Wie ist das mit dem Entwicklungsrückstand bei Frühchen?

Hallo ihr Lieben,

ich bin stolze Mama vom kleinen Ben :-)
Ben kam am 11.06.2011 bei 32+3 spontan nach Blasensprung mit 1940g und 43cm zur Welt. Da wir vorher schon die Lungenreife bekommen haben, ging es ihm gut. Er hat selbst geatmet und kam nach einem Tag Inkubator ins Wärmebett. Nach 4 Wochen Intensiv durften wir nach Hause. Nun ist er morgen 9 Wochen alt und wiegt inzwischen ca. 3700g. Er lacht und ist viel wacher als am Anfang. Ich denke mal dass er weniger "kann" als "normal" geborene Babys aber so genau weiß ich das gar nicht. Ich hab halt keinen Vergleich.
Wie ist das nun mit dem "Rückstand"? Kann man da so ca. was sagen wann der aufgeholt ist?
Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr sehr stolz auf ihn und finde dass er sich super macht, es interessiert mich halt nur.

LG
Nadine mit Ben, der gerade friedlich schlummert :-)

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Hi Nadine #winke

unsere Söhne hatten fast die gleichen Daten - meiner kam mit 1845g und 42cm. Allerdings bei 35+6.

Ich denk in 4 Wochen ITS hat Ben nicht soooo viel "verpaßt"...da schlafen sie ja eigentlich auch daheim noch sehr sehr viel...

Ich wüßte jetzt gar nicht was man mit 9 Wochen kann oder können sollte ;-)

Julius ist im Vergleich mit Altersgenoßen noch ziemlich rückständig. Er wird im Januar 3 Jahre alt und war damals gute 3 Monate im KH.Aber er hatte auch im 1.Lebensjahr noch arg zu kämpfen. Da hatte er einfach nicht die Chancen wie andere...

Alles Liebe für dich und deinen Ben!#liebdrueck

Carrie

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Rückstände aufholen, das kommt auf so vieles an...
Welche SSW... welcher Reifezustand der Organe.... ist das Kind ein Kämpfer.... wird er gefördert usw...

Mein Sohn kam in der 25. SSW; er hat noch aufzuholen, aber das wichtigste er hat überlebt! Und ehrlich gesagt, wie wichtig ist das, bis wann er etwas aufgeholt hat?
Ich bin mehr als stolz auf meinen Sohn!
Das müssen andere erstmal schaffen!

Grüsse
Julia

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Hi Du :-)

Unsere Maus wurde bei 30+5, mit 1480g und knapp 30cm groß, geboren. Sie wurde sowohl bei den Us und in ihrer Geburtsklinik getestet und mit 2 Jahren meinten beide Stellen, das der "Frühchenstatus" erstmal aufgehoben werden könne.

Im Kiga werden wohl sie wohl erst feststellen (und/oder bei der U7a) ob sie noch Rückstände hat.

Es kommt aber auch ganz auf das Kind drauf an, will es arbeiten, oder ist es "faul". Aber meistens rechnet man am Anfang noch die zu früh geborenen Wochen ab, das passt dann oftmals besser von den Fähigkeiten. Und wenn Du bei Deinem Kleinen von den 9 Wochen 7-8 Wochen abziehst, dann muß er noch sehr sehr wenig "können" ;-)

Ansonsten sollte er zur nächsten U glaube ich wohl nur den Kopf halten können, wenn überhaupt. Wenn Du Dir unsicher bist, dann frage doch einfach mal bei Eurem Kia nach, habe unseren auch gelöchert.

bye Rowan

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Mein Sohn Elias wurde 2005 in der bei 30+1 geboren und hatte ein Gewicht von 1580 Gramm und war 40 cm gross.

Man stellt nun fest das Elias heute inzwischen 6 Jahre alt ist und ich darf stolz verkünden, das er alles aufgeholt hat. Es war nicht immer einfach ... Elias hat einiges erst später gelernt als Normalgeborene (z.B gelaufen ist er mit 18 Mon, sprechen fing er erst mit 2 1/2 an), aber heute kann ich sagen er ist auf dem Stand eines Sechjährigen. Das ist auch das was mir die Ärzte damals prognostiziert haben. Man sagte mir viele Frühchen brauchen bis zum Schulstart aber diese Zeit sollte man ihnen auch geben. So lange sie engmaschig ärztlich kontrolliert werden und man somit rechtzeitig eingreifen kann wenns behandlungsbedürftig wird, ist alles gut.
Wie gesagt das kommt aber eben auch immer auf das Kind an .... Elias brauchte etwas länger ... andere Frühchen waren schneller.
Wir sind jedenfalls froh das eine Entwicklungsverzögerung nicht vorliegt bzw vorlag. Nun warten wir die Schule ab, denn es gibt auch Frühchen die da lernschwächen entwickeln bzw haben und gesondert gefördert werden müssen. Auch das wertet man als Folge der Frühgeburtlichkeit.
Also im Prinzip heisst es für jede Frühchenmama warten was die Jahre bringen ......

