Kein Fruchtwasser mehr nach Blasensprung 16. SSW

Hallo zusammen,

ich habe bereits im Schwangerschaftsforum unsere Geschichte erzählt und mir wurde mehrmals geraten hier im Frühchen Bereich nochmal zu schreiben. Wir haben noch kein Frühchen, aber es läuft wohl alles darauf hinaus.

Es geht um eine für uns sehr schwierige Situation, bei der wir auf der Suche nach Unterstützung sind. Meine Freundin hatte in der 16. SSW einen Blasensprung, welcher wenige Stunden nach einer Fruchtwasseruntersuchung ausgelöst wurde. Ab diesem Tag befinden wir uns im Krankenhaus und haben es heute bis zur 22. SSW gepackt. Leider haben wir bisher nicht das Glück gehabt, dass sich die Stelle wieder verschlossen hat. Der Fruchtwassertest ist weiterhin auch nach 6 Wochen positiv. Zunächst sah es noch in den ersten 2 Wochen relativ positiv aus, das Fruchtwasser war sehr gering, jedoch waren noch ein paar kleine Depots da. In der 19. SSW wurden wir dann in eine Klinik mit Perinatalzentrum Level 1 verlegt zur eventuellen Fruchtwasserauffüllung, jedoch wurde es seit der Verlegung immer schlimmer. Eine Fruchtwasserauffüllung wird man nicht machen, solange das Wasser abläuft. Und es wurde mit jedem Ultraschall weniger. Heute ist es ein Anhydramnion, kein Depot mehr messbar, der einzige Ratschlag lautet seit 3 Wochen: Abbruch. Aktuell hat sie auch vermehrt Blutungen, welche jedes mal die Situation noch schlimmer machen, als es eigentlich schon ist.

Es gibt zum Glück auch noch ein bisschen positives.. das Baby wächst bisher absolut zeitgerecht, der Herzschlag ist kräftig, die Durchblutung (Plazenta?) ist bestens, die Laborwerte meiner Freundin sind stabil, ihr geht es gut und seit fast 2 Wochen wurde das Antibiotika abgesetzt. MM geschlossen, keine Wehen, keine Schmerzen. Der letzte Abstich zeigte auch keine Keime oder Pilze. Sie liegt tapfer im Bett und kämpft, trotzdem leidet sie sehr unter der ganzen Situation. Obwohl wir so jetzt schon 6 Wochen ausgehalten haben, wird die Situation nicht einfacher. Gefühlsschwankungen sind an der Tagesordnung, der Kopf lässt einen einfach nicht in Ruhe. So fällt es auch mir immer schwerer wie ich damit umgehen soll, kein Arzt hat hier wirklich Hoffnung mehr. Bald kommen wir in den Bereich der Lebensfähigkeit, das ist auch der Grund, warum ich hier im Frühchen Forum jetzt schreibe. Es lässt sich wohl nicht mehr vermeiden, vorausgesetzt wir packen es bis dahin, denn die Risiken quälen uns sehr..

Der nächste Schritt wird jetzt die Lungenreife sein, wobei es auch dabei Probleme gibt, wenn das Fruchtwasser fehlt kann die Spritze nicht richtig wirken. Bis dahin sind es aber noch ein paar Tage und wir machen uns gerade große Sorgen um die Blutungen. Die Ärzte sagen dazu nur, solange sie keine schmerzen hat und es nicht in großen Mengen austritt, kann das eine normale Folge vom Blasensprung sein, eventuell Plazenta? Gestern war es den ganzen Tag über immer ein mittelgroßer Fleck, vermutlich auch wieder mal vermischt mit Fruchtwasser, obwohl es mir sehr dunkel vorkommt. Davor hatten wir auch schon öfters sehr stark verdünnte, rötliche Flüssigkeit. Jeder Tag ist anders, jede Woche bauen wir uns aufs neue auf, irgendwie. Wir waren auch schon kurz davor aus lauter Verzweiflung auf die Ärzte zu hören, aber haben uns dann doch immer wieder dagegen entschieden. Im Schwangerschaftsforum haben wir viele bereits viele ermutigende Beiträge bekommen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Jetzt müssen wir uns über das Thema Frühchen gedanken machen und hoffe, dass wir hier vielleicht noch etwas dazulernen können. Ich bedanke mich ganz herzlich fürs lesen und freue mich über jeden Beitrag, den ich mit ihr gemeinsam durchgehen kann.

