Was kann ich für meine Freundin tun??

Ihr lieben,

Meine sehr gute Freundin hat in der letzten Woche ihr Babys in der ssw 26 zur Welt gebracht. Schlimm genug das Ganze aber nun ist auch noch eine Hirnblutung aufgetreten, man weiß noch nicht wie schlimm...

Selbstverständlich sind die Eltern völlig hilflos und fertig mit den Nerven. Es ist einfach schlimm.

Hier die Frage an die (Extrem)Frühchen Eltern: was habt ihr euch von eueren Freunden gewünscht? Oder was hättet ihr euch gewünscht?
Man möchte helfen aber man kann ja auch dank Corona gar nichts tun, Besuch ist so gut wie gar nicht erlaubt und ich weiß auch selber nicht, ob ich das wollen würde als Eltern.
Ich weiß nicht, ob ich mich regelmäßig melden soll, oder sie lieber in Ruhe lasse, ich möchte unbedingt beistehen aber auch niemanden auf die Nerven gehen... also ganz ehrlich, was hättet ihr gern gehabt??

Danke!!!

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Hallo,
Ich denke du solltest ihr genau das schreiben was du hier schreibst.
Dass du sie gerne unterstützen möchtest aber auch niemanden nerven willst. Frag sie was sie braucht.
Ich glaube sie wird sich sehr über deine Unterstützung freuen, hat wahrscheinlich nur grade nicht den Kopf frei dafür.
Sei einfach für sie da. Sie muss sich jetzt auch erst mal in dieser Situation zurecht finden. Ich war wie vor die Wand gefahren. (obwohl ich kein Extremfrühchen hab)
Sei ihr nicht sauer wenn sie sich die nächsten Monate nicht meldet oder Geburtstage vergisst. Bis das Baby nach Hause darf lebt sie wahrscheinlich wie in einer Blase zwischen Krankenhaus und Zuhause.


Ich weiß ja nicht ob deine Freundin noch stationär ist, aber vlt fragst du sie ansonsten ob du sie mal fahren kannst oder abholen. Wir hatten wirklich hohe Sprit und Parkkosten (1 Stunde pro Strecke)
Oder falls sie Milch abpumpt, ein Doppelpumpset. Bei der Apotheke bekommt man nämlich nur für eine Brust und dann muss man ne halbe Stunde links pumpen und danach dann eine halbe Stunde rechts...und das alle 3 Stunden, bei dem nervlichen Stress den man eh schon hat.
Also das wären so Sachen über die ich mich damals gefreut hätte, bzw die mich entlastet hätten.

Wenn du ihr eine Kleinigkeit fürs Baby mitgeben möchtest dann schau doch mal nach diesem "Oktupus". Die Tentakel sollen sich anfühlen wie die Nabelschnur und die Kinder beruhigen. Sie würden sich dann angeblich auch weniger die Sonden ziehen.

Natürlich berichte ich hier nur davon was mir geholfen/ gut getan hätte. Deine Freundin ist vielleicht ganz anders. Frag sie einfach.

Alles Gute für deine Freundin und ihr Baby🍀🍀🍀

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Hallo.
Jeder ist da unterschiedlich. Meine Freundin hat mich beim einkaufen unterstützt. Ich fand es sehr hilfreich, dass jemand das mir 1x die Woche angenommen. Und meine Mama hat mir mal was gekocht.
Liebe Grüße Marie

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Schreib ihr einen Brief- ganz altmodisch - bitte kein WA - und schreib ihr genau das rein, was Du hier fragst. Wie kann ich Dir helfen, über welche Unterstützung würdest Du Dich freuen, ich denke an Dich und weiß gerade nicht, was Du wirklich brauchst....... in dem Stil, Du kennst sie doch.
Vielleicht kann sie Lesestoff brauchen, ein Hörbuch - mal zur Ablenkung. Leg zu dem Brief ein kleines Buch mit Vorlesegeschichten rein, Frühchen soll man möglichst viel vorlesen und Musik vorspielen, das regt das Gehirn an.
Als meine Tochter als Frühchenmama über drei Monate im Krankenhaus verbrachte, hätte sie sich darüber sehr gefreut. Leider kam sehr wenig von Freunden und sogar von ihrem eigenen Bruder samt Frau. Die Ausrede hinterher "wir wussten ja nicht, ob es recht ist"...
Wir sahen das wirklich als dumme Ausrede an, die man vielleicht von nur flüchtig Bekannten akzeptieren kann, nicht aber von Familie und Freunden.
Deine Freundin hat einen langen Weg vor sich mit dem Baby - und da ist es umso schöner, wenn man jemanden hat, bei dem man sich mal ausheulen kann.
Eine nette Idee wäre vielleicht auch, dass Du in den Brief reinschreibst, dass sie Dich jederzeit anrufen kann bzw. ab wieviel Uhr Du erreichbar bist und auch Zeit für sie hast.
Auch das hat meine Tochter vermisst - die Leute sind ja alle immer sooo gestresst - schade.
Ich wünsche der Familie Deiner Freundin alles Liebe.
LG Moni

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Vielen Dank für eure lieben Antworten und guten Wünsche!

