Kinderwunschbehandlung ja oder nein?

Hallo liebe Mädels! #blume

Vor einer Woche haben wir das Ergebnis des Spermiogramms meines Mannes erhalten. Es sieht folgendermaßen aus:
5 Mio/ml statt 20 Mio/ml
A: 0% (schnelle) statt 25%
B: 7% (träge Beweglichkeit) statt 50%
C:17% (Kreisläufer)
D:75% (unbeweglich)

Im August haben wir einen Kontrolltermin und hoffen so sehr, dass das Ergebnis besser ist. Ansonsten kommt nur eine ICSI in Frage.

Wir sind immer noch sehr geschockt und traurig wegen des schlechten Ergebnisses und sind noch sehr unentschlossen, ob wir die Kinderwunschbehandlung auf uns nehmen sollen. Vor allem ich habe ziemlich Angst vor dem psychischen Stress und den körperlichen Belastungen. Wir sind seit einer Woche Tag und Nacht am Grübeln. Wir wollten immer 2 Kinder haben, aber jetzt haben wir Angst wegen erhöhtem Fehlbildungsrisiko usw. Denn das müsste ja das Kind tragen und wir würden uns wahrscheinlich ewig Vorwürfe machen.

Hatte jemand von Euch auch so große Bedenken und sich vielleicht sogar (vorerst) gegen eine Behandlung entschieden?
Oder habt Ihr gleich mit der Behandlung angefangen?

Vielen Dank für Eure Meinungen. #danke
Liebe Grüße, Tini

1

Hallo Tini,

wir haben uns damals aus persönlichen Gründen gegen eine KiWu-Behandlung entschieden (siehe auch VK) und das nie bereut.

ABER:
ich würde vorschlagen, alles erst mal setzen lassen und dann in aller Ruhe mit dem Partner nachdenken.
Ich selbst habe bei vielen Frauen/Paaren mitbekommen, welch enorm psychischen Stress eine KiWu-Behandlung mit sich bringen kann.
Ich kenne aber auch ein wundervolles Kind, das durch KiWu-Behandlung entstanden ist.
Es gibt ganz viele "Pro's" und "Contra's".

Unseren Weg habe ich gestern ein wenig in diesem Thread angerissen (Achtung, geht aber off topic!):
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&tid=998016&pid=6406535&bid=50


Gebt Euch erst mal alle Zeit der Welt!

LG
Claudia

4

Hallo Claudia!

Danke für Deine Antwort! #blume

Wir sind jetzt im Moment wirklich noch am Sammeln von Informationen und werden uns viel Zeit nehmen.
Ich bin 30 und mein Mann 31. Auch die Ärztin in der KiWu-Praxis meinte, wir können uns alles in aller Ruhe überlegen. Wir haben im August dort eine ausführlichere eine Erstberatung.

Dir wünsche ich auch alles Gute und genieße das Glück mit Deinen Adoptivkindern!

Liebe Grüße, Tini

2

hallo!
du bist nicht allein - wir stehen seit 2 wochen vor dem genau selben problem. unser sohn ist drei (spontan nach dem 3.zyklus schwanger geworden) und jetzt haben wir es über ein jahr probiert. und dann kam die diagnose, dass die die spermien sich nicht so "bewegen" wie es sein soll. ich bin ständig im überlegen, wie es weiter geht und im herbst - sollte sich das spermiogramm nicht gebessert haben- würde es nur mehr eine Insemination in frage kommen. bei mir kommt dazu, dass ich nicht sehr viel zeit habe (bin zwar erst 33), da ich bei der 1.geburt das hellp-syndrom hatte. es wird empfohlen nicht mehr allzu lange abzuwarten, um das risiko für mich und das baby nicht zu erhöhen. also niemand wird uns diese entscheidung abnehmen! alles gute

5

Es tut einfach gut zu wissen, dass man nicht die einzige ist, die sich die Frage stellt, wie es weitergehen soll. Ja, die letzte Entscheidung kann einem wirklich niemand abnehmen.

Danke für Deine Antwort! #blume

3

Hallo!

Als es feststand, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich auf natürlichem Wege #schwanger werde, gab's für uns kein Überlegen mehr...

Nun, mit dem Fehlbildungsrisiko: Ich denke, da wird ein bisschen mehr Wind drum gemacht, als dass es wirklich so viel wahrscheinlicher ist, nur durch die künstliche Art der Befruchtung. Ich denke, wenn es wirklich so ist, dass die Quote höher ist, so liegt das einfach auch daran, dass naturgemäß die Frauen schon etwas älter sind, wenn sie sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen. Und mit höherem Alter ist auch bei einer natürlichen Befruchtung die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbildung größer.

Meine weitere Überlegung war, ob ich mir in soundsoviel Jahren nicht Vorwürfe mache, es nicht einmal zumindest versucht zu haben...

Ich meine, wenn man mal diese Diagnose hat (und so wie ich schon ein bisschen älter ist), dann gibt es zwei Möglichkeiten: Künstliche Befruchtung oder den Kinderwunsch begraben.