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Lieber Nanoi!
Ich hab deinen Beitrag schon im SS-Forum gelesen und überlegt was zu schreiben.
Bei der Gefahr einer drohenden Frühgeburt wird gerne geschrieben wie toll sich selbst die kleinsten Frühchen entwickeln und das alles (überspitzt gesagt) ja kein großes Problem mehr wäre. Allerdings ist "gesundes, fittes" Kind immer relativ und die Wochen für das Kind nach der Geburt werden auch nicht erwähnt. Zusätzlich sind doch recht viele Kinder eben nicht gesund und fit.
Bei euch kommt erschwerend das fast vollständig fehlende Fruchtwasser hinzu. Dadurch hat die Lunge keine Möglichkeit sich ordentlich zu entwickeln. Es fehlt also nicht einfach nur etwas Surfactant und die Lungenreife hilft auch kaum. Das hast du ja zum Glück auch richtig beim Arztgespräch verstanden. Die Rahmenbedingungen sind äußerst bescheiden. Wenn es euer Kind schafft, nehmt nicht das "Vorzeigefrühchen" als Maßstab, sondern schaut auf euer Kind.
Ihr kämpft so tapfer und das ist auch absolut richtig! Es gibt immer Wunder (selbst schon einige Male erlebt) und vielleicht habt ihr eins, ich Wünsche es euch sehr!!!!
Aber achtet auf euch, nehmt Unterstützung an (Seelsorge, Psychologe) und seid auch auf den Supergau irgendwie vorbereitet (soweit man das kann).
Wenn die Ärzte eine Fruchtwasserauffüllung nicht für sinnvoll halten, dann wird es so sein, egal was das Forum sagt. Du hast es ja auch nachvollziehbar begründet.
Insgesamt machst du auf mich einen sehr informierten, klaren Eindruck, bes. in eurer Situation nicht immer einfach.
Pass auf deine Frau auf, aber vergiss dich nicht! Du bist der Papa und hast das Gleiche Recht auf Sorgen und Bedürfnisse.
Ganz liebe Grüße und halt uns gerne auf dem Laufenden,
Hermiene

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Moin,

ich finde Deine Antwort toll, und muss Dir ehrlich sagen dass ich auch immer in einem Zwiespalt bin was ich bei sowas antworte. Wir haben ja ein "Vorzeigefrühchen" und selbst ein Vorzeigefrühchen hat Baustellen, ich weiß ehrlich oft selber nicht was "meine Wahrheit" ist. Dass wir einen gesunden, fitten Jungen haben der mich zu einer super glücklichen Mama macht, mit Baustellen, aber super Prognosen, oder dass ich erst vor kurzem meinen Job geschmissen und mich neu orientiert habe, weil ich das Gefühl hatte die Therapietermine, die Hausaufgaben, all die kleinen bewussten Zuwendungen, die kleinen fördernden Bausteine die wir in den Alltag einbauen, nicht adäquat mehr wuppen zu können ohne das Gefühl zu haben selber auf der Strecke zu bleiben.

Ansonsten kann ich dir in allem was Du schreibst nur zustimmen!

LG
WuschElke

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Danke für deine lieben Worte!
Ich will keinem Kind das Leben bzw die Lebensfreude absprechen. Im Gegenteil, oft genug hab ich wegen meiner kritischen Einstellung zum Fetozid hier im Forum schon übel Gegenwind bekommen, da ich persönlich auch ein Kind mit Behinderung bekommen würde. Aber alles positiv reden? Natürlich werden alle diese Kinder geliebt, aber der Weg bis heim ist teils heftig.
Da hab ich höchsten Respekt vor den Eltern.

Falls es dich ein bisschen tröstet, auch mit Reifgeborenen kann das Leben sehr stressig sein. Meine Freundin hat zwei autistische Söhne die sich gegenseitig noch blockieren, der Supergau. Keine Ahnung wie sie das schafft, arbeiten geht sie tatsächlich nur um mal ihre Ruhe zu haben.

