Kann ich auf Geburt weit vor ET bestehen?

Ich bin in der 30. SSW und kämpfe nun schon seit der 24. SSW mit SS-Colestase, Atemnot, Schlafmangel Dank der Colestase. Und nun habe ich seit ein paar Tagen wahrscheinlich auch noch einen Nierenstau mit Schmerzen und komme ohne Schmerzmittel nicht mehr über den Tag. Ich kann einfach körperlich und nervlich nicht mehr. Kann ich auf eine vorzeitige Geburt bestehen? Es wird bei mir ein Kaiserschnitt (medizinischer Grund). Die Babys waren vor 1 Woche bei 38 cm und 1230 g. Wie lange muss ich noch durchhalten? Ich möchte ja auch, dass am Ende alles gut geht. Aber ich kann gerade nicht mehr.

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Hallo,
du brauchst erst einmal eine Lungenreife, die erfolgt stationär und sollte mindestens 2 Tage überdauern. Dann schreibst du von Babys, erwartest du Zwillinge? Bestehen kannst du grds. auf nix, aber darum bitten und mit den Ärzten reden. Aber um dich vorzubereiten: Besuch auf der Neo wird wegen Corona immer schwerer werden, ebenso steigt die Gefahr der Ansteckung der Kleinen. Es gibt auch für solch ein Fall wie deiner, spezialisierte Ärzte und KH. Suche mal danach (das nächste ist selten das Beste) und schau dann weiter. Woher kommst du denn?

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Eine Lungenreifespritze setze ich jetzt Mal voraus, das ich die beide bekomme. Hab ich damals auch bekommen. Im Krankenhaus war ich jetzt schon 2 Mal wegen der SS-Colestase. Das Krankenhaus ist 1 Stunde von meinem Wohnort entfernt, aber dafür hat es eine Frühchen Station. Wurde mir bei der Feindiagnostik bereits empfohlen, da es so oder so Frühchen werden. Zum einen weil es Zwillinge sind und zum anderen, weil ich bereits Kaiserschnitte habe. Also bis zum Schluss warten kann ich eh nicht. Da ist das Risiko dann zu groß. Die Frühchen Station kenne ich ja von meinem letzten Kind. Als ich im KH war in dieser SS, hatte ich dort ein Gespräch mit dem Kinderarzt von der Frühchen Station. Er meinte, bei der 28. SSW könne ich schon Mal durchschnaufen und ab der 32. SSW wäre es gar nicht mehr so dramatisch, das wären für die Ärzte gar keine richtigen Frühchen mehr (auch wenn sie es rechnerisch sind). Meine Tochter kam ja in der 33. SSW und hatte vorher die Lungenreifespritzen bekommen. Sie war nur im Wärmebett und brauchte keine Atemunterstützung. Sie war nur zu schwach zum trinken, also stillen ging am Anfang nicht. Und Wärme halten war nicht immer optimal. Ansonsten war alles ok. Ich versuche schon durchzuhalten, aber mein Körper hat auch gewisse Grenzen.
Ich werde nächste Woche Mal mit meiner Frauenärztin reden, was sie sagt, wie lange ich noch durchhalten sollte. Und drauf die Woche habe ich einen Termin im Krankenhaus zur Untersuchung. Und Mal sehen, was die sagen. Dann hab ich 2 Meinungen.

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Puh das ist jetzt ehrlich schwierig denn eigentlich dient dieses Forum dazu Frühcheneltern Mut zu machen, Durchhalteparolen rauszuhauen etc. Und eben auch Dinge irgendwie schön zu reden weil man als Frühchenmutter die ungeschönte Wahrheit nicht gut vertragen kann.

Also Spoiler dieser Bericht über mein Frühchen -Trauma kann belastend sein für andere Frühchenmütter, vielleicht dann nicht lesen.