Sowas sollte niemand durchmachen müssen. An alle Mamas die es schon hinter sich haben:
Ihr seid unglaublich stark ♥️♥️

Das hat mir tatsächlich sehr geholfen.Danke euch!

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Das mit der dummen Ausrede sehe ich inzwischen genauso.
Nicht die Freunde wissen nicht obs Recht ist, sie haben keine Lust sich mit eventuell Unangenehmem auseinanderzusetzen.

Klar gabs immer wieder mal nen "blöden Kommentar", aber was heute blöd erschien konnte morgen schon wieder ok sein. Ich rechne es jedem an der es damals auch nur versucht hat uns zu helfen, auch wenn sie noch so intensiv Fettnäpfchenhopping veranstaltet haben, sie wollten für uns da sein und haben nicht den Schwanz eingekniffen.

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Ich habe zwar Keim Extremfrühchen aber ich geb trotzdem mal meinen Senf dazu 😉

Wie die meisten schon geschrieben haben: sei einfach da, ob sie Hilfe in Anspruch nimmt oder nicht...
und sei nicht böse wenn nichts von ihr kommt, sie Termine vergisst oder vielleicht gereizt oder pampig reagiert... ich glaube (und das ist wie gesagt auch nur von außen betrachtet) dass man sich gar nicht vorstellen kann, was das für die Eltern bedeutet und was sie da durch machen.
Aber für deine Freundin wird es wunderbar sein, wenn du immernoch da bist wenn die schwierige Zeit überstanden ist. Denn sie wird vermutlich genügend „Freunde“ in so einer Zeit verlieren...


Frag wie es ihr geht und ihrem Partner. Natürlich auch nach dem Baby, aber ich habe die Erfahrung gemacht das sich viele nur noch fürs Baby interessiert haben. Wie es mir ging, mit der ganzen Sittuationen war denen egal...


Ich wünsche ihr alles gute und finde toll, dass du für sie da sein möchtest und dich intensiv damit beschäftigst ☺️

Lg Sonnenblumenkerne mit Krümeline 9Monate alt 💝

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Ich hab mich damals sehr über einen Blumenstrauß gefreut, den mir zwei Freundinnen ins Krankenhaus geschickt haben. Dabei war noch ein Brief so im Stil "Wir sind für dich da. Meld dich wannimmer du möchtest ". Ich fands ganz toll, dass sie so an mich gedacht haben. So lange ich noch stationär im Krankenhaus dabei war, war eh alles was mir per Post geschickt wurde oder an der Pforte für mich abgegeben wurde, eine schöne Abwechslung. Egal was es war, einfach weil ich dadurch wusste, dass die anderen an uns denken und unser Schicksal ihnen nicht egal ist.
Also ich würde dir auch empfehlen, einen kleinen Brief zu schreiben und ihr zu sagen, dass du immer für sie da bist.
Und falls sie schon zu hause ist: anbieten mal was zu essen vorbeizubringen oder einkaufen zu gehen.

Alles Gute für die Familie deiner Freundin! Und toll, dass du dir so Gedanken machst.

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Meine tochter ist 31+0 geboren und nun endlich seit Freitag zu Hause...

Die Frage ist wie sieht es bei deiner Freundin aus...gibt es ältere geschwisterkinder?Haustiere?Arbeitsplatz?

Mein Mann war völlig überfordert und somit musste ich alles aus dem Krankenhaus organisieren.

Zu allererst mal drück deine Freundin...versuche ihr immer wann sie das Bedürfnis hat ein offenes Ohr zu schenken und ihr positives zu signalisieren.dann bleibt noch amtsgänge (Geburtsurkunde,Kindergeld,Elterngeld,Krankenkasse,etc.) Versucht ihr diese telefoniererei abzunehmen...(Kindergeld kann per email beantragt werden)

Evtl anschaffungen(frühchenkleidung, nestbau) müssen auch abgedeckt sein...