LG,
Hermiene

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So fing es bei meiner Tochter leider auch an - nur, kein Arzt und auch eine Hebamme in einer Notambulanz merkten es nicht. Erst in der 25. SSW war eine äußerst nachdrückliche Hebamme dann so stur, den Fruchtwassertest mehrfach zu wiederholen, bis klar war, dass der sogenannte Ausfluss seit Wochen wohl schon Fruchtwasser war und meine Tochter kam sofort in die nächste Uniklinik (Level 1) Sie hielt noch 4 Wochen durch, wurde heimatnah verlegt, da sie psychisch auch sehr angeschlagen war und drei Tage später kam meine Enkelin spontan auf die Welt, mit 980 Gramm. Sie musste diese Wochen strikt liegen, durfte nicht mal aufs Klo, ich denke mal, das wird bei euch auch so sein.
Leonie lag drei Monate auf der Frühchenstation bis zum geplanten Entbindungstermin. Beatmet werden musste sie nicht, bekam nur ein paar Tage CPAP. Leider hatte sie sehr unausgereifte Hüften (offenbar durch das unbequeme Liegen ohne Fruchtwasser) und musste hier noch ein paarmal operiert werden, was sich über 2 Jahre zog. Nun wird sie bald 12 Jahre alt und ist ein aufgewecktes gesundes Mädchen ohne jegliche motorische oder sonstige Einschränkungen. Ob sie an der Hüfte nochmal operiert werden muss, wird sich zeigen - wir sind einfach mal optimistisch.
Alles Gute euch - und Deine Freundin soll wirklich stur liegenbleiben, vielleicht hält sie ja noch ein bißchen durch; habe ich hier schon öfter gelesen, dass es klappte. #klee
LG Moni

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Hallo Moni,

vielen Dank für deine Antwort. Das ist ja auch schrecklich, dass es bei euch niemand gemerkt hat. Umso mehr Glück hattet ihr dann, dass es nicht zu einer Infektion kam. Ich freue mich, dass es ihr heute gut geht. Danke für deine netten Worte, wir machen weiter, auch wenn es uns wirklich sehr weh tut beim Ultraschall unser Baby nur sehr verengt zu sehen. :-(

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Hallo Nanoi,
schau mal im Frühchenforum bei rund ums baby (.de), da gibt es eine Geschichte, die eurer sehr ähnlich ist. Der Beitrag ist dort von Mrs. Midnight. Ihre Fruchtblase ist nach einer NotOp bei 15+ in der 16.SSW geplatzt und hat sich scheinbar auch nicht wieder verschlossen. Sie hat es bis zur 33. SSW geschafft und das Kind kam gesund zur Welt. Ich glaube ihr wurde auch zu einem Abbruch geraten, hat sie aber GsD nicht gemacht. Lies dir die Geschichte am besten selbst mal durch, vielleicht macht es dir/euch etwas Mut. Ich wünsche euch ganz viel Glück!

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Hallo,

danke für den Tipp. Im Schwangerschaftsforum sind wir schon auf die Geschichte aufmerksam geworden und haben uns gemeinsam alles durchgelesen. Eine sehr starke Frau mit allen Höhen und Tiefen. Ich hoffe, dass wir auch so stark bleiben können.

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Ich habe Ihnen eine Nachricht geschrieben

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Hallo,
mich hat der Beitrag sehr berührt auch wenn ich selbst kein Frühchen habe.
Ich verstehe irgendwie nicht warum sie das mit dem Fruchtwasser auffüllen probieren wollen.
Mehr Risiken als im Moment kann es doch kaum geben.
Ich wünsche euch das Beste, haltet durch!
Ihr habt ein kleines Kämpferlein ♡

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Hallo,

vielen Dank fürs lesen und antworten. Das mit der Auffüllung ist nicht so einfach, wie man es sich wohl wünscht. :-( Eigentlich ist es das gleiche wie die Fruchtwasseruntersuchung, nur umgekehrt. Ein erneuter Invasiver Eingriff bedeutet auch gleichzeitig wieder Infektionsrisiko und im schlimmsten Fall macht man sich eine weitere Stelle/Riss in der Fruchtblase. Davor hätten wir Angst, aber es ist in unserem Fall ja eh keine Option laut den Ärzten. Der Effekt würde wohl nicht lange halten, vielleicht ein paar Minuten, vielleicht ein paar Stunden, bis das Fruchtwasser wieder rauskommt. Danke für deine netten Worte.