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Hallo,

mein Sohn kam bei 33+6, wir waren auch fast 4 Wochen im Kh.
Grösse und Gewicht hatte er irgendwann zwischen U3 und U4 aufgeholt. Und wenn man laienhaft nach diesen Listen in Büchern und Internet geht was wann zu können ist, fällt einem eigentlich Nichts auf. Aber unser KiA war lange in der Frühchennachsorge tätig und er meinte (wörtlich) er als Spezialist sieht noch Defizite und die 6 Wochen sollten auf jeden Fall noch abgezogen werden.nUnd wie lang das dauert kann man nicht voraussagen.
Tja, so bleibt uns nur abzuwarten und zu hoffen, das die KiÄ erkennen, wenn doch erhöhter Förderbedarf besteht.

Lg
Lejana mit Junior 6,5 Monate, 33+6

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Danke für eure Antworten!
Also wenn ich einfach mal laienhaft in Büchern nachlese, dann erkenne ich Ben nicht wieder bei den Sachen die man so von 9 Wochen alten Babys liest. Aber: er entwickelt sich meiner Meinung nach super. Die Wochen im Krankenhaus hat er nur geschlafen, inzwischen lächelt er mich an und ist auch schonmal mehrere Stunden am Stück wach. Er reagiert auf Spielzeug und hat super zugenommen. Ich bin also mehr als stolz auf ihn :-)
Natürlich ist es eigentlich egal wann er einen evtl. Rückstand aufgeholt hat, hauptsache er ist gesund und es geht ihm gut, trotzdem interessiert mich das natürlich ob und wie weit er "hinterher ist". Am Montag hab ich meinen nächsten Kinderarzt Termin zur U4 und den werde ich dann einfach löchern und alles das fragen was mir so durch den Kopf geht.
Wir haben die Geburt, den Krankenhausaufenthalt und die ersten Wochen zu Hause so super gemeistert, was soll denn jetzt schon noch schief gehen? ;-)

Euch allen alles Gute mit euren Zwergen :-)
LG
Nadine

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Hallo Nadine,

ich möchte Dir Mut machen, denn mein Frühchen kommt in die Schule. Er kam in der 32SSW auf die Welt und kurz darauf trat er in unser Leben. Wir lernten ihn mit 1600g kennen (Geburtsgewicht 1400g) und mit 2400g zog er bei uns ein. Einer Krankenschwester verdanken wir einen Schnellkurs an Säuglingspflege (als Adoptiveltern hatten wir keinen Anspruch) und den Rest erledigten wir nach Bauchgefühl. Dank einer Freundin lernten wir eine auf Frühchen spezialisierte Kinderärztin kennen und wenige Tage später unsere Frühfördertante (liebevoll genannt) vom Diakonischen Werk (nur Frühförderstelle - kein SPZ) kennen. Die nächsten 6,5Jahre war sie der Mensch der für alle Sorgen, Probleme, Ängste aber auch für die schönen Seiten des Lebens da war. Am Anfang war es nur Krankengymnastik, danach Frühförderung als Komplexleistung bezahlt vom Sozialamt. Es gibt Eltern die das nicht möchten, für uns war die Zeit von unbezahlbaren Wert.
Ein Frühchen wird immer ein Frühchen bleiben, aber gewisse Dinge werden nicht mehr so in Erscheinung treten wie am Anfang. Dazu gibt es eine Vielzahl an Studien die Frühchen bis zu ihrer Volljährigkeit begleitet haben. Mein Frühchen ist vom Äußeren nicht von Kindern seines Alters zu unterscheiden, aber als Mutter weiß ich es wo die Defizite sind. Wenn er jetzt in die Schule kommt, werden wir weiter daran arbeiten. Unser zweites Kind besucht bedingt durch seine Vorgeschichte auch die Frühförderstelle für die nächsten Jahre. Wir sind bei einer anderen Therapeutin als beim großen Sohn aber auch dort wird alles zum Wohle des Kindes getan.
Auch wenn es schwer fällt höre auf den kleinen Kerl mit anderen Kindern zu vergleichen, denn jedes Kind ist einzigartig und braucht mal mehr oder weniger Zeit. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Therapeuten waren einige Hiobsbotschaften dann keine mehr :-) weil ich wusste was los ist. Beide Kids haben angeblich massive Entwicklungsschwierigkeiten in der ersten Vorschuluntersuchung gehabt. Mein großer Sohn hatte einfach keine Lust auf den Hörtest und der kleine Bub hat eine Sprachstörung wo er einige Tests mit mangelhaft bestanden hat. Es wird immer wieder Höhen und Tiefen geben und es wird Situationen geben da werdet Ihr nicht weiter wissen. Aus eigener Erfahrung möchte ich Euch Mut machen, es wird vorwärts gehen wenn auch langsamer.
Bei Fragen kannst Du Dich gerne melden.

VG Geli