Ich hätte eigentlich eine Therapie gebraucht um das zu verarbeiten was mein Kind als Frühchen im Krankenhaus durchmachen musste und bin noch am überlegen ob ich es nicht doch noch angehe. Dinge von denen sonst keiner schreiben will weil andere es eben gekonnt verdrängen.
Ich finde dass Frühchen nur dann geholt werden sollten wenn Gefahr für sie oder die Mutter besteht. Denn Frühchen sein ist kein Pappenstil. Sie werden noch zu schwach sein zum selbständigen trinken, das kann bis 36. SSW immer sein und gerade Zwillinge sind ja auch oft nicht altersentsprechend entwickelt. Kinder die einmal mit Sonde ernährt wurden haben auch später oft Essprobleme und auch logopädische Probleme. Unser Kind ist inzwischen im Grundschulalter und hat immer noch Logopädie! Ist immer noch ein Außenseiter wegen seiner Sprachstörung.
Wenn Kinder beatmet werden müssen hat das auch oft Spätfolgen. Frühchen die Atemhilfe brauchten haben oft ein Trauma, Erwachsene würden dazu sediert werden, Frühchen nicht. Das merkt man zb daran dass unser Kind sich immer noch teils heftig dagegen wehrt Nase zu putzen, inzwischen nicht mehr so panisch wie früher aber es ist immer noch problematisch. Beim Intubieren wurden seine Stimmbänder beschädigt, er wird sein Leben lang damit zu tun haben dass er nur unter Anstrengung laut sprechen kann und eine auffällig diphone Stimme hat da ein Stimmband nur begrenzt mitschwingen kann. Beatmeten Kindern müssen dazu die Lungen regelmäßig abgesaugt werden da sich viel Schleim darin bildet, auch diese Prozedur ist jedesmal schmerzhaft und als Mutter ist es kaum zu ertragen es immer wieder mitansehen zu müssen. Frühchen haben oft Katheder liegen die ihre dafür zu kleinen Venen kaputt machen, wir hatten einmal beim ZVK legen ein derartiges Gemetzel da die Ärzte nirgends mehr in seine Venen kamen dass eine Krankenschwester einen Nervenzusammenbruch hatte.
dazu kommt dass die Kids auf der Neo ITS eben Nachts alleine liegen und oft auch "schreien gelassen werden" wenn eben keine Schwester gerade Zeit hat. Einer Mutter wird das dann hübsch verpackt erzählt dass das Kind eben "mehrmals wach war aber "als es dann merkte dass wir keine Zeit hatten hat er brav wieder geschlafen"" ... Kein Vorwurd an das Personal um Himmels willen wenn ein anderes Kind gerade reanimiert werden muss oder sich den Tubus gezogen hat und einen neuen gelegt braucht dann schreien halt die anderen das ist nun mal so auf solchen Stationen.

Natürlich machen sich viele Frühchen ab Level 2 später gut und man merkt im Schulalter fast nichts mehr, aber sie machen im Krankenhaus trotzdem viel durch und das Thema Schmerztherapie bei Frühchen ist ein heikles Thema, Du kannst Dir ne Schmerztablette reinpfeifen wenn du es merkst, ein Frühchen kann sich noch gar nicht verständlich machen was es für Schmerzen hat.

Also wenn es passiert passiert es, dann müssen alle Beteiligten da durch, aber ich kann wirklich nicht sagen "jupp kein Thema das ist was was man bewusst einleiten sollte". Denn dass "am Ende alles gut wird" im Sinne von dass sie keine Behinderungen haben werden ist vermtlich schon früher der Fall, aber die Kinder machen dann trotzdem oft noch sehr viel mit bis zur Entlassung.

Alles Gute Dir und halte durch,

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Ohhhh Pippi, mach die Therapie. Ich hab fast geweint als ich deinen Text gelesen habe. Einer meiner Zwillinge war nur 2 Tage auf der Frühchenintensiv und ich könnte immer noch heulen, wenn ich daran denke, dass ich ihn nicht zu uns ins Zimmer mitnehmen konnte und er nicht die ersten Tage seines Lebens bei Mama im Arm einschlafen konnte, sondern allein im wärmekasten lag😢auch jetzt noch 5 Monate später wacht er schreiend auf, weil er denkt er wäre alleine. Zum Glück wirds weniger aber es tut mir echt im Herzen weh ☹️

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Danke für die lieben Worte, ich hab da ne sehr liebe Seelsorgerin in meinem Umfeld die keine Gelegenheit auslässt mich zu begleiten ;-) aber als Therapie kann man es halt nicht bezeichnen aber es hilft auch ohne zusätzlichen Terminstress.