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Hallo schön wieder von euch zu lesen.
Jeder Tag zählt und vielleicht ja ein besonderer Schutzengel über eurem Baby.
Es heißt ja auch Glaube kann Berge versetzen, vielleicht spürt das euer Minikämpferchen.
Ich hoffe ihr haltet noch lange durch und werdet am Ende belohnt werden.
LG

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Hallo Ihr beiden,

bin nur beim Rumlesen im Forum auf Deinen Beitrag gestossen und kann nichts qualifiziertes zum Thema beitragen, möchte Euch aber viel positive Energie und Kraft zum Durchhalten schicken, ich denke, wenn man sowas noch nicht erlebt hat, kann man sich gar nicht vorstellen, was Ihr gerade durchmacht.

Alles Liebe für Euch!

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Hallo aninsky,

das ist sehr nett, danke für deine Antwort. Wir freuen uns sehr darüber.

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Hey was ihr gerade durch macht hab ich quasi hinter mir. Fruchblase ist in der 13 ssw gesprungen und mein kleiner lag komplett auf dem Trockenen. Ich war leider nicht so stark wie ihr und habe mich für einen Abbruch entschieden. Da ich schon ein frühchen zur Welt gebracht habe 26 ssw. Meinem großen geht es heute gut aber es hat viel in mir zestört. Ich muss sagen ich bewundere euren Mut und euren Willen. Ich wünsche euch von Herzen alles erdenklich gut. Und das es am Ende gut ausgeht.

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Hallo,

Ich bin eher zufällig auf euren Beitrag gestoßen, bei mir in Bekanntenkreis wurde vor 3 Jahren ein Frühchen geboren, in der 24 SSW. Wie es genau kam, weiß ich leider nicht. Ich weiß nur noch dass die Mutter damals auch lange in Krankenhaus lag und es so bis zur 24.SSW geschafft hat. Der Kleine ist heute knapp 3 Jahre alt und bis darauf dass er etwas schlechter sieht und Brille tragen muss, ist es ein wunderbarer gesunder Junge.
Auch wenn ich nichts wirklich dazu sagen kann, wünsche ich euch viel viel Kraft und Stärke und drücke ganz fest die Daumen dass alles gut wird.

Liebe Grüße

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Hallo marlena,

danke für deine Antwort und die Geschichte. Das gibt sehr viel Mut so oft zu hören, dass es selbst in dieser sehr sehr frühen Woche alles gut gehen kann.

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Hallo,

zum Fruchtwasser-Problem kann ich leider nichts beisteuern, aber zur nicht wirkenden Lungenreife:
Unser Lütte ist bei 24+2 so schnell gekommen dass die Lungenreife nicht wirken konnte, und er war zwar länger beatmet als andere und hat eine leichte BPD, das heißt seine Lunge ist nicht so gut entwickelt, die Gänge sind dünner als normal, aber wirklich "richtig schlimm" ist das nicht und es hat sich bis zur Einschulung wohl komplett "verwachsen".

Es gibt heute noch eine recht neue, zweite Therapieform, das sogenannte Surfactant, mit dem die Lungen nach der Geburt"gespült" werden, das im Prinzip genauso wirkt wie eine Lungenreifespritze. Klar sind die Ergebnisse wenn beides angewandt werden kann besser, aber es ist nicht mehr so schlimm wie noch vor wenigen Jahren.
Im ersten Jahr merkte man bei unserem Lütten schon dass er leichter außer Atem war als Altersgenossen, was ihn aber nicht behindert hat, er war im Gegenteil sehr agil und lief schon mit einem Jahr korrigiert frei. Schnaufte halt immer wie ne kleine Dampflok :-) Muttertag hab ich dann in der Klinik verbracht wegen einem schweren grippalen Infekt vom Kleinen, das passiert Frühchen aber häufig, egal ob mit oder ohne Lungenreife. Er war schon deutlich anfälliger für Bronchitis, die Empfehlung war dass er erst mit 3 in den Kindergarten gehen sollte wenn sich seine Lungen erholt und ein bisschen besser enwickelt haben. Wir inhalierten im 2. und 3. Lebensjahr oft mit Asthmaspray weil er ständig Bronchitis hatte und man da eben noch stark merkte dass seine Lungen anfälliger und enger sind und er schlechter Luft bekam , aber alles in allem hat er keine dauerhaften Schäden, und als Eltern muss ich sagen man wächst da einfach mit rein, man lernt mit den Medis umzugehen, man lernt mit den Krankheiten umzugehen. Für uns ist er trotzdem ein gesunder fitter kleiner Kerl, denn an "das bisschen mehr Husten als die anderen" hat man sich, so blöd es klingt, gewöhnt, er inhaliert einfach in den Wintermonaten gewohnheitsmäßig viel mit NACl, das ist immer unsere gemeinsame Gesangsstunde", ... für uns gehört das dazu wie für andere das Zähneputzen ...
Und jetzt mit vier merkt man eigentlich gar nichts mehr "lungentechnisch", und auch so wurden wir neulich erst angesprochen im Kindergarten dass er sehr robust und so wenig krank ist.

