Wann kann man endlich verarbeiten und abschließen?

Hallo,

heute zog es mich seit langem mal wieder ins Frühchenforum und ich merke wie traurig ich werde einige Berichte zu lesen. (Wieso macht man das eigentlich?)

Wir haben auch ein Frühchen (34+5) Eigentlich nicht so früh, aber unser absoulutes Wunschkind (3Aborte und eine komplizierte SS) war endlich da und dann auf einmal sooo krank. 2 Std nach der Geburt (ein Kaiserschnitt) konnte man uns nicht sagen ob sie überleben würde...

Erst die Angst auch das 4te zu verlieren...
dann ab 19+2 liegen bis zum Schluss...
9 Wochen Krankenhausaufenthalt...
Kaiserschnitt... man ist so aufs halten programmiert und dann wird das Kind "weg genommen"...
und dann ist das kleine Wunder auch noch krank!

Ich durfte sie nur ganz kurz sehen, da lag sie schon im Transportinkubator auf dem Weg in eine spezielle Klinik. So klein... So zerbrechlich... und weit weg von der Mama#heul

Nach 2 Tagen wollte ich zu meinem Kind! Ich hab gedacht ich laufe Amok wenn mich nicht sofort jemand zu meinem Kind bringt! Am Vatentinstag durfte ich sie dann sehen#herzlich

Dann steht man vor einem voll verkabelten Kind und bekommt gesagt "Das ist ihr Kind" und man denkt sich, ja ok ich kümmer mich... es dauerte lange bis die Bindung da war.

Nach 1 Woche konnte man uns sagen das sie über den Berg ist#huepf

Jetzt wurde sie gepäppelt.

Das woran ich ständig denke:

...wie wäre eine normale Geburt gewesen?
... wie das Gefühl sie anschl. auf dem Bauch zu haben?
... wie wäre es wenn man ohne Angst ein Kind bekommt?

Jette ist heute gesund. Sie hat ein paar Handycaps z.B. in der Motorik, aber nichts, was wir nicht in den Griff bekommen.

Ich hätte schon Lust auf ein zweites...
aber wieder um die SS bangen? Wieder liegen? Jetzt mit Kind! Wieder eine dramatische Geburt? Wieder Frühchen?
Meine Cervixinsuffizienz werde ich auf jeden Fall behalten

Es gibt Tage, da denk ich nicht dran und dann gibts Tage wie diesen und Beiträge von ungleich traurigeren Eltern... dann kommts wieder hoch.

Hat jemand von Euch hier nach einem Frühchen (krank) noch ein Kind bekommen?
War es wieder ähnlich oder alles wie man sich wünscht?

Danke fürs lesen#herzlich

Wir fahren jetzt zur Spielgruppe... es ist so toll das man das tun kann und das es damals nicht anders ausgegangen ist!!!

LG Bieni mit Jette 22 Monate korrigiert 20,5

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Hallo,

irgendwie fühle ich mich angesprochen. Mein Frühchen ist mittlerweile 8 Jahre alt, kerngesund, mit einigen problemchen wie Motorik und Lernschwierigkeiten.

Kurz zu meiner Geschichte vor 8jahren war ich Schwanger mit Zwillingen alles lief super, bis auf den einen morgen ich wachte auf und da war dieser Schleim ich war zu diesem Zeitpunkt in der 25 Woche und machte mir weiter keine Sorgen hatte einen 3 Jährigen zu Hause bei dem war alles gut also warum Sorgen machen.
Mein Bauch sagte mir aber fahr ins Krankenhaus und da kam der Schock " sie haben Wehen " ich merkte diese aber nicht beim US die Wahrheit ein Baby tot ich wurde sofort in eine Spezialklinik geflogen, da jede eine eigene Hülle hatte wollte man so lang wie mgl. warten Ziel war die 30 Woche aber meine Mara Marie hat dies nicht ausgehalten und wollte nach 5 Tagen raus es war eine harte und schwere Zeit eine Beerdigung , Mutti für meinen großen, Mutti für meine Biene und auch noch Haus-, und Ehefrau.

Meine Ehe zerbrach daran, bin seit diesem Jahr wieder glücklich verheiratet und das größte Glück dachten wir ist ein gemeinsames Kind, ich habe lange darüber nachgedacht und glaubt gut darüberhinweg zusein. Ich bin in der 11 Woche und muß sagen es macht mir sehr zuschaffen die Angst und was wird, aber ich freue mich trotzdem weil mich mein Mann unterstützt, ich möchte damit sagen das diese Erfahrungen und schweren Zeiten immer wieder kommen aber glaube auch fest daran das diesmal alles gut wird, auch die Zeit macht das erlebte nicht ungeschehen vielleicht leichter.

