Verdacht auf Endometriose, Mirena, ...

Hallo ihr Lieben,

ich hab seit 1.5 Jahren heftige Schulterschmerzen, aber absolut zyklusabhängig. Ich war nun bei allen möglichen Ärzten, beim FA bin ich Mitte Juli. Der ist bis dahin auf Urlaub.

Kein Arzt konnte herausfinden, woher die die Schmerzen kommen. Allerdings verwiesen mich Neurologe und Orthopäde an den Frauenarzt mit Verdacht auf Endometriose am Zwerchfell, was meine Schulterschmerzen auslösen könnte.

Tja - Endo...

Angefangen haben die Schmerzen als ich die Minipille Cerazette abgesetzt habe nach 2.5 Jahren, weil ich im letzten halben Jahr unter Dauerschmierblutungen und heftigen Bauchkrämpfen und Durchfall litt.
Wir haben alles Mögliche probiert damals - Nichts half. Da ich keine "normale" Pille vertrage, blieben Kupferspirale und Hormonspirale übrig. Meine Tage ohne Pille? Die Hölle. Also keine Kupferspirale.
Die Hormonspirale war mir damals zu teuer, die Nebenwirkungen von der Cerazette zu hoch - ich hatte Angst, dass das so weiter geht.

Also haben sich mein Freund und ich dafür entschieden, dass wir NFP praktizieren und Kondome verwenden.

Allerdings sind diese Schmerzen jeden Zyklus unerträglich. Sie setzen nach der Mens bis zum ES ein... 2 Wochen mind. Schmerzen/Zyklus.
Meine Zyklen sind aber durchwegs regelmäßig mit 30-32 Tagen, HL auch immer 13 Tage.

Wenn ich nun zum Arzt gehe und sich der Endo-Verdacht bestätigt, dann bleiben ja nur 3 Möglichkeiten: OP, Pille/Pillenhormone, künstliche Wechseljahre.

Die Pille kann und will ich nicht nehmen, lieber Schulterschmerzen, als jeden 2. Tag mit Migräne flach liegen. Ist einfach so.
Mirena: ich bin 27, wir haben keine Kinder, ich bin in 9 Monaten mitn Studium fertig. 5 Jahre Mirena = ich bin 32 ... dann erst an Kinder denken? Klar - wir können fix 5 Jahre sparen, uns einrichten, noch was erleben, die Zeit, die wir im Studium nicht hatten, nachholen.
Aber ehrlich gesagt hätte ich schon gerne mit 30 mein 1. Kind.
Mir jetzt mal nebenbei 350 Euro von Eltern, etc. auszuleihen, damit ich mir die Mirena setzen lassen kann, damit ich sie nach 3 Jahren wieder rausnehm?

Außerdem: hilft die Mirena bei Endo am Zwerchfell überhaupt? Die wirkt ja nur lokal, bei Gebärmutter-Endo ist es daher "logisch", dass sie gut wirkt... Aber das Zwerchfell ist ja doch ein Stück weiter.

Hat jemand GUTE Erfahrungen mit der Mirena? Oder sie sich mit Ende 20, kinderlos, aber mit Kinderwunsch in den nächsten Jahren, legen lassen?
(dieser letzte Satz klingt total irre... ich weiß)

Danke!

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Aaaaaalsooooo. *Lufthol*

Zunächsteinmal: ich bin langjährige Endometriosepatientin und habe schon so ziemlich alles mitgemacht, was die Endometriose so hergibt. Im negativen Sinn.

Mir scheint, dass Du Dich noch nicht sehr umfangreich - und vorallem fachlich bestmöglich - hast informieren lassen. Denn viele Deiner Aussagen sind faktisch nicht ganz richtig, es würde jetzt aber den Rahmen sprengen, Dir das alles einzeln auseinander zu klamüsen.

Regel Nummer Eins: Bei Endometriose solltest Du Dich dringend an ein Endometriosezentrum Stufe 3 wenden. Adressen der Kliniken die diese Zertifizierung haben findes Du hier:

http://www.endometriose-liga.eu/

Dort gibt es auch einen Expertenrat, den Du für allgemeine Fragen in Anspruch nehmen kannst.

