt. Solche Pflegeeltern braucht es ♥️
Nach aktueller Einschätzung würde ich zwar davon ausgehen, dass er noch ein paar Jahre was davon hätte, aber das ist ein guter Gedanke.
Es gibt noch ein jüngeres Geschwister und Cousins, die den Platz nutzen können - und hoffentlich werden.
Unternehmungen wie Schwimmbad und Trampolinpark findet er super, sind aber auch wieder Fälle für Ausflüge mit Eltern, Großeltern oder Schule.
Je mehr ich lese, umso sicherer bin ich mir, dass wir im nächsten Schritt eine Rechtsberatung einholen werden.
das was ihr da vorhabt bewegt auch ohne Zaun im 5stelligen Bereich, wenn das Grudnstück nicht direkt an euer Haus grenzt, müsst ihr im Bauamt abklären, ob das überhaupt zulässig ist
Das Grundstück ist als Bauland ausgewiesen, einen Antrag auf Genehmigung müssten wir laut Freunden allerdings noch stellen.
Die Schätzung ist richtig, wir werden den 5-stelligen Bereich erreichen. Ein verbindliches Angebot für eine Umzäumung haben wir bisher keins, aber die erste Aussage eines Anbieters war eine ähnliche Summe.
Und was ist, wenn Deine Freunde falsch liegen? Übernehmen sie dann die Verantwortung für ihre Aussage?
Mein Tip: Sprich beim Bauamt Deiner Gemeinde vor. Erkläre, was Du vor hast und bitte um Hilfe, wie man das am besten lösen kann..
Viele Grüße
Trollmama
Wenn ihr es rechtlich sicher haben wollt, dann kommt ihr um einen Zaun nicht drumrum. Zutritt könnte sich euer Pflegekind mit einem Chip oder ähnlichem verschaffen, da gibt's ja mittlerweile ganz viele Systeme für Zugangskontolle.
Ich würde mich zum Thema rechtliche Absicherung bei einem Anwalt beraten lassen.
Ja, wir werden definitiv noch eine rechtliche Beratung einholen.
Das mit dem Chip ist eine klasse Idee, danke. Das könnte eine gute Alternative sein und wird bei Gelegenheit mal ausprobiert, ob er mit solchen Systemem zurecht kommt.
Ich würde definitiv einzäunen, denn:
- so weiß jeder, das ist privat
- keiner beschwert sich, weil euer Sohn den Spielplatz vermeintlich zu Unrecht nutzt
- ihr umgeht damit Vandalismus und verdrecken eher als wenn jeder drauf darf.
Wir sind oft auf einem Spielplatz, der zu einer Genossenschaft und deren Haus gehört. Wir benehmen uns aber auch. Leider ist das nicht für alle normal. Es gibt Leute, die lassen ihre Hunde auf Spielplätze, manche Hunde dürfen sogar ihr Geschäft erledigen. Andere lassen ihren Müll oder ihre Zigarettenkippen liegen. Noch wieder anderen ist es egal, wenn etwas kaputt geht.
Ich würde daher mit einem gewissen Pflege- und Reinigungsaufwand rechnen, wenn ihr den Spielplatz für alle zugänglich halten wollt. Der Zaun kommt euch auf Dauer wahrscheinlich günstiger und macht weniger Aufwand.
Noch besser wäre vermutlich, ihr könnt die Spielgeräte im Garten eures Hauptgrundstücks aufstellen, aber ich vermute, dafür reicht der Platz nicht?
Unser Garten ist leider wirklich zu klein um unsere Idee umzusetzen. Da beekommen wir vermutlich nicht mal das Trampolin rein.
Was du und andere so schreiben ist wirklich kein schönes Bild. Darauf Hundekot und Zigaretten wegzuräumen, kann ich gerne verzichten. Und die laufenden Kosten sind ein gutes Argument dagegen. Ohne das durchgerechnet zu haben, wären mir einmalige Kosten eigentlich lieber als alle paar Monate in Reinigung und Wartung zu investieren.
Ich würde das Ganze auf jeden Fall einzäunen!!
Nicht auszudenken, wenn da mal was passiert und ihr werdet verklagt - da zieht ihr auf jeden Fall den Kürzeren. Schon, weil ein Schild ja niemals ausreichen kann, wenn der Platz optisch wie ein öffentlicher Spielplatz wirkt. Denn die Benutzer sind Kinder, die nicht unbedingt lesen können...
Ich würde mir mal Gedanken um die Art des Schlosses machen.
Schlüssel ist bestimmt unpraktisch - eher eine Zahlencode? Den könntet ihr dann bestimmten Freunden und Nachbarn verraten.
Und wenn euer Sohn den Zaun nicht unbedingt braucht, um verlässlich dort zu bleiben, muss es ja auch kein unüberwindbarer Zaun sein. Da reicht doch ein Elektrozaun aus Stangen und Draht. Oder ihr pflanzt eine Hecke rundherum - die gilt doch auch als Barriere, solange sie noch klein ist. Und an einer Stelle halt ein Eingang mit verschließbarem Tor. Kleine Pflanzen sind in größerer Menge nicht mehr soooo teuer.
Ich tendiere langsam auch stärker zum Einzäunen. Die Umzäumung muss wohl 1,40 m hoch sein, um als Abgrenzug für einen Privatspielplatz zu gelten. Elektrozäune snind nicht erlaubt, aber das mit der Hecke ist eine gute Idee. Die Option spreche ich bei Gelegenheit mal an!
Über die eventuelle Art von Schloss grübel ich auch. Eines mit Schlüssel ist wirklich unpraktisch und nichts für unseren Sohn. Zahlenschloss oder vielleicht ein elektronisches - wieder ein paar neue Dinge über die wir uns noch Gedanken machen müssen.
Ich denke grad an unsere Katzenklappe, die nur den gechippten Kater reinlässt.
Also nicht, dass du den Sohn chippen lassen sollst aber vielleicht gibt's da sowas mit Armband oder Transponder, wie im Hallenbad oder so.