Nach 2 Frühchen noch ein Kind bekommen????

Hallo Ihr Lieben,
ich wollte mal fragen wer von euch es gewagt hat, oder was eure Meinung dazu ist.
Meine Tochter kam vor 5 Jahren in der 36+2 SSW nach einem Blasensprung zur Welt.
Kerngesund und nach 4 Tagen sind wir nach Hause gegangen. Sie war 48cm und 2700g schwer.
Die Schwangerschaft war leider nicht ganz komplikationslos.

Dann wurde ich nach 2 Jahren mit Nr. 2 Schwanger. Auch hier kam es zu Komplikationen mit einem totalen Muttermundverschluss und Cerclage in der 12. SSW.
Unser Sohn kam dann bei 33+1 per Kaiserschnitt zur Welt wegen ständiger vorzeitiger Wehen.
Er wog 2310g bei 48cm. Nach 2 Wochen durften wir mit einem Gesund Kind die Klinik verlassen.
Leider musste er mit 10 Monaten und mit 14 Monaten am Kopf operiert werden und hat heute eine Epilepsie. Ist aber sehr gut eingestellt und schon seit über einem halben Jahr Anfallsfrei.
Wir haben sehr viel durchgemacht, haben aber heute bis auf die Epilepsie 2 Gesunde Lebensfrohe Kinder. Die Epilepsie merkt man ihm nicht an. Er hat eine Brille aber nur wegen einer normalen Hornhautverkrümmung.
Die Ärzte sind sich ziemlich Sicher das die Sache mit dem Kopf eine Laune der Natur war und sie glauben nicht das es was mit der Frühgeburt zu tun hat. Aber Gewissheit können sie natürlich keine geben.

Wir haben schwierige Zeiten und lange Krankenhausaufenthalte hinter uns, unsere Ehe hat gelitten.
Seit etwas mehr als einem halben Jahr geht es uns allen wieder gut. Wir sind eine tolle Familie geworden, auch wir als paar verstehen uns wieder richtig gut.

Aber wir beide haben das Gefühl uns fehlt noch was. ein 3. Kind. Es war immer unser Wunsch. Je mehr wir drüber nachdenken fehlt es uns wirklich sehr. Aber wir haben natürlich auch Angst.

Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich/Wir fühlen uns noch nicht Komplett.
Aber nach 2 Frühchen ist die Chance das wir noch eins bekommen natürlich sehr hoch.

Hat einer ähnliches durchgemacht? Wie habt ihr euch entschieden. Was würdet ihr mir raten?

Ich habe aus verschiedenen Gründen zur Zeit keinen Frauenarzt und erst im Dezember einen Termin bei einer neuen Frauenärztin bekommen.

Vielen Dank,

LG Sternchen mit 5* fest im Herz, sowie 2 Kids (5 und 2,5 Jahre) an der Hand

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Hi also ich denke die Ursache (falls bekannt) viel entscheidender. Da du schon so früh in der Schwangerschaft Probleme hattest und einen totalen Muttermundverschluss plus Cerclage erhalten hattest, steht bei dir vielleicht eine Muttermundschwäche im Raum?

Bei mir ist das leider so und wir haben uns letztendlich bewusst gegen ein drittes entschieden. Unser zweites Kind ging es postnatal einfach zu schlecht, als das wir dies nochmal riskieren wollen würden

Du hast es in den beiden Schwangerschaften "annehmbar" weit geschafft, finde ich. Wenn du und dein Mann wirklich nich ein drittes wollt und bei dir eine Muttermundschwäche im Raum stehen sollte, dann würde ich an deiner Stelle versuchen etwas vorzusorgen:

- Guter, erfahrener Frauenarzt der dich betreut und die erhöhte Risikowahrscheinlichkeit ernst nimmt (Magnesium, Cerclage, engmaschige Kontrollen evtl Verschluss usw).
- Mir ggf eine gute erfahrene Hebamme suchen, welche dich während der Schwangerschaft betreut
- Du hast 2 noch recht junge Kinder! Du musst dich aber dann dringend schonen können. Dafür wäre es sinnvoll Unterstützung zu organisieren: Verwandtschaft, Freunde usw.
- auf Geschlechtsverkehr und andere wehenfördernde Aktivitäten in fortschreitender Schwangerschaft verzichten
- Entbindungsklinik mit PNZ Anschluss Level 1 wählen und frühzeitig vorstellig werden (ab SSW 22)

Liebe Grüße snow

PS: ich kenne die Ursache bei euch für die Frühgeburtlichkeit deiner beiden kleinen nicht, daher bezog ich mich jetzt explizit auf die Muttermundschwäche

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Meine Tochter und ihr Mann entschieden sich nach ihrem Extremfrühchen mit anschließender zweijähriger schwieriger Hüftbehandlung (mehrere Operationen und Schienenbehandlungen) dass sie das nicht nochmal riskieren wollen.
Sie hatte einen Blasensprung vermutlich schon in der 23./24.Woche, richtig erkannt wurde er erst in der 25. Woche.
Und - Leonie muss nächstes Jahr nochmal an der schwierigeren Hüfte operiert werden.
Du hast zwei schwierige Schwangerschaften hinter Dir und andere Sorgen auch noch.
Hast Du die Möglichkeit, beide Kinder unterzubringen, falls Du sehr früh und sehr lange stationär liegen müsstest? Wer unterstützt Dich, wenn Dein Kind mit Problemen auf die Welt kommt, die vielleicht länger andauern?
Sich nicht komplett fühlen ist die eine Sache - die ich verstehen kann.
Aber das Schicksal nochmal herausfordern, die andere, auch wenn es ein abgedroschenes Wort ist. Man sollte vielleicht auch mal einfach zufrieden sein, wie es ist - auch im Hinblick darauf, dass ihr euch als Paar wiedergefunden habt. Nochmal alles von vorne? Das nächste Kind kommt vielleicht noch früher?
Ich schreibe Dir nichts anderes, wie ich es aus Sorge auch meiner Tochter sagen würde.
LG Moni

