Sichere Verhütung, wenn die ganz sicheren Methoden raus sind?

Hallo liebes Forum,

Ich habe aktuell ein großes Problem, dass unsere Beziehung ziemlich belastet.
Wir finden für uns einfach keine sichere Verhütungsmethode.

Ich vertrage keine Hormone, bekomme schlimme Migräneattacken und depressive Schübe davon und andere Nebenwirkungen, wie Wassereinlagerungen, nehmen zu und habe schon leichtes Übergewicht.

Leider gibt es für uns keine Alternative. Ich hatte zwei Mal die Kupferspirale und habe beide Male nach kurzer Zeit Schmerzen und Blutungen bekommen. Es lag keine Infektion vor und laut Gyn lag sie beide Male perfekt. Beim zweiten Mal ist sie schon nach 4 Monaten in der Schleimhaut verwachsen und musste operativ entfernt werden.
Seitdem nehme ich nun die Pille, eine recht niedrig dosierte, die zwar nicht ganz so heftige Nebenwirkungen verursacht wie die Präparate zuvor, aber es schränkt mich trotzdem sehr ein. Durch die Migräne kann ich mehrere Tage im Jahr, vor allem im Sommer, nicht arbeiten.

Nun bin ich trotz korrekter Pilleneinnahme im November schwanger geworden (bin da sehr penibel und trage die Uhrzeit der Einnahme in eine App ein, habe sie nie vergessen und auch nie später als sonst genommen). Medikamente habe ich keine genommen, weder Kopfschmerztabletten noch natürliche Präparate. In diesem Monat wirklich gar nichts und haltbar war die Pille auch noch lange. Nun ja, sowohl vom Sicherheitsgefühl als auch von den Nebenwirkungen wäre die Pille nun für uns raus.
Ich hatte im Dezember einen Abgang und bei der Kontrolle beim Gyn meinte dieser, die Pille sei häufig nicht ganz so sicher wenn man die Pillenpause macht. Ich hatte ihn nach der Kupferkette gefragt, doch er sagte mir, diese sei keine Option für mich nach meiner Vorgeschichte mit der Spirale. Ich solle die Pille weiter nehmen und das im Langzeitzyklus.

Ich will das aber nicht. Ich will diese Nebenwirkungen nicht mehr und habe auch Sorgen, dass durch den Abgang die psychischen Nebenwirkungen noch verstärkt werden durch die Pille. Und dann monatelang keine Blutung bekommen... Ich würde glaube ich täglich Schwangerschaftstest machen vor Nervosität.

Eine Alternative gäbe es aber laut meinem Gyn für uns nicht. Alles andere ohne Hormone, was nicht die Spirale/Kette ist, sei in unserer Situation verantwortungslos, da Kondome usw. wohl viele ungeplante Schwangerschaften verursacht.

Vor der Schwangerschaft wollte ich mich mit NFP beschäftigen und dann Nfp + Kondome und vielleicht zusätzlich ein Diaphragma nutzen und die fruchtbaren Tage vielleicht sogar ganz auslassen. Das ist jedoch nun keine Option mehr. Mein Freund hat deutlich gezeigt, dass er unter keinen Umständen ein weiteres Kind möchte, in unserer derzeitigen finanziellen Situationen auch verständlich. Er wäre vorher schon kaum davon zu überzeugen gewesen. Doch nach der Schwangerschaft bräuchte ich ihm mit natürlichen Methoden gar nicht ankommen.

Aktuell verweigert er sogar ganz den Sex. Das finde ich momentan auch ok, denn ich mache mir mit der Pille auch Sorgen, ob nicht nochmal was passieren könnte. Aber auf Dauer auch keine Option. Pille + Kondom hingegen findet er auch nicht gut, das würde nichts bringen.
Was auch bedeutet, dass er nicht bereit wäre nur mit Kondom zu verhüten.

Was also tun? Ich weiß es nicht. Ich bin drauf und dran, einfach alles abzusetzen und wenn er dann schmollt, soll er doch gehen. Ich will meinem Körper das nicht mehr antun, nur damit ich dann Sexhaben kann, der mir unter der Pille eh keinen Spaß macht :(

War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation und weiß einen Rat?

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Das klingt ja wirklich nicht gut 😏.

Wir verhüten aktuell nur mit Kondom da ich zwischen Kind 1 und Kind 2(ab 2021 geplant) keine Hormone nehmen wollte. Ich hab mir aber auch schon Gedanken gemacht wie es nach Kind 2 weitergeht. Pille will ich eigentlich keine mehr nehmen und Kondome findet mein Partner theoretisch sogar ok aber sie reiben so schrecklich bei mir, vermutlich auch wegen der Geburtsverletzungen.