LG Anja

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Hallo Anja,

es ist so schon schlimm... wie muss es erst sein wenn man ein Baby verliert was man bereits in sich spürte?!#schmoll Ich fühle mit Dir! Diese Verlustängste sind unbeschreiblich und da wundern sich manche Leute warum gerade Frühcheneltern wahre Glucken sind!

Ich wünsche Dir alles gute für Deine Bauchmaus!

Ein schönes Weihnachtsfest für Euch 4 1/2;-)

lg Bieni

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Hallo,

Danke Du hast sehr schön geschrieben .

Auch ich wünsche Dir alles Liebe und ein schönes Weihnachtsfest.

LG Anja:-D

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Ich kann sagen, das ich ein gutes Jahr gebraucht habe, bis ich mit der Frühgeburt gut klargekommen bin. Und wir hatten eigentlich so gut wie keine Probleme: geboren bei 33+0, selbst geatmet, ein paar Atemaussetzer, die mit Coffein behandelt wurden und nach knapp drei Wochen konnten wir ihn mit heimnehmen. Trotzdem ist es mir lange nachgehangen; ich hatte immer wieder Schuldgefühle und richtig Wut, um die tolle erste Zeit betrogen worden zu sein.
Inzwischen sehe ich ihn an und denke nur, dass er toll und großartig und perfekt ist. Da erinnert einfach nichts mehr an den doofen Start.

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Hallo!

Bin nach meiner Frühgeburt nach knapp 10 Monaten wieder unverhofft schwanger geworden. Nach zuvor Jahren des Kinderwunsches hätte ich nie daran geglaubt, dass es so schnell gehen würde, wenn man es nicht plant.....
Die Probleme (Cervixinsinsuffizienz) sind aber in dieser Schwangerschaft ähnlich, wenn auch nicht so stark ausgeprägt. Es ist diesmal so, dass ich aktuell noch zu Hause LIEGE nach Cerclage in der 16.SSW. Meine "große" Maus wird von den Großeltern versorgt, was mich traurig macht (fühle mich so nutzlos).

Aber es ist bei jedem Menschen anders...

Angst bleibt immer und manchmal liest man auch die Beiträge der anderen Urbia- User um zu spüren, dass man nicht die einzige Frau mit solchen Problemen ist.

Grüsse

Jasifrosch mit Greta ( * 30+4) an der Hand

Anton ( geb. und verstorben 30+4) und zwei#stern#stern im#herzlich

und natürlich Babyboy inside(24+2)

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Hallo Jasifrosch,

Danke für Deine Antwort.

Meine Cervixinsuffizienz rührt von einer früheren OP und wird daher auch bleiben.

Das Du jetzt zu Hause liegst ist genau das was ich meine wenn ich auch vor der Angst vorm nächsten Mal spreche.

Ich habe keine Familie in der Nähe, mein Mann arbeitet und ist viel auf Reisen...
Ich wäre mit sowas komplett aufgeschmissen!#schmoll

Ich wünsche Dir noch ganz viel Durchhaltevermögen und das noch viel Zeit bis zu einem Krankenhausaufenthalt vergeht!
Alles Gute für den Rest der SS und eine schöne Termingerechte Geburt

LG Bieni

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Hallo

Bei mir war es bei beiden SS gleich. Beim 2. mal fings etwas später an. Der Erste kam bei 25+5 mit übelsten Problemen und der Zweite bei 27+6 ohne Probleme. Er musste zum Glück nur wachsen. War aber alles sehr schwer, weil mein Großer sehr an mir gehangen ist und ich ins Krankenhaus kam. Mein Mann hatte Riesenprobleme bis der Große es akzeptiert hatte. Er tat mir soooo leid. Wenn ich das alles gewusst hätte, hätte ich das nicht gemacht. Jetzt bin ich natürlich froh um meine beiden Jungs und denke nicht daran noch eins kriegen zu wollen.

Liebe Grüße Bobinha mit heute durch den Wind Jungs

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Hallo

ich habe nach 2 Frühchen ein drittes Kind bekommmen - mit entsprechende Behandlung ist der Kleine dan in de 42 woche eingeleitet worden. Ein bißchen was darüber steht in meiner VK.

Habe diese dritte schwandeschaft genau geplant und war schon im Vorfeld bei einem speziallisten für Risikoschwangerschaften. Es gibt einiges was man tun kann.

LG
Karo

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Hallo,

oh je, da habt ihr schon ganz schön was mitgemacht. :-(

Bei uns war es ein bisschen andersrum. Mein erstes Kind hab ich in der 24 SSW verloren. Das ist einige Jahre her, das Baby war damals total ungeplant, ich war noch in der Ausbildung, die Beziehung zu meinem Ex war gerade vorbei.... Nun gut ich hab ne Weile gebraucht, aber es doch ganz gut verarbeitet. Soweit man das eben kann.

