SPZ ist es Pflicht mit Frühchen dahinzugehen?

?

1

Nein, aber da jene Frühchen, welchen es empfohlen wird signifikanten Risikofaktoren bzgl. Langzeitfolgen ausgesetzt sind, ist es wichtig und meines Erachtens auch notwenig, sie interdisziplinären Verlaufskontrollen zu unterziehen.
Wenn sich schon früh herausstellen sollte, dass das Risiko z.B. bzgl Kognition, Motorik, Sprachentwicklung usw. nach sehr gutem Verlauf gering ist, so werden die Verlaufskontrollen in weiteren Abständen stattfinden. Einige Frühchenmamas die ich kenne, sind jetzt mit 2,5 Jahren schon so gut wie entlassen.

2

Hallo!
Pflicht ist es nicht, aber ich bin da gerne hin gegangen! In "unserem" SPZ hat man sich für uns jedes mal sehr viel Zeit genommen, was für unseren Sohn total wichtig war, denn er taut(e) nur sehr schwer auf. Bei den U Untersuchungen lief daher so gut wie nix #aerger
Außerdem gucken die noch mal ganz anders aufs Kind, weil die dort einfach viel mehr Erfahrungen mit Frühchen haben! Wir waren da zuletzt vor einem Jahr (da war er 4) und ich hatte ehrlich den Eindruck, die freuen sich über uns. Die protokollieren wohl gerne die Entwicklungen von Frühchen #freu
LG
asira #winke

3

Solange Du einen guten Kinderarzt hast, der sich auch mit Frühchen auskennt, eher nicht.
Meine Enkelin war ein Extremfrühchen (29. Woche) und meine Tochter war mit ihr nie in einem SPZ, da es von uns aus 100 km entfernt und mit öffentl. Verkehrsmitteln sehr umständlich zu erreichen ist. Die Kleine war schon aufgrund ihrer Hüftoperationen und deren Nachsorge soviel in Krankenhäusern, dass das vollkommen ausreichte an "Beobachtung". Im Alter von 2 Jahren wurde sie zur Frühchenuntersuchung in das KrHs eingeladen, in dem sie geboren wurde. War auch für die #katze EIne gehetzte Ärztin redete wie ein Buch auf Leonie ein, sie machte zu - fertig aus. Als die Ärztin dann gerade "Dringende Sprachförderung" eintragen wollte, kam ich zufällig gerade zum Abholen der beiden um die Ecke und Leonie sagte "Omaaaa wo bleibst du denn?" - war somit auch erledigt. Sie redete bereits wie ein Buch- aber gut, wollte die Ärztin nicht glauben.
Gute eigene Beobachtungsgabe und ein guter Kinderarzt reichen auch aus. Auch die anderen Mütter, mit denen meine Tochter noch aus Frühchenstationzeiten Kontakt hat, fuhren nie in das SPZ, weil einfach viel zu umständlich. Alle Kinder sind nun 11 Jahre alt und durchweg auf weiterführenden Schulen, fit und munter.
LG Moni

PS: SPZ ist sicher eine gute Sache, unbestritten, wenn man keinen Kinderarzt mit guter Frühchenerfahrung hat so wie meine Tochter.

4

Also unsere Kinderärztin/Neonatolgin hatte jahrelang auf der Frühchenintensiv gearbeitet - ist überaus Frühchen erfahren - und das SPZ ist für uns dennoch unheimlich wichtig.
Klar kann bzw. konnte unsere Kinderärztin uns super begleiten, beraten und einiges an Nachsorge (wie bspw. Kontrollsonos der Hirnblutungen durchführen) leisten.
Aber das SPZ sieht nunmal ganz anders auf das Kind, testet Kognition, Motorik (Reflexe, Pyramidenbahnzeichen usw.) und arbeitet interdiziplinär mit Ergo-, Logo-, Physiotherapie sowie mit Heilpädagogik, Neuroorthopädie, Psychologie und Psychiatrie zusammen. Unsere SPZ-Ärztin ist bspw. Neuropädiaterin und schaut ganz anders auf das Kind.

Gründliche interdisziplinäre Verlaufskontrollen dienen der Prophylaxe und alles kann auch eine noch so gute Kinderärztin nicht alleine stemmen und abdecken. Genau aus diesem Grund existieren Kliniken und Einrichtungen wie das SPZ um nichts zu übersehen und nichts zu verpassen.
Den Bayley hatte bei uns übrigens eben jene Neuropädiaterin durchgeführt, welche ihn seit Entlassung betreut und daher auch überaus gut kennt. Auch ein Vorteil den ich wichtig finde. Des Weiteren ist es überaus nützlich, das SPZ zur Unterstützung zu haben, wenn bspw. um Anträge (SBA/Pfegegrad ggf. inkl. Wiedersprüche), um I-Statusbeantragung, Schulbegleiter usw. hinauslaufen sollte. Das SPZ ist als eine solche Institution nunmal unbestritten übergeordnet und hat bei der Beantragung bzw. Beurteilung ein höheres Gewicht.

Die Unterstützung eines SPZ's kommt Frühchen zu Gute und somit auch deren Familien, wenn es um Unterstützung (bei Behörden, Krankenkasse usw) geht.
Die umfangreiche Betreuung und Testung, kann kein Kinderarzt stellen. Bei den U-Untersuchungen (Kassenleistung) wird auch nur oberflächlich geprüft und bei Auffälligkeiten folgen Verordnungen/Überweisungen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass alle SPZ-Therapeuten sowie herangezogene Belegärzte i.d.R. über einen sehr hohen Erfahrungsschatz verfügen.
Bekomme ich als Mutter allerdings eine Diagnostikverordnung vom Kinderarzt, so ist es an mir als Mutter einen geeigneten, erfahrenen Therapeuten mit den richtigen Schwerpunkten zu finden.