Jedenfalls habe ich nach aktuellem Stand auch die Kupferkette Gynefix ins Auge gefasst. Legt dein FA die denn theoretisch? Die legen ja nur speziell geschulte Gyns. Kann mir aber schon vorstellen, dass die die sie nicht selbst legen davon abraten oder sagen es wäre nix anderes als die normale Kupferspirale. Evtl könntest du dich einfach mal bei einem solchen Gyn beraten lassen und dem die Vorgeschichte mit der Spirale schildern?
Ansonsten fällt mir, wenn dein Partner definitiv keine weiteren Kinder will, die Vasektomie ein.

LG und alles Gute 🍀

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Danke für deine Antwort :)

Ja, es ist wirklich blöd.
Mein Gyn legt Kupferketten und hatte mir damals ja auch zur Spirale geraten, er ist also prinzipiell gar nicht sooo sehr für hormonelle Methoden, wenn es Alternativen gibt.
Trotzdem hat er mir abgeraten, da meine Nebenwirkungen damals wohl eine Reaktion auf das Kupfer sein musste, da die Größe, Lage usw alles gestimmt hat.

Vasektomie ist schwierig. Wir sind 25, da will kein Arzt sowas ernst nehmen und ich denke es ist auch nicht sinnvoll, so eine weitreichende Entscheidung so früh zu treffen.
Zumal ich dann sowieso raus wäre aus der Beziehung. Der Abgang hat mir deutlich gezeigt, dass ich definitiv nochmal Mama werden möchte. Zwar erst, wenn ich entsprechend für beide Kinder sorgen kann, aber würde er jetzt eine Vasektomie machen lassen... Das wäre in ein paar Jahren dann sicherlich ein Problem.
Zumal er sich nicht als traut, sich Blut abnehmen zu lassen oder zum Zahnarzt geht, weil er so Angst vor Schmerzen hat #augen

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Ja dann scheidet die Vasektomie auf jeden Fall aus, dafür seid ihr auch tatsächlich noch zu jung. 😏

Hoffe, ihr findet bald noch die für euch passende Lösung 🙏

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Hast du schon verschiedene Hormone probiert. Wirken ja alle unterschiedlich. Probier doch mal ne gestagen Pille aus und wenn du diese verträgt kannst du dir das Verhütungsstäbchen legen lassen. Sind sehr niedrig dosierte Hormone und deshalb nicht mit der normalen Pille vergleichbar

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Ja ich habe schon sehr viele Präparate probiert. Die Minimierung habe ich nicht vertragen, da ich 3 Monate Dauerblutungen hatte. Deshalb fallen da auch das Implanon und die 3-Monatsspritze raus. Zudem muss man bei der Minimierung ja noch penibel sein, vom Einnahmefenster her gesehen. Da ich der normalen Kombipille schon nicht mehr trauen kann... Deshalb sind Hormone für mich gerade leider generell keine Alternative.

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Ich verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Kondome sind sicher wenn man Sie richtig anwendet.🙄 Oder sucht dein Partner nur nach Ausreden keinen Sex zu haben? Pille/Spirale entfallen da bleiben nur natürliche Verhütung (NFP, Persona etc.) oder eben doch Kondome 🤷🏼‍♀️

LG

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Das stimmt. Jedoch laut Pearl Index viel unsicherer als die Pille und da ich auch mit der Pille schon schwanger wurde...
Wie gesagt, ich würde auch Kondome nehmen mit Diaphragma zusätzlich und an den fruchtbaren Tagen komplett verzichten. Fände ich dann relativ sicher, denke ich.
Aber mein Freund findet Kondome nicht sicher genug. Diaphragma und NFP hält er ebenso für total unsicher, auch in Kombination. Vor allem jetzt nach der ungeplanten Schwangerschaft.
Also würde er nur noch mit mir schlafen solange ich weiter die Pille nehme und selbst mit Pille traut er sich nicht.
Dass es sonst keine Verhütung gibt, weiß ich leider auch. Aber ich weiß nicht was ich machen soll. Pille weglassen und wenn er dann nicht will hat er Pech ? Zur Beratung darf man ja aktuell auch nur ohne Partner :-(

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Also das Kondome nicht sicher sind, ist mir neu. Die meisten Jugendlichen verwenden sie nach wie vor und wenn sie nicht sicher wären, gäbe es da deutlich mehr Schwangerschaften. Außerdem ist die Pille allein auch keinesfalls sicher, sie kann von vielen Medikamenten und Nahrungsmittelergänzungen beeinflusst werden. Ich würde eher dem Kondom vertrauen, als der Pille. Das Männer Kondome ablehnen, ist nicht neu ...

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er will kein kind + ist nicht bereit mit kondom zu verhüten, obwohl du so eine krasse vorgeschichte mit verhütung hast?
dem kerl würde ich aber mal eine richtige ansage machen.

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Ich würde NFP machen und an den fruchtbaren Tagen + ein paar zusätzliche Tage davor und danach zur Sicherheit enthaltsam bleiben.