Und das mit Adoption oder Pflegekind... Nun, soweit ich weiß ist es in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit, ein Kind zu adoptieren, zumindest, wenn man erst mit 35 überhaupt anfängt.
Pflegekind... nun dieses dauernde hin und her könnte ich nicht haben. Ich nehme auch keine Pflegetiere weil ich sie nicht wieder hergeben könnte...
Und Auslandsadoption: Erstens sehr teuer, und da habe ich mir vorgenommen, wenn die kB widererwarten nicht hinhauen sollte, dann übernehme ich eine Patenschaft über Worldvision oder sowas in der Art, da ich die Kinder nicht aus ihrer gewohnten Umgebung raus reißen möchte... ob's die richtige Einstellung ist weiß ich nicht, aber jeder muss tun was er für gut hält.

Sicher ist es ein psychischer Kampf, ein auf und ab der Gefühle (Tipp: Akupunktur ist gar nicht schlecht, mache ich nun auch begleitend...), aber was denke ich in 15 - 20 - 30 Jahren, wenn wir keine Kinder haben und es nicht einmal versucht haben...? Eine Freundin ist jetzt 45, hat eine Tochter (nach IUI dann auf natürlichem Wege schwanger)... Trotzdem ärgert sie sich heute, dass sie kurz nach der Geburt der Tochter nicht gleich nochmal angefangen hat... war schon drauf und dran, als ich ihr davon erzählt habe, "mit zu machen"...

Wissen muss es jeder selbst, ob er/sie auch auf Dauer (!) mit der Entscheidung leben kann...

LG
pamamaroo
(Morgen Punktion und schon ziemlichen Bammel davor!)

7

Ich drücke Dir die Daumen für die Punktion morgen!! #pro
Ich habe Deine VK gelesen und wünsche Dir, dass es nun endlich losgehen kann!

Liebe Grüße, Tini

9

Hallo Pamamaroo,


"Und das mit Adoption oder Pflegekind... Nun, soweit ich weiß ist es in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit, ein Kind zu adoptieren, zumindest, wenn man erst mit 35 überhaupt anfängt.
Pflegekind... nun dieses dauernde hin und her könnte ich nicht haben. Ich nehme auch keine Pflegetiere weil ich sie nicht wieder hergeben könnte...
Und Auslandsadoption: Erstens sehr teuer, und da habe ich mir vorgenommen, wenn die kB widererwarten nicht hinhauen sollte, dann übernehme ich eine Patenschaft über Worldvision oder sowas in der Art, da ich die Kinder nicht aus ihrer gewohnten Umgebung raus reißen möchte... ob's die richtige Einstellung ist weiß ich nicht, aber jeder muss tun was er für gut hält. "


die Adoptionsgerüchteküche brodelt oft seeeehr heiss!
Guck mal - ich habe hier vor einiger Zeit etwas dazu geschrieben:


http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=24&tid=950770&pid=6102462


Was die "herausgerissenen" Kinder betrifft, anbei ein paar Bilder von Kindern eines haitianischen Kinderheims. Die gleichen Zustände haben wir in Kenia erlebt.
Patenschaften decken z.B. nicht den Bedarf von Findelkindern ab und ich bin der Meinung, kein Mensch hat das Recht, diesen Kindern es abzusprechen, dass sie ein Leben in Würde verdient haben - selbst wenn es in einem anderen Land ist.

Schau' Dir die Bilder an und beurteile bitte nicht die Situation dieser Kinder so pauschal!
Oder sag' meiner Adoptivtochter ins Gesicht, dass es besser gewesen wäre, sie hätte weiter unter diesen Umständen existiert - ich habe WOCHEN in den Slums verbracht und glaub' mir:
die Patenschaften werden an FAMILIEN vergeben, nicht an die Kinder, die im Heim vor sich hinvegetieren.

http://www.haitichildren.com/message/one.htm


In dem Heim, in dem unsere Adoptivtochter gelebt hat, kam übrigens einmal in der Woche die Müllabfuhr, um die Kinderleichen, die es nicht geschafft haben, zu beseitigen.

Das sieht in etwa so aus:

http://www.haitichildren.com/message/fifteen.htm

http://www.haitichildren.com/message/sixteen.htm

Grüsse von
Claudia

weitere Kommentare laden
6

Hallo Tini!

Wir haben eine Tochter im Alter von knapp 3 Jahren (damals "einfach so" im 4. ÜZ schwanger geworden) und üben nun seit April letzten Jahres für ein Geschwisterchen.

Dann im Februar und noch mal im Mai diesen Jahres die Bestätigung unserer Befürchtungen: das SG meines Mannes ist (mittlerweile?) SEHR schlecht (nur 1 Mio., kaum beweglich, 100% Kopfdefekte), uns hilft nur eine ICSI. Wir waren uns sofort einig, dass wir diesen Weg gehen wollen. Klar, wir haben schon ein Kind, aber wenn die Medizin heute diese Möglichkeiten eröffnet, möchten wir wenigsten sagen können, wir haben alles versucht.
Und wenn wir merken, dass wir es nicht mehr wegstecken können, falls es damit nicht klappt oder die körperliche oder psychische Belastung zu gross wird, dann können wir es immer noch bleiben lassen.