Hab dann meinen Mann kennengelernt wir haben geheiratet und dann kam der Kinderwunsch. Natürlich auch große Angst, dieses Kind zu verlieren. Auch im Vorfeld, also während der Kinderplanungs und Zeugunsphase, hat man doch immer wieder daran gedacht. Teilweise war es dann auch so, das ich dachte, nein nicht nochmal, lassen wir es einfach.
Wurde dann schwanger und es ging alles recht gut. Hatte zwar ab der 30/31 SSW vorzeitige Wehen und ab da war die Schwangerschaft dann wirklich sehr bescheiden. Letzten Endes wurde es bei 37+2 einen Not KS wegen Präeklampsie.

Wir wollten damals unbedingt ein zweites Kind. Mit kurzem Abstand, das hatte ich mir immer vorgenommen. Unsere zweite Maus wurde dann genau elf Monate nach der Geburt unserer Großen geboren. Auch noch Zeitgerecht. Wir haben gerade so die 38 SSW geschafft. Hatte eine Uterusruptur während der Geburt, also Not KS.

Lag bei ihr ab der 24 SSW, mit vorzeitigen Wehen. Das war schon hart. Zumal die Maus auch nicht wirklich gesund war und ist. Mittlerweile ist es besser, aber die Anfangszeit war nicht einfach. Sie war ein Schreibaby, sie hatte Krampfanfälle, konnte die rechte Seite nicht bewegen, hatte nen Magen Pförtner Krampf und nen gutartigen Tumor im Kopf, der operativ entfernt werden musste.... und, und, und..

Tja.... trotzdem wollten wir ein drittes Kind. Klar war der Gedanke mit Angst verbunden und ich hatte zweimal eine FG. Vll. ein Zeichen es zu lassen. Wir haben es nicht gelassen, der Wunsch war zu groß und genau ein Jahr nach der Geburt unserer Kleinen wurde ich wieder schwanger. Alles verlief wunderbar.... bis zur 20 SSW.

Hatte ne Cervixinsuffizienz, MuMu bei ca. 8 cm offen, Fruchtblasenprolabs. Nüchtern betrachtet war die Geburt in vollem Gange, nur gemerkt hab ich davon nichts. Ab da begann der Kampf, Cerclage und liegen, liegen, liegen. Später durfte ich dann mal ein paar Schritte vor die Tür laufen, immer wieder KH.... Rückblickend kann ich sagen es war die Hölle und es wird dauern bis ich es verarbeitet habe.

Unsere Maus kam vor zehn Tagen bei 30+2 per Notsectio wegen Uterusruptur (mal wieder) auf die Welt. Sprich von der Cervixinsuffiziens her, hätten wir es sicher noch ein paar Wochen geschafft, aber es kam halt diese Ruptur dazwischen. Schwer zu begreifen und die ersten zwei, drei Tage war ich darüber so wütend, das ich am liebsten im KH randaliert hätte. :-D

Schlussendlich wurde jetzt festgestellt das ich einen pathologischen Uterus habe, das der Muskel an sich zu dünn ist, die Gebärmutter falsch liegt und noch ganz viele andere Sachen, tja und eigendlich nicht dafür gemacht ist, ein Baby auszutragen. Das haben wir vorher nicht gewusst. Einerseits gut so, denn sonst hätten wir nie Kinder bekommen, da uns wahrscheinlich jeder Arzt davon abgeraten hätte, andererseits läuft es mir eiskalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, das ich bei jeder Schwangerschaft ein enorm hohes Risiko trug, das ganze nicht zu überleben.

Also ich kann dir leider keinen Rat geben, aber ich denke, an deiner Stelle würd ich es probieren. Bei dir ist es ja bekannt, das du eine Insufizienz hast und ich denk, dann kann man rechtzeitig vorbeugen. Hab mal gelesen, das man da meist ab der 14 SSW eine Cerclage oder einen Muttermundverschluss bekommt. Klar wirst du dich schonen müssen, vll. sogar auch liegen, aber ich denke man kann es auch mit ner Cervixinsuffiziens bis zum Schluss schaffen. :-)

LG S.

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Hallo Bieni!

Wir kennen uns noch aus dem Cervixinsuffizienz-Forum, meine Ronja kam ebenfalls 4 Wochen zu früh am 19.02.2010, nachdem ich damals seit Nikolaus 2009 lag.

Auch meine erste Tochter kam zu früh nach ebenfalls langem Liegen und Bangen.