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Sorry, im Frühchen Forum bangst du um Behinderungen bei einer zu frühen Geburt und hier jammerst du jetzt bzgl deinen Beschwerden. Sorry wegen dem Wort jammern. Aber sei doch froh mit jedem Tag wo sie drin sind; sinkt auch das Risiko einer Behinderung. Dein Arzt wird schon agieren, wenn deine Babys raus müssen. Ansonsten musst du jetzt durch.!

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Was denkst du denn, wenn man deine Babys jetzt holen würde, was die dann für Beschwerden haben und vor allem was für einen Kampf die führen müssen!!!Deine Babys sind doch noch gar nicht ausgereift.. z.b. die Lunge ist erst in der 35 ssw fertig ausgereift.. also bete das du wenigstens in die 36. Ssw kommst, schöner wäre es natürlich wenn du noch mehr schaffst, also reiß dich für deine Kinder zusammen, glaube mir es lohnt sich!!!! Andere Frühchenmütter wären froh gewesen überhaupt in die 30 ssw zu kommen.
Alles Gute und du schaffst das...halte durch

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Ich denke, ihr verwechselt da alle etwas. Es geht hier nicht um larifari SS-Beschwerden. Ich kämpfe nun schon seit 6 Wochen mit Schwangerschaftscolestase. Bitte gogelt das Mal, damit ihr wißt, was das für eine scheiß Krankheit ist. Diese Krankheit bringt einen körperlich und psychisch wirklich an Grenzen. Seit 1,5 Monaten keinen Schlaf mehr. Ich bin froh, wenn ich Mal ne Stunde Schlaf schaffe. Der ganze Körper sieht aus wie ein Alien, weil alles aufgekratzt ist und lauter offene Stellen da sind, die Schmerzen. Vor allem die Füße leiden. An den meisten Tagen kann man nur unter Schmerzen laufen, man kann weder Socken noch Schuhe anziehen, weil einfach alles offen ist. Das Bett und die Kleidung ist übersät mit Blut. Ich bekomme bereits die Höchstdosis an Medikamenten plus Medikamente gegen den Juckreiz. Und nun seit knapp 1 Woche kämpfe ich zusätzlich mit einem Nierenstau. Habt ihr eine Ahnung, was das für Schmerzen sind? Im Moment komme ich mit Schmerzmittel über den Tag und ich hoffe, dass es nicht noch schlimmer wird. Aber irgendwann sind auch meine Grenzen erreicht. Die Schwangerschaftscolestase schreitet mit jeder Woche voran. Sie geht erst weg, wenn die SS beendet ist. Etwas anderes gibt es nicht. Bei meiner letzten SS bekam ich diese Krankheit erst in der 29.SSW und da wurde dann in der 33. SSW der Kaiserschnitt gemacht. Da hatte ich "nur" 4 Wochen zu kämpfen. Diesmal hat es leider viel früher angefangen. Und nun sind es schon 6 Wochen, wo ich kämpfe. Natürlich wäre es mir lieber, mind. bis zur 35. SSW zu kommen. Aber irgendwann kann man einfach nicht mehr. Und deswegen war auch die Frage, inwieweit ich als Mutter da mitentscheiden kann beim Geburtstermin. Und bitte gogelt einfach Mal diese beiden Krankheiten, damit ihr eine Ahnung habt, was ich gerade durch mache. Wir reden hier nicht von den üblichen SS-Wehwehchen, die ich noch zusätzlich habe.

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Und dein Baby leidet dann nicht im Brutkasten? Dein baby leidet dann genauso wie du jetzt. Aber du ziehst es vor, lieber geht es deinem baby schlecht und dir wieder besser