Ich drücke Euch auf alle Fälle die Daumen dass ihr es über die 24-er Woche schafft! Behandelt Eure Klinik strikt erst ab 24+0 oder nach Abwägung?

Alles Gute Euch!
WuschElke

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Hallo WuschElke,

vielen Dank, dass du uns deine Geschichte erzählt hast. Von der Spülung haben wir hier noch nichts gehört, sehr interessant zu wissen. Da hake ich auf jeden fall mal nach.. Freue mich, dass es eurem kleinen gut geht, nachdem ihr soviel durchgemacht habt. Da habt ihr auch alles richtig gemacht und das gibt uns Mut für die Zukunft. Ich kann leider gar nicht sagen, ab wann die Klinik etwas tun kann. Bis jetzt hat sich noch nichts verändert, also nicht wesentlich verschlechtert aber auch nicht verbessert. Ich denke, dass wir in der nächsten Woche über die Lungenspritze informiert werden. Viel mehr können wir wohl auch nicht machen, außer weiterhin ganz viel hoffen und warten... :-(

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Hallo Nanoi,

ich hab Euch ja im anderen Forum schon geschrieben, daß ich die Herangehensweise Eurer Klinik etwas seltsam finde. Ich hätte erwartet, daß Ihr viel mehr Aufklärungs- und Abstimmubgsgespräche mit der Ärzteschaft habt. Z.B. finde ich es sehr komisch, daß Euch über die Möglichkeiten nach der Geburt (Z.B. Surfactant-Spülung) noch nichts berichtet wurde. Auch müßtet Ihr doch nun in der 23. SSW sein, oder? Dort beginnt die rechtliche Grauzone: die Ärzte können, sollte das Kind kommen, alles versuchen, um ihm das Leben zu retten, allerdings in Absprache mit den Eltern. Diese Absprache findet am besten statt, wenn noch gar nichts passiert ist. Später ist man dazu vielleicht seelisch nicht mehr in der Lage. Der Kinderarzt in meiner Geburtsklinik hatte sich dafür sehr viel Zeit genommen. Er hat lange mit meinem Mann und mir gesprochen, hat unsere tausend Fragen geduldig beantwortet und hat uns dann 24h Zeit gegeben, um uns zu entscheiden. Bevor Du fragst: natürlich kann man sich während/nach der Geburt noch umentschieden, aber es ist gut, vorher ausführlich darüber gesprochen zu haben.

Bitte, bitte gebt weiterhin nicht auf! Ihr seid schon so weit und die heutige Medizin ist es auch. Eine Ärztin auf der Neo-ITS sagte mir, alle Statistiken seien natürlich auch veraltet. Wenn in einer Statistik steht, wie viele 24. SSW-Frühchen mit 19 Abitur machen, ist das mindestens der Stand von vor 19 Jahren. Das ist eine Ewigkeit in der Medizin! Ich drücke Euch alle Daumen! Wenn Ihr weitere Fragen habt, stellt sie hier gern oder als PN. Bitte haltet uns auch auf dem Laufenden. Wir können das alle mitfühlen und wünschen uns, daß das gut ausgeht.

Alles Gute Euch!