Regel Nummer Zwei: Endometriose, die nicht hormonell behandelt wird, breitet sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Körper aus und kann zu ziemlichen Organschäden führen. Bei mir persönlich hat die Endo unter anderem den Darm befallen, der dann auch teilweise entfernt werden musste. Auch die Harnleiter sind gefährdet, da die Endometriose sie einengen kann und Du damit einen Nierenstau hast. Dieser wiederum wird nicht sofort erkannt und wenn es zu spät ist, kann die Niere nicht mehr gerettet werden.

Regel Nummer Drei: Bei Verdacht auf Endometriose und Kinderwunsch solltest Du keine Zeit verschwenden. Endometriosepatientinnen sind sehr oft unfruchbar und je länger Du wartest, um so schlimmer ist meistens die Diagnose.

Zur Abklärung und Sanierung der Endo ist eine Bauchspiegelung nötig. Diese ist in der Regel keine große Sache. Ich finde es sehr wichtig, so wenig wie möglich zu operieren, und deshalb ist es soooo wichtig, dass Dich ein Endospezialist operiert! Die haben einfach einen sehr viel gründlicheren Blick für evtl. versteckte Herde, die Dir mal Probleme machen können.

Ich war übrigens im Endozentrum in Münster und kann es Dir sehr empfehlen.

Alles Gute.

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Hallo,

danke für deine Tipps!
Ja, es stimmt, ich habe mit keine Gynäkologen bisher gesprochen, da ich meinen Termin erst am 11. Juli habe. Die Ärztin ist aber eine Endometriosespezialistin, deswegen habe ich sie und keine Kassenärztin gewählt.
So weit wusste ich's schon - einige Gyns erkennen die Endo nicht.

Hormonell ist halt so eine Sache - ich bekomm davon unglaubliche Migräne, jeden 2. Tag extrem heftig - das kann ich mir das nächste 3/4 Jahr nicht leisten, nicht so kurz vorm Studienabschluss.

Kinderwunsch können wir derzeit nicht ausleben. Der muss noch mindestens 1.5 Jahre warten, eher länger. Es geht einfach nicht anders.
Ich bin halt echt schon so weit, dass ich auf den KiWu verzichte, schweren Herzens. Aber man kann halt nicht alles haben. Allerdings endlich aus diesem Loch in dem wir wohnen rauszukommen, das MUSS sein.

Aber wie gesagt, ich habe am 11.7. meinen Termin bei einer Spezialistin auf dem Gebiet, ich wollte nur vorab ein paar Dinge abklären, da die Ärztin privat zu zahlen ist und ich mir als Studentin die Gebühr ordentlich vom Mund absparen muss - sonst muss ich nochmals zu ihr und nochmals zahlen. Das will ich einfach vermeiden.

Eine Bauchspiegelung - damit hab ich mich schon abgefunden. Ich muss vmtl. eh auch am Meniskus operiert werden im Sommer - das kann man dann schön zusammen legen und meine 3 Wochen Urlaub damit füllen :-)

Prinzipiell wäre ja ideal: Bauchspiegelung und zeitnah schwanger werden... deswegen ist jetzt der Druck da, dass mein Studium fertig wird, ich endlich wieder normal arbeiten und wir uns ein zuhause aufbauen können - davor brauch ich an Kinder gar nicht erst zu denken.

Danke für deine Tipps! Ich werde sie mir zu Herzen nehmen. Das Forum kannte ich schon, fand's aber etwas unübersichtlich. ich werd mich aber mehr damit beschäftigen, sobald die Prüfungen vorbei sind.

Danke!

glg

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Nicht, dass Du mich jetzt falsch verstehst, aber eine Privatärztin, die Spezialistin für Endo sein soll, halte ich für herausgeschmissenes Geld.

Wenn Du Dir mal die Endozentren in dem Link anschaust, findest Du durchweg zertifizierte Spezialisten, die auch Kassenpatienten auf Kosten der Krankenkasse behandeln. Einzig Prof. Dr. Keckstein in Österreich ist Privatdozent, denn Du mit ca. 200 Euro für eine Privatsprechstunde entlohnen musst.

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Google mal zu Angelika Koppe und zur Methode Wildwuchs. Frau Koppe hat eine alternative und erfolgreiche Behandlung der Endometriose entwickelt. Ich kenne Frauen, die mit dieser Methode die Endometriose erfoglreich behandeln konnten.