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Hallo Luciana, ich glaube, was du durchmachst, kann nur nachempfinden, wer selber Schwangerschaftscholestase hatte. Ich hatte das auch, aber erst ab der 32. Ssw. Ich habe bis 37+0 durchgehalten. Es war am Ende unerträglich und die Haut am ganzen Körper knallrot und kaputtgekratzt. Ich habe nur geweint und war fix und fertig. Ich habe die letzten 2 Wochen vor Juckreiz kein Auge mehr zubekommen. Jeden 3. TAG ins Krankenhaus zur Kontrolle. Bei 37+0 wurde meine Kleine dann per KS geholt, da BEL und erstgebährend. Auch wenn sie rechnerisch kein Frühchen ist, ging bei mir nach der Entlassung die Tortour erst richtig los. Sie ist blau angelaufen und wäre damals meine Schwiegermutter nicht da gewesen, ich mag mir nicht vorstellen, was passiert wäre. Die Atemausetzer nahmen immer mehr zu und am Ende waren wir aufgrund ihrer Frühgeburtlichkeit fast 14 Tage im Krankenhaus. Am Ende kann dir niemand garantieren, wie es wird. Manche Frühchen packen das mit Bravour. Andere nicht. Und selbst nach der 36. Ssw gibt es keine Garantie.
Auch wenn es verdammt hart ist, kann ich mich am Ende meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Halte durch! Desto länger Deine Babys im Bauch sind, desto besser für sie. Mit der Cholestase ist extrem hart. Ich hatte am Ende Medikamente bekommen, cortisonhaltige Cremes wenn es zu extrem war. Manchmal half auch kalt duschen für einen kleinen Moment. Ich fühle mit dir, und trotzdem: sei tapfer! Alles Gute für Euch drei!

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Sind Frühchen nicht Kinder, die vor Vollendung der 37. SSW geboren wurden? Dein Kind ist demnach doch gar kein Frühhchen?

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War verwirrt, weil du von Frühgeburtlichkeit geschrieben hast.

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Verstehe deine Denkweise absolut nicht. Mein FA sagt immer „es gibt keinen denkbar schlechteren Start ins Leben als eine Frühgeburt“ (hier alle Risiken und Folgen aufzuführen wäre etwas zu lange, eigentlich solltest du sie eh wissen) . Das möchte man doch für seine Kinder nicht!!! (Ich würde bei mir selbst diesen Gedanken echt mal hinterfragen weshalb ich sowas in Erwägung ziehe!).

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Hey du,

nach meiner 6 wöchigen Zeit im Krankenhaus, in der ich um jede weitere Minute, die meine babies im Bauch bleiben konnten, gekämpft habe, kann ich dir sagen, dass wenn es dir so schlecht gehen wuerde, wie du das schreibst, die Ärzte schon lange deine Babies geholt haetten, fuer die gehen irgendwie die Mütter vor.

Sollten deine Ärzte dagegen entscheiden, hol dir eine zweite Meinung ein, das die Kinder frueher geholt werden kannst du denke ich zur Not erzwingen, ob und wie die Konzequenzen dann rechtlich sind, weiß ich nicht (gab wohl Eltern hier auf der Neo, da musste das Jugendamt antanzen, damit die Ärzte Blut abnehmen durften) ob die dann auch bei dir antanzen, weil du deine Kinder eher "raus" haben wolltest k. a....

Ich wuerde sofort alles dafür geben, noch 6 Wochen am ganzen Körper blutend auszuhalten, wenn ich dadurch meinen Sohn, der am gleichen Tag seiner Geburt gestorben ist, zurück bekommen koennte.

Ich weiß nicht, was du dir bei dem Thread erhofft hast, dieses Forum ist voller Eltern, die halt keine Bilderbuchfrühchen hatten.
Irgendwie, so leid es mir auch tut, kommt bei mir fuer dich kein Mitleid auf, aber fuer deine Babies um so mehr...

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Halte durch!
Kann dich soo gut verstehen. Natürlich will man durchhalten bis zum Schluss aber wenn man mit Mehrlingen schwanger ist und wirklich alles mitnimmt, dann hat man auch irgendwann wirklich keine Kraft mehr. Mein Bauch war feuerrot und man darf ja nichts dagegen nehmen, ich hab deshalb ein Sud aus Schwarztee gemacht und das auf den Bauch getupft zusammen mit Kokosöl. Das brachte Linderung, ansonsten noch kalte Wickel. Und ich hab optiderm lotion von meiner Gyn empfohlen bekommen. Meine Atemnot kam auch durch meinen Eisenmangel, bekommst du Tabletten? Ich hab auch gerne vor dem Fenster gelegen (musste ich durch die Zervixinsuffizienz) um wieder durchatmen zu können.
Ich hab die letzten paar Wochen auch gedacht, ich halte es nicht mehr aus und hab es geschafft und du schaffst das auch! 👍👍👍

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Ergänzend glaube ich auch nicht, dass sie wirklich ihre Kinder früher holen will. Da sprechen einfach ganz viele Hormone und die pure Verzweiflung durch die Beschwerden.