Logopädie: Genau aus diesem Grund, ging bei uns wertvolle Zeit verloren, weil ich an die falsche Praxis geraten war. Nun wurde im SPZ getestet und ein Schwerpunkt konnte somit fix ausgemacht werden. Ich konnte eine Praxis konsultieren, welche die nötigen Schwerpunkte in petto hat und zusätzlich interdisziplinär arbeitet. Erspart mir/uns einiges an Mühen und unser Kleiner zeigt mittlerweile erste Erfolge Therpieansätze im Alltag umzusetzen. Ohne die SPZ-Indikation mit (ganz wichtig:) Schwerpunktfestlegung hätten die Mühlen langsamer gemahlen und ich als Mutter wäre wohl immernoch am kämpfen und auf der Suche nach konstruktiver Unterstützung.

Hilfsmittel: auch hier ein klares "Dafür" bzgl SPZ. Wenn dein Frühchen Hilfsmittel benötigen sollte: Rollator, Lagerungshilfsmittel wie bspw. Pörnbacher Keil oder auch wenn es um Pflegebetten oder sonst etwas geht, dann emofielt es sich durchaus, eine Institution wie das SPZ alsFürsprecher zu haben.

Lg Snow

5

Das sollte wohl hauptsächlich an die TE gehen ;-)

Wir hatten das Glück, dass die Kinderärztin meiner Enkelin jahrelang auf einer Frühchenintensiv gearbeitet hatte, bevor sie eine eigene Praxis eröffnete. Sie hat nie oberflächlich untersucht, sondern sehr gründlich und auch sehr vieles nachgefragt. Aber das muss natürlich nicht überall so sein.
Besonders, wenn Kinder wirklich Auffälligkeiten zeigen und die Eltern auch andere Unterstützung brauchen, ist sicher ein SPz hilfreich. Was ich aufzeigen wollte, dass ein Frühchen nicht "automatisch" ein SPz braucht. Auch meine Nichte hatte ein Frühchen aus der 29. Woche und fuhr keine 100 km in das SPz, sie war bei der gleichen Kinderärztin wie meine Tochter.
Leonie wie auch das Kind meiner Nichte entwickelten sich derart gut, dass schon bald nicht mal mehr das "korrigierte Alter" ein Thema war - keine Ergo, keine sonstige Frühförderung, es war einfach nichts erforderlich - auch nicht im Rückblick.
LG

weitere Kommentare laden
6

Sollte man sich bei der SPZ schon vor entlassung des frühchens einen termin holen? Ich hab bis jetzt nichts davon gehört...

8

Hi Semi, also ich hatte noch während unseres Aufenthaltes eine Schwester (erfahren und langjährig dort) mehr nebenbei unter 4 Augen gefragt, welche Ärztin/Arzt vom SPZ denn besonders zu empfehlen sei - insbesondere fachlich. Die Schwester war schon viele Jahre auf Station und wir verstanden uns sehr gut. Da nannte sie mir einen Namen ;) Unser SPZ ist unserem Kinderkrankenhaus direkt angegliedert und die Terminvergabe lief über das KKH und der Termin stand dann auch schon im Entlassungsbericht.
Das wird wohl überaus anders sein. Aber wenn du noch in der Klinik bist, dann kannst du vielleicht schon mal die Ohren offen halten bzgl. eines guten Arztes zur Nachbetreuung.

LG

14

Pflicht ist es nicht. Aber ich finde es nicht schlecht. Man kann sich das ganze ja angucken und dann immer noch entscheiden ob man bestimmte Empfehlungen macht. Sollte man aber mal ein ärztliches Attest für irgendwas benötigen ist das eines SPZ höhenwertiger als vom Kinderarzt.

Bei unserem SPZ war es so, daß man automatisch eingeladen wurde, wenn bestimmte Kriterien erfüllt waren. Ich kannte es nämlich nicht und man sagte uns auf der Frühchenstation auch nichts davon und dann kam die 1. Einladung. Haben dann alles mitgenommen und normal machen sie es bis zum 2. Lebensjahr. Bis dahin haben der Großteil der Frühchen alles aufgeholt. Bei uns fing es auch erst super an. Aber im Laufe der Zeit kamen kleine Auffälligkeiten. Nichts gravierendes, aber unsere Kinderärztin hat es immer als normal abgetan. Der Bayley-Test war bei uns dann sehr spät. Ich glaub mit 2J9M. Auch da Auffälligkeiten. Also mußten wir jedes Jahr wieder antanzen. Zeit für den einen Termin hab ich dann auch noch. Dann mit 6 1/2 gab es nochmal einen großen Test. Auch da gab es einige Defizite, aber er hat gut aufgeholt und ist jetzt aus dem SPZ entlassen.

Uns hat es oft geholfen auch mal einen Bericht vom SPZ vorlegen zu können. Was wir daraus umgesetzt haben, lag ja in unserer Hand.

15

Hallo,welche Auffälligkeiten waren es wenn ich fragen darf ?

18

Er hat eine Essstörung (nach wie vor), War immer zu klein und zu leicht. Mit 6 ist er endlich in die Perzentilkurve gekommen. Sprachentwicklungsstörung und 1-2 andere leichte Auffälligkeiten. Nichts gravierendes, aber was was immer wieder kontrolliert wurde.

weitere Kommentare laden