Ich kann dir sagen: Bei BEIDEN habe ich heute ein unheimlich stolzes Gefühl. Ich seh es vielleicht aus einer anderen Warte. Ich bin stolz darauf, es beiden durch mein langes Liegen und meine Disziplin erspart zu haben ein Extremfrühchen zu sein. Beide kamen letztendlich "nur" 4 Wochen zu früh, beiden ging es sehr gut, ausser einer Gelbsucht und Trinkschwäche bei beiden und bei Svenja frühgeburtlicher Immunschwäche (viele KH-Aufenthalte in den ersten 3 Jahren...).

Ich sag mir immer: Ich bin stolz heute 2 gesunde Kinder zu haben.

Nach Svenja hat es sehr lange gedauert, eh ich mich wieder an eine SS getraut habe, es war gut so und heute bin ich trotzdem froh, das wir nun mit 2 Mädels unsere Traumfamilie haben.

Leider ist es bei Cervixinsuffizienz so, das jedes weitere Kind tendenziell noch früher zur Geburt drängt, weil unser Körper durch jede Geburt diesbezüglich noch schwächer wird. Svenja statertet damals in der 29. SSW, Ronja in der 26. SSW und alle Ärzte raten mir von einem 3. Kind ab, weil das dann nochmal 4 Wochen eher starten wird, was lebensgefährlich wäre, in meinen Augen auch unverantwortbar. Ich weiss auch nicht, wie ich 16 Wochen plus/minus liegen sollte, mit bereits 2 Kindern hier zu Hause, es wäre kaum händelbar und ich will es beiden auch nicht zumuten.

Höre du einfach auf deinen Bauch, ob du nochmal die Kraft hast, eine SS zu durchleben, mit allem was passieren kann, ich konnte es wie gesagt lange nicht, bis irgendwann ein Wandel kam, frag mich nicht warum.

Ganz liebe Grüße
Nicole

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Hallo

Ich hab nach 2 jahren eine Traumatherapie gemacht weil es immer schlimmer bei mir. Das hat mir sehr geholfen.

Wir haben uns gegen ein 2.Kind entschieden da die Ärtze meinten es läuft wieder so wie bei Tim und ich bin dankbar das er heute gesund ist und nur noch Ergotherapie braucht.
Ich hätte eine 2. SS nicht gepackt psychisch und körperlich und mein Mann wollte das auch nicht mehr nach 3 Jahren KIWU, dann die Risiko SS, 8 Wochen KH, Not Sectio, die lanhen Wochen auf der Neo :-(....... die OP´s bei Tim.

LG Michi

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Hallo Bieni,

bei mir ist es jetzt schon fast 9 Jahre her, das mir mein Baby per Notkaiserschnitt aus dem Bauch gerissen wurde und man damit fortrannte. Als ich endlich zu ihm kam, war ich auf diesen Anblick nicht vorbereitet. Und genau wie Du dachte ich was immer das ist, ich werd mich mal drum kümmern... Mein Kind und ich habe heute

eine sehr enge Bindung, aber manchmal frage ich mich, ob es wohl noch schöner wäre, wenn ich die ersehnte natürliche Geburt mit anschl. Baby auf dem Bauch hätte erleben dürfen. Von ganzen Herzen wünsche ich mir seit Jahren, eine weitere Chance auf eine Schwangerschaft und eine "echte" Geburt zu bekommen. Leider hat es bisher nicht geklappt. Vielleicht sollte dies mein Schicksal sein. Mir wird immer etwas fehlen. Jede Schwangere die ich in meinem Umfeld erlebe, macht mich erst sehr traurig und dann fiebere ich mit. Viele Leute sagten mir stell Dich nicht so an, dein Kind lebt doch! Natürlich bin ich dafür dankbar und würde mein Kind nicht mehr leben, wäre ich auch nicht mehr da, aber dieses plötzliche beenden einer Schwangerschaft, die ich mir so sehr gewünscht hatte, all die Maschinen, all die schlimmen Schicksale um mich herum, das nicht selber entscheiden dürfen, das zerplatzen eines für selbstverständlich gehaltenen Traums rund um Schwangerschaft und Geburt, kann ich nicht vergessen, nicht verarbeiten.
Auch nach so langer Zeit, kommen all diese Gefühle immer mal wieder hoch. Manchmal auch Wut, wenn ich lese: boa ich bn schwanger, keinen Bock mehr, Kind soll jetzt endlich auf die Welt!!!!! Diese Frauen wissen nicht was sie sagen. Wissen nicht wie gesegnet sie sind. Halten alles für selbstverständlich. Und werden auch nie wissen das es nicht selbstverständlich ist!:-[

Ich habe keine Angst vor einer weiteren Schwangerschaft, viel größer ist meine Panik, das dies wirklich meine einzige Chance gewesen ist und ich es nie erleben darf...und woanders schmeißen Leute ihre Babys in den Müll oder quälen ihre Kinder.

Oft frage ich mich ist das eine Strafe? Wenn ja, was habe ich denn verbrochen?