Als wir angefangen haben zu üben, da habe ich mit einer Freundin drüber gesprochen und sie fragte, ob wir uns auch "helfen" lassen würden, falls es so nicht klappt, da sagte ich "nein, wir haben ja schon ein Kind, dann soll es halt so sein".
Als wir uns dann tatsächlich in der Situation befanden, hatte sich meine Meinung (und die meines Mannes) aber geändert und nun warte ich schon darauf, e n d l i c h mit der Stimu für die erste ICSI (nächsten Mittwoch wahrscheinlich) anfangen zu können. Trotzdem habe ich natürlich Bammel vor der psychischen und körperlichen Belastung, aber ich weiss ja, wofür ich es tue.

Von wegen erhöhtem Fehlbildungsrisiko durch künstl. Befruchtung habe ich ehrlich gesagt noch nichts gelesen und dass das Risiko mit 35 höher ist als mit 25 ist halt ohnehin klar, ob nun auf normalem Wege oder künstlich.

So, das ist meine Meinung zu dem Thema, ich kann Deine Überlegungen aber gut verstehen.

Wartet nun erst einmal das zweite Ergebnis ab, vielleicht müsst Ihr Euch dann gar nicht mehr entscheiden, weil es besser ist als das erste oder vielleicht klappt es bis dahin auch einfach so (den Fall hatte ich letztens im Bekanntenkreis, sie hatten schon alle Unterlagen für die KiWu-Klinik beisammen, da war sie plötzlich einfach so schwanger geworden).

Sorry für das lange #bla blabla .....

LG und Alles Gute!!

Vik

8

Hi Vik!

Vielen Dank für Deine ausführliche Nachricht! #blume

Das gibt mir auch ein bisschen Hoffnung. Anscheinend ist ja die Qualität der Spermien doch starken Schwankungen unterworfen.

Hat Dein Mann in letzter Zeit viel Stress?

Ich hoffe ja auch immer noch, dass einer von den 7% trägen Spermien vielleicht doch mal bis zur Eizelle durchkommt....

LG, Tini

10

Hallo nochmal!

hmmmm *lach* mein Mann hat immer Stress (sagt er zumindest ;-) ). Nee, Spass beiseite, wir wissen echt nicht, ob Mia damals ein Glückstreffer war oder ob es damals besser war oder was?

Die Docs haben aber alle gesagt, dass es damals bei den heutigen Werten soooo doll auch nicht gewesen sein kann (wegen der Kopfdefekte, glaube ich). Nun ja, mein Männe trinkt gerne mal ein Bierchen (jetzt eben fast nur noch alk-freies), hat ein paar Kilo zu viel auf den Rippen (aber nicht extrem) und hat sich im Winter gerne mal mit dem Heizkissen im Rücken, der Daunendecke auf dem Schoß und dem Laptop oben drauf aufs Sofa gelegt => Gift für die #schwimmer !!! Aber das alles haben wir abgestellt, er hat Vitamine genommen usw, es hat aber leider nichts gebracht. Ich fange schon an zu überlegen, ob in unserem Haus, in das wir vor 2 Jahren eingezogen sind, die diversen Holzdecken und Holzbalken damals Anfang der 80er Jahre mit irgendeiner schädlichen Lasur behandelt wurden, wer weiss das schon?

.... ;-) schon wieder so lang geworden, sorry! Bin gerade alleine im Büro und recht unmotiviert heute...

LG Vik

weiteren Kommentar laden
13

Hallo Tini,

wir hatten nach umfassenden Informationen der Kiwu-Praxis sowie eigener Recherche keine Bedenken und uns für eine Behandlung entschieden. Meine Tochter ist jetzt fast drei Jahre alt. Fehlbildungen hat sie nicht, das Risiko ist m.E. auch deshalb höher, weil die Frauen oft 35 oder älter sind. Wir sind jetzt wieder in Behandlung, da wir uns ein zweites Kind wünschen.

Sicher ist die Behandlung mit psychischen und körperlichen Belastungen verbunden; sie sind aber aus meiner Sicht auszuhalten, erst recht, wenn man wie ich erleben konnte, was daraus entstehen kann - meine kleine Tochter! Eine Adoption (und der Weg dahin) ist ebenfalls mit viel Stress und Belastungen verbunden, wir haben uns selbst damit beschäftigt und in der engsten Verwandtschaft miterlebt.

Lasst Euch einfach etwas Zeit um herauszufinden, was für Euch das Beste ist. Alles Gute für Euch!

Herzliche Grüße

Tanja

17

Hallo Tanja!

Welche Behandlung habt/hattet Ihr? Bei uns wäre im Moment nur eine ICSI erfolgversprechend.

Ich wünsche Dir dass es bald wieder mit dem Geschwisterchen klappt!

LG, Tini

18

Bei uns geht es leider auch nur mit ICSI!

Bin ganz guter Dinge, dass es noch mal klappt. Habe jetzt noch einen Kryotransfer, danach noch der 3. Versuch ICSI. Wenn der nicht erfolgreich sein sollte, lassen wir es gut sein. Bin auch schon sehr dankbar für EIN Kind!

Gruß
Tanja