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Huhu

Ich hatte selber einen vorzeitigen Blasensprung und kann euch nur nachfühlen! Bei mir war es jedoch in der 24SSW.
Ich wurde direkt in die Uniklinik hier verlegt!Dort meinten sie zu mir,das sie mir keine angst machen wollen,aber es oft passiert das man nach dem Blasensprung höchstens 1-2Wochen hat und dann das Kind zur Welt kommt!
Ich habe zweimal die lungenreife bekommen!Einmal in der 24 SSW und einmal in der 26SSW.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen freut euch über jeden einzelnen Tag an dem es dem kleinen im Bauch gut geht und es noch drinnen bleibt.
Ich hab mir während der ganzen Zeit immer kleine Ziele gesteckt...
Erstes Ziel war es in die 26 Woche zu kommen... Dann 28SSW... Dann 30 SSW...Dann 32SSW... Als ich in der 32 Woche war,dachte ich,komm in die 34 schaffst es auch noch!
Bei mir war es auch so,das die ärzte feststellten das der kleine nich mehr richtig versorgt wurde... Sodass sie meinten sobald er nimmer zunimmt oder wächst,etwas mit seinen Herztönen nicht stimmt oder etwas mit meinen Werten nicht stimmt sie ihn sofort holen werden.
Auch meinten sie das sie spätestens in der 37.Woche die wehen einleiten werden da das kind dann nicht mehr als frühchen gilt.
Ich bekam auch 2mal täglich CTG,und meine Blutwerte wurden täglich kontrolliert.

Es waren mit abstand die schlimmsten wochen in meinem Leben. Wenn man nur liegen darf wird man verrückt. Man ist nur am Nachdenken. Ich hab mich in der zeit sehr damit beschäftigt mit der Frage "Was wäre wenn..."

Es kann niemand nachfühlen der es nicht erlebt hat!Auch alle netten worte halfen bei mir zum schluss nicht mehr!
Ich war fast nur noch am heulen.

Heute sag ich all das hat sich gelohnt!

Mein kleiner kam zwar bei 34+5SSW zur Welt,im gehts aber soweit super. Wir mussten auch nur bis zur 37.SSW im krankenhaus und auf der Intensivstation bleiben!
Wir brauchten weder Sauerstoff noch sonst irgendwelche medikamente. Er wurde natürlich mit dem Monitor überwacht (wegen Frühchen) und bekam noch 4 tage lang nach der Geburt Antibiotika,aber nur zur Vorbeugung,da er solange mit dem Blasensprung zurecht kommen musste.

Heute ist er fast 3 Monate und kinderarzt ist mit seiner entwicklung bis jetzt sehr zufrieden!Bis auf das er kleiner und dünner ist wie andere kinder mit 3 Monaten ist seine restliche Entwicklung wie sie sein sollte!

Aber wie gesagt jedes kind ist anders und es hätte aucg bei uns ganz anders ausgehen können.

Da ich grad merke wie viel ich schon geschrieben hab,höre ich jetzt auf :)

Du kannst mich gerne anschreiben und ich kann dann näher ins Detail gehen.

Viel Glück euch weiterhin

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Hallo jessy,

danke für deine Antwort.Du hättest gerne noch weiter schreiben können. Toll, wie du es durchgehalten hast und belohnt wurdest, freut mich wirklich sehr. Werde mich noch per PN bei dir melden. Danke!

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Hallo!
Klar kannst du gerne machen! Bei uns lief bis jetzt trotz Frühchen alles super! Haben uns aber auch mit dem Thema Frühchen und Komplikationen auseinander gesetzt! Als mein kleiner Mann auf der welt war hatte ich auch jeden Tag Angst das uns das Krankenhaus anruft!Denn es ist leider auch oft so das man 2 Schritte nach vorne macht und von jetzt auf nachher gehts wieder einen zurück...

Das aller wichtigste ist aber das ihr füreinander da seid in dieser Situation! Deine Freundin/Frau macht im moment eine derart schreckliche zeit durch,man kann es nich nachvollziehen wenn man es nicht selbst erlebt hat! Man darf aber auch nicht dich vergessen... Auch für die Papas ist die zeit schrecklich!! Ihr werdet es schaffen! Redet über alles! Ich drücke euch die Daumen