Wie weinen frühchen?

Hallo,
Ich hab da mal eine Frage:in Dokus im Fernsehen Sieht man meistens nur "friedlich schlafende" Frühchen in ihrem Bettchen liegen. Wirklich weinen habe jch noch keins gesehen. Doch wie ist das? Die kleinen weinen ja bestimmt auch und wer nimmt sie in den Arm, wenn Mama oder Papa gerade nicht da sind?oder werden sie einfach schreien gelassen ? Diese Vorstellung macht mich ganz traurig, es ist ja eh schon schlimm für Baby und Eltern dem jeweils anderen nicht um sich zu haben.... aber dann noch alleine weinen zu müssen wäre doch gerade auch für die ganz kleinen ganz schlimm... werden sie getröstet ? Ab 2017 sollte ja 1 Baby 1 Pflegekraft für sich alleine haben. Kuschelt diese auch mit dem kleinen ? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht ?

1

Hallo,

also meine Zwillings-Frühchen waren 13 Wochen in der Klinik. Sie haben sehr selten geweint. Und auch heute mit 7 Monaten weinen sie nur mal wenn der Hunger ganz schlimm ist 😉. Während der kritischen Zeit am Anfang hatte jede Kind eine eigene Schwester. Als sie fitter wurden hat eine Schwester beide Kinder betreut. Ich weiß aber, dass wenn sie mal geweint haben, wurden sie auch auf den Arm genommen und getröstet. Zumindest auf der intensiv war das so. Auf der normalen Station ist der Personalschlüssel ein anderer. Da haben die Babys schon mal länger geweint bis jemand kam 😢.

2

Meine Enkelin hat wirklich so gut wie garnicht geweint. Meine Tochter war von vormittags bis abends täglich bei ihr und sie wunderte sich oft, wie friedlich Leonie so vor sich hin schlief. Als sie mal ein paar Wochen alt war und ihr passte was nicht, quiekte sie so leise vor sich hin, aber das war immer schnell vorbei, wenn sie gestreichelt wurde. Wir haben es auf der Frühchenstation auch erlebt, wenn andere Kinder weinten, die alleine waren, ging immer eine Schwester hin und streichelte und beruhigte das Kind. Alleine schreien lassen haben wir nicht erlebt. Natürlich waren wir nachts nicht dort, aber ich denke, auch da haben sich die Schwestern um die Kleinen lieb gekümmert; natürlich haben sie zum stundenlangen Kuscheln keine Zeit. LG Moni

3

Hallo,
unsere Tochter kam in der 28. SSW zur Welt. Sie hat sehr viel geschlafen in den ersten Wochen. Auf der Intensivstation konnten die Schwestern sie nicht "einfach so" auf den Arm nehmen, weil jede Umlagerung und das Rausnehmen aus dem Inkubator noch viel Streß für die Kleinen bedeutet. Beim Blutabnehmen oder Legen von Zugängen gab's ein Q-Tip mit Mumi oder Glukoselösung zur Beruhigung.
Auf der "normalen" Frühchenstation hat sich unsere Tochter noch eine RSV-Infektion zugezogen, weshalb sie 3 Wochen isoliert im Einzelzimmer lag - Tür zu und alle Schestern mit Mundschutz. Da hat sie wohl öfter lange geweint, bis jemand sie hörte :-(:-(:-(....das zu wissen war sehr schwer zu ertragen.
Liebe Grüße, tatzel

4

Das ist ja hart #liebdrueck
Leonie hatte sich auf der Station den Norovirus eingefangen, ebenfalls Isolation - samt Mutter.
Nachts stand allerdings ein Babyphon an ihrem Bettchen und die Schwestern versicherten meiner Tochter, dass sie reingehen, wenn sie weint.
Gottseidank erinnern sich die Kleinen an ihren schweren Start nicht. #schwitz
LG Moni

5

Hallo Moni,
ja, ich bin auch froh, daß es vorbei ist. Interessanterweise flippt unsere Tochter (mittlerweile 3) noch immer völlig aus, wenn jemand einen Mundschutz trägt. Bewußt erinnert sie sich sicher nicht mehr an die Wochen nach ihrer Geburt - aber ich frage mich schon, was da unterbewußt so alles hängenbleibt in den kleinen Seelchen.