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Hallo,
wir haben drei Frühchen, von einem 4. Kind hat uns der FA definitiv abgeraten. Das erste Kind wurde nach einer schweren SS mit Blutungen im 4. und 5. Monat sowie Bettruhe ab der 29. Woche wegen vorzeitiger Wehen normal bei 36+6 geboren. Wir durften nach 4 Tagen nach Hause. Kind hatte eine schwere Trinkschwäche und bis zum 6. Lebenjahr ziemliches Untergewicht. Kind zwei war meine Horrorschwangerschaft mit strenger Bettruhe von der 8. Woche an wegen Sturzblutungen bis etwa zur 30. Woche. Geburt bei 34+1 nach Blasensprung durch Notkaiserschnitt. Nur 13. Monate später wurde unser Jüngster nach toller SS als Sturzgeburt bei 31+0 geboren. Er durfte nach 23 Tagen das KKH verlassen. Alle dreien geht es heute super. Der Jüngste und die Mittlere hatten einen Monitor. Die Mittlere sehr lange Krankengymnastik.
Mein FA hat abegeraten, weil die Tendenz immer früher war. Er hatte einfach Bedenken, dass ein 4. Kind dann vor der 30. Woche geboren werden könnte, was dann ja ein ganz anderes Kaliber als meine Spätfrühchen gewesen wäre. Frag doch einfach mal deinen Arzt, was er von einem weitern Kind hält.
LG

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Moin,

Man muss im Leben leider oft auf Plan B zurückgreifen.

Wir sind eigentlich noch weiter weg von komplett wie Ihr. Wir wollten immer 2 oder 3 Kinder. Nach unserem Extremfrühchen das schwere Komplikationen hatte und nur durch ein Wunder überlebt hat greift Plan B. Es gibt nie nur ein Ding im Leben das einen glücklich macht, ausfüllt. Es gibt ja auch Hobbies, Neigungen, ... Ich bin früher viel geritten, Plan B als ich lange nicht schwanger wurde war eigenes Pferd und Nebenberuf Trainerin oder ich hab noch Fussball gespielt und hätte meinen Trainerschein gemacht und Kinder trainiert. Jetzt ist es eben nur ein Kind, und ich kombiniere beide Träume jetzt, der Lütte hat ein Pflegepony auf dem er schon reitet und mit dem er Führübungen macht und ich übe mit dem Pony "Shettysports". Dazu widme ich mich mehr dem Umweltschutz, ich beschäftige mich gerade mit "Selber machen statt kaufen" und mit Zero Waste, informiere mich sehr kritisch darüber woher unsere Lebensmittel kommen, welche Milch kann man wenn überhaupt mit gutem Gewissen kaufen etc. ...

Es gibt noch viel mehr, Kunst, Musik, Literatur, Hobbies, Haustiere... die alle einen Leerraum erfüllen könnten. Überlegt doch mal wie ein Leben mit 2 Kindern aussehen könnte das Euch erfüllt? Überlegt nicht ob ein drittes Kind fehlt oder toll wäre, überlegt anders herum, überlegt Alternativen.

Zur Entscheidung: Die Frage ist ja haben wir unser Kontingent an Glück aufgebraucht dass der Lütte inzwischen gesund und munter und gut entwickelt ist oder unser Kontingent an Pech mit den ganzen Komplikationen?

Und Deine Geburten rutschen immer mehr nach vorne, mit jeder Woche die ein Kind eher kommt wird das ein anderes Kaliber! Ihr hattet bisher verdammtes Glück! Nach 2 Wochen nach Hause ist gar nix. Frühchen kann auch x Operationen, monatelange Krankenhausaufenthalte etc heißen. Und was wird dann aus den beiden Kindern zu Hause?

Ich hoff ich konnte Euch ein paar Hilfen geben,
wünsche Euch alles Gute mit der Entscheidungsfindung,
WuschElke

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Ich kann dich gut verstehen. Wir haben zwar nur ein spätes frühchen aber die Schwangerschaft war sehr schwierig. Ich musste ab der 12ten viele Medikamente nehmen und mich schonen. Wir sind unglaublich froh das der kleine Pups gesund ist. Wir überlegen oft ob wir es nochmal probieren sollen und sind hin und her gerissen. Die Chancen dass meine nächste Schwangerschaft wieder so verläuft sind sehr hoch. Und dann kommt noch ein Kleinkind dazu dessen Bedürfnisse auch gestillt werden möchten. Sehr schwierige Entscheidung.

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Guten morgen, wenn auch etwas verspätet, wollte ich mich bei all euren ehrlichen Antwort bedanken.
Genau sowas wie euch habe ich gesucht die uns mal die Augen öffnen, das wir all das einmal mit anderen Augen, aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Vielen Dank dafür. Nächste Woche geht es erstmal in Kur und danach habe ich einen Termin bei einem neuen Frauenarzt mit dem ich alles besprechen werde.
Wenn es nochmal ein drittes geben sollte, dann sowieso nicht jetzt , sondern erst wenn die kleinen älter sind, das war mein Plan.
Vielen Dank,
Beste Grüße