Ich sass von morgens bis abends bei meiner Tochter und habe sie gepflegt.es wäre entspannter ohne das alles drum herum gewesen...als wir verlegt wurden war ich von morgends bis abends im KH...

Versucht ihr soviel es geht abzunehmen damit sie den Kopf frei hat fürs kleine und ganz ganz ganz viel kuscheln...es fördert die Bindung und die kindliche Entwicklung sowie Genesung.

Lg

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Hallo,

ich würde das offen mit der Freundin besprechen. Am besten ruf sie an.
Für mich war es gut dass sich meine 2 besten Freunde täglich meldeten. Egal wie die Vorzeichen standen fragten wie es steht. Gerade das Nichtmelden einiger fand ich schrecklich. Lieber nicht anrufen, vielleicht gibts ja unangenehme Neuigkeiten. Hand aufs Herz, man fragt nicht "lieber nicht nach" weil man den anderen schonen will sondern weil man Schiss vor der Situation hat und am Ende selber in ner unangenehmen Situation hänngt wo man richtige Worte finden muss.

Mir hat damals der Besuch einer Freundin sehr geholfen, sie stand Tag 3 nach der Entbindung in meinem Krankenhauszimmer, riss erst mal die Fenster auf, drückte mir meine Strassenschuhe in die Hand und sagte "hier bekommt man ja nen Koller, wo ist hier das nächste Cafe?". Noch nie in meinem Leben hat mir ein Kaffee an der frischen Luft so gutgetan wie an diesem Sonntag auf der Dachterasse der Uniklinik. Wenn es irgendwie möglich ist bring sie in die Sonne an die frische Luft. Und wenn ihr Euch außerhalb der Klinik verabredet wenn sie mal für ne Stunde raus darf.

Wenn sie dann entlassen ist hab ich mir sehr über ne Essenseinladung gefreut, wir waren stundenlang in der Klinik und meist gabs Mc Donalds oder so damit jede Sekunde mit dem Kind genutzt werden könnte. Und ich hab auch x mal das Selbstgekochte weggeworfen weil ich es versalzen hatte oder es angebrannt war oder ich Kartoffeln und Reis gekocht hab und erst hinterher gemerkt hab das das irgendwie kein Essen ergibt.

Alles Gute Euch

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Hallo,
ich hoffe ich darf auch als Papa antworten. Uns hat es geholfen, dass Botengänge (z.B. Standesamt, Post wegen KV ...) übernommen worden sind. Oder abends der Kasten Sprudel vor der Haustür. Ünrigens die einzige Phase in der ich eine Pizza mit Dönerfleisch, Zwiebeln, Pommes und Soße gut fand. Einfach, dass man sich auf sein Wunder konzentrieren kann. Der Rest ist mE sehr individuell, manche wollen reden und suchen verzweifelt jemanden, andere müssen erst einmal selbst damit klar kommen.
Und falls es Zwillinge sind (das lese ich raus), lass Sie entscheiden, über wen sie schreibt.

Wir drücken den Kleinen und den Eltern fest die Daumen

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Toll, dass sich auch ein Papa äußert!
Nochmal vielen Dank. Ich werde einiges in der Liste nach und nach anbieten und abarbeiten 😀 ich würde alles tun, Hauptsache ich kann irgendwie entlasten.
Danke euch!

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Hallo,

unser drittes Kind kam auch in der 26. SSW.
Was mir am meisten geholfen hat:

Ein Pump-Top von Medela, dann hat man beim beidseitigen Pumpen die Hände frei.

Das Buch „Frühgeborene - zu klein zum Leben?“ von Marina Marcovich. Ich fand es sehr hilfreich, wieviel so kleine Kinder schon können und was man ihnen zutrauen darf.

Regelmäßiges Essen vor der Tür. Eine Freundin hat einen festen Tag pro Woche ausgemacht und um 18.00 Uhr stand das Essen da. Dieses „melde Dich, wenn Du was brauchst“ war zwar nett, aber ich hatte keine Nerven zum Vorausplanen.

Ich selber habe relativ bald angefangen, alle paar Tage eine E-Mail mit den neusten Informationen und einem Foto an alle zu schicken. Zum telefonieren blieb mit zwei anderen kleinen Kindern, Pumpen und Krankenhaus keine Zeit. Und es waren so viele Familienangehörige und Freunde in Gedanken bei uns. Dadurch haben wir auch so viele unterstützende und bewegende E-Mails bekommen.

Das waren meine Top Drei 😀.
Viele Grüße
Brombeere