#winke

weitere Kommentare laden
8

Hallo,
Die Frühchen, die noch ein paar Wochen zum Termin haben, sind gewöhnlich geschafft davon, was Sie leisten, Atmen, Verdauen, Schwerkraft Erleben. Sie schlafen zwischen den Versorgungszeiten. Ich habe auch erlebt, daß das Personal ein beunruhigte Babylein, also wenn es sich unwohl geräkelt oder das Gesicht verzogen hat oder gar gequiekt, gleich mit Handauflegen beruhigt hat, gleiches bei Interventionen, dann mit Glucose oder Mini dazu. Rausnehmen ist für die Kleinen meistens stressig. Möglichst wenig stören gilt. Bei etwas älteren Babys, die schon im Wärmebett liegen, kenne ich es so, daß die Schwestern immer mal ein oder zwei, die es gerade brauchen, mit sich tragen, auch mal in der Pause oder beim Kurvenschreiben oder so.
Ich habe mein Kind eigentlich immer zufrieden erlebt. Außer in den allerersten Tagen, als noch mediz. mehr gemacht werden mußte. Und immer nachdem es 3h auf mir drauf lag, hat es gleich zwei Runden noch seliger geschlafen, bis zum nächsten Känguruhen😊.
Obwohl auch ein Baby fast ohne Besuch da war, das hat tatsächlich manchmal geweint, wahrscheinlich, weil die Schwester nicht am Inku sitzenbleiben und Halten konnte. Und über die Zeit braucht es vielleicht doch dringend mal intensiven längeren Kontakt. Aber dazu sind ja die Eltern eigentlich da.
VG

9

...Glucose oder MuMi...

10

Dein Text beschreibt ziemlich genau, wie es auf der Frühgeborenenintensiv bei uns war...
Bei all dem Stress, den die Schwestern hatten, waren sie immer bemüht so schnell wie möglich die Kinder zu beruhigen und sind sanft und liebevoll vorgegangen.
Es war in den gut 10 Wochen Intensiv zwar nie schön zu gehen, aber wir wussten, dass unsere Tochter nicht nur medizinisch bestens versorgt war.
Geweint hat unsere auch selten, wenn dann eher gemeckert, ich denke, dass sie in erster Linie zufrieden war. Auch aus den anderen Zimmern war eher ein Geräte- Alarm als Geschrei zu hören...
In Mamas Bauch wird ja auch in erster Linie geschlafen und wie Du sagst, es ist ja viel anstrengender schon früher raus zu müssen und Mehrarbeit zu leisten, da ist der Schlafbedarf umso größer...
Von daher sind Fotos eines schlafenden Frühchens schon recht passend.

11

hallo,

also, meinen sohn habe ich nach 3 wochen das erste mal "weinen" gehört. und da war es auch nur der schreck vom hochheben, also eher ein kurzer quieker. insgesamt war er sehr ruhig - der ruhigste auf der station seiner zeit... aber sein zimmernachbar war das gegenteil. der jammerte immer so vor sich hin (leises wimmern), und schrie auch, wenn er hunger bekam oder andere sorgen hatte. der war auch körperlich sehr aktiv, was wirklich unüblich ist, wie man uns sagte. aber da habe ich eben beobachten können, das die schwestern (die bei uns auf der intensiv übrigens in der regel 2 babys, zeitweise aber auch mal 4 betreuten) wirklich bemüht waren, ihm den stress zu nehmen und ihn zu beruhigen. (ich glaube deswegen, wurden die zusammengelegt^^, zusammen waren sie dann wieder durchschnittlich pflegeintensive frühchen ;-) )
uns wurde auch mal berichtet, dass mein sohn in unserer abwesenheit schlimm geweint hat (als er anfing kleidung zu tragen) und man dann mit ihm kuschelte, was ihn schnell beruhigte.
auch später als es ans trinken lernen ging, habe ich gemerkt, dass die schwestern sich die zeit nehmen, die das jeweilige baby braucht. sohnemann hatte immer probleme mit dem bäuerchen, die schwestern berichteten von bis zu 45 min, die sie darauf warteten.

ICH habe tatsächlich nie den eindruck gehabt, mein sohn würde "vernachlässigt", auch wenn er der ruhigste dort war...

ps: was du als friedlich schlafend wahrnimmst, ist in wahrheit eher ein erschöpftes ruhen. bei all den sachen, die die kleinen schon machen, sind sie schlicht und einfach permanent ko, manchmal so schlimm, dass sie das atmen vergessen. sie treiben quasi hochleistungssport, da ist schlafen erlaubt und erwünscht und schreien meist viel zu anstrengend ^^