Ihr könntet in dem Zeitraum deiner Periode und ein zwei Tage danach z.B. definitiv Sex haben ohne dabei schwanger werden zu können. Auch ohne NFP.

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Das klingt aber echt kompliziert bei euch und es ist schade, dass er sich so wenig aktiv beteiligt. Leider ist das oft bei Männern noch so im Kopf, dass Verhütung Frauensache ist, Ansprüche werden aber trotzdem gestellt.
Wenn du sehr proaktiv konstruktiv mit der ganzen Sache umgehen willst, könntest du einfach mit NFP anfangen. Vielleicht versteht er das ganze dann besser wenn ihr auch drüber redet oder befasst sich nochmal genauer damit. Es spricht meines Erachtens auch nix dagegen erstmal nur in der Hochlage nach komplett fertiger Auswertung Sex zu haben wenn einer sonst noch kein Vertrauen in die Methode hat. Besser als gar nicht...
Vielleicht könnt ihr auch vereinbaren vorerst gar keinen Sex zu haben wenn er sich da nicht so schnell drauf einlassen kann, sofern das für euch beide ok ist. Ich kann mir vorstellen, dass man als Mann je nachdem wie man gepolt ist schon erstmal verinnerlichen muss, dass NFP tatsächlich Sinn macht wenn korrekt durchgeführt und man einen normalen Zyklus hat.

Die Frage für mich ist, vertraut er der Methode nicht oder traut er dir nicht zu sie ordentlich anzuwenden?

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Huhu,
Ich habe vor einer Weile angefangen mit dem Messen, mehr weil ich für mich bei meinem Zyklus wieder durchblicken möchte. Der ist seit der Fehlgeburt echt eine Katastrophe.
Dafür interessieren tut er sich Null. Ich hatte schon mal mit NFP angefangen während ich die Kupferspirale hatte und auch eine Weile danach. Er findet die Methode unsicher, weil der Pearl Index bei typischer Anwendung schlechter ist als die Pille und ich sogar mit korrekter Einnahme der Pille schwanger wurde. Ebenso Diaphragma oder Kondome, auch in Kombination. Nfp und komplette Enthaltsamkeit in der fruchtbaren Phase will er auch nicht riskieren, weil er Angst vor Messfehlern hat. Pille und Kondom wäre das einzige was er akzeptieren würde. Oder eben Spirale, Implanon usw. mit Kondom.
Aber wie gesagt, ich nehme keine Hormone mehr und noch eine Op in Vollnarkose wegen einer eingewachsenen Spirale riskieren ich auch nicht mehr.
Aktuell haben wir gar keinen Sex mehr, liegt zum Teil aber auch an seinen Umgang mit der Fehlgeburt. Sollte er sich wegen dem fehlenden Sex trennen, dann ist das halt so. Lieber das als meinen Körper weiter zu schaden.

Lg

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Huui, das klingt als ob ihr gleich mehrere Probleme auf einmal hättet.

Erstmal: Bleib dabei, dass du keine Hormone oder Spirale nimmst, ein gesunder Körper und eine gesunde Psyche sind soo wichtig und so viel wert und das sollte man auf gar keinen Fall für eine andere Person aufgeben! Sowas sollte man auch nicht von seinem Partner verlangen, ich hoffe, dass das dein Freund einsieht.

Dann zum Pearl-Index-Argument: Nur weil du mit Pille schwanger geworden bist, heißt das ja noch lange nicht, dass alle anderen Verhütungsmethoden genauso schlecht wirken. Das Argument "nur Kondom geht nicht, weil da ist der Pearl-Index ja noch schlechter ist und du bist ja schon mit Pille schwanger geworden" ist schlicht unlogisch. Dass die Pille nicht wirkt, liegt ja daran, dass sie mit deinem Körper zusammen nicht gut funktioniert - da liegt die Schwachstelle der Pille. Aber was soll dein Körper denn mit dem Kondom machen? Es anknabbern? Die Schwachstelle des Kondoms liegt vor Allem bei falscher Anwendung und das habt ihr viel mehr in der Hand und im Blick als bei allen anderen Verhütungsmethoden. Deshalb sollte doch gerade das Kondom 1. Wahl sein, wenn man Angst davor hat, dass die Verhütung nicht wirkt.

Ich vermute, wie du ja auch schon, dass euch beiden die ungeplante Schwangerschaft und auch der Abgang zu schaffen machen, vielleicht ist das ja sogar der Hauptgrund für euren Konflikt und auch seine eher emotionale und nicht ganz logische Haltung (denn Diaphragma plus Kondom ist nun wirklich sehr sicher). Die Lösung deines Problems liegt vielleicht weniger darin eine neue Verhütungsmethode zu finden als darin, dass du dich um deine Gesundheit kümmerst und ihr zusammen versucht die letzte Zeit zu verarbeiten.